Magic Cleaning wird dein Leben verändern

„Magic Cleaning“ von Marie Kondo bringt dir eine Sache bei, von der die meisten denken, dass man es gar nicht lernen muss. Man macht es einfach so, wie man es schon immer gemacht hat: aufräumen. Bloß wie hat man es schon immer gemacht? Wer „Glück“ hatte musste gar nicht aufräumen, da die Eltern hinter einem sauber gemacht haben. Manche haben selbst aufräumen müssen. Aber sicherlich niemand hat explizit gezeigt bekommen, wie man aufräumt. Zumindest nicht so wie Marie Kondo es versteht. Alles irgendwo hinein stopfen, bis man es nicht mehr sieht, ist keine Strategie, die sich aufrecht erhalten lässt.

Richtiges Aufräumen macht man ein einziges Mal, in einem Rutsch und perfekt. Es ist ein wahres Aufräum-Fest. Und danach nie wieder. Denn wenn du es richtig machst, hinterlässt der Zustand danach so einen bleibenden Eindruck, dass du von ganz alleine ans Wegräumen der benutzten Sachen denkst. Außerdem ist es ja kein großer Aufwand. Es macht sogar Spaß all die aufgeräumten Dinge zu betrachten, während du die letzten paar Sachen verräumst.

Aber wie kommt man dorthin?

Nun. Es beginnt nicht mit der richtigen Einräum-Technik. Zuerst kommt ein viel wichtiger und gleichzeitig womöglich auch schwierigerer Schritt.

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Wissenschaft und a Brief History of Time

In „A Brief History of Time“ von Stephen Hawking geht es um die Geschichte der Physik, also wie sich unser Weltbild im Laufe der Zeit verändert hat. Und nicht nur das. All die interessanten Erkenntnisse, werden auf eine klar verständliche Art und Weise erklärt und in Zusammenhang gesetzt. Durch das Lesen dieses Buches habe ich vermutlich mehr über die Zusammenhänge der Physik gelernt, als in meiner gesamten Schulzeit. Und das alles, ohne Formeln.

Ganz recht. Das Buch kommt vollständig ohne Gleichungen, Formeln und dergleichen aus. Mit Worten alleine malt Hawking die wunderschöne Welt der Physik in den Verstand des Lesers, ohne ihn zu überfordern. Wenn man etwas nicht sofort versteht – das ist immerhin Physik – geht man einfach noch mal eine Seite zurück und liest das ganze nochmal. Und nochmal. Und dann hat man es verstanden. (Zumindest auf dem Level auf dem es hier erklärt wird.) Man braucht die exakten Formeln schließlich gar nicht. Das Buch richtet sich an ein Publikum, dass diese Erkenntnisse vermutlich nie in ihrem Alltag anwenden möchte und deshalb auch gar keine Formeln braucht. Vielmehr wollen die Leser eines, das alle Physiker verbindet: die Welt besser verstehen. Am besten komplett.

Das Universum in seiner Gesamtheit zu verstehen war schon lange das Ziel der Physik. Inzwischen hat es sich ein bisschen verschoben, da wir bewiesen haben, dass man nie alles exakt wissen kann. Es gibt eine gewisse Unschärfe, eine Grenze des Wissens, weswegen wir ein neues Ziel haben: Das Universum so komplett zu verstehen, wie es das Heisenberg´sche Ungewissheitsprinzip zulässt. Wenn wir das erreicht haben, können wir wahrhaft behaupten alles verstanden zu haben. Um das zu erreichen, müssen wir all die wissenschaftlichen Teiltheorien miteinander verbinden, die wir im Laufe der Zeit entwickelt und verfeinert haben. Es geht darum die Theorie von Allem zu finden.

