Ideen verschenken als Zeichen von Fülle

Glaubst du an die Fülle aller Dinge, dass von allem genug für alle da ist, wenn wir uns sinnvoll verhalten? Oder ist die Welt stattdessen von Knappheit gekennzeichnet, endloser Konkurrenz um begrenzte Ressourcen, die eben nur ein kleiner Teil nutzen kann, wenn sie denn eine bedeutungsvolle Menge davon abbekommen. Das sind zwei verschiedene Geisteshaltungen, die – wie so vieles im Leben – genau so lange für dich und dein Leben wahr sind, wie du daran glaubst. Ideen verschenken ist ein Weg sich selbst die Geisteshaltung der Fülle anzutrainieren.

Solange du an Knappheit glaubst, spielst du ein Nullsummenspiel mit der Welt. Der Kuchen, von dem alle ein Stück wollen, bleibt immer gleich groß. Du versuchst ein möglichst großes Stück zu erlangen – zu Kosten anderer, die dadurch ein kleineres Stück bekommen. Und die Welt behandelt dich auch dementsprechend. Die Menschen sind ziemlich gut darin Personen zu erkennen, die mehr nehmen als sie zurückgeben. Deren Aktionen den Kuchen, der für den Rest übrig bleibt, immer kleiner machen. Sobald man also an Knappheit glaubt, ist das tatsächlich die Realität, in der man lebt.

Fülle

Aber es gibt eine Alternative. Fülle bedeutet, dass der Kuchen immer größer werden kann, dass wir den Kuchen immer größer machen können. Du kannst für dich selbst ein größeres Stück sichern und gleichzeitig auch allen anderen größere Stücke ermöglichen. Und das funktioniert sogar mit den begrenzten Ressourcen auf unserem Planeten. Man muss doch nur einen effizienteren Weg finden sie zu verwenden und schon ist praktisch mehr für alle da. Oder bisher unzugängliche Vorräte erschließen. Manche denken sogar darüber nach Asteroiden außerhalb unserer Erde abzubauen, um an noch mehr Rohstoffe zu kommen. Wenn man mit einem Ansatz der Fülle an unsere heutigen Probleme herangeht, findet man schnell solche Lösungen, die den Kuchen für alle größer machen.

Es ist also nur Vorteilhaft an Fülle zu glauben. Wie erlernt man das? Zum einen kann man sich über die Tatsachen informieren, die alle ein klares Signal senden: aus der globalen Perspektive überwiegen die Beispiele für Fülle unglaublich stark über den paar wenigen Fällen, wo wir die Knappheit noch nicht überwunden haben. Vielleicht will man ja das Buch „Abundance“ von Peter Diamandis lesen. Oder man trainiert es sich an. Indem man in seinem eigenen Leben Beispiele für Fülle erkennt oder sogar erschafft.

Ein solches Beispiel ist Kreativität. Unsere Ideen sind unendlich, wenn man sie lässt. Viele zensieren sich selbst, weil „diese Idee zu schlecht ist“, und erreichen damit einen mentalen Block, dank dem ihnen gar nichts einfällt. Der richtige Weg ist stattdessen auch diese anderen Ideen aus sich herauszulassen. Immer mehr und immer schneller aufzuschreiben, was einem alles einfällt und sich danach, wenn der Schwall etwas versiegt ist, die besten herauszusuchen. Es werden nämlich ganz sicher auch ein paar gute kommen, wenn man nur die schlechten zulässt. Sie waren vorher zugeschüttet und können erst raus, wenn Platz geschaffen wurde.
Das ist also Schritt eins bei unbegrenzter Kreativität: aufhören sich selbst zu zensieren.

Ideen generieren

Das ist dann Schritt zwei: Sobald man gelernt hat, was es bedeutet Ideen zu haben, – dass immer eine große Menge nicht so guter Ideen ausgesprochen werden muss, bevor man die richtig guten finden kann, – kann man das trainieren. Man sollte es sich zur Gewohnheit machen immer und überall, wenn man mal 5 Minuten Freizeit hat (oder auch nicht) ein paar Ideen zu irgendeinem völlig beliebigen Thema zu sammeln.

Wie man ein Unternehmen besser machen könnte, welche Wissensgebiete man neuerdings interessant findet, was man zum Abend essen könnte, wie man ein komplexes Problem aus einer anderen Richtung angehen könnte, Varianten von Niederschlag, Gründe für Rasenpflege, und so weiter. Es ist komplett egal, worüber/wozu man Ideen sammelt, Hauptsache man sammelt Ideen und zensiert sich nicht dabei. Sogar „Themen, zu denen ich Ideen sammeln kann“ ist ein gutes Thema fürs Ideen sammeln.

Man wählt also ein Thema aus und schreibt alle Ideen auf, die einem dazu einfallen. Auch die schlechten. (Besonders die schlechten?) Einfach alles, was in deinem Kopf nach oben blubbert. Zum Beispiel auf den kleinen Block, den du immer dabei hast. Wenn er in deine Hosentasche passt, musst du dich dabei auch gleich kurz fassen. Auch ziemlich praktisch, weil du die Ideen dabei minimal durchdenken musst, bevor du sie aufschreiben kannst: wie formuliere ich das, damit ich später noch weiß, wie ich es gemeint habe.

Man generiert also Ideen. Den ganzen Tag über, wenn man denn möchte. (Und das solltest du auf jeden Fall wollen. Eine solche Gewohnheit setzt deine Kreativität geradezu in Brand. Du wirst dich auch in anderen Szenarien kaum noch stoppen können.) Und was macht man dann mit den Ideen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Vielleicht vergisst man sie einfach wieder. Der Zweck war ja eh die Ideengenerierung selbst und nichts, was darauf folgt. Vielleicht ist ja auch etwas besonders gutes dabei, zu dem man eine weitere Ideenliste verfassen möchte. Oder man versucht tatsächlich sie mal in die Realität umzusetzen. Oder, und das ist der größte Beweis von Fülle: man verschenkt sie einfach.

Ideen verschenken

Du kannst Ideen nur verschenken, wenn du davon überzeugt bist, dass noch mehr als genug nachkommen, die noch deutlich besser sein können. Und das ist auch die Realität, wenn man denn daran glaubt. Dort startet das ganze also, du kannst dich aber auch dazu zwingen, indem du deine besten Ideen verschenkst, auch wenn du noch nicht daran glaubst. Und zwar einfach bedingungslos: „Hier, kannst du haben. Das sind meine besten Ideen zu XY, einer Sache, die gerade sehr wichtig für dich ist.“

Dann bleibt deinem Gehirn gar nichts anderes übrig, als an die Unendlichkeit deiner Ideen zu glauben: du hast sozusagen etwas für diese Überzeugung geopfert. Jetzt würde es ziemlich doof dastehen, wenn es nicht daran glauben würde. (Deshalb verstärken auch Opfer in anderen Religionen den Glauben derjenigen, die etwas geopfert haben, zum Beispiel ihren besten Stier.)

Verschenke also deine Ideen. An alle, die etwas davon haben. Generiere Ideen extra für sie. Und für dich selbst. Und für den Papierkorb. Und nochmal für andere Leute. Die ganze Zeit Ideen generieren und die besten der besten Ideen verschenken, ist das einfachste Rezept die Geisteshaltung der Fülle zu erlernen. (Und noch viel mehr, noch bessere Ideen zu haben.)

WILLPOWER DOESN’T WORK und deine Alternative

Das Buch „WILLPOWER DOESN’T WORK“ von Benjamin Hardy schreit dir seine Grundaussage geradezu ins Gesicht: Mit Willenskraft alleine kannst du praktisch nichts erreichen. Und wenn es doch mal klappt, hat man mit allem anderen dafür bezahlt, was man noch so im Leben haben könnte. Das ist kein Weg den du gehen möchtest. Stattdessen bleibt dir ein simple Alternative, die unglaublich mächtig ist, sobald du daran glaubst, dass die Welt tatsächlich so funktioniert: (Und mich hat das Buch auf jeden Fall überzeugt.)

Wir werden alle in sehr großem Maße von unseren Umgebungen bestimmt. Es bleibt nur eine logische Konsequenz: Wir bestimmen bzw. designen die Umgebungen, in denen wir uns aufhalten. Das erfordert jetzt natürlich eine gewisse aktive Haltung im Leben. Wir können nicht mehr einfach nur umher treiben und die Dinge so nehmen, wie sie kommen. Plötzlich müssen wir schon lange im Voraus Entscheidungen treffen, die Weichen sozusagen so stellen, dass wir an einem bestimmten Punkt der persönlichen Entwicklung herauskommen. Denn genau so funktioniert es letztendlich.

Du kannst jede schlechte Gewohnheit überwinden, indem du eine Entscheidung dagegen machst, die alle zukünftigen Entscheidungen gleich mit eliminiert. Wenn du zum Beispiel zu Hause nicht mehr so viel naschen möchtest, solltest du einfach keine Süßigkeiten mehr einkaufen. Wenn es keine mehr gibt, kannst du auch keine essen. Offensichtlich ist dieser Ansatz viel besser, als wenn du auf deine Willenskraft vertraust. Dich also jedes Mal, wenn du in die Nähe von leckeren, aber verbotenen Snacks kommst, zurückhalten musst, was auf die Dauer echt anstrengend ist, und auch einfach nicht funktioniert, wenn man müde ist. (Das kann sicherlich jeder bestätigen, der sich schon mal zu etwas zwingen wollte.

