„The Hard Thing About Hard Things“ von Ben Horowitz ist eines der besten Bücher, die ich jemals gelesen habe. Es hat definitiv die Qualitäten, dass ich es noch öfter zur Hand nehmen werde. Sei es, um bestimmte Ratschläge nachzulesen, die ich gerade dringend brauche. Sei es, um mich davon inspirieren zu lassen in meinem eigenen Handeln nicht aufzugeben.
Das ist schließlich einer der Gründe, warum dieses Buch geschrieben wurde: Um Entrepreneuren zu zeigen, dass sie nicht alleine in ihren Anstrengungen, ihrem Kampf sind. Jedes Unternehmen kommt mal in schwierige Zeiten und dann ist es insbesondere die Aufgabe des CEOs es wieder durch sie hindurch zu führen. Der Untertitel des Buches sagt schon alles: „Building a business when there are no easy answers.“ Es ist niemals leicht. Es gibt eine Unmenge Entscheidungen, die weder leicht noch zufriedenstellend getroffen werden können, aber getroffen werden müssen. Wer nicht bereit für diesen Kampf ist, hätte nie ein Unternehmen gründen, aufbauen und leiten sollen. Wer es aber macht, dem tut es gut dieses Buch zu lesen.
Dieses Buch ist voller Weisheiten, die nur durch jahrelange Erfahrung erlangt werden können. Fast kostenlos zu deiner Verfügung, egal wie viel Erfahrung du hast. Es beantwortet die ganz schwierigen Fragen oder gibt zumindest Anleitung, Hilfestellung und Empathie, sodass du die Entscheidung selbst treffen kannst. Jemand anderes kann die Entscheidung nicht treffen. Du musst die richtige Entscheidung für dein aktuelles Unternehmen treffen. Niemand anderes kann das machen. Alles lastet auf deinen Schultern. Du bist alleine dafür verantwortlich. Und als Gründer-CEO kannst du es nicht einmal auf deine Vorgänger schieben. Es gab schließlich keine Vorgänger.
The Hard Things About Hard Things
Im Alter von 48 Jahren hat Ben Horowitz alles darüber aufgeschrieben, was es bedeutet, ein Unternehmen zu aufzubauen, (Gründer-)CEO zu sein. Er ist in der richtigen Position dafür, er hat es schließlich alles selbst erlebt.
Nachdem er unter Mark Andreessen bei Netscape gearbeitet hatte, gründeten sie zusammen Loudcloud, das zu Opsware wurde und schließlich für 1,6 Milliarden Dollar an HP verkauft wurde. Danach haben die beiden auch noch eine höchst erfolgreiche Risikokapitalfirma gegründet durch die sie seitdem mit unzähligen weiteren CEOs zusammengearbeitet haben.
Mit anderen Worten: Er hat Erfahrung.
Und mit genau dieser Geschichte – bloß spannender und voll mit hilfreichen Erkenntnissen – startet er sein Buch. Das erste fünftel widmet sich der Hintergrundgeschichte, die allen folgenden Erklärungen Kontext bietet und seine Expertise klar aufstellt. Allein hierfür lohnt es sich bereits das Buch zu lesen.
Danach wird es aber noch interessanter. Die übrigen 80% des Buches wenden sich dann nämlich den richtig wichtigen Themen zu: Wie man zurechtkommt, sobald es schwierig wird; warum Menschen zuerst kommen sollten, dann die Produkte, dann der Profit; zahlreiche Tipps und Einsichten zu Situationen, in denen Leute das Unternehmen verlassen, sei es freiwillig oder nicht; wie man anführen kann, obwohl man keine Ahnung hat, wohin es geht und die allererste Regel des Entrepreneur-Seins: Es gibt keine Regeln. Das sind die großen Kapitel in denen all die wichtigen, nicht ganz so rosigen Sachen über das Unternehmen-Gründen erzählt werden, von denen sonst niemand redet.
Lass uns im folgenden einen kurzen Blick darauf werfen, was er alles Anspricht. So kannst du am besten Entscheiden, ob du das Buch auch lesen willst. (Meiner Meinung nach solltest du das definitiv.)
