Welchen Sinn hat meine morgendliche Meditation?

Das frage ich mich immer wieder und andere stellen sich sicherlich auch gelegentlich eine ähnliche Frage. Tust du das nicht, gibt es eigentlich nur 2 Optionen: Entweder du meditierst noch nicht jeden Tag, zumindest für eine kleine Zeitspanne. Oder du hast ein noch besseres System gefunden, wie du die Übungen korrekt ausführen kannst. Morgendliche Meditation hat den Vorteil, dass sie teil deiner Morgenroutine ist und damit fast automatisch täglich geübt wird. Auf der anderen Seite, ist es allerdings auch einfach noch früh am Morgen. Da kann man sich noch nicht so wirklich konzentrieren und legt statt Meditation oft eine zweite Traumeinheit ein. Und dann war das Ganze ziemlich sinnlos, oder?

Das ist zumindest der erste Gedanke. Trotzdem bevorzuge ich diese morgendliche Meditation, bei der man nicht viel sinnvolles erreicht, weil man noch zu müde ist, gegenüber gar keiner Meditation. Und man ist ja nicht jeden Morgen zu müde. Manchmal klappt es sogar ziemlich gut. Und mit der Zeit wirst du auch lernen dich trotz deiner Müdigkeit ausreichend zu konzentrieren. Dann hat die tägliche Übung Früchte getragen und du kommst mit dem Gefühl daraus heraus, etwas sinnvolles getan zu haben.

Aber ich meine das wirklich ernst. Allein schon die Tatsache, dass man sich jeden Morgen hinsetzt, mit dem Ziel für 10 Minuten zu meditieren, ist schon ziemlich toll. Die wenigsten machen das. Und nur wenn man es überhaupt versucht, kann man Meditation auch lernen. Du bist also schon einen Schritt weiter. Der Tag, an dem du deine Gedanken loslassen kannst, anstatt sie automatisch weiter zu verfolgen, wird auch noch kommen. Der Tag, an dem deine Gedanken für eine gewisse Zeit schweigen, wird auch noch kommen. 1 Sekunde ist schon ein ziemlich großer Erfolg. Fast niemand kann das. Wir sind daran gewöhnt ohne Punkt und Komma zu denken.

Dabei braucht man die meisten Gedanken gar nicht. Auch wenn man gerade keine strategischen Überlegungen anstellt oder etwas formuliert, schweigt dein Kopf ja nicht. Komplett ohne direkten Sinn, werden ständig und zu allem, was deine Sinne wahrnehmen, Kommentare fabriziert. Falls du ihnen noch zuhörst, kannst du das sicherlich bestätigen. Selbst wenn du schon gelernt hast, sie als das zu erkennen was sie sind (völlig bedeutungslos) und sie zu ignorieren, kennst du das sicherlich von früher. Aber wie eben gesagt: Man braucht ihnen gar nicht zuhören. Sie fügen nichts hilfreiches zu deinem Leben dazu.

Ziemlich cool wäre es doch, seine Gedanken abschalten zu können, immer wenn man sie nicht braucht, und zu aktivieren, sobald man sie braucht. Dann denkst du echte Gedanken, um Logik nachzuvollziehen, Pläne zu durchdenken und aufzustellen, Texte zu formulieren und dergleichen. Das ist der hoch konzentrierte Denkmodus. Aber sobald du dann weißt, was du machen willst, brauchst du nicht mehr darüber nachzudenken. Anstatt dann deine Gedanken schweifen zu lassen, wie du es gewöhnt bist, kannst du sie auch einfach ausschalten. Weniger Lärm in deinem Kopf. Weniger Vorurteile gegenüber der Welt. Eigentlich nur positiv zu bewerten.

Aber warum gibt es dann eigentlich diesen Zustand, wo unsere Gedanken schweifen und sonst nicht viel machen? Vielleicht liegt dort ja die Quelle unserer Ideen. Aber eigentlich sehe ich nur zwei gute Optionen: Zum einen könnte es ein noch nicht negativ aufgefallener Nebeneffekt unserer Fähigkeit zu logischem Denken sein. Wir hatten dadurch einen evolutionären Vorteil konzentriert denken zu können, aber keinen Nachteil, wenn wir mal nicht so konzentriert gedacht haben, als wir es nicht gebraucht haben. Und zum anderen geben uns unsere Gedanken ein Gefühl der Autonomie, der Selbstbestimmtheit, des freien Willens. Und ein freier Wille fühlt sich gut an. Wir haben ein gewisses Gefühl der Kontrolle über unsere eigenen Taten. Wir können schließlich erst darüber nachdenken und uns dann zu etwas entscheiden, anstatt es sofort instinktiv zu machen. Und das wir in den übrigen Augenblicken auch denken, hilft dabei die Illusion unseres freien Willens zu stärken.