A Brief History of Time

Hawking beginnt das Buch bei Newton und seinen universalen physikalischen Gesetzen der Bewegung und der Gravitation. Dass sich diese Gesetze der Gravitation als nicht ganz korrekt herausgestellt haben und später durch Einsteins allgemeine Relativitätstheorie ersetzt wurden, ist nicht das entscheidende. Vielmehr handelt es sich hier erstmals um eine Theorie, die alles mit einschließt, nicht nur die Erde. Dementsprechend konnte hiermit auch erstmals die Bewegung der Planeten ziemlich exakt vorausgesagt werden. (Kepler´sche Gesetze)

Dieses heliozentrische Weltbild war der erste Schritt, den die Menschen gegangen sind von ihrer privilegierten Stellung im Zentrum des Universums in immer größere Unbedeutsamkeit. Inzwischen wissen wir, dass wir uns nur auf einem durchschnittlichen Planeten befinden, der um eine durchschnittliche Sonne im äußeren Bereich einer durchschnittlichen Galaxie kreist. Diese Galaxie ist wiederum nur eine von vielen in unserer ziemlich durchschnittlichen Lokalen Gruppe. Und generell geht man inzwischen davon aus, dass das Universum von jedem Punkt aus in jeder Richtung auf großem Maßstab exakt gleich aussieht. Moderne Theorien halten sogar die Existenz eines Multiversums für möglich, in dem unser Universum mit seiner Startkonfiguration und seinen physikalischen Gesetzen nur eines von vielen ist. Vermutlich ein ziemlich durchschnittliches. Die einzige Beruhigung die für uns übrig bleibt, ist das Wissen, dass wir Mitglied der Spezies sind, die das alles herausfinden kann.

wissenschaftliche Erkenntnisse

Wissenschaftliche Erkenntnis folgt immer einem ganz bestimmten Weg. Jemand stellt eine Theorie auf Grund bisheriger Beobachtungen auf, die auch zukünftige Ereignisse vorhersagt. Genau diese werden also zur Hand genommen, um die Theorie zu überprüfen. Je öfter die Theorie Recht hat, desto mehr steigt unser Vertrauen in sie. Sobald wir ein einziges Gegenbeispiel finden, wissen wir, dass wir eine neue brauchen. Aber dann stehen uns zumindest mehr Daten zur Verfügung und wir können eine korrektere Theorie finden. Die vorherige Theorie wird also verfeinert oder es wird eine komplett neue Beschreibung der Tatsachen aufgestellt. In jedem Fall kommt man der Wahrheit ein Stückchen näher – bis die Theorie wieder widerlegt wird.

Wie schon beschrieben war eine der wichtigsten Erkenntnisse des letzten Jahrhunderts die Tatsache, dass wir niemals alles exakt wissen können. Vielmehr wird die Welt durch Quanteneffekte beherrscht und alle Theorien, die das nicht beachten, (klassische Theorien) wurden Schritt für Schritt durch neue ersetzt, die die Realität noch exakter beherrschen. Es bleibt nur noch eine große Theorie übrig, die noch nicht „quantifiziert“ werden konnte: Einsteins Relativitätstheorie. Sobald wir eine Quantentheorie der Gravitation gefunden haben, kommen wir der Theorie von allem einen kleinen Schritt näher. Und wir stehen kurz davor. Immerhin sagt die Relativitätstheorie ihren eigenen Untergang bereits voraus: In ihr existieren Singularitäten. Punkte, die sie selbst nicht beschreiben kann. Eine Theorie, die die Existenz von Situationen voraussagt, in der sie selbst nicht anwendbar ist, kann nicht korrekt sein. Gleichzeitig bleibt sie aber eine sehr mächtige Annäherung an die Realität und in sehr vielen Situationen erfolgreich anwendbar. Erst seit kurzem beginnt die Wissenschaft Theorien zu diskutieren, die sie ersetzen könnte.

imaginäre Zeit

Imaginäre Zeit ist Stephen Hawkings eigene Idee, wie man diese Singularitäten (Urknall, schwarze Löcher) Vergangenheit werden lassen kann, und das perfekte Beispiel, warum ich dieses Buch so toll fand. Es führt mir vor Augen, wie wenig ich noch verstehe, wie viel ich noch zu lernen habe, da ich immer noch keinen blassen Schimmer habe, was genau damit gemeint sein soll.

