Was macht das Aufstehen morgens so schwierig?

Morgens Aufstehen müssen ist für viele ein Graus. Kein Wunder, dass die meisten sich für Langschläfer halten und am Wochenende am liebsten deutlich länger als an Werktagen im Bett liegen bleiben. Wenn dagegen die Arbeit oder Schule ansteht, wälzen sie sich wohl oder übel rechtzeitig aus dem Bett. Hier spielt schon der erste Trick mit, der letztendlich dabei hilft, morgens wach zu werden: eine Verpflichtung, um die man sich kümmern muss. Außerdem gibt es ja auch noch Kaffee, wobei der eigentlich nur denen hilft, die eh schon danach süchtig sind, wieder auf ein normales Level zurückzukommen. Was, wenn man wissen würde, dass man sowieso nach ein paar Minuten wach ist? Dann müsste man keinen Kaffee trinken und könnte sich selbst vermutlich besser überreden sofort beim ersten Weckerklingeln aus dem Bett zu steigen. Genau dafür hat man sich den Wecker ja gestellt. Jetzt kann man sich auch daran halten.

Hier zeigt sich ein bekanntes Muster: Sobald man mehr über ein bestimmtes Phänomen weiß, mit dem man vielleicht sogar täglich zu kämpfen hat, kann man sich viel besser selbst steuern. Das Wissen alleine hilft dir schon in den Augenblicken der Schwäche deinen Plänen treu zu bleiben. Jetzt musst du dich nur noch auch morgens in aller Müdigkeit daran erinnern können, was du gleich lernst. Denn genau das ist mein Ziel mit den meisten dieser Artikel: dich informieren, sodass du dein eigenes Leben viel erfolgreicher bestreiten kannst.

Das alles lässt sich allerdings nur anwenden, wenn du dir überhaupt einen Wecker stellst. An Werktagen ist das ja verständlich, aber was ist mit dem Wochenende oder sogar Urlaub? Wer braucht da schon einen Wecker? Ich bin dafür, sich trotzdem einen Wecker zu stellen. Zum einen sabotiert man seine Fähigkeit einfach aufzustehen, wenn der Wecker dann wieder an ist. Zum anderen hat man viel mehr vom Tag, wenn man schon morgens wach ist, und gleich loslegen kann. Frühaufsteher sein ist nur eine Frage der Übung. Jeder kann es lernen und es geht nur darum, ob du dir einen Wecker stellst und dich auch einfach daran hältst. Aber Frühaufsteher werden kommt später. Jetzt geht es erst mal um das Aufstehen an sich. Schon das hat eine Menge Diskussionsbedarf.

Aufstehen

Ich bin der Meinung, dass es nicht das Aufstehen selbst ist, das die Probleme bereitet, sondern die sogenannte Morgenmüdigkeit. Man ist einfach gerade erst aus dem Schlaf gerissen worden, wenn der Wecker klingelt, und braucht eine Weile, bis der Kreislauf ganz hochgefahren ist. Manche überschätzen allerdings, wie lange das tatsächlich dauert. Man kann schon nach 5 Minuten vollständig wach sein und das ganz ohne Kaffee. Du darfst bloß einfach nicht deinem Körper erlauben weiter zu schlafen. Auch das ist übrigens eine Frage der Gewohnheit. Bist du daran gewohnt auch direkt aufzuwachen, sobald du aufgestanden bist, oder döst du noch ein paar Stunden weiter, bis der Koffein-schock dich endlich aus der Lethargie herausreißt? Trainiere es dir an, dass ist auf jeden Fall eine gute Angewohnheit:

Die Morgenroutine

Der Trick dahinter ist ganz einfach. Ich nenne ihn Morgenroutine und wenn du noch keine hast, wird es Zeit, dass du dir eine zulegst. Es beginnt damit, dass dein Wecker nicht direkt neben dem Bett liegt, sodass du daran kommst, solange du noch nicht aufgestanden bist. Stattdessen ist es ein unangenehmer Ton, den du ausschalten willst, weswegen du dann tatsächlich aufstehst. Und sobald du diesen Schritt geschafft hast, schließt sich sofort der nächste an. Du darfst dich jetzt auf keinen Fall zurück ins Bett legen. Vielleicht ein Besuch im Bad? Weitere gute Aspekte einer Morgenroutine sind Ideen sammeln, den Tag planen, Meditation und Frühstück. Vielleicht schließt du sogar gleich das Schreiben eines ganzen Artikels mit an, dann wird das automatisch auch jeden Tag erledigt, an dem du per Wecker aufstehst. (Noch ein Grund für einen Wecker am Wochenende.)