Willpower doesn’t work

Das Buch beginnt im ersten Teil damit die Realität zu erklären, in der wir sehr stark von unserer Umgebung beeinflusst werden. Darauf folgend beschäftigen sich die Teile 2 und 3 damit, wie man Umgebungen erschafft, die für Erholung bzw. Höchstleistung optimiert sind. Denn das sind genau die zwei Umgebungen, auf die es ankommt. Jeder braucht Erholung, um nicht in ständigem Stress zu leben. Jeder braucht eine Umgebung, von der Arbeiten in Höchstform direkt gefördert wird, um an jedem Tag die beste Arbeit abliefern zu können.

Zuerst zu Teil 1. Obwohl dieser Teil nur 2 Kapitel enthält, liegen hier schon eine große Menge Informationen vor, die ich gar nicht alle wiedergeben kann. Ich werde natürlich trotzdem mein bestes geben. Die Teile 2 und 3 werden dann in Folge-Artikeln behandelt.

Willenskraft ist die schlechteste Option

Du brauchst Willenskraft sowieso nur, weil du deine Umgebung noch nicht optimiert hast. Willenskraft ist nicht mehr nötig, wenn du genau weißt, was du willst, interne Konflikte eliminiert hast, eine starkes Warum verspürst und darin investiert hast. Dann arbeitet die Umgebung mit dir, sorgt für dich dafür, dass du dein Ziel erreichst. Dann hast du noch die Willenskraft übrig, um sie auf all die Dinge anzuwenden, die du beim Umgebung-Planen vergessen hast.

Und leider ist das die Standardkonfiguration, mit der die meisten Menschen die Welt bestreiten: sie wissen nicht genau, was sie wollen. Haben ständig mit internen Konflikten zu kämpfen („ich will diesen Cookie essen, aber ich halte doch gerade Diät“). Verspüren kein besonders starkes Warum bei ihren Tätigkeiten und sind auch insbesondere nicht in die Erreichung ihrer Ziele investiert. Ihre Umgebung steht ihren Zielen schlicht und einfach entgegen. Sei brauchen ständig Willenskraft, um sich auf der Spur zu halten. Und dementsprechend schnell ist sie auch aufgebraucht. Dann verfallen sie wieder den alten Gewohnheiten, die von ihrer aktuellen Umgebung verstärkt werden.

Aber so muss es nicht sein. Dir steht jetzt ja eine andere Option offen. Du kannst deine Umgebung verändern, diese 4 eben genannten Punkte im Vorhinein eliminieren und dadurch eine Umgebung schaffen, die dich direkt auf deine Ziele zu trägt. Das bedeutet vorher in die Erreichung deiner Ziele zu investieren, deine Verpflichtungen öffentlich zu machen, dir eine Zeitleiste zu setzen, mehrere Formen von Feedback und Verpflichtung zu installieren und alles aus deiner Umgebung zu entfernen, was deinem Ziel entgegensteht. Kurz: Du installierst externe Abwehrsysteme, die dein Ziel beschützen, dir den Weg frei bahnen und dich sogar darauf zu schieben. Und das klingt doch schon sehr viel besser, als die alternative: Schutzlos (bis auf Willenskraft…) allen negativen Einflüssen ausgeliefert zu sein, die dich von deinem Ziel abbringen können und sicherlich auch werden.

Potential wird erst durch die Situation erweckt

Alle Beispiele aus der Geschichte zeigen Personen, die zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren und in die Anforderungen hineingewachsen sind, die die Situation an sie gestellt hat. Sie wären niemals ohne diese fordernden Situationen zu den Menschen geworden, als die sie berühmt sind. Zuerst kam die schwierige Situation, dann entwickelten sich die Qualitäten der Männer und Frauen an die wir uns noch heute erinnern.

Und genauso ist es auch in der Gegenwart. Wenn die Situation es erfordert, bist du zu viel mehr fähig, als du dir für gewöhnlich zutraust. Warum bringt man sich da nicht gleich absichtlich in Situationen, die 10x oder 100x so viel fordern, wie dein normales Leben? (Solange das nicht lebensgefährlich ist.)

Letztendlich befinden wir uns in ständiger persönlicher Evolution: Wir passen uns an die Umgebungen an, in denen wir uns befinden. Aber wir haben einen Vorteil: Wir können die Umgebungen auswählen, in die wir uns begeben. Wir können diese Umgebungen verändern und optimieren. Und damit können wir auch bestimmen, in welche Richtung wir uns entwickeln.

Dafür ist natürlich eine gewisse persönliche Reife nötig. Das ist ein Moment des erwachsen werdens, wenn man beschließt absichtlich seine Umgebungen auszuwählen, um bestimmte Persönlichkeitseigenschaften und Fähigkeiten zu erreichen.

Was Umgebungen charakterisiert

Jede Umgebung hat Regeln, an die wir uns instinktiv halten. Was wäre wenn es die Regel wäre seinen Job zu lieben und mit maximaler Produktivität zu arbeiten?
Jede Umgebung versieht dich auch mit Grenzen. Das ist wie ein Glasdach, über das du nicht hinaus klettern kannst. Du musst die Umgebung verändern, um es doch zu überwinden.
Deine Fähigkeiten, dein Verhalten ist immer abhängig vom Kontext. Damit macht die richtige Umgebung vieles erst möglich.
In jeder Umgebung nimmst du eine bestimmte Rolle ein. Du selbst bestimmst welche das ist. In welcher Rolle siehst du dich?

Wenn du lernst deine Umgebungen nach diesen Gesichtspunkten zu beurteilen, erkennst du auch sehr schnell, welchen enormen Einfluss sie auf unser Leben haben. Dann kannst du viel besser auswählen, wo du dich aufhalten willst und du lernst noch etwas weiteres, sehr wichtiges: „Dein erwünschtes Verhalten an die Umgebung outsourcen.“ Klingt das nicht cool? Erschaffe doch einfach eine Umgebung, die die besten Ergebnisse möglich macht und fördert. Nächstes mal mehr dazu.

Was ist dein fundamentaler Lernmodus?

Ich sehe zwei große Optionen, wie man mit neuem Wissen umgehen kann, wenn man denn überhaupt auf der Suche danach ist. Das ist sozusagen die erste Hürde: Strebst du schon nach immer mehr Wissen und Verständnis oder bist du dem Lernen noch abgeneigt? Sobald du diesen Schritt gegangen bist, wird der Lernmodus relevant: Häufst du das Wissen an, wie ein Briefmarkensammler? Oder versuchst du die Fremdheit aufzudecken und zu verstehen, die allem zugrunde liegt, das wir zu kennen glauben (oder auch nicht kennen).

Das ist ein fundamentaler Unterschied. Dieser Lernmodus bestimmt, wie viel dir das lernen überhaupt bringt. Beim ersten, sammelst du zwar eine Menge Wissen an. Dieses Wissen wird allerdings praktisch nie angewendet. Nur gelegentlich kannst du dann doch noch eine Verknüpfung zu etwas praktischem ziehen: Wenn du etwas aus deinem enormen Wissensschatz in der echten Welt wiedererkennst.
Beim zweiten sind die positiven Auswirkungen auf dein Leben viel enormer. Anstatt nur Wissen sammelst du dort nämlich Verständnis an. Und nicht nur das. Du hinterfragst auch deine bestehenden Modelle der Welt, um der Wahrheit immer näher zu kommen. Du betreibst sozusagen Wissenschaft mit deinen ganz persönlichen Überzeugungen. Und etwas zu glauben, das näher an der Wahrheit liegt, als das, wovon man vorher überzeugt war, ist sicherlich sehr positiv. Und welchem Lernmodus du folgst, hat noch einige weitere Auswirkungen. Informiere dich hier und entscheide dich dann zu einem aktiven Leben mit der zweiten Option!

Dein Lernmodus

passives Anhäufen

Das ist die einfachere Variante, aber selbst hier ist es schon schwierig hinzukommen. Man ist sozusagen an Wissen interessiert und saugt alles auf, womit man in Kontakt gerät (=maximale Stufe). Hierfür muss man erst mal dieses Interesse entwickeln und dann auch noch immer weiter anfeuern und zu lodernden Flammen wachsen lassen. Das ist durchaus möglich. Wissen ist ja auch interessant und es gibt so unglaublich viel davon.

Wer diese Stufe erreicht hat, mit diesem Lernmodus operiert, kann dir eines hundertprozentig bestätigen: es gibt unendlich viel unglaublich spannendes Wissen in der Welt. Der letzte Universalgelehrte ist schon hunderte von Jahren her, inzwischen kannst du schon gar nicht mehr alles wissen. Aber du kannst es versuchen. Worüber willst du mehr wissen? Was interessiert dich besonders? Du wirst, wie gesagt, zu einem Schwamm, der jegliches Wissen aufsaugt, womit er in Berührung kommt. Und daran ist ja auch nichts schlechtes, oder?

Den einzigen Nachteil, den ich hier sehe, ist in den Oportunitätskosten. Wenn du dich gerade mit der einen Sache beschäftigst, kannst du nicht im selben Augenblick etwas anderes lernen, das vielleicht viel wichtiger für dich wäre. Zusammen mit der Tatsache, dass du über Gebiete, die du schon mal betreten hast, „bereits alles weißt“, gleitest du also in immer abstrusere Gegenden ab. Dabei werden grundlegende Lebensfähigkeiten vernachlässigt.