Gleichzeitig inspiriert es aber auch dazu, selbst eine wissenschaftliche Einstellung gegenüber dem Leben einzunehmen. Es geht darum Fragen zu stellen, bis man alles verstanden hat. Die Annahmen zu erkennen und zu versuchen das eigene, aktuelle Weltbild zu widerlegen, um der Wahrheit einen Schritt näher zu kommen. Beginnen Theorien explizit zu formulieren und darauf basierend Voraussagen für die Zukunft zu machen.

Wir alle machen das schon instinktiv in uns drinnen. Sobald man den wissenschaftlichen Prozess bewusst anwendet, wird er viel mächtiger. Man vermeidet erfolgreicher die Makel, die wir ansonsten unbemerkt mit uns herumtragen: Sehr verbreitet ist zum Beispiel unsere Tendenz widersprüchliche Daten zu ignorieren. Standardmäßig streben wir nach Belegen unserer Überzeugungen, hiermit können wir uns antrainieren nach Widerlegungen zu suchen. Erst dadurch können wir der Wahrheit immer näher kommen, anstatt irgendwelchen falschen Vorstellungen zu erliegen.

Bist du bereit einen ähnlichen Plan für dein eigenes Leben zu fassen? Dann lies dieses Buch. Lerne über die Geschichte der Physik, verstehe unsere aktuellen Konzepte der Realität und lass dich inspirieren selbst nach der Wahrheit zu suchen.

We Need To Talk ist ein phänomenales Buch

„We Need to Talk“ von Celeste Headlee ist ein höchst empfehlenswertes Buch. Es geht um ein Thema, das wir alle völlig unterschätzen, angedeutet durch den berühmten und gefürchteten Satz: „Wir müssen reden.“ Es geht um Konversation. Wir alle überschätzen unsere Fähigkeiten in dieser Hinsicht (und anderen sozialen Bereichen) und gleichzeitig ist es aber unglaublich wichtig gut darin zu sein. Denk doch nur mal an all die Situationen zurück, in denen deine ungenügenden Konversationsfähigkeiten Schaden angerichtet haben. Als du nicht geschafft hast, die wichtigen Punkte beim Gegenüber ankommen zu lassen, eine echte Verbindung wachsen zu lassen oder auch einfach nur das zu hören, was du so dringend hättest hören müssen.

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Homo Deus und all unseren möglichen Zukünfte

„Homo Deus: A Brief History of Tomorrow“ von Yuval Noah Harari, der Nachfolgeband von „Sapiens: A Brief History of Humankind“ nimmt und mit auf eine noch viel faszinierende Reise. Wie kein anderer schafft Harari es die Vergangenheit in einem neuen Licht zu zeigen unsere Sicht auf die Gegenwart aufzuklären und zu ändern. Und basierend auf den bisherigen Geschehnissen lässt sich viel über die Zukunft voraussagen. Nicht unbedingt die tatsächlichen Ereignisse und ihren exakten Ablauf, aber sehr wohl die großen Umschwünge, die auf uns zukommen werden. Sie stehen direkt hinter dem Horizont und nur die wenigsten halten nach ihnen Ausschau und sind entsprechend vorbereitet.

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Algorithms to Live By und unsere Probleme

„Algorithms to Live By“ von Brian Christian und Tom Griffiths macht eines besser als alles andere: dem Leser eine beruhigende Perspektive auf all die schwierigen Probleme zu geben, mit denen er tagtäglich zu kämpfen hat. Zu manchen von ihnen wurden simple und erwiesenermaßen optimale Lösungsstrategien gefunden. Andere wiederum sind erwiesenermaßen schwer: man kann sie nicht in vertretbarer Zeit optimal lösen. Aber vielleicht ist ja „gut genug“ gut genug? In diesem Fall stehen dir wieder verschiedene Taktiken zur Auswahl.

Ganz davon abgesehen ist oft nicht mal die optimale Strategie so perfekt wie wir es uns wünschen. Es ist einfach unmöglich keine Fehler zu machen und auch die optimale Herangehensweise kann das nicht verhindern. Aber genau deswegen unterscheidet man ja zwischen Vorgehen und Ergebnis. Und außerdem gibt dir das eine gewisse Beruhigung: Auch wenn es immer wieder mal nicht zu 100% klappt, befolgst du trotzdem schon die optimale Strategie. Noch besser ist einfach unmöglich, Fehlschläge gehören dazu.