Wenn alles auseinander fällt
Jeder Entrepreneur hat früher oder später einen Kampf zu kämpfen – auch bekannt als Struggle. Er wird jeden Augenblick aufzehren und nie wieder ganz aufhören. Und das ist auch ganz normal. Du bist definitiv nicht der einzige. Wer damit nicht zurechtkommt, hätte nie ein Unternehmen gründen sollen.
Das zieht aber auch Konsequenzen nach sich, wie die Tatsache, dass du die Dinge nicht rosiger erzählen solltest, als sie sind. Die Leute wissen genau, wie die Situation steht, du brauchst sie nicht schön reden. Konzentriere dich lieber auf die wichtigen Fähigkeiten: wie man Leute richtig entlässt, sodass die zurückbleibenden immer noch motiviert sind für dich zu arbeiten; wie man jemanden aus der Leitungsabteilung feuert; wie man einen treuen Freund, der von Anfang an dabei war, degradiert, weil er einfach nicht mehr fähig ist die Anforderungen zu erfüllen, die das Unternehmen in seiner neuen Größe stellt; welche Lügen Verlierer sich selbst erzählen, als was du besonders vermeiden solltest; wann man mit Bleikugeln schießen sollte; und dass es eigentlich jedem egal ist, wie schwierig es gerade ist sind die Hauptthemen, die hier angesprochen werden.
Besonders das letzte ist wichtig zu realisieren. Mach deinen Job, anstatt dich woanders darüber zu beschweren. Das macht alle glücklicher, die auf dich gewettet haben.
Personen, dann Produkt, dann Profit
Deine Mitarbeiter oder Untergebene sind das wichtigste, was du hast. Ohne sie kannst du nichts erreichen, sie machen all die anderen Dinge, die Produkte, den Profit überhaupt erst möglich. Sie kommen also an erster Stelle bei deinen Prioritäten. Wie erschaffst du also einen Ort, an dem die Leute gerne arbeiten wollen?
Weiterhin wird hier beantwortet: warum du deine Mitarbeiter unbedingt trainieren solltest; ob es ok ist, großartiges Talent von deinen Freunden abzuwerben; warum es schwer ist große-Unternehmen-Manager in kleine Unternehmen zu bringen; wie man tatsächlich gute Manager anstellt, obwohl man es noch nie vorher gemacht hat; wie man vermeiden kann, dass Angestellte die Aussagen der Manager miss-interpretieren; warum man Management-Schulden vermeiden sollte und wie man Management-Qualität sicherstellen kann.
Besorgnis über Alltagsabläufe
Hier geht es um eine Menge Dinge, die immer relevanter werden, je mehr das Unternehmen wächst. Sie verändern sich einfach. Du kannst nur versuchen zu beeinflussen, wie sich diese Dinge ändern.
Das betrifft zum Beispiel die Minimierung von Büropolitik, das Einfordern der richtigen Variante von Ehrgeiz, Titel und Beförderungen, schlaue Leute, die leider schlechte Angestellte sind und deutlich ältere Angestellte. Darüber hinaus wird die Wichtigkeit von Einzeltreffen der Manager mit ihren Untergebenen besprochen, das Festlegen wichtiger kultureller Bestandteile und das Skalieren des Unternehmens erklärt und was es dabei zu vermeiden gibt.
wichtige CEO Eigenschaten
Der wichtigste Job des CEOs: seine eigene Psyche unter Kontrolle halten. Alles andere ist dagegen recht einfach zu lernen. Aber auch auf diese Fähigkeiten geht er ein. Sogar auf die Kriterien, wie CEOs in seinem aktuellen Risikoinvestierungsunternehmen bewertet werden, als was einen guten CEO ausmacht. Das alles sollte man anstreben, aber grundsätzlich gilt:
Die erste Regel: Es gibt keine Regeln
Es gibt so viele verschiedene Züge, die man machen könnte. Du hast immer noch eine Menge Optionen übrig. Ein paar der Spezialfälle, hilfreiche Anekdoten und die letzte Frage: wann solltest du dein Unternehmen verkaufen werden hier aufgezeigt bzw. beantwortet.
Und wenn auch nur eine dieser Sachen entfernt relevant für dich war, solltest du das Buch lesen. Du wirst zum Einen hervorragende Tipps erhalten und zum anderen noch eine Menge anderer wichtiger Dinge lernen. Lass dir das nicht entgehen!