Erfolg ist immer abhängig vom Maßstab

Der Maßstab ist alles, wenn es um die Einschätzung von Erfolg geht. Du hast nur den 2. Platz bei diesem großen Wettbewerb erreicht? „Schäm dich.“ vs. „Wow. Ganz schön weit gekommen.“ Was war der Maßstab? Ist nur der Gewinner erfolgreich oder alle Medaillenträger oder alle Teilnehmer, weil sie sich dazu überwunden haben teilzunehmen. Der Maßstab legt fest, was ein Erfolg ist.

Eine 4 in der Deutschklausur? Erfolg, wenn das Ziel war über 5 zu kommen. Misserfolg, wenn eine 2 erwartet und angestrebt wurde. Völlig egal, wenn das Ziel war, einen vollständigen Aufsatz in der verfügbaren Zeit zu schreiben und du es sogar geschafft hast.

Es gibt immer eine Perspektive, einen Maßstab, die/den du wählen kannst, um aus einem Misserfolg einen Erfolg zu machen. Auf was legst du wert? Wo ist die Grenze für Erfolg? Willst du mehr Erfolg in deinem Leben, dann setze den Maßstab sinnvoller.

Wenn du öfter erfolgreich bist, siehst du dich selbst eher als erfolgreiche Person und es wird dir einfacher fallen auch ehrgeizige Ziele erfolgreich zu erreichen. Woher soll denn auch die Motivation kommen sich anzustrengen, wenn es sowieso ein Misserfolg wird? Dieses Problem kann nur mit dem richtigen Maßstab behoben werden, also der richtigen Wahl deines Zieles, das du verfolgst.

objektive Ziele

Bei großen Unternehmungen ist die Frage nach dem Ziel klar beantwortbar. Ein Projekt ohne Ziel kommt nicht von der Stelle. Das ist aber auch allen bewusst, weshalb gleich zu beginn eines festgelegt wird. Wenn du Glück hast, ist es auch noch SMART. Ein solches Ziel kann man wunderbar anstreben. Ob es erreicht wurde kann objektiv festgestellt werden. Sobald das der Fall ist, ist das Projekt ein Erfolg. Wenn vorher abgebrochen wird, ist es keiner.

Außer natürlich das Ziel dahinter war: Projekt erfolgreich abschließen oder rechtzeitig abbrechen. Das wäre dann möglicherweise erreicht worden. Wie immer, eine Frage des Maßstabs.

Aber fühlt es sich auch erfolgreich an? Bist du mit dem Ausgang des Projektes zufrieden? Das kann durchaus von der objektiven Einschätzung abweichen. Wenn du bei der Zielformulierung mitgewirkt hast, vermutlich nicht. Andernfalls sogar ziemlich sicher.

Die Unterscheidung ist wichtig. Wurden auch deine persönlichen Wunschziele erreicht? Deine privaten Ansprüche an das Projekt. Sie bestimmen, ob du es als erfolgreich ansiehst. Solange das mit dem offiziellen Ziel übereinstimmt, merkt man es gar nicht. Sobald es abweicht, sät es Unzufriedenheit. Dein persönlicher Maßstab hatte einfach eine abweichende Vorstellung von Erfolg.

dein persönlicher Maßstab

Dein persönlicher Maßstab existiert zu fast allem und jedem in deinem Leben. Alles, was dir wichtig ist, verdient seinen eigenen kleinen Maßstab. Sozusagen alles, worüber du einen Fuck gibst. (Höchst lesenswertes Buch!)

Im täglichen Leben machst du dir nur oft nicht die Mühe deine tatsächlichen Ziele zu definieren. Diese Rolle wird dann von instinktiven Werten übernommen. Du hast sie dir irgendwann im Leben angewöhnt, vielleicht weil sie jemand anderes verkörpert hat, und seitdem bestimmen sie dein Leben.