Letztendlich haben wir aber keinen freien Willen. Unsere Gehirne unterliegen wie alles andere auch physikalischen Gesetzen, die keinen Spielraum lassen für Vorgänge, die keine Ursache haben, außer einen nicht greifbaren freien Willen, der aber nicht von der physikalischen Welt beeinflusst wird. Es ist sogar psychologisch bewiesen, dass unsere Körperhaltung und unsere Taten unsere interne Einstellung und Gefühlswelt beeinflussen. Unser Verstand ist nicht separat von unserem Körper und deswegen auch den Gesetzen der Physik unterworfen. Wenn du das nicht magst, komplett vorherbestimmt zu sein, bleibt dir nur eine kleine Hoffnung: die scheinbare Zufälligkeit der Quantenwelt. Zu einem ganz kleinen Grad sind deine Handlungen zufällig, und nicht vorbestimmt. (Zur Verantwortung wird man natürlich trotzdem gezogen, egal ob es vorherbestimmt ist oder du einen freien Willen hast. Nur so wird die Umgebung geschaffen, wo die meisten Menschen in die Richtung beeinflusst werden, dass sie diese Dinge nicht tun, die zum Wohle aller verboten wurden.)

Aber zurück zur Meditation. Spannenderweise trainiert dich Meditation in beiden Denkmodi, die ich oben angepriesen habe. Zum einen brauchst du hohe Konzentration, um deine Gedanken einfach fallen zu lassen, anstatt ihnen zu folgen. Zum anderen kommst du irgendwann auch in einen Flow-Zustand, wo dich das nicht mehr anstrengt, und du tatsächlich kaum noch etwas denkst. Meditation zu üben bedeutet also seinen Geist zu trainieren, besser denken zu können.

Es bedeutet deine Gedanken loslassen zu können und dadurch von allem einen Schritt nach hinten treten zu können. Von deinen Vorurteilen, deinen Überzeugungen, deinen Instinkten. Und mal kurz drüber nachzudenken. Kann nachdenken schaden? Meiner Meinung nach sind die Situationen, in denen du lieber handeln solltest, anstatt nochmal kurz drüber nachzudenken, selten und du wirst sie sicherlich erkennen können.
Du kannst dann aus Denkspiralen heraustreten, die dich gefangen halten. Du kannst aktiv zuhören, ohne gleich zu kommentieren. Vielleicht kannst du sogar die Welt ohne den Filter deiner Gedanken beobachten.

Dann wirst du merken, dass jegliche Bedeutung auf der Welt, dir selbst entspringt. In deinen Gedanken wiederholst du sie immerfort und gibst dadurch auch deinem Leben eine Bedeutung. Du verfolgst ein Ziel, hast einen Auftrag, interagierst mit anderen, die davon auch etwas haben. Und das wirklich zu verstehen ist ganz schön große Weisheit. Bin ich dort wirklich schon angekommen? Ich denke nicht. Aber ich habe mich zumindest schon auf den Weg gemacht.

Kommst du mit? Ich empfehle morgendliche Meditation als Startpunkt. 10 Minuten reichen. Von dort wirst du dann besser.

Wie oft bringst du dich selbst in fordernde Situationen?

Man kann den einfachen Weg im Leben gehen. Den Weg des geringsten Widerstandes. Dazu muss man sich noch nicht einmal entscheiden. Es ist die Standardeinstellung unseres Gehirns, das immer darauf aus ist Energie zu sparen. Man treibt dabei sozusagen durchs Leben. Von einer Situation zur nächsten. Und verändert sich nicht viel. Zumindest nicht absichtlich. Natürlich befindet man sich trotzdem in ständiger Veränderung, aber kaum etwas davon kann man als persönlichen Wachstum bezeichnen. Diese erstrebenswerte Variante ist sehr selten, wenn man einfach nur durchs Leben treibt.
Aber zum Glück gibt es ja auch eine Alternative. Man kann einen anderen Weg durchs Leben wählen. Aktiv Entscheiden, wohin man gehen möchte, mit welchen Situationen man sich (zusätzlich) auseinandersetzen will, was man dementsprechend lernt. Denn die Umgebung, in der du dich befindest, bestimmt logischerweise, was von dir gefordert wird. Und das wiederum sorgt dafür, dass du dich daran anpasst und diese Fähigkeiten lernst. Deine Umgebung hat einen direkten Einfluss auf deine Entwicklung. Und wenn du fordernde Situationen wählst, entwickelst du dich besonders stark.

