Wie Spazierengehen einem beim Denken helfen kann

Immer wenn ich mal Nachdenken muss, finde ich mich irgendwie auf einem Spaziergang wieder. Spazierengehen eignet sich einfach wunderbar, um die eigenen Gedanken zu ordnen.

Man ist alleine und hat seine Ruhe. Die leichte körperliche Bewegung schafft einen klaren Geist und wenn man gerade mal nicht direkt über ein Problem nachdenken muss, kann man seine Gedanken wunderbar schweifen lassen.

So kann man der Reihe nach über all die Sachen nachdenken, für die man in letzter Zeit keine Gelegenheit gefunden hat und so seine Gedanken ordnen. Wenn dann nicht mehr so viel im Kopf hat, haben immer mehr Gedanken die Möglichkeit an de Oberfläche zu kommen.

Und wenn man dann ein bisschen über sie nachdenkt und sie vielleicht sogar in einem Stichpunkt festhält, um sich später wieder dran zu erinnern, kommt schon der nächste Gedanke. Und der nächste. Bis man den ganzen Rückstau abgearbeitet hat.

Manchmal braucht man einfach ein bisschen Zeit zum nachdenken und Spazierengehen eignet sich hervorragend dazu.

Spazierengehen

Sobald man einen passenden Ort gefunden hat, ist Spazierengehen ideal um mal wieder die eigenen Gedanken zu ordnen.

ruhig und friedlich

Schalte dein Handy auf lautlos und dann geh zum nächsten Park. Vielleicht hast du sogar das Glück direkt in der Nähe von einem größeren Stück unbebauter Natur zu leben.

Niemand geht neben einer stark befahrenen Straße spazieren. Natur eignet sich dafür hervorragend. Dann kannst du gleich auch noch die frische Luft genießen, während deine Ohren von der Stille geschont werden.

Denn das ist das wichtige am Spazierengehen: möglichst wenig aufdringlicher Input. Deswegen kann man meistens auch gar keinen Gesprächspartner gebrauchen, wenn man zum Denken einen Spaziergang macht. (Hast du andere Motive für deinen Spaziergang kann das natürlich wieder erwünscht sein.)

Die einzigen Leute, die du triffst, sind andere Spaziergänger. Die sind dir bestimmt nicht böse, wenn du zu sehr in Gedanken vertieft bist, um sie zu bemerken. Und ein kurzes „Hallo“ lenkt dich auch nicht von deinen Gedanken ab.

Und sobald dir nichts mehr von außen vorgibt, über was du jetzt nachdenken sollst, haben deine Gedanken platz, um sich zu entfalten.

eine bekannte Route

Und wenn du öfter einen Spaziergang machst, fällt dir das immer leichter. Zum einen prägt sich dir dann natürlich deine normale Route besser ein, sodass du dich bald überhaupt nicht mehr auf das navigieren konzentrieren musst.

Andererseits gewöhnt sich aber auch dein Kopf daran, dass du auf dieser Strecke besonders oft deine Gedanken schweifen lässt und dieser „besondere“ Zustand fällt dir dann mit der Zeit noch viel leichter.

Es ist also besonders förderlich für das Ordnen der eigenen Gedanken, wenn man jedes Mal den gleichen Weg geht. Wie wäre es mit: jede Woche zur selben Zeit?

integrierte Bewegung

Spazierengehen kann man vielleicht nicht unbedingt zu den täglichen 30min moderater Anstrengung zählen, aber die Bewegung tut dir trotzdem gut.

Wer behauptet, dass der Geist völlig unabhängig vom Körper außen herum ist, irrt sich. Ein kleines bisschen Spazierengehen kann dir bereits einen klaren Kopf verschaffen. Und das ist ziemlich praktisch, wenn du deine Gedanken ordnen möchtest.

