Wie du die Selbsterkenntniszwiebel schälen kannst

Die Metapher der Selbsterkenntniszwiebel kenne ich von Mark Manson, dem Autor von „The Subtle Art of Not Giving a Fuck“. Hierbei geht es um eine bestimmte Perspektive auf Selbsterkenntnis, die dir viel beibringen kann. Außerdem kann man damit die ganzen Tränen erklären, mit denen man es zu tun bekommt, sobald man ernsthaft damit anfängt sie zu schälen.

Das schlimmste: Jedes mal, wenn du etwas neues spürst, bekommst du eine neue Zwiebel vorgesetzt. Du musst wieder von vorne anfangen. Aber mit der Zeit bekommt man Übung. Man kennt sich selbst besser und schafft es leichter zu weiter unten liegenden Schalen zu gelangen. Außerdem wird man abgehärtet. Man muss nicht mehr so oft heulen. Vielleicht nehmen aber auch einfach die Umstände ab, wegen denen man heulen müsste. Wer weiß?

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Start With Why, um jeden zu überzeugen

„Start With Why“ von Simon Sinek ist ein höchst Augen-öffnendes Buch, in dem der Autor das Prinzip des Warum erklärt. Und Wie und in Was es sich zeigt. Warum ist die allen Handlungen und Handlungsgrundsätzen zugrundeliegende Zielsetzung. Das, was man letztendlich damit erreichen will. Ist es dein eigenes Wohl oder hast du dein Leben einem größeren Zweck verschrieben?

Wenn dein Warum größer ist als du selbst, kannst du damit andere Menschen inspirieren. Wenn sie ähnliche Überzeugungen haben, werden sie sich dir anschließen und ihr bestes geben, dir zu helfen. Wenn du es klar kommunizierst, vertrauen sie auf deine Ehrlichkeit. Loyalität bildet sich. Du wirst zum Anführer einer Bewegung. Wie klar kannst du dein Warum kommunizieren? Das bestimmt, wie groß die Bewegung wird, die du hier anführst.

Start With Why ist dementsprechend eine Anweisung an dich. Wenn du erklärst, Was du machst, vielleicht auch Wie du es machst, gehe nicht in dieser Standardreihenfolge vor. Beginne mit dem Warum. Zuerst das Warum, dann das Wie (Handlungsgrundsätze, Werte, …), dann das Was (die sichtbaren Resultate). Dann dienen Wie und Was als Beweise für dein Warum und du verdienst dir Vertrauen, dass du wirklich für dieses Warum stehst.

Wenn die andere Person dann auch noch ähnliche Überzeugungen hat wie du, hat das einen weiteren Vorteil. Deine Worte gehen direkt an das Entscheidungszentrum im Gehirn. Es fühlt sich einfach richtig an, sich für dich zu entscheiden. Es muss nicht der Umweg über die rationalen Schichten außen herum genommen werden (Was). Entscheidungen werden in unserem Gehirn im limbischen Teil getroffen, dem Ort an dem auch unsere Emotionen leben. Deswegen „fühlen“ sich manche Entscheidungen richtig an, andere nicht. Die Entscheidungen werden dann lediglich im Nachhinein rational begründet, vielleicht ein bisschen abgewandelt. Und mit „Start With Why“ erreichst du direkt das Entscheidungszentrum, und lieferst dann im Nachhinein rationale Argumente, um es zu begründen.

Wenn dagegen kein Warum vorliegt, bleibt nur noch das Was übrig, um jemanden zu überzeugen. Plötzlich sind die rationalen Argumente alles, was für dich spricht. Jemand anderes hat bessere Argumente? Pech für dich.

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Der Weg des Helden in deinem Leben

Wir haben die 12 Stufen auf dem Weg des Helden jetzt bereits ausführlich genug besprochen. Es gibt aber noch einen Aspekt, den ich noch ansprechen möchte. Vielleicht ist es dir auch schon aufgefallen: Eindeutige Parallelen zum Weg des Helden in deinem Leben. Jedes der zugehörigen Konzepte lässt sich auf die Geschichte, die Charaktere darin oder auch auf dein eigenes Leben anwenden.

Sobald du mal ein bisschen darüber nachdenkst, kann dir das eine sehr praktische Hilfestellung zu Phasen der Veränderung und generell Problemen in deinem Leben seien. Versuche mal, es auf dein eigenes Leben zu übertragen:

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Der Weg des Helden als Charakterbogen

Der Charakterbogen meint die persönliche Entwicklung des Helden im Laufe des Abenteuers. Sozusagen den Weg, den er von seiner Startpersönlichkeit zu seinem endgültigen Wesen nimmt. Aber auch dann ist sein Verhalten nicht für alle Ewigkeit fest. Es muss nur ein Abenteuer daher kommen und schon steht die nächste große Veränderung vor der Tür.

Du musst aber bedenken, dass persönliche Veränderung nie ruckartig, über Nacht geschieht. So etwas passiert vielleicht einmal im Leben, aber warum gerade jetzt während des Abenteuers? Das wäre zu unglaubwürdig. Der Held muss sich stattdessen graduell von seinem Anfangszustand bis zum Ende weiterentwickeln. Kleine Schritte vorwärts ist die Variante, die der Leser auch aus seinem Leben kennt. Hiervon kann er inspiriert werden, selbst weiterhin nach Veränderung zu streben.