Wie ernährt man sich gesund? Welche Arbeitseinstellung lässt sich aufrecht erhalten? Wie funktioniert soziale Interaktion wirklich? Wie wirken sich falsche Informationen in deinem Weltbild auf dein Leben aus? Das alles waren Fragen, die vermutlich ignoriert werden, wenn du nur der große Briefmarkensammler des Wissens bist. Du kannst eine Menge Einzeldetails aufzählen, hast vielleicht sogar ein paar der größeren Zusammenhänge verstanden, aber dann? Was bringt dir dieses Wissen?

aktives Hinterfragen

Hier liegt die andere Option, der schwierigere Lernmodus. Aktives Hinterfragen deiner Annahmen und allem anderen, erfordert eine Menge Energie. Und dann braucht man auch noch die Ausdauer, um Antworten zu finden, die die Fragen zufriedenstellen, die man gerade aufgeworfen hat. Hier ist Lesen dann plötzlich kein entspannendes Berieseln als Zeitvertreib mehr, sondern das konzentrierte Suchen nach Antworten und einem besseren Verständnis der Welt. Denn genau darum geht es: Die Lücken und Fehler im aktuellen Verständnis zu finden und zu beheben. Vor allem die Fehler können ja ungeahnte Folgen in allen möglichen scheinbar unverbundenen Bereichen deines Lebens haben. Besser du hast sie vorher behoben, anstatt dich hinterher zu fragen, wo dieser Fehlschluss gerade herkam (und die anderen 20 diese Woche).

Aber die Lücken sind natürlich genauso spannend. Und solange du in der Nähe der wichtigsten Annahmen deines Lebens bleibst, wird das hier erworbene Wissen auch direkt relevant für dein tägliches Leben sein. Du lernst, wie man mit Menschen umgeht, um das zu bekommen, was man möchte, um ihnen zu helfen besser zu werden. Du lernst grundlegende Lebensfähigkeiten, die dein tagtägliches Verhalten optimieren. Und du lernst auch auf der Metaebene: Wie man richtig lernt, warum bestimmte Zusammenhänge sich alle gleichen, wie alles auf der Welt miteinander verknüpft ist. Kurz und gut: es resultiert ein besseres Leben.

Und dieses Mal erwirbst du meiner Meinung nach sogar noch viel mehr Wissen. Wer nach Verständnis strebt, baut schließlich keine riesige mentale Bibliothek der Fakten, sondern ein enges Netz der Ideen und Zusammenhänge. Von diesem Netz aus kann man sich dann unglaublich leicht zu neuen Wissensgebieten angeln und sie in das Netz des persönlichen Verständnisses integrieren. Und in diesem Netz bleiben die Fakten, denen man auf dem Weg begegnet ganz von alleine Hängen. Man hat also nicht nur das Verständnis, das bewirkt, dass man sein Wissen auch in der Welt anwenden kann. Das Detailwissen, das man sich auch im ersten Lernmodus erarbeiten würde, erhält man ganz nebenbei als Geschenk dazu. Und dieses Mal betrifft es Themen, die in deinem Leben relevant sind. Was gibt es besseres?

die Kaninchenloch Metapher

Kaninchenlöcher haben den Ruf, dass du, wenn du denn hineinpassen würdest, immer tiefer und tiefer hinunter krabbeln könntest ohne jemals beim untersten Gang anzukommen. Und genauso kann es mit Wissen sein. Mit der richtigen Einstellung gibt man sich nicht mit den oberflächlichen Fakten zufrieden, sondern schafft sich Schaufeln an, um möglichst schnell zu den darunterliegenden Zusammenhängen zu kommen. Und dann zu denen, die diesen Zusammenhängen wiederum zugrunde liegen. Und dann deren Ursachen und Erklärungen. Bis man ganz unten ist. Nur dass es keinen Boden gibt, es geht also immer weiter. Das einzige, was diese unglaublich lehrreiche Reise das Kaninchenloch hinunter unterbrechen kann, ist ein neues Kaninchenloch. Ein spannendes, relevantes, neues Thema, dem man sich dann zuerst widmen möchte.

Hast du soetwas schon mal in deinem Leben erlebt? Wenn du mit dem zweiten Lernmodus agierst, ist das gar nicht so selten. Sehe es als Meilenstein an, der beweist, wann du das erreicht hast. Also worauf wartest du? Es ist Zeit dir den zweiten Lernmodus anzutrainieren.

Welches Arbeitsumfeld passt zu dir?

Es gibt ungefähr genauso viele verschiedene Arbeitssituationen, wie es Jobs gibt. Nicht mal zwei Stellen mit derselben Stellenbeschreibung im selben Unternehmen sind exakt gleich. Logischerweise wirst du also in deinem Leben auf Stellen treffen, die unterschiedlich gut zu dir passen. Jedes Arbeitsumfeld ist anders, aber doch gibt es bestimmte Variablen, anhand derer man sie vergleichen kann. Die Eigenheiten der Vorgesetzten, die tatsächlichen Aufträge und die physikalische Nähe zu anderen Angestellten (mit 10 anderen im selben Zimmer?) sind nur ein paar Beispiele. Besonders wichtig finde ich die Einordnung des Jobs auf dem Spektrum von klaren Regeln und keinerlei neuen Aufträgen zu ständig neuem und dementsprechend noch ziemlich schwammigen Regeln.

Das sind zwei ganz verschiedene Situationen und es lässt sich an einer simplen Variable abmessen: Wie oft erhältst du komplett neuartige Aufträge, die du in dieser Form noch nicht bearbeitet hast?
(Sich ändernde Details in einem gleichbleibenden Auftragsprinzip wie bei Softwareaufträgen der selben Sparte zählen natürlich nicht.)

Also in welchem Umfeld befindest du dich gerade? Wo liegen die anderen Jobs, die du bisher in deinem Leben hattest? Welche haben dir mehr Spaß gemacht? Ich behaupte, dass jeder eine ganz bestimmte Menge Neuheit in seinem Job tolerieren kann und bei zu wenig bald genervt ist. Das sind also zwei Grenzen, die ein mehr oder weniger schmales Fenster auf diesem Spektrum übrig lassen, in dem die Jobs liegen, die zumindest in dieser Hinsicht zu dir passen. Und du solltest dich auf jeden Fall in dieser Hinsicht kennenlernen. Warum auch etwas gezwungenermaßen hinnehmen und darunter leiden, wenn man es auch ganz einfach ändern könnte? Ein Gespräch mit dem Chef genügt und du erhältst mehr oder weniger der neuartigen Aufträge, die es überall gibt.

Veränderung im Arbeitsumfeld

So würde ich diesen Parameter nennen. Wie viel (regelmäßige) Veränderung gibt es im speziellen bei deinen Aufträgen, die du zu bearbeiten hast, aber auch allgemeiner in deinem kompletten Arbeitsumfeld? Alle Jobs landen irgendwo auf dem zwischen den beiden folgenden Punkten entstehenden Spektrum. Sobald du es kennst, erhältst du eine wichtige Information über deinen aktuellen Job und alle zukünftigen Jobs für die du dich noch entscheiden musst. Denn gleichzeitig erfährst du auch, ob das aktuelle Level von regelmäßiger Veränderung in deinem Arbeitsumfeld zu viel, zu wenig oder genau richtig für dich ist, und kannst dich dann beim nächsten Mal viel besser entscheiden. (Du wirst sicherlich nochmal in deinem Leben deinen Job wechseln.)

Sicherheit

Auf der einen Seite gibt es den Job mit ganz klaren Regeln und praktisch keinerlei Veränderung. Man weiß immer, was man zu tun hat, weil es ja immer gleich bleibt, und hat damit auch ein simples Werkzeug zur Hand, um die eigene Leistung zu optimieren: die Regeln bieten schnelles Feedback, was gute Leistung ausmacht und du kannst dich sehr schnell darauf einstellen. Außerdem bietet das Sicherheit: du kannst dich darauf verlassen auch morgen noch mit deiner Arbeit zurecht zu kommen, sie von deinen Fähigkeiten her bearbeiten zu können. Heute schaffst du es ja auch und es wird sich nichts verändern.

Allerdings ist das auch sicherlich schnell langweilig. Vielleicht brauchst du das ja gerade, weil dein Privatleben einfach viel zu turbulent ist, aber was machst du, sobald du deine Leistung bezüglich der klaren Regeln optimiert hast? Du stagnierst. Kommst nicht weiter. Es gibt dann keinerlei Chance mehr auf Wachstum. Ein solcher Job wird schnell zu einem, den du nun mal erträgst, weil du das Geld oder etwas zu tun brauchst. Außer wenn du das unbedingt benötigst, solltest du auf jeden Fall etwas suchen, das dich intellektuell stärker fordert. Und außerdem wird dieser Job sowieso bald automatisiert. Die Regeln sind ja jetzt schon klar und eventuelle Programme müssen sich nicht mal auf Veränderung einstellen können. Also sind bereits alle Voraussetzungen getroffen. Es ist bloß noch niemand dazu gekommen es auch umzusetzen. Willst du wirklich so lange warten, bis du weg-automatisiert wirst?

ständiges Wachstum

Auf der anderen Seite ist dann der Job in dem ständig neue Aufträge auf dich zu kommen und die regeln dementsprechend schwammig sind. Es hatte einfach noch niemand zeit dafür, sie stärker zu klären. Außerdem wären sie dann ja schon bald wieder veraltet. Es gilt sich ständig auf eine neue Situation einstellen zu können, was dein Leben eventuell deutlich stressiger macht. Und dann wird auch noch Kreativität verlangt. Wie soll man denn jetzt bitte kreativ sein, wenn man so sehr im Stress steht, wie gerade eben. Wer damit ein Problem hat, ist hier eindeutig fehl am Platz. Er ist sehr schnell unglücklich und bringt zusätzlich einfach keine Ergebnisse. Das ist eine schlechte Situation für Arbeitnehmer und Arbeitgeber.

