Ich schreibe jetzt schon seit einer ganzen Weile diesen Blog und mit der Zeit hat sich eines ganz klar herauskristallisiert: Ich möchte richtig gut schreiben können. Schreiben macht einfach Spaß und es ist sicherlich auch etwas, das man lernen kann, bei dem man richtig gut werden kann. Und gerade deshalb stört es mich immer wieder, wenn ich einen Post abliefere, der deutlich unter meinem aktuellen Niveau liegt. Dieses Niveau ist natürlich mit der Zeit angestiegen, wie bei allem, das man regelmäßig macht, und ich bin auch normalerweise dazu fähig mein eigenes Niveau zu erreichen, aber manchmal ist man (aufgrund schlechter Planung?) einfach viel zu müde oder kann aus irgendeinem anderen Grund nicht den gewohnten Aufwand hineinstecken. Und dann ist das sicherlich kein gutes Schreiben mehr. Man muss sich dafür schämen. Und eigentlich sollte man sich auch gar nicht damit zufrieden geben, das eigene Niveau aufrecht zu erhalten. Man schreitet immer voran. Und wenn das nicht nach unten sein soll, bleibt nur eine Richtung übrig: nach oben.
gutes Schreiben
Also wie geht das denn jetzt, gutes Schreiben? Es reicht doch nicht sich einfach nur darüber zu ärgern, dass man manchmal echt schlechte Texte produziert und es ist sicherlich mehr dabei, als sich zu konzentrieren und nicht allzu müde zu sein. Keine Sorge. Ich erkläre dir gleich, was ich im Laufe der letzten 400 Tausend Wörter alles gelernt habe. Aber es ist nun mal so, dass man beim Bloggen nicht unbedingt gut schreiben können muss, um erfolgreich zu sein. Vielmehr ist gutes Marketing notwendig, um eine große Menge Menschen zu erreichen, und nur ausgesprochen gutes Schreiben vermarktet sich selbst. Wer einen großen Blog schreiben möchte, hat also zwei Optionen: Marketing lernen oder eben richtig gutes Schreiben. (Oder beides. Ich bin jedenfalls dafür das Augenmerk auf gutes Schreiben zu richten.)
wichtige Prinzipien
Gutes Schreiben geht vor allem zu Beginn ziemlich einfach, wenn man sich einfach an ein paar Prinzipien hält. Das stellt dann einfach schon eine enorme Verbesserung gegenüber allen Texten dar, bei denen nicht diese grundlegenden Prinzipien beachtet wurden. Sobald du sie kennst, ist dein erster und wichtigster Schritt klar: Lernen diese Prinzipien beim Schreiben anzuwenden. Danach kannst du dich den größeren Feinheiten zuwenden.
die einzelnen Prozesse trennen
Texte produzieren besteht aus vielen kleinen Teilaufgaben. Du musst Ideen für den Inhalt haben, sie in eine gute Reihenfolge bringen, ganze Sätze daraus machen und sogar noch auf Grammatik und ähnliches achten. Wenn man das alles gleichzeitig macht, ist es doch kein Wunder, wenn man völlig blockiert und nicht mehr weiterschreiben will, oder?
Kreativität
Also muss man diese 4 Schritte auf jeden Fall trennen! Zuallererst werden so viele Ideen für den Inhalt, wie nur irgendwie möglich generiert und zusammengetragen. Hier darf man sich auf keinen Fall zurückhalten, man kann ja später immer noch Dinge wieder herauswerfen. Was soll oder kann noch alles mit hinein? Sobald du beginnst dich selbst zu zensieren, weil du bestimmte Ideen nicht magst, blockierst du die richtig guten Ideen, die danach kommen würden. So funktioniert nun mal Kreativität.
Organisieren
Danach kannst du das ganze ein bisschen sortieren, zusammengehörige Ideen nebeneinander-bewegen, die wichtigsten Inhaltspunkte für deinen Text auswählen und eine gute Reihenfolge bewegen, sozusagen die Gliederung aufstellen. Mit der Zeit wirst du sogar lernen abzuschätzen, wie viele Gliederungspunkte du für wie lange Texte brauchst und dadurch gleich von Anfang an auf eine angemessene Länge des Textes achten. Wichtig ist, dass du nach diesem Schritt eine ganz klare Vorstellung davon hast, an welcher Stelle du was sagen willst. So musst du nicht mehr darüber nachdenken, was du schreiben wirst, sondern nur wie man das in ganze Sätze umwandeln kann. Und das ist eindeutig viel einfacher!