Wie genau erreicht „Algorithms to Live By“ all diese weisen Einsichten im Leser? Es präsentiert die Lösungen die Computerwissenschaftler über die Jahre gefunden haben, als Rechner Schritt für Schritt den selben Problemen begegnet sind, mit denen wir auch jeden Tag zu kämpfen haben. Das Bild der Maschine, die stur alle Möglichkeiten durchprobiert, bis die beste gefunden wurde, ist einfach veraltet. Das ist nun mal gar nicht mehr möglich bei den unglaublich komplexen Problemen, mit denen sie sich heute beschäftigen. Stattdessen wurden andere Strategien entwickelt, um trotz dieser großen Komplexität ziemlich gute Lösungen zu finden. Strategien, die auch wir Menschen anwenden können und sogar überraschenderweise sehr oft bereits instinktiv anwenden. Wer hätte das gedacht? Allerdings kann man sich jetzt anscheinend nicht mehr gegen diese Erkenntnis wehren: Evolution hat uns mit einigen (fast) optimalen Algorithmen ausgestattet, die uns dabei helfen mit möglichst wenig Energieaufwand erfolgreich die Welt um uns herum zu navigieren.

Algorithms to Live By

Das ganze wurde in 11 verschiedenen Bereichen demonstriert. Optimales Stoppen, Erkunden oder Ausnutzen, Sortieren, Zwischenspeichern, Ablaufplanung, Bayes’sche Regeln, Überanpassung, Entspannung, Zufall, Netzwerke und Spieltheorie. Was das alles zu bedeuten hat, erkläre ich gleich. Wie genau die Auswirkungen und Erkenntnisse der einzelnen Bereiche zu verstehen sind, wird in zukünftigen Artikeln erläutert.

Optimierungsprobleme

Wann immer eine Entscheidung getroffen werden soll, gilt es zwischen folgenden zwei Optionen abzuwägen. Nach welchem Standard kann man die einzelnen Optionen vergleichen? Solange man das nicht weiß, muss man Informationen sammeln, um eine gute Entscheidung treffen zu können. Je länger man Informationen sammelt, desto besser kann man beurteilen, ob eine bestimmte Option gut ist, desto größer ist allerdings auch die Wahrscheinlichkeit, dass man die beste Option bereits verpasst hat. Angenommen, dass man also nie wieder zurück kann und Optionen sofort auswählen kann, ist der beste Mittelweg nach 37% der Möglichkeiten von der Erkundungsphase zur Entscheidungsphase zu wechseln, in der man eine Option sofort auswählt, wenn sie die aktuellen Erwartungen übertrifft.

Das bietet die besten Erfolgschancen besonders sobald die Menge der Auswahlmöglichkeiten immer größer und größer wird. (Bei zufällig raten geht die Chance gegen null.) Gleichzeitig hast du allerdings immer noch nur eine 37% Wahrscheinlichkeit die beste Option auszuwählen und damit in 63% der Fällen nicht die beste Entscheidung getroffen. Aber wie gesagt: Sogar optimale Lösungen sind nicht so perfekt, wie wir es uns wünschen würden, und gerade hast du eindeutig eine ziemlich gute Option abbekommen.

Sobald man dann allerdings auch nur eine der Annahmen verändert, z.B. zweite Chancen zum Auswählen erlaubt, bereits vorher einen gewissen Vergleichsstandard kennt, oder eine objektive Messzahl hast, wer wie gut ist, ändert sich alles. Für jeden dieser Fälle gibt es neue optimale Strategien, die du allerdings erst mal in Erfahrung bringen müsstest, um sie optimal einzusetzen.
Andererseits wurde auch in zahlreichen Studien bewiesen, dass wir Menschen diese Prinzipien schon ziemlich erfolgreich instinktiv anwenden. Vielleicht brauchst du dir also gar keine so großen Sorgen zu machen.

Andere Szenarien der Optimierungsprobleme umfassen zum Beispiel die Abwägung zwischen Erkunden und dem Ausnutzen der erlangten Informationen und die Entscheidung, welche Dinge man zwischenspeichert und welche man vergisst. Letzteres Beispiel erklärt zum Beispiel auch die Funktionsweise unseres eigenen Gedächtnisses, welches auch ein optimales System darstellt angesichts der unglaublich riesigen Menge an Daten, mit denen es jeden Tag bombardiert wird.