Sobald du das aber beachtest, steht dir beim Erschaffen eines glaubwürdigen Charakterbogens nichts mehr im Weg. Stattdessen kannst du jetzt all die Unterstützung nutzen, die sich dir ganz bereitwillig anbietet. Vielen Dank.

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Stufe 12: Die Rückkehr mit dem Elixier

Wir sind bei Stufe 12 von 12 angekommen, der Kreis wird geschlossen, das Abenteuer ist bestanden. Jetzt kommt die Rückkehr mit dem Elixier, wobei Elixier natürlich für alles mögliche, nicht nur magische Tränke stehen kann.

Auch ein magischer Trank wäre natürlich erlaubt, wenn man damit zum Beispiel ein krankes Land heilt, aber das wichtige ist nicht das Aussehen. Das Wichtige ist, dass das Elixier mit anderen geteilt wir. Nur wenn der Held das Elixier mit anderen teilt, gilt das Abenteuer als bestanden.

Andernfalls muss er selbst oder vielleicht auch ein anderer Charakter das Abenteuer erneut bestehen, solange bis jemand die Rückkehr mit dem Elixier tatsächlich schafft und es auch mit anderen teilt.

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Stufe 11: Die dunkle Nacht der Seele

Der Vorletzte Schritt auf dem Weg des Helden steht an: Die dunkle Nacht der Seele. Diese Formulierung gefällt mir einfach viel besser als Christopher Voglers Variante: Wiederauferstehung. Es geht schließlich um den abschließenden Höhepunkt, die Klimax der Geschichte, den Punkt an dem alles verloren scheint. Besser kann man es nicht beschreiben. Ich muss es gleich nochmal wiederholen: Die dunkle Nacht der Seele.

Die Position in der Geschichte ist klar. Wir befinden uns jetzt eindeutig im Akt 3. Danach kommt nur noch das Ende der Geschichte. Alles bisherige hat oder mehr oder weniger direkt auf diesen Punkt hin gearbeitet. Der Held hat das Abenteuer begonnen, die besondere Welt betreten, in ihrem Mittelpunkt die zentrale Prüfung bestanden und auch noch den Rückweg überlebt. Zeit all das in einem atemberaubenden Finale zusammenzuführen. Schaffst du das?

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Stufe 10: der Rückweg aus der besonderen Welt

Der Rückweg stellt Stufe 10 von 12 auf dem Weg des Helden dar. Wir sind zwar erst direkt nach dem Mittelpunkt der Geschichte, aber dieser Überhang der Nummerierung zum Anfang der Geschichte hin lässt sich sehr einfach dadurch erklären, dass es dort sehr viele Aspekte gibt, die separat benannt werden müssen. Man braucht nun mal mehrere bestimmte Aspekte um eine Geschichte zum Rollen zu bringen, während es später ausreicht, dass man sich noch ungefähr an den üblichen Aufbau hält: Mittelhöhepunkt (8) und Belohnung (9), dann Rückweg (10), Höhepunkt (11), Ende (12).

Jetzt zu Beginn der 10. Stufe, direkt nach der Belohnung für das Überleben der zentralen Prüfung steht jedenfalls eine wichtige Entscheidung an: Wird der Held den Rückweg aus der besonderen Welt des Abenteuers in die (neue) gewöhnliche Welt antreten oder bleibt er lieber in der speziellen Welt? Wird er seine bisherigen Erkenntnisse mitbringen und in der gewöhnlichen Welt anzuwenden versuchen oder als Held versagen und nichts mit sich zurückbringen, weil er gar nicht zurückkommt?

Eine echte Geschichte ist es letztendlich nur, wenn die Entscheidung auf Option 1 fällt: tatsächlich den Rückweg antreten. Dementsprechend brauchen manche Helden auch einen kleinen Anstoß, bevor sie sich tatsächlich auf den Weg machen. Vielleicht in Form der Konsequenzen, mit denen er sich gleich herumschlagen muss, vielleicht auf andere Weise. Wie auch immer. Wird dein Held freiwillig den Rückweg antreten?

Psychologisch gesehen würde das den Vorsatz bedeuten, die bisherigen Erkenntnisse in seinem normalen Leben (der gewöhnlichen Welt) umzusetzen und zu integrieren. Und die psychologische Seite sollte man beim Weg des Helden auch immer beachten: Denn der Charakterbogen, die Veränderung die jede Figur durchlaufen sollte, und der Weg des Helden verlaufen schließlich exakt parallel. Du kannst die Stufen des Abenteuers praktisch genauso als Stufen der persönlichen Entwicklung des Helden sehen. Wie genau das übereinstimmt, werden wir aber erst in einem anderen Artikel besprechen.