Sätze bilden
Du bist ziemlich sicher ziemlich gut darin, Sätze zu bilden, die das ausdrücken, was du sagen möchtest – sobald du weißt, was du denn sagen möchtest. Du machst es schließlich schon dein ganzes Leben, wenn du dich unterhältst. Und jetzt nutzt du durch die Vorbereitungen davor dieses Potential. Wenn du gut bist hat man beim Lesen deines Textes sogar das Gefühl, dass du gerade sprichst, wie in einer Unterhaltung. Kannst du schon so schreiben, wie du sprichst?
und überarbeiten
Ganz wichtig: beim vorherigen Schritt, darfst du auf keinen Fall gezielt auf Grammatik, Rechtschreibung und andere Schönheitsaspekte achten! Es geht darum möglichst schnell zu schreiben, da nur dann ein flüssiger Sprachfluss entsteht. All diese Sachen kannst du jetzt im Nachhinein ausbessern, ohne dass dabei die Qualität des Textes wieder verloren geht. (Jeder kennt das: wenn man gleichzeitig schreibt und sich editiert, kommt man nicht voran, weil man ständig zurückgeht, um etwas auszubessern.)
die Schritte einzeln optimieren
Das ist also die wichtigste Essenz vom Schreiben: Erkenne die Einzelschritte an und führe sie nacheinander und getrennt aus. Und dann kannst du sie auch noch optimieren. Jetzt wo du nur auf Ideen generieren konzentriert bist, helfen plötzlich Kreativitätstechniken und tägliches Ideen aufschreiben. Dann wenn du nur aufs Organisieren blickst, kommt dein Gefühl für Argumentationsflüsse richtig zur Geltung. Später beim Schreiben, kannst du so schnell wie möglich schreiben. Über 1000 Wörter in einer halben Stunde sind nichts ungewöhnliches. Bist du bereits so schnell? Danach achtest du darauf ganz natürlich zu klingen und die anderen Prinzipien zu beachten, die ich noch nennen werde. Und beim editieren kannst du endlich deinen inneren Rotstift zücken, den du so lange zurückgehalten hast.
Sobald du die einzelnen Schritte optimierst, wird auch das große Ganze immer besser. Wie genau das funktioniert, musst du noch herausfinden.
Simple Sprache
Das ist das zweite grundlegende Prinzip: Niemand will versuchen müssen deinem undurchsichtigen Geschwafel oder ellenlangen Schachtel-Sätzen zu folgen. Du kannst das selbe sicherlich auch mit einfachen Wörtern und kurzen Sätzen sagen. (Wenn du gut bist und es wirklich verstanden hast.) Also strebe danach, dich möglichst simpel auszudrücken. Denn dann wird das Lesen deiner Texte angenehm. Und wenn es angenehm ist dann verschwindet die größte Barrikade, die die Leute davon abhält ihrem Interesse zu folgen und deine Texte zu lesen: dass es Konzentration erfordert. Ganz simpel ausgedrückt: Gutes Schreiben produziert einfach verständliche Texte.
und immer weiter
Außerdem möchte ich dir empfehlen über Themen zu schreiben, die du interessant findest. Dann schreibst du automatisch viel begeisterter und begeisternder. Du bringst die besten Argumente und man spürt beim Lesen wie großen Spaß dir das Schreiben gemacht hat. Und du wirst noch schneller besser. Was will man mehr?
Noch besser werden natürlich. Gutes Schreiben ist ein ständiger Prozess, bei dem man zuerst ein bisschen besser wird, dadurch noch tollere Texte schreibt, aus denen dann wiederum ein höherer Anspruch an dich selbst entsteht, der dich wiederum zum besser werden antreibt. Und diesen Kreislauf zu starten ist auch ganz einfach: Einfach anfangen, es nochmal machen und nochmal. Dabei gibt es schon Verbesserungen. Du merkst wie sich dein Potential vergrößert und willst noch mehr erreichen. Mache das Schreiben also zu deiner täglichen Gewohnheit. Konzentriere dich darauf immer besser zu werden, denn das weißt du selbst: Gutes Schreiben ist an enorm vielen Stellen unglaublich hilfreich. Du kannst sie bestimmt selbst aufzählen.