Aber manche Leute brauchen genau diese ständige Veränderung. Sie wollen davon intellektuell gefordert werden, dass sich ständig etwas verändert, auf das sie sich einstellen müssen. Und dadurch verändern sich dann logischerweise auch sofort wieder die Regeln, die man dann auch erst mal neu ausloten muss, was auch wieder ein Vorteil machen kann: Ständig öffnen sich Wege, die vorher einfach nicht möglich waren. Bist du rechtzeitig an Ort und Stelle kannst du das ausnutzen, um eine Menge Wirkungskraft zu erzielen und die interessantesten Dinge ausprobieren. Wenn es noch niemand vorher gemacht hat, ist es ja schließlich auch noch nicht verboten.
Dadurch erzielst du auch ganz von alleine ein ständiges persönliches Wachstum: Mit jeder Woche wird die Menge der Dinge, die du jetzt auch kannst, immer größer und eventuell trainierst du sogar deine Anpassungs- und Lernfähigkeiten und wirst in Zukunft noch viel schneller sein.
Und natürlich lässt sich dieser Job auch noch nicht automatisieren. Künstliche Intelligenz, die sich selbstständig an jegliche Veränderung der Anforderungen anpassen muss, gibt es noch nicht. Und keine Sorge: Wenn es soweit ist, erfährst du das sicherlich in den Nachrichten. (Und wenn es dann soweit ist, hast du sowieso nichts mehr zu tun.)

Selbsteinschätzung

Also wo fällt dein Job auf dieses Spektrum, wie viele neue Anforderungen gibt es dort für dich? Was sind deine persönlichen Vorlieben? Brauchst du eher Sicherheit, die durch die Abwesenheit von Veränderung entsteht, oder doch die Aufregung ständigen Wachstums, die erst durch ihre Anwesenheit ermöglicht wird?

Jetzt wo du dich selbst kennst, solltest du eine bessere Entscheidung treffen können, was die Veränderung deines aktuellen und das antreten aller zukünftigen angeht.

Welche Variante erfordert mehr Mut?

In unserer heutigen Welt haben wir kaum noch mit Dingen Kontakt, die in unserem täglichen Leben eine Gefahr für uns darstellen. Also Dingen, vor denen es sich lohnt Angst zu haben. Man kann natürlich immer noch Angst davor haben seinen Job zu verlieren oder in einen Unfall zu geraten, aber es bleibt trotzdem eine Lücke zurück. Eine Lücke, die die meisten Menschen mit einer großen Menge sozialer Ängste füllen. Was wäre schlimmes, wenn ich bei dieser Party heute Abend das Falsche anziehe und total negativ aus der Menge heraus-steche? Kann ich das sagen oder werde ich dann von den anderen ausgelacht? Was werden die anderen von mir denken, wenn ich das mache? Das letzte Beispiel ist ein besonders fieses. Wir machen unser Wohlbefinden von den Launen fremder Menschen abhängig, die wir womöglich gar nicht wertschätzen. Ist das nicht doof? Aber die Ansage, dass man sich doch Bitte von der Meinung anderer Menschen lösen sollte, ist nun mal nicht ausreichend. Da liegen oft starke soziale Ängste zugrunde, gegen die nur eins hilft: das ständige Üben und Anwenden von Mut.

Mut in sozialen Situationen

Mut bedeutet, die Sache zu sagen, die dir Angst macht auszusprechen. Mut bedeutet du selbst zu sein, anstatt dich der Menge anzupassen. (Wo das eben ehrlicher wäre.) Mut bedeutet anderen gegenüber ehrlich und gleichzeitig freundlich zu sein, anstatt das zu sagen, von dem man vermutet, dass sie es hören wollen. Und immer so weiter. Du kannst vermutlich selbst noch zahlreiche gute Beispiele aufzählen. Und sie alle haben eines gemeinsam: Was soll dir denn schon passieren, wenn du die Variante wählst, die mehr Mut erfordert? Du wirst sicherlich weiterleben. Wenn du dich angemessen verhältst, können kaum negative Konsequenzen daraus folgen. Und das Potential für große Wirkungen ist enorm. Die Standardverhaltensweise, die, die die einfache ist, weil sie alle machen (würden), zeichnet sich doch genau dadurch aus: alle machen es so. Sei du derjenige, der es anders macht. Sei du derjenige, der den Mut hat, die Wahrheit zu sagen, er selbst zu sein, mit deinen Worten die Welt zu bewegen. Denn genau darum geht es doch im Leben.

Wenn du die Wahl hast…

Du wirst immer wieder in Situationen kommen, wo du eine Antwort oder Aussage in deinem Kopf abwägst und dich entscheiden musst. Sage ich das wirklich oder gehe ich den einfachen Weg? Den Weg wo niemand mich komisch anschaut, wo ich sicherlich niemandem auf die Füße trete und wo ich erst recht nichts von mir selbst zeigen muss. Die Alternative erfordert Mut. Man muss sich trauen Wahrheiten auszusprechen, die zentrale Teile der eigenen Identität darstellen. Man muss sich trauen für die Dinge einzustehen, die einem wichtig sind. Und man muss sich trauen authentisch aufzutreten, anstatt in der Anonymität zu verschwinden. Hast du diesen Mut?

Ich sage du kannst ihn trainieren. Immer wenn du die Wahl hast, „sage ich A oder B,“ nimmst du die Variante, die mehr Mut erfordert. Besonders in den Situationen, wo du es dich schon traust, kannst du hier deine Toleranzgrenze für so „gefährliches“ Verhalten höher setzen. Angst nimmt nur so viel Platz in unserem Leben ein, wie wir ihr geben. Indem du deinen Mut übst, kannst du sie in ihre Schranken weisen und ein viel befreiteres Leben führen. Also beginne noch heute damit. Du erlernst dabei eine Lebenseinstellung, die dich noch weit bringen wird im Leben.

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h3>die Wahrheit, aus Prinzip

Traust du dich das? Aus Prinzip immer die Wahrheit zu sagen, das was du wirklich über eine Sache denkst, anstatt das, wovon du denkst, dass andere es hören wollen? Das bedeutet ja nicht, dass du dabei unhöflich bist oder jemanden absichtlich kränken solltest. Aber es verlangt von dir, soziale Ängste zu ignorieren. Du selbst zu sein, wenn andere dich sehen, ist eine Form der Wahrheit. Für die Werte einzustehen, von denen du behauptest, dass sie wichtig sind, ist Wahrheit. Was ist Wahrheit noch? Du kannst es erst herausfinden, wenn du beginnst mit Mut zu handeln. Wenn Mut dein Leben leitet, anstatt Angst. Sobald du größere Angst davor hast, nicht die Wahrheit in die Welt hinauszutragen, aus Versehen dich selbst zu verlieren durch das ganze Verstellen, als was deine sozialen Ängste dir zuflüstern. Finde es für dich selbst heraus.

Ein Leben der Wahrheit ist etwas unglaublich mächtiges. Dafür bekannt zu sein, aus Prinzip die Wahrheit zu sagen, ist eine Quelle von großem Respekt, den nicht viele Leute verdienen. Du musst den Menschen ja keine unangenehmen Wahrheiten ins Gesicht klatschen. Aber sagst du die Wahrheit, wenn du gefragt wirst, wie ein Kleidungsstück an deinem Partner aussieht? Überspielst du gelegentlich die Wahrheit, weil es einfach einfacher ist, weil du jemanden schützen möchtest (der eventuell gar nicht geschützt werden will)? Und so weiter. Mit solchen Fragen wird man konfrontiert, sobald man beginnt nach Wahrheit zu streben. Mit solchen Fragen, sollte sich jeder Mensch auseinandersetzen. Gehe diesen Schritt schon jetzt, indem du ab heute, aus Prinzip die Wahrheit sagst. Natürlich erfordert das Mut. Hast du Mut?

Mut ist Übungssache

Manchmal denkt man vielleicht. Diese Person hat Mut. Jene Tat war mutig. Ich selbst habe keinen Mut. Aber das ist falsch. Zuerst einmal ist Mut nichts, was man hat oder nicht hat. Es ist eine Fähigkeit, die man erlernen muss. Die Fähigkeit trotz seinen Ängsten das richtige zu machen. Und außerdem hast du auch einen ziemlich verzerrten Blickwinkel auf diesen Vergleich. Nur du kannst all die Ängste sehen, die dich in deinem inneren beschäftigen, und schätzt dich selbst dadurch viel ängstlicher ein. Und du kannst die Ängste nicht sehen, die die anderen plagen, sondern nur ihre mutigen Taten. Da kann man schnell mal auf den falschen Eindruck kommen.

Aber sei vorsichtig, dass du dir nicht durch eine solche Überzeugung selbst im Weg stehst. Du kannst Mut lernen, indem du ihn praktizierst. Jeder startet mit ein bisschen Mut. Genug, um ihn in ungefährlichen Situationen und im Beisein unterstützender Freunde zu üben, wenn man sich denn nicht alleine traut. Und von dort aus kann man sich hoch-arbeiten. Je öfter du deinen Mut gebrauchst, desto einfacher wirst du dabei. Du lernst wie einfach es eigentlich ist, seine eigenen Ängste zu ignorieren, wenn es darum geht das richtige zu machen. Und die Wahrheit ist immer richtiger als jedes Schauspiel.