Unsere Werte haben nämlich wirklich einen ungemein großen Einfluss auf unser Leben. Sie bestimmen wie ein Ereignis eingeschätzt wird. Ist es ein Erfolg? Misserfolg? Gar nichts, weil es zu keinem der Werte passt? Dementsprechend werden positive oder negative Emotionen ausgelöst. Du versuchst instinktiv negative Emotionen zu vermeiden. Sie legen also nicht nur fest, wie du dich fühlst, sie beeinflussen auch gleich noch deine Entscheidungen.

deine Werte

Hervorragende Kombination. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die meisten keinen Schimmer haben, was ihre Werte sind. Sie regen sich einfach über die banalsten Kleinigkeiten auf. Das haben sie eben als ihre Werte gelernt. Und dann wundern sie sich, warum ihr ganzes Leben sich so stressig anfühlt. Wenn du Werte bezüglich Dinge hast, deren Ausgang du nicht mal beeinflussen kannst, wirfst du deine Selbstkontrolle aus dem Fenster.

Ein Tag fühlt sich nur bei Sonnenschein gelungen an? Das heißt, er ist ein Misserfolg, wenn es regnet. Wie willst du das Wetter beeinflussen? Du hast die Kontrolle über deine Emotionen gerade an das Wetter abgegeben. Deine einzige Abwehr dagegen ist es, in Zukunft das Wetter nicht mehr wertzuschätzen. Es scheint die Sonne? Sei dankbar dafür. Es regnet? Sei dankbar dafür. Wenn du schon etwas fühlen willst, ist Dankbarkeit immer die beste Option.

Du kannst aber nicht ohne Werte durch die Welt laufen. Wenn du keine Probleme hast, erfindet dein Gehirn neue Probleme, die es dann lösen (oder auch nicht lösen) kann. Probleme lösen macht eben Spaß. Und wo kommen diese Probleme her? Von Werten, die in einer wertfreien Zone in deinem Inneren geradezu aus dem Boden sprießen.

Du hast nur eine Option, wenn du mehr Erfolg und dadurch positive Gefühle in deinem Leben willst. Suche dir neue Werte, die deine alten ersetzen können.

Ändern!

Deine Werte ändern bedeutet letztendlich die Emotionen ändern, die du täglich spürst. Und dieser Preis macht die Mühe eindeutig wert.

Bevor du sie ändern kannst, musst du nämlich zuerst einmal deine aktuellen Werte erkennen. Schäle die Selbsterkenntniszwiebel, bis du bei ihnen angekommen bist. Erst jetzt kannst du sie gezielt ignorieren. Stattdessen musst du dann aber wert auf neue Werte legen.

Gute Werte sind auch SMART. Sie sind objektiv beurteilbar und nicht von deiner persönlichen Einschätzung abhängig. Zum Beispiel, ob du tatsächlich angetreten bist. Sie sind sozial konstruktiv. Und vor allem sind sie kontrollierbar. Du hast Kontrolle darüber, ob das Ziel, der Maßstab deiner Werte erreicht wird. Du kannst das Ergebnis mit deinen Handlungen beeinflussen. Im Beispiel: geh einfach hin und mach mit.

Das heißt, du gibst dir selbst die Möglichkeit, dass dein Leben deinen Werten entsprechend verläuft. Du hast deinen Erfolg tatsächlich in den Händen. Was will man mehr?

Verringere also deine Erwartungen an die Außenwelt. Wenn du es schaffst, lösche sie komplett aus deinem Werte System. Wähle erreichbare Ziele als deine Erfolgsgrenze. Beim nächsten Mal kannst du ja höher zielen.

Und vor allem, wenn du gerade eh schon dabei bist: Wähle hohe Erwartungen an dich selbst. Starke Werte bezüglich des eigenen Verhaltens sind der beste Weg der Selbstverbesserung. Du selbst hast darauf Einfluss, ob du sie in Zukunft einhältst. Sie einzuhalten ist also in jedem Fall möglich und fühlt sich deshalb gut an. Und ganz nebenbei wirst du auch noch zu einem besseren Menschen. Was will man mehr?

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.