Ablaufplanung

In diesem Spezialfall der Optimierungsprobleme wird eine besondere Regel besonders klar: je nachdem was du optimieren willst, sind verschiedene Ansätze die besten Strategien. Möchtest du möglichst selten Verspätung haben erfordert das eine andere Strategie, als wenn du eine möglichst geringe Gesamtverspätung erzielen willst. Vielleicht musst du allerdings auch bedenken, dass Kontextwechsel Zeit kostet, oder Prioritäten für die verschiedenen Aktivitäten beachten. In jedem Fall ändert sich die optimale Strategie. Sehr oft verwenden wir sie bereits instinktiv. Zu wissen wann welche optimal ist, hilft dir allerdings auch dabei zu erkennen, nach was du aktuell optimierst und dein Ziel möglicherweise zu ändern. Das alles macht diesen Bereich besonders spannend.

mit Komplexität umgehen

Ich überspringe hier zwar gerade einiges, aber das zweite große Thema des Buches nach diesen klassischen Optimierungsproblemen sind die Strategien im Angesicht von Problemen, die sich nicht vollständig berechnen lassen. In diesen Fällen musst du zu Kampf-geprüften Taktiken der Computerwissenschaft greifen und möglichst simple Lösungen bevorzugen, die Regeln und Begrenzungen strategisch entspannen, bis du das Problem lösen kannst, und dich vom Zufall unterstützen lassen. All das kann dabei helfen doch noch eine gute Lösung zu finden.

viele weitere Themen

Ich habe irgendwie gerade das Gefühl, dass ich den Umfang dieses Buches nicht wirklich korrekt abbilden kann. Weiterhin werden zum Beispiel Erkenntnisse aus der Netzwerkoptimierung und der Spieltheorie präsentiert und dir erklärt, warum du bereits instinktiv ziemlich gut darin bist, die Zukunft anhand weniger Datenpunkte vorauszusagen – anhand von Vorinformationen die dein Gehirn bereits seit deine Geburt für dich sammelt. Alles sehr spannend und so aufklärend, dass ich dieses Buch eindeutig auf die Liste der Pflichtlektüren für alle (lesenden) Menschen setze.

Lies das Buch selbst und lass dich vom darin umgesetzten Humor in die Welt der Computerwissenschaft hineintragen. Gleichzeitig bleibt es allerdings immer unglaublich leicht auf deinen Alltag übertragbar und leicht verständlich. Ein absolutes Meisterwerk, dass du dir nicht entgehen lassen solltest. Also, worauf wartest du noch?

Ego is the Enemy bei allem was du machst

„Ego is the Enemy“ ist Ryan Holidays Nachfolgebuch zu The Obstacle is the Way. Er hat es geschrieben, nachdem die Firma, bei der er vorher Vollzeit gearbeitet hatte, aufgrund des Egos des Besitzers zugrunde ging. Aufgrund währenddessen schon laufender und nachher natürlich noch verstärkter Recherchen wurde eines klar: Ego ist der Gegner von allem das wir tun. Und es steckt in jedem von uns.

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Linchpin und wie du unersetzlich wirst

„Linchpin“ ist eines der vielen Bücher die Seth Godin im Laufe seines Lebens schon geschrieben hat. Inzwischen hat er sich einen richtigen Namen gemacht, mit seiner klaren Sprache und eindringlich präsentierten Ideen. Und auch dieses Mal enttäuscht er nicht. Linchpin ist wahrhaft faszinierend und so leicht verständlich, dass man sich den Ideen darin gar nicht verschließen kann. Vielleicht liegt das aber auch einfach an dem Hauch der Wahrheit, der aus jeder Pore des Papiers zu strömen scheint.