Gehst du schon den Weg, der mehr Mut erfordert?

Welchen Weg geht man durchs Leben?

Jeder geht seinen ganz eigenen Weg durchs Leben. Und das ist eigentlich nie der Weg, den man sich vorher vorgestellt hat. Er ist sicherlich nicht geradlinig, sondern nimmt zahlreiche Wendungen, Abzweigungen und ungewollte Abstecher in die verschiedensten Richtungen. Womöglich kann man gar keinen so großen Einfluss darauf nehmen, wo man letztendlich genau landet, weil so viel durch Zufall und die äußeren Umstände vorgegeben wird. Man hat für Entscheidungen immer nur die Optionen zur Verfügung, die gerade offen sind. Man hat kaum einen Einfluss darauf ob man bestimmte Angebote erhält, man ist durch die Ereignisse einzelner Tage eingeschränkt, was man an diesen Tagen machen kann. Und doch kommt man immer wieder an Wegstellen. Punkte, an denen man plötzlich eine ziemlich große Entscheidung gehen sollen. Dann ist diese Frage plötzlich relevant. Du musst sie für dich selbst beantworten, ansonsten wird sie eben von den äußeren Umständen für dich entschieden. Man kann sie nicht, nicht beantworten: Welchen Weg gehst du durch dein Leben?

dein Weg durchs Leben

Gehst du direkt auf dein Traumleben zu, sodass du es in 3 Jahren erreicht hast, und hast vielleicht sogar schon einen Plan für danach? Oder treibst du eher durch das Leben, nimmst den Pfad der sich „besser anfühlt“, wenn du zu einer Entscheidung gezwungen wirst, und drückst dich ansonsten vor jeglicher Verantwortung gegenüber deinem Lebensweg? Das sind die beiden großen Optionen. Mitwirken oder sich treiben lassen. Und natürlich gibt es auch hier wie immer viele Abstufungen dazwischen. Man kann auch nur ein kleines bisschen Einfluss auf sein Leben nehmen, weil einem das womöglich nur in besonders wachen Momenten gelingt. Aber wenn man das denn macht, reicht das ja vielleicht auch schon. Ein bisschen Richtung geben ist viel besser, als sich irgendwohin verschlagen zu lassen. Du musst ja auch keinen fertigen Plan haben, niemand zwingt dich dazu. Und ein gewisser Sinn für die Richtung deines Lebens ist wahrscheinlich sogar ausreichend. Ausreichend, dass du dort ankommen kannst.

Aber wie trifft man jetzt diese Entscheidungen, an den großen Gabelungen des Lebens? Welchen Job man nimmt, welche Person man heiratet, ob man Kinder bekommt. (Das sind natürlich unverbindliche Beispiele. Du musst selbst merken, wenn du an einer Weggabelung stehst.) Solche Entscheidungen müssen getroffen werden. Sie nicht zu treffen ist nur zu empfehlen, wenn man überhaupt keinerlei Präferenzen für seine Zukunft hat, und selbst dann kann ich dir noch ein Prinzip empfehlen, nach dem du vorgehen solltest. Willst du es kennenlernen?

das Grundprinzip

Also ganz grundlegend, musst du bei solchen Entscheidungen immer neben deiner aktuellen Situation, der Gegenwart, auch die Zukunft beachten. Wo möchtest du in einem Jahr, fünf Jahren sein? Hast du eine genaue Vorstellung von einem großen Ziel in deinem Leben? Welcher dieser Wege führt dich darauf zu? Deine ganz persönliche Vorstellung deiner Zukunft dient als dein Kompass. Sie gibt dir eine Richtung an, der du folgen musst, um dort anzukommen. Jetzt musst du dich nur noch an deiner Richtung orientieren, wenn es zu wichtigen Entscheidungen kommt.

Aber wie kommst du zu einem solchen Zukunftstraum, wenn du ihn aktuell nicht aussprechen kannst? Ich bin mir sicher er ist irgendwo in dir drin, du musst ihn nur finden. Und er wird sich sicherlich auch im Laufe deines Lebens ändern. Spätestens wenn du den einen Traum erreichst, wirst du den nächsten in dir spüren. So funktionieren wir nun mal. Aber diese Situation, in der man dann doch nicht entscheiden kann, tritt erstaunlich oft auf. Sie wird nicht nur dadurch ausgelöst, dass man noch keinen Zukunftstraum hat, keine Richtung, der man folgen könnte. Vielleicht führen ja mehrere Optionen in Richtung deines Traumes. Vielleicht kannst du bei keiner der Optionen eine direkte Verbindung erkennen. Was machst du dann? Dann stehst du wieder am Anfang. Dann brauchst du noch ein weiteres Prinzip, nach dem du eine Entscheidung treffen kannst.

die zweite Wahl

Wenn dein innerer Kompass gerade nutzlos ist, kannst du logischerweise gar nicht auf ihn hören. Dann empfehle ich eine ganz simple Strategie. Man sollte dem Weg folgen, der die meisten neuen Möglichkeiten eröffnet, der einem auch in Zukunft noch viele Wahlmöglichkeiten bietet und wo man auch schon jetzt die verschiedensten Richtungen anschauen kann. Das ist eigentlich ziemlich simpel. Wenn du aktuell noch keinen Zukunftstraum hast, liegt das womöglich daran, dass du wichtige Bestandteile daraus noch gar nicht kennt. Nur die wenigsten können von Dingen träumen, die sie noch nicht kennen. Also lernt man die Welt kennen, informiert sich, was es so alles zur Auswahl gibt, und probiert noch ein bisschen weiter herum.

Eine wichtige Anmerkung am Rande: Es geht nicht darum, möglichst keine aktuell offenen Optionen wieder zu verschließen. Alles ist mit Gelegenheitskosten verbunden. Wer sich nicht gegen Optionen entscheiden kann, wird sich nie entscheiden. Wenn du einen Weg gehst, verfallen alle anderen Optionen, die du in diesem Augenblick hattest. (Vielleicht kann man später nochmal einen ähnlichen Weg gehen wie den, den man heute zur Auswahl hatte, aber nicht genommen hat.) Diese Gelegenheitskosten kannst du nicht vermeiden. Aber dein Traum war ja anscheinend eh nicht dabei. Du hättest ihn sicherlich erkannt. Also sorgst du dafür, mit noch möglichst vielen weiteren Optionen in Berührung zu kommen. Die Welt kennen zu lernen. Dich selbst zu finden.

Welchen Weg gehst du?

Du hast immer die Wahl. Wenn du das nicht glaubst, gehst du noch viel zu blind durchs Leben. Die Frage ist, für was du dich entscheidest. Ich würde jedem jungen Menschen raten, die Welt kennenzulernen, selbst wenn er schon eine ganz klare Vorstellung hat, was er mit seinem Leben erreichen möchte. Das kann man ja verbinden. In die richtige Richtung laufen und dabei trotzdem den Weg der größtmöglichen Zukunftsmöglichkeiten zu gehen. Und das gilt auch nicht nur für junge Leute. Auch alte Menschen können noch neue Aspekte in ihrem Leben finden. Nur weil du bisher einer bestimmten Schiene gefolgt bist, heißt das doch nicht, dass das für immer so bleiben muss. Halte also nach Brücken Ausschau. Wie könnte ich von hier, wo ich gerade bin, dorthin gelangen, wo ich gerne als nächstes sein würde? Das ist die große Kunst im Leben. Im endlosen Ozean der Möglichkeiten einen Weg für sich selbst zu finden, mit dem man zufrieden ist.

Sollte man Geschenke geben?

Das ist eine Frage mit einer seltsamen Relevanz in meinem aktuellen Leben. Lange Zeit war ich absolut gegen die Praxis des Geschenke Gebens. Vor allem, wenn die Geschenke an mich gingen. Ich konnte mich irgendwie nicht darüber freuen. Aber inzwischen sehe ich das teilweise anders. Es gibt sehr wohl Geschenke, über die man sich als Empfänger freuen kann, und dementsprechend auch Grund genug, bestimmte Geschenke in bestimmten Situationen geben zu wollen. Aber den Brauch des krampfhaften Geschenke Verteilens zu ganz bestimmten Anlässen, sollten wir meiner Meinung nach einfach lassen. Das bringt niemandem etwas, nur Stress beim Aussuchen und die Verpflichtung sich zu Freuen und das Geschenk zu ehren für den Empfänger.

Geschenke geben wird echt übertrieben

Vor allem Kindern werden an ihrem Geburtstag, an Weihnachten und eventuell auch an anderen besonderen Tagen im Jahr zahlreiche Geschenke gemacht. Was ist hier denn bitte der Hintergedanke? Ich denke es hat sich einfach so eingebürgert, als Zeichen der Zuneigung oder des Respekts. Allerdings machen viele Erwachsene untereinander aus, diesen Brauch zwischen sich auszusetzen. Sie sind des Stresses Müde, der davon kommt, dass sie für jeden passende Geschenke aussuchen müssen und danach auch noch einen Platz in ihrem Leben suchen wollen, für all die Dinge die sie von anderen bekommen haben. Als Kind stört einen das nicht wirklich. Aber je älter man wird, desto mehr fragt man sich, warum jedes Jahr der selbe Aufstand gemacht wird. Besonders wenn dabei eh nur solche Geschenke herauskommen, die man sich eh nicht wünscht.