fordernde Situationen

Es gibt Situationen, in denen einfach 10x mehr verlangt wird, als in „normalen“ Situationen. Normale Situationen sind die, in die man auch hinein gerät, wenn man dem Weg des geringsten Widerstandes folgt. In so fordernde Situationen kommt man nur, wenn man großes Glück hat oder das ganz gezielt erstrebt. Warum Glück? Weil du dadurch die bestmöglichen Voraussetzungen für enormen persönlichen Wachstum hast. Ich hab es ja eben schon erklärt: Hier wird deutlich mehr von dir verlangt, also passt du dich daran an, wächst und schaffst dann auch diese Anforderungen zu erfüllen.
Also will man solche Situationen doch verstärkt in seinem Leben installieren, oder? Lebensabschnitte starten, bevor man sich bereit fühlt. Ein, zwei Stufen höher zielen, als die Selbsteinschätzung, was man realistisch erreichen kann. Die höchsten Standards auf die eigene Arbeit anwenden und oberste Leistung von sich selbst einfordern. Zusagen treffen, die man nur einhalten kann, wenn man sich ganz schön streckt. Und so weiter.

anstreben

Mach dir jetzt gleich mal darüber Gedanken, wie du besonders fordernde Situationen in deinem Leben betreten kannst. „Fühlst du dich schon bereit dafür Kinder großzuziehen? Wenn nein, könntest du trotzdem jemanden adoptieren?“ ist nur ein Beispiel. Du musst immer daran denken, dass in jeder Situation ganz bestimmte Fähigkeiten von dir verlangt werden. In jeder Situation sind es andere. Du kannst schon vorher wissen, welche das sind, und dann abwägen, ob du wirklich möchtest, dass du sie kannst. Manche fordernde Situationen bringen dir vielleicht Sachen bei, die du nie können wolltest. Dieses Risiko existiert immer.

Aber wieder zurück zur Sache. Hast du einen Weg gefunden, wie du dafür Sorgen kannst, dass dein Leben mehr von dir verlangt? Du solltest solche Situationen gezielt anstreben, wenn sie sich dir präsentieren. Glücklicherweise hast du ja jetzt die Chance sie zu erkennen, weil wir darüber geredet haben. Aber wirst du die Chance nutzen? Das ist nur eine Frage der Einstellung.

Wachsen wollen

Es ist inzwischen ziemlich weit bekannt, dass die eigene Überzeugung, ob man Wachsen bzw. sich Verändern kann oder die eigene Persönlichkeit starr und unveränderlich ist, großen Einfluss darauf hat, wie leicht man sich dabei tut, etwas zu lernen und dadurch zu wachsen. Logischerweise sollte man danach streben die erste Variante, das Growth-Mindset, in sich selbst zu verankern.

Aber das reicht noch nicht. Darüber hinaus muss man auch aktiv nach Wissen streben. Es ist nicht genug nur davon überzeugt zu sein, dass man wachsen könnte, wenn man denn wollte. Man muss es auch wollen. Man muss jede sich bietende Gelegenheit bei den Haaren packen und die fordernde Situationen dahinter mit offenen Armen empfangen.

Machst du das schon? Wenn nicht, solltest du es auf jeden Fall lernen. Das ist einer der simpelsten Wege, die eigene Entwicklung ungemein zu beschleunigen. Du musst sie ja nicht mal aktiv erschaffen, auch wenn das natürlich die beste Variante wäre. Es reicht schon entsprechende Gelegenheiten zu bemerken und zu nutzen.

Gelegenheiten nutzen

Es haben sich dir in deinem Leben bestimmt schon einige Gelegenheiten zu einem solchen Wachstum präsentiert. Nicht schlimm, falls du sie verpasst hast. In Zukunft werden ja noch weitere kommen. Vielleicht kannst du ja ein paar von ihnen reaktivieren, wenn du ihnen denn folgen möchtest. Ansonsten musst du unbedingt bereit sein, Gelegenheiten in der Zukunft zu erkennen, sobald sie sich präsentieren. Je bereitwilliger du sie dann wahrnimmst, desto hilfsbereiter sind dann vermutlich sogar die Leute, die sie zu dir getragen haben. (Falls sie dir von einem Mentor präsentiert wurde. Es gibt natürlich auch unzählige andere fordernde Situationen, denen du völlig zufällig begegnest, die du genauso bereitwillig wahrnehmen kannst und solltest.)