Die Voraussetzung ist einfach: Unsere Welt hat sich mal wieder geändert. Im Bereich der Arbeit gibt es inzwischen nicht nur die Arbeiter (Labor) und ihre Organisation (Management), sondern auch eine dritte Gruppe, die Linchpins. Sie halten Organisationen zusammen und liefern unersetzbare Beiträge. Noch vor 10 Jahren wurde jeder dafür belohnt sich still und heimlich in die große Masse einzufügen und nicht aus der Reihe zu tanzen. Heutzutage hast du verloren, wenn du es so weit kommen lässt.

Anstatt Automatisierung und billigerer Konkurrenz zum Opfer zu fallen solltest du lieber – als Linchpin – deine Menschlichkeit mit auf die Arbeit bringen und einen Unterschied machen. Genau hier liegt nämlich das Problem: Im Privaten können viele Leute die Dinge, die heutzutage so wichtig sind. Nur auf die Arbeit werden sie nicht mitgenommen. Dort geht es nur noch darum möglichst korrekt all die Anweisungen zu befolgen, die man von oben erhält und zwar nur diese Anweisungen. Selbst mitdenken ist oft schon zu viel verlangt und gleichzeitig würde das aber jedem einen Vorteil bringen.

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Trust me, I’m lying und Medienmanipulation

„Trust me, I’m Lying“ ist Ryan Holidays erstes Buch. Er deckt die dunkle Seite von Internetmedien und wie man sie manipulieren kann auf und beweist es gleich nochmal bei der Veröfentlichung seines Buches: ein geplanter Bestseller. Es geht um die Makel und Probleme, die so tief in modernen Internetmedien verankert sind, dass man sie praktisch nicht mehr loswerden kann. Wenige sind sie so wirklich präsent, kaum jemand wehrt sich dagegen. Aber jeder kann das System ausnutzen und die Nachrichten manipulieren. Ob absichtlich, wie Ryan Holiday es lange gemacht hat, oder unabsichtlich durch Falschdarstellung von Fakten.

Es ist nun mal so, dass Medien nicht die wichtigsten Neuigkeiten an den Mann bringen, sondern das, was sich am besten verbreitet. Von all den Dingen die auf der Welt in jedem Augenblick passieren, erreichen nur ein Bruchteil die Ohren der Medien. Hiervon ist wiederum nur ein Teil überhaupt wert zu Nachrichten zu werden (außergewöhnlich), davon wird nur ein Teil veröffentlicht und davon erreicht wiederum nur ein Teil weite Verbreitung. Das ist letztendlich das kleine Fenster, das dir durch Medien auf die Welt geboten wird. Und im Zentrum der immer mehr und mehr vernetzten Medien stehen Internet-Nachrichtenblogs. Hier beginnen die Probleme und hier kann jeder manipulieren, so viel er will, sobald er weiß, wie es funktioniert.

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Sapiens und die Geschichte der Menschheit

„Sapiens“ von Yuval Noah Harari stellt sich selbst eine schwierige Aufgabe: die Geschichte der Menschheit und warum sie so ist, wie sie heute ist, auf eine zusammenhängende Art und Weise zu erzählen. Das gleiche sagt auch der Untertitel aus: „A Brief History of Humankind“. Er macht es zur Geschichte aller Menschlichen Arten, auch wenn alle außer uns schon im ersten Kapitel wieder ausscheiden. Trotzdem ist es wichtig für den Gesamtzusammenhang: Was macht unsere Spezies besonders, sodass sie überleben konnte, als alle anderen Menschen ausgelöscht wurden?

Warum wurden aus den Jägern und Sammlern der Steinzeit Bauern, die Städte und Königreiche gründeten? Wie kommen wir dazu an Götter, Nationen oder Menschenrechte zu glauben? (Etwas, das keine andere Spezies kann.) Was können wir von der Zukunft erwarten? Und so weiter. Derartige Fragen werden hierin auf eine derartige Horizont-erweiternde Art und Weise erläutert, dass man geradezu merkt, wie man schlauer wird. Dieses Buch kann ich absolut jedem zum Lesen empfehlen.

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The Hard Thing About Hard Things

„The Hard Thing About Hard Things“ von Ben Horowitz ist eines der besten Bücher, die ich jemals gelesen habe. Es hat definitiv die Qualitäten, dass ich es noch öfter zur Hand nehmen werde. Sei es, um bestimmte Ratschläge nachzulesen, die ich gerade dringend brauche. Sei es, um mich davon inspirieren zu lassen in meinem eigenen Handeln nicht aufzugeben.