Die meisten Leute machen das eh nur, weil alle es machen und man es schon immer so gemacht hat. Ich schlage vor, dass wir es lassen sollten und stattdessen eine andere Variante des Geschenke Gebens einführen. Und ich werde sie ab sofort auch genau so praktizieren.

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h2>Der eigentliche Gedanke beim schenken

Man sollte keine Geschenke geben, weil man es muss. Nicht weil Weihnachten, ein Geburtstag oder irgendetwas anderes ist. Kleine Mitbringsel zu besonderen Veranstaltungen sind gerade noch in Ordnung. Darüber hinaus haben Geschenke aber eine komplett andere Grundbedeutung. In ihrer wahren Form bedeuten sie: „Schau mal, als ich das hier gesehen habe, musste ich sofort an dich denken. Und ich hab dich so gern, dass ich es dir einfach mitbringen musste. Hier, das schenke ich dir.“ Das ist ein Geschenk, über das man sich wirklich freuen kann. Man kann es immer geben, und es kommt nie zu einem unangemessenen Zeitpunkt. Existiert zwischen dem Schenkenden und dem Empfangenen bereits ein Band der Freundschaft, wird es dadurch nur noch weiter gestärkt. Wenn du das noch nicht erlebt hast, musst du es unbedingt mal ausprobieren.

Das ist also die richtige Art Geschenke zu geben: Etwas schenken, ohne dass ein äußerer Anlass dazu vorliegt, einfach nur, weil man sich dazu inspiriert fühlt. Über solche Geschenke freue auch ich mich am meisten. Sie sind erst möglich, wenn man die beschenkte Person gut genug kennt, um überhaupt beurteilen zu können, was sie wirklich mag. Man sollte wissen, was aktuell ihr tägliches Leben betrifft und darauf Rücksicht nehmen. (Eventuell wird ein Geschenk auch genau dadurch erst besonders passend.) Und so weiter. Solche Geschenke erfordern, dass man eine Person sehr gut kennt, sind dann im Augenblick allerdings ziemlich leicht zu identifizieren. Wer solche Geschenke geben möchte, investiert dementsprechend viel stärker in seine Beziehungen und allein das ist schon ein sehr erstrebenswerter Effekt.

Wem schenkt man wie viel?

Tja. Jetzt hast du plötzlich ein Problem. Wenn du nicht einfach jedem an Weihnachten ein Geschenk machst, ist da plötzlich automatisch eine Ungleichheit eingebaut. Machst du einem ein Geschenk, haben alle anderen eins weniger bekommen. Aber ist das so schlimm? Es geht ja nicht darum allen Geschenke zu geben. Es geht darum einer einzelnen Person zu symbolisieren, dass man sie gern hat (und man ihr diese Sache geben möchte). Mit der Zeit sorgt das doch automatisch dafür, dass all die Leute, die man gelegentlich sieht und die man gern genug hat, Geschenke erhalten. Und genau so sollte es doch sein, oder?
Aber was ist, wenn man nicht all die Leute gern hat, die man gern haben sollte, wie seine Familie? Dann kannst du das entweder ehrlich zeigen, oder du verfällst wieder in die standardisierte Variante des Geschenke am Geburtstag Gebens zurück. So machen es doch alle anderen auch. Nur weil man jemandem am Geburtstag etwas schenkt, heißt das noch lange nicht, dass man ihn mag. Besonders wenn er Teil deiner engeren Familie ist.
Traust du dich so offen zu zeigen, wen du so sehr magst, dass er Geschenke von dir bekommt, und wer in einem weiter außen liegenden sozialen Kreis angesiedelt ist? Ich halte das für ein Zeichen persönlicher Reife. Ich werde versuchen das in meinem Leben umzusetzen. (Natürlich in Verbindung mit dem Plan meine Familie zu lieben oder mich zumindest mit ihr anzufreunden. Hier sollte es dann also keine dieser unangenehmen Situationen geben, die ich eben beschrieben habe.)

Um nochmal zur Teilüberschrift zurückzukommen: Wem du wie viel schenkst, ist völlig egal. Hauptsache du machst Geschenke, wenn du dazu inspiriert bist und kennst genug Menschen gut genug, um auch gelegentlich zu Geschenken inspiriert zu sein. Denn wenn du nie Geschenke machst ist das ein sehr langweiliges Leben. Dann hast du noch nie die Macht eines unerwartet, aber von Herzen kommenden Geschenkes am eigenen Leib verspürt.
Aber so muss es ja nicht bleiben. Selbst wenn du bisher noch niemanden kennst, der dir solche Geschenke machen würde, kannst du doch anfangen solche Geschenke zu machen. Lerne Leute kennen, freunde dich wieder mit deiner Familie an, fang mit kleinen Geschenken an. Mit der Zeit wirst du besser darin werden abzuschätzen, wo du was schenken könntest. Und dann werden auch Geschenke zurückkommen. Wenn die Leute dann etwas sehen, das dir gefallen würde, werden sie erst recht an dich denken müssen und daran, dass sie es dir eigentlich schenken könnten. Aber darauf sollte man nicht abzielen.

Der Gedanke von Geschenken ist niemals, dass man dann auch im Gegenzug Geschenke bekommt. Es ist immer nur eine gebende Aktion. Man gibt jemandem ein Geschenk, ohne dass daran irgendwelche Schnüre gebunden sind. Das sind doch die schönsten Geschenke.

Hast du schon eine Get-To-Do-Liste?

Das ist ein ziemlich spannendes System. Man verbindet alle positiven Effekte einer Liste aller noch anstehenden Aufgaben, mit der richtigen mentalen Einstellung: Es ist ein Privileg, dass ich das alles noch machen darf. Auf Englisch in etwa, I get to do. Und das ist ziemlich mächtig. Anstatt jetzt davor zurückschrecken zu müssen, was einem noch alles aufgebürdet wird, kann man sich darüber freuen, was man heute noch alles machen darf. Man hat viel mehr Freude am Arbeiten und geht die einzelnen Aufgaben ohne Stress an, was letztendlich dafür sorgen wird, dass man viel schneller damit fertig ist. Nur weil man sich selbst Stress macht, wird man schließlich noch lange nicht schneller. Vielmehr kann man gar nicht so konzentriert arbeiten und die Denkfähigkeiten sind eingeschränkt, weil Sorgen den Kopf blockieren. Also solltest auch du in Zukunft eine Get-To-Do-Liste führen.

Der Gedanke bei einer To-Do-Liste

Ursprünglich hat man glaub ich gar nicht gewusst, auf was To-Do-Listen letztendlich hinauslaufen werden. Ihr ursprünglicher Zweck ist es, anstehende Aufgaben außerhalb des Kopfes zu sammeln und dadurch nicht zu vergessen. Und das ist auch extrem wichtig. Jede Sache weniger, an die wir auch noch denken müssen, ist ein enormer Vorteil. Wir können sie gar nicht vergessen und haben gleichzeitig mehr mentale Ressourcen für die tatsächlich gerade anstehenden Aufgaben zur Verfügung.

Aber zusätzlich dazu hat sich eben noch ein anderer Effekt dazu gesellt. Anstatt nur eine drohende Ahnung im Hinterkopf zu spüren, sehen wir hier jetzt Schwarz auf Weiß, wenn der Arbeitsberg Überhand nimmt. Und das sind alles Dinge, denen wir schon zugesagt haben. Das bewirkt logischerweise eine Menge Stress, vor allem, wenn man noch nicht gelernt hat, damit umzugehen. Dazu aber später mehr.

Die Verbesserung der Get-To-Do-Liste

Hier stehen grundsätzlich die selben Informationen drauf, wie auf der eben eingeführten To-Do-Liste. Eben alles, was du noch machen musst. Aber jetzt ist die Perspektive ein ganz andere. Anstatt dazu gezwungen zu werden, all diese Dinge zu machen, bekommst du jetzt die Möglichkeit, all diese Dinge zu machen.

Und das ist auch viel näher an der Realität. Du hast schließlich all diesen Aufgaben zugesagt, sie sozusagen freiwillig auf dich genommen. In Zukunft wirst du vielleicht stärker darüber nachdenken, ob du eine neue Anfrage tatsächlich auf deine Get-To-Do-Liste aufnehmen möchtest, und könntest dadurch leichter Nein sagen. Außerdem müssen diese Aufgaben ja nicht bei dir bleiben. Wenn du merkst, dass es mehr ist, als du in der dafür verfügbaren Zeit schaffen kannst, solltest du sofort Rückmeldung an den Aufgabensteller geben. Dann hast du länger Zeit oder er macht es vielleicht sogar selbst, aber dazu wie gesagt später mehr.

Du hast also eine andere Einstellung deiner Arbeitslast gegenüber. Anstatt davon erdrückt zu werden, stellen sie Möglichkeiten dar, mit was du dich auch noch alles beschäftigen darfst. Das nimmt den Stress weg und schafft eine Atmosphäre, in der Flow und ähnliche Zustände, in denen man viel effektiver Arbeiten kann, deutlich wahrscheinlicher werden. Das ist doch nur wünschenswert.

Also probier es mal aus! Ersetze deine To-Do-Liste durch eine Get-To-Do-Liste und schau, was passiert.
Das wird deutliche positive Effekte nach sich ziehen.