Warum?

Ich hab es ja eigentlich schon mal gesagt. Als jemand, der wachsen möchte, stellen solche fordernden Situationen, in denen du geradezu Wachsen musst, weil dir gar nichts anderes übrig bleibt, die einfachste Möglichkeit dar, ungemeine Fortschritte zu machen. Außerdem habe ich dir empfohlen nach Wachstum zu streben. Aber warum? Was ist so schlimm an einem Leben, in dem man den einfachen Weg geht, in dem sich nicht viel ändert?

Auf den ersten Blick vielleicht nichts. Da fallen dir nur die angenehmen Seiten ein. Die, die du dir bewahren möchtest, in dem du nichts veränderst und den einfachen Weg gehst. Aber willst du wirklich nichts an diesem Leben ändern? Gibt es da nicht ein paar Sachen, die du daraus entfernen möchtest, die du eigentlich nicht unbedingt jeden Tag ertragen möchtest? Bist du nicht unzufrieden damit, wie wenig du erreichst?
Und noch schlimmer: Kannst du mit dem Risiko leben, dass du ganz aus Versehen in eine Umgebung gerätst, die dich enorm runter zieht.

Wir verändern uns ständig, egal ob wir daran glauben oder nicht. Die Umgebungen, in denen wir uns befinden, setzen die Impulse in welche Richtung diese Veränderung stattfindet. Solange man diese Umgebungen nicht aktiv designt, indem man die eigenen Herausforderungen wählt, bleibt man immer ein lebloser Spielball des Schicksals. Dann kann man kaum Einfluss darauf nehmen, wo das eigene Leben hingeht. Willst du das wirklich?

Ich finde die Option, bei der man sein Leben und seine Fähigkeiten designt, indem man die richtigen Umgebungen auswählt, deutlich besser. Wirst du mir folgen?

Der letzte Schritt zur Selbstverbesserung

Selbstverbesserung kann an vielen Punkten starten. Aus irgendeinem Grund ist man unzufrieden mit dem aktuellen Zustand und versucht sich selbst zu ändern, zu verbessern. Vielleicht geschieht es sogar ganz aus Versehen oder durch den Einfluss einer anderen Person. Aber danach ist man neugierig. Kann man diese Verbesserung wiederholen? Wie kann man diesen Prozess in sein Leben integrieren? Wie viel besser kann man werden? Was lässt sich alles lernen? Wobei sollte man beginnen, weil dadurch alles andere leichter wird? Und so weiter. Selbstverbesserung fühlt sich gut an. Ein bisschen jeden Tag reicht schon aus, um beeindruckende Ergebnisse zu erzielen. (Weil auch +1% eine exponentielle Kurve ist.) Aber in diesem Stadium ist es noch nicht ganz in deinem Leben angekommen. Mal fühlst du dich danach, dann wieder nicht. Es ist nur manchmal präsent. Der letzte Schritt zur Selbstverbesserung ist dann der Moment, indem du es nicht mehr erträgst zu stagnieren. Es nicht mehr aushalten kannst, dich nicht zu verbessern. Jeder Tag, an dem du nicht vorwärts gehst, ist ein Tag, an dem du rückwärts gehst. Der letzte Schritt ist dann natürlich auch gleichzeitig der erste Schritt eines Lebens dauerhafter Selbstverbesserung. Es ist nur der letzte Schritt auf dem Weg zur Selbstverbesserung. Die wahre Reise beginnt erst danach.

Der Beginn der Selbstverbesserung

Für jemanden, der Selbstverbesserung zu einem zentralen Teil seines Lebens machen möchte, gibt es verschiedene Startpunkte. Zahlreiche Schlüsselgewohnheiten ziehen zum Beispiel ganze Horden von guten Konsequenzen nach sich. Man kann damit beginnen gleich nach dem Aufstehen sein Bett zu machen, weil es eine ganz andere Lebenseinstellung symbolisiert. (Und man dadurch auch sein restliches Leben anders angeht.) Sport machen (und zwar regelmäßig!) ist auch sehr empfehlenswert. Genauso Meditieren und Bücher lesen. Wenn du es schaffst eine solche Aktivität als Gewohnheit in dein Leben zu integrieren, ändert das deinen Blick auf dich selbst. Du wirst in zahlreichen anderen Situationen beginnen dich anders zu entscheiden und dieser einen Gewohnheit folgen zahlreiche weitere gute Gewohnheiten, zum Beispiel eine gesündere Ernährung. Du bekommst einen Einblick, was alles möglich ist.