Das ist schließlich einer der Gründe, warum dieses Buch geschrieben wurde: Um Entrepreneuren zu zeigen, dass sie nicht alleine in ihren Anstrengungen, ihrem Kampf sind. Jedes Unternehmen kommt mal in schwierige Zeiten und dann ist es insbesondere die Aufgabe des CEOs es wieder durch sie hindurch zu führen. Der Untertitel des Buches sagt schon alles: „Building a business when there are no easy answers.“ Es ist niemals leicht. Es gibt eine Unmenge Entscheidungen, die weder leicht noch zufriedenstellend getroffen werden können, aber getroffen werden müssen. Wer nicht bereit für diesen Kampf ist, hätte nie ein Unternehmen gründen, aufbauen und leiten sollen. Wer es aber macht, dem tut es gut dieses Buch zu lesen.

Dieses Buch ist voller Weisheiten, die nur durch jahrelange Erfahrung erlangt werden können. Fast kostenlos zu deiner Verfügung, egal wie viel Erfahrung du hast. Es beantwortet die ganz schwierigen Fragen oder gibt zumindest Anleitung, Hilfestellung und Empathie, sodass du die Entscheidung selbst treffen kannst. Jemand anderes kann die Entscheidung nicht treffen. Du musst die richtige Entscheidung für dein aktuelles Unternehmen treffen. Niemand anderes kann das machen. Alles lastet auf deinen Schultern. Du bist alleine dafür verantwortlich. Und als Gründer-CEO kannst du es nicht einmal auf deine Vorgänger schieben. Es gab schließlich keine Vorgänger.

The Hard Things About Hard Things

Im Alter von 48 Jahren hat Ben Horowitz alles darüber aufgeschrieben, was es bedeutet, ein Unternehmen zu aufzubauen, (Gründer-)CEO zu sein. Er ist in der richtigen Position dafür, er hat es schließlich alles selbst erlebt.
Nachdem er unter Mark Andreessen bei Netscape gearbeitet hatte, gründeten sie zusammen Loudcloud, das zu Opsware wurde und schließlich für 1,6 Milliarden Dollar an HP verkauft wurde. Danach haben die beiden auch noch eine höchst erfolgreiche Risikokapitalfirma gegründet durch die sie seitdem mit unzähligen weiteren CEOs zusammengearbeitet haben.
Mit anderen Worten: Er hat Erfahrung.

Und mit genau dieser Geschichte – bloß spannender und voll mit hilfreichen Erkenntnissen – startet er sein Buch. Das erste fünftel widmet sich der Hintergrundgeschichte, die allen folgenden Erklärungen Kontext bietet und seine Expertise klar aufstellt. Allein hierfür lohnt es sich bereits das Buch zu lesen.

Danach wird es aber noch interessanter. Die übrigen 80% des Buches wenden sich dann nämlich den richtig wichtigen Themen zu: Wie man zurechtkommt, sobald es schwierig wird; warum Menschen zuerst kommen sollten, dann die Produkte, dann der Profit; zahlreiche Tipps und Einsichten zu Situationen, in denen Leute das Unternehmen verlassen, sei es freiwillig oder nicht; wie man anführen kann, obwohl man keine Ahnung hat, wohin es geht und die allererste Regel des Entrepreneur-Seins: Es gibt keine Regeln. Das sind die großen Kapitel in denen all die wichtigen, nicht ganz so rosigen Sachen über das Unternehmen-Gründen erzählt werden, von denen sonst niemand redet.

Lass uns im folgenden einen kurzen Blick darauf werfen, was er alles Anspricht. So kannst du am besten Entscheiden, ob du das Buch auch lesen willst. (Meiner Meinung nach solltest du das definitiv.)

Wenn alles auseinander fällt

Jeder Entrepreneur hat früher oder später einen Kampf zu kämpfen – auch bekannt als Struggle. Er wird jeden Augenblick aufzehren und nie wieder ganz aufhören. Und das ist auch ganz normal. Du bist definitiv nicht der einzige. Wer damit nicht zurechtkommt, hätte nie ein Unternehmen gründen sollen.