Jetzt noch 2 andere angrenzende Aspekte…

Die Clarity-Liste als Zusatzstufe

Habt ihr schon mal davon gehört, dass man nur die 3 wichtigsten Aufgaben des Tages auf seiner To-Do-Liste stehen haben sollte? Aber wenn man das umsetzen will, um ein bisschen Fokus in seine Arbeit zu bringen, was passiert dann mit all den anderen Dingen, die man ja eigentlich auch noch machen muss?

Die landen dann erst mal auf der Clarity-Liste. Der Name leitet sich dabei vom ursprünglichen Zweck der To-Do-Liste ab: Wir schaffen dadurch Klarheit in unserem Kopf, dass wir alles aufschreiben, was wir auch noch erledigen müssen. Von hier aus werden dann Prioritäten zugeteilt und am Vorabend die 3 wichtigsten Aufgaben des nächsten Tages ausgewählt und auf die Get-To-Do-Liste geschrieben. Mit den restlichen Dingen werden dann die Lücken gefüllt, wenn man noch 15 Minuten bis zu einer Besprechung hat und man eigentlich nicht noch mit der nächsten großen Sache anfangen will. Oder sie kommen eben erst dran, wenn man die wichtigsten 3 Sachen, die auf der Get-To-Do-Liste stehen, erledigt hat. Eine so absolut klare Regelung, was man machen wird, bringt eine Menge dringend benötigte Klarheit. Auch du solltest diesen einfachen Weg nutzen deinen Arbeitstag zu vereinfachen.

Um nochmal zusammenzufassen: Anstatt einer einzelnen To-Do-Liste führt man eine Clarity-Liste ein, die als Aufgaben-Sammelort dient und mit der einmal pro Tag die Get-To-Do-Liste befüllt wird, die man als erstes abarbeitet. Lücken werden dann mit anderen kleinen Aufgaben gefüllt, wenn noch Zeit dafür ist.

Wie man mit zu vielen Aufgaben umgeht

Sobald man eine (Get-)To-Do-Liste führt, ergibt das folgende Neuerung: Man weiß plötzlich ganz klar, wenn man eigentlich viel zu viel (an einem einzelnen Tag?) vorhat. Dadurch kann man dann klar beurteilen, wenn es an der Zeit ist zumindest mal Bescheid zu sagen, dass sich das Erledigen eines Auftrages etwas verzögern wird. Außerdem kann man dann ganz klar Nein sagen, wenn jemand mit einer weiteren Bitte auf einen zukommt: Man ist ganz klar bereits überlastet.

Aber nochmal zu diesem Bescheid sagen: Das ist aus mehreren Gründen sinnvoll. Zum einen, sollte man das unbedingt ganz klar kommunizieren, sobald klar ist, dass man eine Deadline nicht einhalten kann. Dadurch kann der Auftraggeber möglichst früh neue Pläne schmieden, anstatt erst im letzten Moment davon zu erfahren, wenn soetwas dann plötzlich echt unangenehm ist.
Vielleicht macht die Person dann sogar die Aufgabe lieber selber und sie verschwindet komplett von deiner Liste. In jedem Fall wirst du allerdings Aufschub erhalten beziehungsweise Anweisungen etwas anderes zu verzögern und dadurch wieder in eine Situation kommen, in der du alle Aufgaben innerhalb der dafür vorgesehenen Zeit erledigen kannst. Und das ist doch super. Also warum wartest du damit, diese schlechte Nachricht zu deinem Vorgesetzten zu tragen? Es kann nur gutes daraus resultieren, wenn du deine Vorwarnung früher herausgibst.

Und damit sind wir am Ende. Ich hoffe du hast etwas daraus mitnehmen können, das du in deinem eigenen Leben anwenden kannst. Erst dann hat dieser Artikel eine Daseinsberechtigung und erst dann sehe ich meinen Auftrag als (für heute) erfüllt an.

Erfundene Geschichten sind auch sehr lesenswert

Heute kommt mal eine andere Sorte der Buchempfehlung, weil ich mit dem Lesen ein wenig hinterher hinke. Normalerweise lese ich jede Woche mindestens ein (Sach-)Buch, aber das muss dann ja auch noch rechtzeitig fertig sein, sodass ich mir auch noch Gedanken darüber machen kann und rechtzeitig für Donnerstag früh einen Artikel verfassen kann. Das wurde diese Woche leider nichts, stattdessen habe ich jetzt also die Möglichkeit über ein anderes Thema zu sprechen, das mir sehr am Herzen liegt: erfundene Geschichten.

erfundene Geschichten

Sie können viele verschiedene Formen annehmen wie Roman, Gedicht und dergleichen. Grundsätzlich zählt hier alles dazu, was kein Sach- oder Lehrbuch oder irgendein anderer Informationstext ist. Sobald der Autor darin verpflichtend seine Kreativität zum Ausdruck bringt, fällt es unter den Einflussbereich meiner folgenden Empfehlung: Man sollte derartigen Lesestoff auf keinen Fall aus seinem Leben verbannen. Auch wenn ich Leuten, die gar nichts lesen, zuerst einmal eins der vielen tollen Sachbücher in die Hand drücken würde, die ich inzwischen kenne, muss man aufpassen, sobald man wieder regelmäßig liest.

Ich selbst habe erst dann, als ich mal wieder einen tollen Roman in die Hand genommen habe, gemerkt, wie lange ich schon keinen mehr gelesen hatte und das, obwohl ich ja in den letzten 9 Monaten über 40 Bücher gelesen habe. Und dabei sind Geschichten doch so toll! Ich versuche mich ja auch manchmal daran erfundene Geschichten zu erschaffen, die den Leser so mitreisen, wie meine Lieblingsautoren es können. Und darin liegt auch gleich der erste tolle Effekt, den man erfundene Geschichten auf einen haben kann, den ich heute aufzählen möchte. (Natürlich gibt es noch zahlreiche andere, aber wenn man sich auf die wichtigsten beschränkt, kommen sie am besten an.)

in die Welt eintauchen

Romane zeichnen eine Welt vor deinem inneren Auge, die sich von unserer Welt unterscheidet. Selbst wenn es ein super realistischer Ort ist, ist es doch ein anderer, als der, an dem man sich gerade befindet, mit anderen Personen und anderen Ereignissen. Und dann gibt es ja logischerweise auch noch all die anderen Bücher, die dich in immer fantasievollere Umgebungen mit ebenso spannenden Ereignissen entführen.

Denn was soll es sonst sein? Wenn man längere Zeit ein Buch liest, kann man sich fast gar nicht dagegen wehren, in die Welt einzutauchen, ja geradezu hineingezogen zu werden. Man fühlt dann mit den Figuren mit, als wenn man es selbst wäre, dem all diese spannenden, schrecklichen, schönen Dinge passieren. Man macht sich Sorgen, was als nächstes passiert, und versucht sogar die Welt zu verstehen. Warum passiert all das? Was ist in der Vergangenheit passiert? Welche Hinweise wurden mir vom Autor hinterlassen? Und immer so weiter, das ist eine unglaublich spannende Erfahrung.

Und wenn ich mich daran erfreue, steigt in den Pausen in meinem Kopf auch immer diese Frage hoch: Wie kann ich selbst soetwas bewirken? Wie kann ich eine Geschichte schreiben, die den Leser so stark und dauerhaft in meine Welt hineinzieht wie diese? Welche Geschichten habe ich zu erzählen? Was möchte ich in den Menschen bewirken, die ich mit meinen Büchern erreiche? Allein dafür ist es schon Wert sich mit solchen Kunstwerken auseinander zu setzen. Wir sollten all das in unserem Leben so präsent wie möglich machen, das uns zum Denken bringt. Denken ist wichtig und gut. Große Gedanken sind gar nicht so häufig und wir müssen sie in unser Leben bringen, so oft wir das können. Und Geschichten stellen eine solche Möglichkeit dar.

Ablenkung

Aus diesem Eintauchen resultiert natürlich auch, das wir von unserem normalen Leben völlig abgelenkt werden. Und das ist etwas gutes. Wir werden praktisch dazu gezwungen mal abzuschalten, die Sorgen für einen Augenblick zu vergessen, unseren Kopf anderen Dingen zuzuwenden. Man sollte sowieso am Ende des Arbeitstages eine Routine aufbauen, die dafür sorgt, dass man seine Arbeitsgedanken nicht mit nach Hause nimmt, zum Beispiel in dem man sich eine Get-To-Do-Liste für den nächsten Tag schreibt. Wenn aber alles andere nichts hilft, bleibt dir eben immer noch die Zwangsvariante übrig: Schon 30min eines guten Buches können dich alles andere vergessen lassen. Ich hoffe, dass du es niemals für solche Zwecke brauchen wirst!

Gefühle

Zurück zu meinen eigentlichen Argumentationspunkten. Wer von uns empfindet schon die ganze Palette menschlicher Emotionen in irgendeiner regelmäßigen Form? Wir haben vielmehr unseren kleinen Kreis, den wir jeden Tag durchlaufen, mit einer ganz bestimmten Richtung, die für eine Weile unser Leben dominiert. Wenn sich die äußeren Umstände ändern, verschiebt sich auch dieser Kreis, aber das passiert ja nicht regelmäßig. Geschichten bieten hier einen Ausweg, sodass wir innerlich nicht vertrocknen.