Und dann bist du motiviert. Was kann man noch alles erreichen? Du integrierst auch die anderen 3 Dinge in dein Leben, die ich eben genannt habe. Du informierst dich über die verschiedensten Techniken, wie du ein besseres zufriedeneres Leben führen kannst. Du lernst, wie man richtig lernt, sodass du alle möglichen Sachen mit größter Effizienz erlernen kannst. Und dann noch mehr lernen willst. Je mehr man weiß, desto mehr will man wissen. (Weil man dann erst merkt, über wie viele spannende Sachen man noch viel zu wenig weiß.) Das war also der erste Schritt, nach dem du dir deinen eigenen Pfad der Selbstverbesserung bahnst. Zuerst gelegentlich, dann immer öfter, bald wann immer du Zeit hast. Aber noch ist es kein zentraler Teil deines Wesens. Das ist dann der letzte Schritt.

nicht mehr aufhören können

Mit der Zeit gewöhnst du dich nämlich an die Selbstverbesserung. Es fühlt sich einfach gut an ständig etwas neues dazuzulernen, bei einer bestimmten Sache besser zu werden, mehr Menschen kennen zu lernen, sich an spannenden Projekten zu beteiligen, die eigenen Dämonen zu überwinden. Man will es nicht mehr vermissen. Irgendwann weiß man einfach, ob man seinen selbst-gesteckten Zielen näher kommt oder nicht. Man hat sich vielleicht vorgenommen eine schlechte Gewohnheit zu überwinden oder eine wichtige neue Verhaltensweise in sein Leben zu integrieren. Bei soetwas merkt man dann schnell, wenn man mal aussetzt. Es funktioniert deutlich schlechter. Man ist jedenfalls motiviert es jeden Tag zu machen.

Sobald man sich dann mehrere solche Selbstverbesserungsprojekte vorgenommen hat, an denen man jeden Tag ein Stückchen weiterarbeitet, merkt man es sofort, wenn man einen Tag aussetzt. Man will es gar nicht, denn jeder Tag, an dem man nicht vorwärts läuft, ist automatisch einer, an dem man rückwärts läuft. Ist ja auch verständlich. Man hat sich daran gewöhnt ständig besser zu werden. Man spürt, dass immer größere Verbesserungen nicht mehr lange auf sich warten lassen. Und soetwas kommt auch immer mit dem Versprechen auf ein besseres Leben. Vielleicht weil man eine neue Technik gefunden hat, wie man seine Tage unglaublich gut macht. Oder ein bisschen Weisheit erlangt hat, wie glücklich sein funktioniert. Man will jedenfalls nicht mehr aufhören.

der letzte Schritt

Also verbessert man sich jetzt in jeder freien Minute. Man legt den Fokus seines Lebens auf Aktivitäten, die man wirklich machen möchte, anstatt nur durchs Leben zu treiben. Man lernt begeistert neue Dinge und beteiligt sich an Projekten, durch die man etwas neues lernt. Das macht fast schon süchtig. Ist es eine gute Sucht? Keine Ahnung. Man sollte natürlich vorsichtig sein, aber wer würde das denn nicht wollen? Wichtig ist jedenfalls sich nicht selbst zu bestrafen, wenn man doch mal einen Tag aussetzt. Das kommt halt auch mal vor. Die Tatsache, dass man sich darüber ärgert, ist schon genug, um es morgen noch unwahrscheinlicher zu machen. Man lernt daraus, wie es dazu gekommen ist, und vermeidet es in Zukunft.

Und das eben ist nur ein Beispiel für ein viel größeres Phänomen: Man lernt mit dem eigenen Verlangen nach Selbstverbesserung zu leben. Das ist etwas, das man vermutlich vorher noch nicht hatte. Den Drang immer mehr zu lernen, immer besser zu werden, ein noch genialeres Leben zu führen entwickelt man erst mit der Zeit. Man muss sich daran gewöhnen und lernen damit zu leben. Es ist bestimmt nicht leicht, aber sicherlich auch nicht schwierig. Man hat ja eben genau die Fähigkeiten, die man braucht, um das zu lernen, zu seinem Lebensinhalt gemacht. Bessere Voraussetzungen konnte man gar nicht haben.