Es ist nun mal so, dass körperliches Wohlbefinden fast schon als Voraussetzung für einen funktionierenden Verstand gesehen werden kann. Und wenn man dann schon die Möglichkeit während dem Denken ein bisschen zu laufen, kann man die auch nutzen.

flexible Zeitdauer

Vielleicht weißt du schon wie lange du Zeit hast, vielleicht läufst du einfach mal los und kommst erst wieder, wenn sich deine Gedanken beruhigt haben. Wie auch immer, dem Park durch den du läufst ist das egal. Und ein kleines bisschen Abwechslung auf deinem Laufweg, tut dir vielleicht auch mal gut.

Aber denk daran, 5min Spazierengehen werden noch keinen so großen Effekt haben. Man muss erst mal eine Weile entspannt alles mögliche denken, bevor der Kopf beginnt sich zu lehren. Und dann erreicht man den Punkt, an dem das Spazierengehen einem so richtig was gebracht hat.

Das sind also die grundsätzlichen Vorteile des Spazierengehens. Es gibt aber auch noch eine weitere Sache, die man machen kann, um das meiste aus der Gelegenheit herauszuholen: Zettel + Stift dabeihaben.

Die Gedanken aufschreiben

Man kann sich einfach nicht so viele Dinge gleichzeitig merken, solange es sich nicht um Sachen handelt, die im Langzeitgedächtnis abgespeichert werden. Und beim Spazierengehen werden dir bestimmt ein paar Dinge einfallen, die du erledigen willst, sobald du wieder daheim bist.

Wenn du dann also eine Möglichkeit dabei hast, um deine Gedanken festzuhalten, musst du dir keine Sorgen machen, dass du etwas wichtiges wieder vergisst. Dann kannst du deinen Zettel sogar dazu benutzen deinen Kopf noch effektiver zu lehren.

Dann schreibst du einfach jedes neue Thema auf, das in deinen Gedanken auftaucht und kannst so später nochmal dorthin zurückkehren, wenn es dir wichtig erscheint.

Dann kann dieser Gedanke sehr einfach deinen Kopf verlassen und es entsteht Platz für neue Gedanken. Vielleicht weiterführende Ideen, vielleicht andere Sachen, die auch deine Aufmerksamkeit haben wollen. Kümmere dich um sie, sonst blockieren sie deinen Kopf immer weiter und weiter.

Nur wenn du den Gedanken ein bisschen Platz gewährst und sie dann auf dem Zettel ablegst, können sie deinen Kopf verlassen und dir so ein bisschen Ruhe gönnen. Wenn du dich später dann darum kümmern willst, musst du bloß noch auf dem Zettel nachschauen, um wieder genau zu wissen, um was es ging.

Und noch eine weitere Sache solltest du lernen:

Während dem Laufen schreiben

Im Stehen schreiben ist schon gar nicht so einfach. Gleichzeitig dann auch noch laufen ist eine ganz schöne Herausforderung.

Aber es ist nun mal so, dass nicht immer gerade dann eine Bank in der Nähe ist, wenn du wieder etwas aufschreiben willst. Sich immer hinsetzen zu müssen um etwas zu schreiben ist einfach unpraktisch.

Bis zur nächsten Bank, kannst du dann nur an maximal 3 verschiedene Dinge denken, für mehr ist in deiner Erinnerung einfach kein Platz. Pech gehabt. Diese Dinge kannst du dann nicht auf die Liste der Sachen schreiben, über die du nachgedacht hast.

Aber wenn mal eine freie Bank in der Nähe ist, kannst du dich ruhig hinsetzen. Ab und zu ist es praktisch dieses kleine bisschen extra Kapazität auch noch zum Denken frei zu haben, das ansonsten für das Laufen benutzt wird.

Und dann läufst du weiter.

Dabei wird dir auch gleich schon wieder der nächste Gedanke einfallen.

Probier es mal aus.

Beim Spazierengehen kann man wunderbar all die Gedanken denken, die schon seit langem gedacht werden wollen und so endlich seinen Kopf mal ein bisschen leeren.

Viel Spaß dabei!

Julian

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