Sobald du dir selbst eine solche Morgenroutine angewöhnt hast, lernt dein Körper sie mit Aufwachen zu assoziieren. Sobald dann der Wecker klingelt und du die ersten Schritte entlang läufst, wirst du ganz von alleine wach. Dein Körper will dich ja schließlich unterstützen. Er weiß jetzt, dass du aufstehen willst, und wird dementsprechend wach. Sehr praktisch. Außerdem kannst du alles mögliche in diese Morgenroutine einbauen. Mehr will ich dazu jetzt allerdings gar nicht sagen. Das ist etwas, mit dem du selbst herumprobieren musst.

Verpflichtung hilft

Ein weiterer Trick, den du bestimmt schon fleißig zum Aufstehen nutzt: eine Verpflichtung, die du wahrnehmen musst. Wenn du später auf der Arbeit sein musst und das nur schaffst, wenn du aufstehst, sobald der Wecker klingelt, dann machst du das auch. Das wird keinerlei Problem darstellen. Das selbe gilt auch, wenn es nicht die Arbeit, sondern irgendeine andere Verpflichtung ist, die du wahrnehmen willst. Das lässt sich ausnutzen und gleichzeitig erklärt es auch, warum das Aufstehen mit Wecker am Wochenende so viel schwieriger ist: man hat keinen „Grund“ so früh aufzustehen. Hier muss man sich also einen schaffen oder lernen aus Prinzip aufzustehen, sobald der Wecker klingelt.

An Tagen, an denen du keine Arbeit hast, die dich verlässlich morgens aus dem Bett holt, ist es also sehr praktisch einen Termin in den Morgen zu legen. Du musst dann automatisch aufstehen. Am besten du machst einen mit dir selbst aus und kümmerst dich dann endlich mal um diese eine Sache, die du schon so lange vor dir her schiebst. Jetzt hast du endlich mal Zeit. Andere Termine an diesen Zeitpunkt zu legen fühlt sich für mich irgendwie nicht richtig an. Als Morgenmensch ist das mein produktivster Punkt des Tages, wenn es sich vermeiden lässt, möchte ich das nicht verschwenden. Für Abendmenschen ist das dagegen eine der besten Taktiken, die mir einfällt. Auch die haben dann schließlich mehr vom Tag, weil morgens einen Grund zum Aufstehen.

das Prinzip

Beim Aufstehen an Tagen, an denen morgens keine Verpflichtung auf dich wartet, bleibt dir nur noch eine Taktik übrig: dass du dich an „das Prinzip“ hältst. Das Prinzip ist einfach: Sobald der Wecker klingelt, stehst du auf. Egal welche Tages- und Nachtzeit. Das ist etwas, an dem es nichts zu rütteln gibt. Jetzt musst du nur noch am Tag vorher den Wecker auf eine sinnvolle Uhrzeit stellen. Wähle etwas, das du einhalten kannst und dir gleichzeitig möglichst viel vom Tag gibt. Das ist deine Entscheidung – respektiere sie am nächsten Morgen! (Außerdem fühlt man sich schlecht, wenn man sich zwar einen Wecker mit ganz bestimmten Plänen für den Tag stellt und dann einfach nicht aufsteht.)

Hier ist es allerdings besonders wichtig das eigene Schlafbedürfnis zu respektieren. Bringe dich nicht selbst um diesen sehr wichtigen Aspekt deines Lebens. Schlafmangel hat viele schwerwiegende Folgen, die sich sehr einfach vermeiden lassen: spätestens 8h vor dem Weckerklingeln zum Schlafen legen.

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