Und dann geht es erst so richtig los. Man findet Freunde, die ihre Aufgabe genauso sehen. Man findet immer mehr Wissen und Verständnis für alle möglichen Mechanismen der Welt. Selbsterkenntnis ist sicherlich auch mit dabei. Das eigene Leben wird also immer besser. Man lernt Selbstverbesserung für sich selbst zu definieren. Was ist Selbstverbesserung für dich? Geht es bisher nur um die Optimierung deines Tagesablaufs? Oder strebst du bereits nach grundlegendem Verständnis für dich selbst und die Welt? Das ist jedenfalls mein großes Ziel: möglichst viel verstehen. Verständnis fühlt sich toll an. Probier es mal aus! 😉

Positives Verstärken ermöglicht Selbsterziehung

Im Laufe unseres Lebens treffen wir immer wieder auf Personen, deren Verhalten wir gerne in eine bestimmte Richtung beeinflussen würden. Seien es unsere Kinder, die wir erziehen müssen, unsere Mitbewohner, die uns mit bestimmten Handlungen nerven, oder irgendjemand anderes. Es gibt verschiedene Taktiken, die alle unterschiedlich gut funktionieren. Und die instinktive Variante gehört eindeutig nicht zu den wirkungsvollsten. Anstatt Dinge zu kritisieren, die man nicht mag, sollte man nämlich lieber gute Verhaltensweisen loben. Das wird auch positives Verstärken genannt. Und das beste: es funktioniert auch bei dir selbst.

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Du hast nur begrenzte mentale Ressourcen

Je länger man lebt, desto mehr lernt man über sich selbst – angenommen man ist aufmerksam, was ich jedem empfehlen würde. Je besser du dich kennst, desto effektiver kannst du nämlich deine Stärken und Schwächen ausnutzen. Das hat auch noch nichts mit komplett individuellen Stärken/Schwächen direkt zu tun, jede Schwäche – auch solche, die jeder Mensch hat, – kann man strategisch umgehen und eine viel bessere Leistung erzielen. Hier habe ich jetzt jedenfalls zusammengetragen, was ich bis jetzt zu unseren begrenzten mentalen Ressourcen gelernt habe. Es ergeben sich einige ziemlich schlaue Taktiken, um deutlich mehr aus seinem Leben herausholen zu können.

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Warum jeder Handysperrzeiten einführen sollte

Handysperrzeiten sind genau das wonach sie sich anhören: Sperrzeiten, in denen die Nutzung deines Handys nicht gestattet ist. Besonders relevant ist das Abends und in der Nacht. Und natürlich dehnt sich das auch noch auf mehr aus, als nur dein Handy. Es geht schließlich nicht direkt um dein Handy, sondern um die Vermeidung bestimmter Aktivitäten, für die dein Handy nur das bekannteste und verständlichste Beispiel ist.

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4 Aspekte der Selbstverbesserung

Es gibt die verschiedensten Aspekte der Selbstverbesserung. Wenn man einmal damit beginnt, entdeckt man immer mehr Richtungen in die man sich vorarbeiten kann. Letztendlich wird sich das ganze aber in 3 bis 4 Kategorien einordnen lassen. Und diesen Kategorien lassen sich unterschiedliche Dringlichkeitsstufen zuordnen. Es gibt die Aspekte, um die sich am besten jeder jetzt sofort kümmern sollte, und die, die man auch einfach vergessen könnte. Es nutzt kaum jemandem etwas sich längerfristig damit zu beschäftigen. Die Auswirkungen nähern sich ziemlich schnell 0.

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Was die eigene Zeiteinteilung bewerten bewirkt

Die jetzt beschriebene Technik beruht auf dem Prinzip der 48 Tomaten. Sobald man hiermit seine Aktivitäten festhält, kann man diese Zeiteinteilung bewerten. Und das hat sehr praktische Folgen, für jeden, der gerne mehr Kontrolle über sein eigenes Leben haben möchte. Wie erkläre ich gleich, jetzt aber erst mal eine kleine Rückschau, was genau es mit diesem Prinzip auf sich hat.