Das zieht aber auch Konsequenzen nach sich, wie die Tatsache, dass du die Dinge nicht rosiger erzählen solltest, als sie sind. Die Leute wissen genau, wie die Situation steht, du brauchst sie nicht schön reden. Konzentriere dich lieber auf die wichtigen Fähigkeiten: wie man Leute richtig entlässt, sodass die zurückbleibenden immer noch motiviert sind für dich zu arbeiten; wie man jemanden aus der Leitungsabteilung feuert; wie man einen treuen Freund, der von Anfang an dabei war, degradiert, weil er einfach nicht mehr fähig ist die Anforderungen zu erfüllen, die das Unternehmen in seiner neuen Größe stellt; welche Lügen Verlierer sich selbst erzählen, als was du besonders vermeiden solltest; wann man mit Bleikugeln schießen sollte; und dass es eigentlich jedem egal ist, wie schwierig es gerade ist sind die Hauptthemen, die hier angesprochen werden.

Besonders das letzte ist wichtig zu realisieren. Mach deinen Job, anstatt dich woanders darüber zu beschweren. Das macht alle glücklicher, die auf dich gewettet haben.

Personen, dann Produkt, dann Profit

Deine Mitarbeiter oder Untergebene sind das wichtigste, was du hast. Ohne sie kannst du nichts erreichen, sie machen all die anderen Dinge, die Produkte, den Profit überhaupt erst möglich. Sie kommen also an erster Stelle bei deinen Prioritäten. Wie erschaffst du also einen Ort, an dem die Leute gerne arbeiten wollen?

Weiterhin wird hier beantwortet: warum du deine Mitarbeiter unbedingt trainieren solltest; ob es ok ist, großartiges Talent von deinen Freunden abzuwerben; warum es schwer ist große-Unternehmen-Manager in kleine Unternehmen zu bringen; wie man tatsächlich gute Manager anstellt, obwohl man es noch nie vorher gemacht hat; wie man vermeiden kann, dass Angestellte die Aussagen der Manager miss-interpretieren; warum man Management-Schulden vermeiden sollte und wie man Management-Qualität sicherstellen kann.

Besorgnis über Alltagsabläufe

Hier geht es um eine Menge Dinge, die immer relevanter werden, je mehr das Unternehmen wächst. Sie verändern sich einfach. Du kannst nur versuchen zu beeinflussen, wie sich diese Dinge ändern.

Das betrifft zum Beispiel die Minimierung von Büropolitik, das Einfordern der richtigen Variante von Ehrgeiz, Titel und Beförderungen, schlaue Leute, die leider schlechte Angestellte sind und deutlich ältere Angestellte. Darüber hinaus wird die Wichtigkeit von Einzeltreffen der Manager mit ihren Untergebenen besprochen, das Festlegen wichtiger kultureller Bestandteile und das Skalieren des Unternehmens erklärt und was es dabei zu vermeiden gibt.

wichtige CEO Eigenschaten

Der wichtigste Job des CEOs: seine eigene Psyche unter Kontrolle halten. Alles andere ist dagegen recht einfach zu lernen. Aber auch auf diese Fähigkeiten geht er ein. Sogar auf die Kriterien, wie CEOs in seinem aktuellen Risikoinvestierungsunternehmen bewertet werden, als was einen guten CEO ausmacht. Das alles sollte man anstreben, aber grundsätzlich gilt:

Die erste Regel: Es gibt keine Regeln

Es gibt so viele verschiedene Züge, die man machen könnte. Du hast immer noch eine Menge Optionen übrig. Ein paar der Spezialfälle, hilfreiche Anekdoten und die letzte Frage: wann solltest du dein Unternehmen verkaufen werden hier aufgezeigt bzw. beantwortet.

Und wenn auch nur eine dieser Sachen entfernt relevant für dich war, solltest du das Buch lesen. Du wirst zum Einen hervorragende Tipps erhalten und zum anderen noch eine Menge anderer wichtiger Dinge lernen. Lass dir das nicht entgehen!