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Stufe 9: Die Belohnung für den ersten Erfolg

Bei unserer Reise über den „Weg des Helden“ sind wir schon bei Stufe 9 von 12, also dem zweiten Teil von Akt 2 angekommen. Bevor wir jetzt aber den Rückweg aus der speziellen Welt des Abenteuers antreten, muss erst mal noch ein weiterer wichtiger Aspekt bedacht werden, den man nicht einfach so weglassen sollte: Die Belohnung, dass man die zentrale Prüfung bestanden hat. In so einer Situation ist erst mal Feiern angesagt.

Die zentrale Prüfung war bisher die spannendste Stelle im ganzen Buch. Sozusagen der Zwischenhöhepunkt. Noch schlimmer wird es eigentlich erst in Stufe 11 bei der Dunklen Nacht der Seele.
Und falls wir keine Tragödie schreiben, war das auch für den Helden ein ziemlich schlimmer Zeitpunkt. Andernfalls könnte er nicht das darauf folgende Hoch erleben, das der Stimmung ganz am Ende des Buches entspricht. Normalerweise sollte nämlich die Stimmung in deinem Buch direkt nach der zentralen Prüfung der am Ende deines Buches entsprechen. In einer Tragödie bedeutet das jeweils einen großen Verlust bzw. den Tod des Helden und überall sonst einen großen Gewinn.

Und dank der Elastizität von Emotionen, die uns nach einem besonders tiefen Fall bei Lösen der Spannung weit nach oben katapultiert, kommt jetzt nach dieser schweren Prüfung, die uns all unsere Nerven gekostet hat ein besonders hohes Hoch: die Belohnung.

Endlich eine Pause für den Leser, ein kleines bisschen Entspannung nach der Aufregung, sich darüber freuen schon so weit gekommen zu sein. Viel länger dauert es aber normalerweise nicht. Ein ausgedehntes Lagerfeuer ist die absolute Ausnahme. Grundsätzlich gilt: je größer die Konsequenzen der zentralen Prüfung, desto kürzer fällt dieser Szenen(abschnitt) aus. Es ist einfach keine Zeit für eine längere Entspannung.

Also was genau ist jetzt die Belohnung?

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The Subtle Art of Not Giving a Fuck

„The Subtle Art of Not Giving a Fuck“ von Mark Manson hat eine wichtige Grundlage, die uns allen bewusst ist: Die meisten Leute regen sich über viel zu viele kleine Dinge auf. Sie geben einen „Fuck“. Es ist ihnen sozusagen (viel zu) wichtig. Man hat aber in seinem Leben nur eine endliche Menge an Kapazität Dinge als wichtig für einen selbst anzusehen. Und solange man das Leben so angeht wie die eben beschriebenen Menschen hat man nichts mehr für die wirklich wichtigen Dinge übrig.

Sie fokussieren sich immerhin auf alles, was sie nicht haben; zu viel davon ist eindeutig schlecht für die Gesundheit. Und noch dazu kommt noch eine weitere unpraktische Komplikation dazu: das Rückwärts-Gesetz.

Nach positiven Empfindungen zu streben ist in sich selbst eine negative Empfindung, man hat sie ja noch nicht. Negative Empfindungen zu akzeptieren ist in sich selbst eine positive Empfindung, man ist dann ja zufrieden mit seinem aktuellen Zustand.

Zu lernen das in seinem Leben zu beachten, und die richtigen Dinge wertzuschätzen, um kleine Dinge los zulassen ist wahrlich eine feine Kunst:

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Stufe 8: Die zentrale Prüfung – Konfrontation des Todes

Die 8. Stufe der Hero’s Journey, die zentrale Prüfung, oder auch „Ordeal“ auf Englisch, teilt das Buch normalerweise in 2 Hälften. Ab und zu wird diese Szene oder Szenengruppe auch noch ein bisschen nach hinten hinausgezögert, aber dann verliert sie bald die Wirkung, für die sie eigentlich existiert. Immerhin ist der Gedanke dahinter, inmitten des Buches einen Höhepunkt einzubauen, der die Spannung nicht durchsacken zu lassen. Je weiter er also nach hinten verschoben wird, desto schwieriger wird es für den Autor die Spannung bis dahin aufrecht zu erhalten.

Die zentrale Prüfung sorgt dafür, dass der Leser die Seiten wendet, um bis zu ihr hin zu gelangen und danach, um herauszufinden, wie die Konsequenzen ablaufen. Und sobald sich in dieser Hinsicht die Situation etwas entspannt hat, sind wir schon mitten auf dem Weg zurück, der direkt auf den allerletzten Höhepunkt hinführt. Es ist eine perfekte Verteilung der Spannung-tragenden Momente. Manchmal passt es aber einfach inhaltlich nicht ganz, dann muss man diese zentrale Prüfung etwas nach hinten Verschieben. Aber normalerweise sollte man versuchen sie in der Mitte des Buches zu halten.

An dieser Stelle möchte ich aber auch nochmal anmerken, dass das nur die empfohlene Verteilung der Szenen auf die Geschichte ist. Wenn deine Geschichte etwas anderes erfordert, dann kannst du sie nach Belieben anpassen. Aber so weiß man eben am sichersten, dass es funktionieren wird.

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