Grundsätzlich geht es erst mal um die 24h des Tages. Jeder muss selbst entscheiden, wie sie verwendet werden sollen. Jeder hat die Macht sich in Momenten der Klarheit für besonders gute Aktivitäten zu entscheiden. Und genau darum geht es hier: Möglichst viele Momente dieser Klarheit schaffen, in denen du dich aktiv für bessere Dinge entscheidest, als du eigentlich mit deiner Zeit gemacht hättest. Gäbe es das nicht, würdest du in deinen Gewohnheiten versumpfen und nur im Nachhinein erkennen, dass du deine Zeit verschwendet hast. Verwendest du diese Technik dagegen, hast du eine echte Chance dir neue Gewohnheiten anzugewöhnen, bei denen du deine Zeit praktisch nur noch aktiv gestaltest, anstatt schlechten Gewohnheiten zu folgen.

Das Vorgehen

Wie genau geht man also vor? Man schreibt sich zu jeder halben Stunde des Tages die Hauptaktivität auf, die man dort durchgeführt hat, zum Beispiel in einer 8×6 Tabelle. Randzeiten, werden ignoriert. Hauptaktivitäten sollten erst zählen, wenn man sie mindestens 20 bis 25 Minuten durchgeführt hat und in Zeitspannen, in denen man eine Menge Kleinigkeiten erledigt hat, muss man eben einen Begriff finden, unter den sie alle darunter fallen.

Es ist auch gar nicht so wichtig, allzu genau zu sein. Du hast schon zehn Minuten vor Beginn der halben Stunde angefangen? Völlig egal. Du hast zwischendurch mal 10 Minuten Pause gemacht? Lass es einfach weg. Sehr wichtig ist dagegen ehrlich zu sein. Du bist mal für eine halbe Stunde in deinem Handy versunken (oder vor dem Fernseher, ….)? Muss auf jeden Fall aufgeschrieben werden. Glücklicherweise ist nur eine Tomate verloren gegangen. Die nächste kannst du jetzt wieder sinnvoll nutzen.

Bezüglich dieses sinnvoll: Es ist sehr hilfreich sich schon am Morgen oder sogar am Vorabend zu überlegen, was man alles an einem Tag machen will. Alles mehr als 3 Punkte auf einer solchen ToDo-Liste ist natürlich Wahnsinn, aber ansonsten ist sie wirklich praktisch. Du weißt nicht, auf welche Weise du deine Zeit sinnvoll nutzen willst? Schau auf die Liste. Dort steht bestimmt noch etwas. Und wenn du schon alles erledigt hast, gilt eben eine andere Richtlinie:

Entspannen ist auch erlaubt, solange du nicht eine Zeit-verschwendende, dümmer machende Variante wählst. Ich rede hier von jeglichem kopflosen Konsumieren, zum Beispiel im Internet surfen (auch wenn man ein vages Ziel hat) oder Fernsehen. Du wirst vermutlich selbst wissen, welche deiner Aktivitäten nicht gerade wertvoll sind und auch einfach in den Müll geworfen werden könnten, wenn es denn so einfach wäre. Aber das ist es nun mal nicht. Seinen Kopf nicht anstrengen zu müssen fühlt sich in gewisser Weise auch gut an. All das, was du gerne loswerden willst, aber nicht kannst, hat sich irgendwann mal gut angefühlt. So ist es ganz ohne dein aktives mitwirken zu einer Gewohnheit geworden und jetzt wirst du es nur schwer wieder los.

Du brauchst also einen starken (z.B. äußeren) Einfluss, der dir dabei hilft diese Gewohnheiten zu überwinden und andere zu erschaffen, denen du stattdessen folgst, wenn es um die Gestaltung deiner Zeit geht.

Die Zeiteinteilung bewerten

Du hast jetzt einen ganzen Tag über gesammelt, für was du deine halben Stunden aufgewendet hast. (Morgen machst du es wieder!) Vielleicht machst du diesen Schritt jetzt gleich, vielleicht auch erst am nächsten Tag. Für beides sprechen verschiedene Argumente und ich hab mich noch nicht so ganz entschieden welche Variante besser ist.