Den Helden in Geschichten passieren Dinge, die uns in unserem Leben niemals passieren würden. Sie kommen in Situationen, die wir vermutlich niemals erleben werden, und erleben sogar ganze Abenteuer. Dementsprechend empfinden sie auf ihrer Reise auch eine ganze Reihe Emotionen, die wir schon länger nicht mehr hatten. Und hier kommt dann auch wieder das eintauchen vom Anfang ins Spiel: Wir fühlen mit diesen Helden mit. Ihre Emotionen werden zu unseren Emotionen.

Man kann unglaubliche Angst haben, wenn man das richtige Buch liest. Wer hat schon noch starke Angst in seinem Leben? Man kann Spaß mit Freunden haben, ehrfürchtig die Schönheit der Natur bestaunen, und spannende Rätsel lösen. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt. Wenn du soetwas in deinem Leben nicht hast, kannst du das also durch erfundene Geschichten nachholen. Du kannst Erfahrungen sammeln, wie andere bestimmte Situationen wahrnehmen, was die sozialen Normen in dieser Welt (des Autors) sind, und so weiter, die du dann auf dein echtes Leben übertragen kannst. Du kannst sogar Weisheit sammeln. Wer würde sich gegen soetwas wehren? (Nur die Unbesorgtheit des Unwissenden spricht dagegen: man verliert sie, erhält dafür aber unendlich mehr zurück.)

welche Geschichten?

Das bleibt ganz dir selbst überlassen. Lass dich doch in einer Bibliothek beraten. Worauf hast du Lust? Was möchtest du gerne erleben? Was lesen deine Freunde? Wie sprechen dich die Buchrücken, Titelbilder und Inhaltsbeschreibungen an? Was ist das erstbeste Buch, was du aus dem Regal ziehen kannst, wenn du geradeaus in die Bibliothek hinein läufst? Welche Bücher empfehlen dir deine Freunde? Keine Sorge, du wirst schon etwas zum Lesen finden. Aber mach das auch! Lass Lesen zu einem Teil deines Lebens werden und vergesse dabei auch nicht die erfundenen Geschichten.

Verschiedene Lebensgeschwindigkeiten

Als Einstieg zum Konzept der Lebensgeschwindigkeiten bedenke folgende Frage: Wie schnell rennst du durch den Tag? Hetzt du dich immer weiter ab, um noch mehr und mehr hinein zu pressen oder machst du es vielleicht sogar zu einem Sport möglichst schnell im Leben voranzukommen? Das zweite kann ja auch sinnvoll sein. Je früher man an einem Meilenstein ankommt, desto mehr Zeit kann man dahinter verbringen. Aber warum wird die erste Variante inzwischen zur Norm? Fast jeder ist inzwischen in seinem Job fast schon am Limit, der Arbeitsberg wird zu groß. Vielleicht, weil wir bei zu vielen Aufträgen zusagen. Wir müssen jedenfalls logischerweise anfangen zu rennen. Nur so haben wir das Gefühl einer Chance gegen diese Überlastung ankommen zu können.

Und dann überträgt sich das leider auch noch auf den Rest deines Tages. Selbst wenn du Vollzeit arbeitest, wird trotzdem nur ein drittel deines Tages von Arbeit belegt, eventuell noch ein Drittel durch Schlaf. Was machst du mit dem Rest? Hetzt du dich wieder so schnell es geht, um auch hier so viel wie möglich hinein zu pressen? Oder probierst du auch gelegentlich eine der anderen Lebensgeschwindigkeiten aus? Es gibt immerhin eine Menge anderer Optionen. Schon alleine ein normales Aktivitätslevel kann sich schon langsam anfühlen, so sehr ist man an den Stress gewöhnt. Aber besonders langsam? Können wir das überhaupt noch? Manche buchen sich ja extra einen Urlaub im Kloster, um zwangsentschleunigt zu werden. Hört sich das nicht sinnlos an? Wir rennen auf der Arbeit so schnell wir können, um uns dann einen Urlaub in Langsamkeit leisten zu können. Naja, jedem das seine, oder?

Jedenfalls gibt es verschiedene Lebensgeschwindigkeiten, von denen wir uns leider an eine der schnellsten gewöhnt haben. Ist es nicht an der Zeit die anderen wieder stärker in dein Leben hinein zu lassen?

Lebensgeschwindigkeiten

Es gibt gar keine festen Abstufungen wie ich sie eben womöglich angedeutet habe. Vielmehr existiert da ein Spektrum der Lebensgeschwindigkeiten, auf dem sich jeder zu jedem Zeitpunkt irgendwo befindet. Ist man eher schneller unterwegs oder langsamer? Ist man dabei gestresst oder entspannt? Das ist die relevante Frage: Lässt sich diese Geschwindigkeit dauerhaft und ohne negative Effekte aufrecht erhalten?

Zu viel Stress ist bekanntermaßen nicht gut und doch befinden sich viele wie schon gesagt in diesem Zustand gestresster Hetze, der aus zu vielen Dingen resultiert, die man mit seiner Zeit machen muss beziehungsweise will. Und in beiden Fällen ist man selbst Schuld. Im zweiten ist es ziemlich offensichtlich. Setz dir halt ein realistischeres Ziel, was du alles in deiner begrenzten Zeit machen willst!

Aber im ersten Fall, wie ist man da Schuld? Ganz klar hättest du dich gegen einen Großteil der Aufträge, die du jetzt übernehmen musst, auch wehren können. Vorher mal ausrechnen sollen, wie viel Zeit du für deine bestehenden Verpflichtungen brauchst und was also noch übrig bleibt. Die besonders guten prognostizieren sogar wie viel Zeit sie in Zukunft für sich wiederholende Aufgaben brauchen werden und können so noch weiter in die Zukunft planen. Bist du dann doch schneller als deine Schätzung, ist das hervorragend. Dann kannst du gleich mit dem nächsten anfangen, eventuell den Rückstand abarbeiten, der sich dann doch irgendwie ansammelt oder eben auch mal eine der gelegentlich notwendigen Instandhaltungsaufgaben durchführen, die sonst völlig unter den Tisch fallen. Kennt ihr diese Aufgaben? Priorität B, wichtig, aber nicht dringend? In den allermeisten Fällen kommt man nur sehr selten dazu, sich darum zu kümmern. Wenn du also nicht so überhäuft bist mit Aufgaben, bist du auch weniger im Stress und kannst in einer angemesseneren Geschwindigkeit leben.

Normales Aktivitätsniveau

Wie schnell ist man, wenn man ohne Stress, aber immer noch hoch konzentriert arbeitet? Schneller. Das kann man aber nur bemerken, wenn der Stress mal nachlässt und man sich wirklich traut sich hoch konzentriert auf nur eine einzige Aufgabe zu stürzen. Dann merkt man, was es bedeutet, mal kein Multitasking zu betreiben und dadurch eine Menge Zeit zu verlieren. Dann versenkt man sich in der Aufgabe und vervollständigt sie viel besser und schneller als es irgendwie anders möglich wäre.

Kannst du so arbeiten? Ohne Stress, weil du nicht zu viel auf dem Teller hast, aber trotzdem hoch konzentriert und dadurch produktiver als alle anderen? Das ist eine sehr seltene Fähigkeit. Sie zu besitzen, heißt in einer gehetzten Welt in normaler Geschwindigkeit gehen zu können und dabei trotzdem noch die beste Arbeit zu machen. Du solltest das lernen! Damit verbindest du deinen Wunsch nach Leistung mit der absolut notwendigen Rücksicht auf dich selbst.

Und was Stress im Privaten angeht: Auch hier gilt, dass man genau planen sollte. Lernen, wie viel Zeit verschiedene Aktivitäten verbrauchen und entsprechend nicht mehr einzuplanen als man auf jeden Fall schafft. Die Lebensnotwendigen Dinge zuerst. Dann die obligatorische Entspannungszeit, in der man sich übrigens nicht berieseln lassen sollte. Und dann ist noch Zeit für all die anderen Dinge, die du auch noch machen willst. Wofür setzt du sie ein? Das ist jetzt eine Frage deiner Werte, Prioritäten oder Vorlieben. Ich werde mich jedenfalls nicht weiter einmischen.

Besonders langsam oder absichtlich schnell

Besonders langsam zu leben ist gar nicht so einfach. Man kann sicherlich im Laufe von ein paar Tagen bei einem Urlaub deutlich entschleunigen. Aber wie weit kommt man an einem Wochenende? Wie Länge hält man Tatenlosigkeit aus? Auch das sollte man gelegentlich machen. Es setzt das eigene Geschwindigkeitsgefühl zurück. Man kann neu beurteilen, was einem wirklich wichtig ist. Man wirkt eventuell zu viel Stress entgegen. Endlich mal Entspannung.

Und auf der anderen Seite gibt es auch einen ziemlich schwierigen Modus. Wie kann man sich besonders schnell bewegen, ohne dabei unerträglichen Stress zu empfinden? Sobald du das gelernt hast, erlaube ich dir diese neue Geschwindigkeit zu deiner normalen Geschwindigkeit zu erklären. Das ist allerdings eine wahre Kunst. Sie ist eigentlich nur dadurch möglich, dass man sich in eine Umgebung bringt, die große Anforderungen an einen stellt und in die man dann hineinwachsen kann. Schafft man dieses Hineinwachsen allerdings nicht, ist man wieder im Stress. Sag mir Bescheid, wenn du es gelernt hast.

Also das ist die Zusammenfassung: Höre auf dich zu schnell durchs Leben zu bewegen, wenn das so viel Stress verursacht. Probiere auch mal die anderen Geschwindigkeiten aus. Finde einen Weg wie du gleichzeitig produktiv sein kannst und nicht im Stress.