Wann auch immer du also dazu kommst – am selben Abend, am nächsten Tag, am Ende der Woche -, wobei natürlich zeitnaher besser ist, machst du folgendes: Du versiehst jede halbe Stunde mit einer Wertung.
Erwünschte Aktivitäten, die du gut findest, werden positiv markiert. Sachen, die du halt machen musstest, werden entweder neutral markiert, oder – wenn du nur zwei Kategorien möchtest – auch positiv. Du hast ja immerhin das gemacht, was du machen musstest.
Schädliche Dinge, wie ausgiebige Handynutzung oder kopfloser Konsum, werden negativ markiert. Das willst du eigentlich in Zukunft lassen. Es kann hierbei auch hilfreich sein, vorher schon ganz klar festgelegt zu haben, was alles als schlecht gilt.
Schlafen sollte dabei außen vor sein oder positiv gewertet werden, sonst schläfst du irgendwann zu wenig und das sollte auf jeden Fall vermieden werden.

und auswerten

Wie viele „gute“ halbe Stunden hattest du, und wie viele „schlechte“? Das ist deine Bewertung für deinen Erfolg in Selbstkontrolle an diesem Tag. Vielleicht willst du diese Zahlen voneinander abziehen, um eine Punktzahl zu bilden, vielleicht lässt du sie auch einfach einzeln stehen, weil du ja weißt, dass sie zusammen 48 ergeben, und betrachtest nur die Negativpunkte. Wie auch immer, deine Aufgabe in Zukunft ist klar:

An jedem folgenden Tag, musst du mindestens genauso gut in Selbstkontrolle sein, wie am Vortag. Wenn möglich besser.

Du weißt, dass es geht, kontrolliere also dich selbst. Es ist auf jeden Fall möglich. Sobald du den ersten Berg überwunden hast, wird es einfacher gehen. Dann haben sich deine Gewohnheiten langsam an die neuen Abläufe gewohnt und mit der Zeit würdest du dieses System gar nicht mehr benötigen. Aber kein Grund es abzuschaffen. Es war so hilfreich, warum sollte man es nicht immer weiter, bis in alle Ewigkeit verwenden?

Die Wirkungsweise

Sobald du etwas misst, hast du eine objektive Bewertung zur Hand. Sie sagt dir ganz klar, wie gut du abgeschnitten hast, und auch was du machen musst, um noch besser zu sein. Das alleine, ohne jeglichen zusätzlichen Belohnungen oder Bestrafungen, nur diese Wertung bewirkt schon, dass du die Werte verbessern willst. Du wirst immer besser darin werden in jedem relevanten Augenblick deines Tages die Kontrolle über dich zu haben und deine Zeitverwendung in eine bestimmte Richtung zu steuern.

Denk daran: Du darfst nicht absinken. Das ist eine Frage der Ehre.

Und solange du diese Werte misst, wird das auch nicht passieren. Stattdessen könntest du versuchen immer weiter zu steigen. Nach 48 sinnvoll verwendeten halben Stunden am Tag kannst du dich natürlich nicht noch weiter steigern, aber wenn du so weit bist, kannst du ja ein weiteres System einführen:
Die Punkte von vollständigen Tagen werden über Tagesgrenzen hinaus addiert. Du steigst jeden erfolgreichen Tag weiter an, bis du es mal nicht schaffst. Das wird jetzt also noch viel stärker bestraft: Du musst wieder bei 0 anfangen. Dieses Gefühl vergisst du nicht so leicht und es wird dir helfen, dich in Zukunft noch viel besser zu kontrollieren.

Lege also genau fest, welche Aktivitäten unter welchen Bedingungen als gut zählen und welche als schlecht. Und dann halte dich daran. Es wird dich ziemlich weit bringen.

Der Zeitverwendungstrick mit den 48 Tomaten

Es gibt eine Menge Produktivitätsansätze in der Welt und je nach Situation lassen sich nur die wenigsten wirklich erfolgreich anwenden. In dem Fall, dass man endlich lernen möchte ganze Tage sinnvoll zu verwenden, anstatt irgendwann zu versumpfen, weil man die größere Perspektive verloren hat, empfehle ich verschiedene Dinge. Möglicherweise dekoriert man sein Haus, seine Haut oder sein Handy mit einem Memento Mori Schriftzug oder man stellt sich eine Erinnerung im Handy ein, die einen regelmäßig daran erinnert. Möglicherweise wählt man aber auch den Trick mit den 48 Tomaten.

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Kann Stress bei Selbstverbesserung helfen?

Stress von der Variante, die für Selbstverbesserung hilfreich ist, entsteht, sobald man die Realität der eigenen Situation erkennt. Wenn man mit klaren Augen sieht, wie niedrig die Startposition eigentlich ist, von der man startet, wird man desillusioniert. Es entsteht ein Gefühl der Dringlichkeit. Man muss jetzt unbedingt sein Leben verbessern, bevor es noch weiter den Bach runter geht.

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