Die Realität ist nicht so wichtig wie deine Interpretation

Wir geben der Realität in unserem Leben oft ein sehr großes Gewicht: „Sei doch mal realistisch!“ Sobald es um ernsthafte Aktivitäten, Entscheidungen, et cetera geht, ist es uns wichtig, mit beiden Beinen auf dem Boden der Tatsachen zu stehen, der Realität eben. Aber vielleicht ist sie gar nicht so wichtig. Natürlich stellt sie die Naturgesetze bereit, die wir sicherlich nicht brechen können. Das verhindert schon mal ein paar coole Ideen, die aber logischerweise schnell als unmöglich abgestempelt werden. Aber hier darf man nicht zu schnell sein. Nur weil man etwas noch nie gesehen hat, heißt das ja noch lange nicht, dass es auch unmöglich ist. Solange es innerhalb der Grenzen der Naturgesetze liegt, ist es vielleicht doch irgendwann möglich. Nur weil man aktuell noch nicht weiß, wie es funktioniert, darf man es nicht gleich abschreiben. Diese Interpretation der Realität ist nämlich der sehr viel wichtigere Punkt, wenn es darum geht zu entscheiden, was tatsächlich möglich ist und was nicht.

Die Realität hat nämlich eine sehr weite Vorstellung davon, was alles möglich ist. Genauer gesagt können wir gar nicht wissen, was tatsächlich alles möglich ist, bis auf die paar Dinge, die wir tatsächlich schon gemacht haben. Alles ist unmöglich, bis es zum ersten Mal gemacht wird. Vorher kannte man keinen Weg, jetzt existiert einer. Vielleicht bald zwei oder drei. Aber einmal mehr wurde bewiesen, dass die Realität viel mehr erlaubt, als wir für möglich gehalten hätten. Wichtig ist also unsere Interpretation der Realität. Die Geschichte, die wir uns selbst erzählen, was alles möglich ist und was nicht. Denn wenn man nicht daran glaubt, dass etwas möglich ist, wird man es sicherlich auch nicht schaffen. Wenn man dann aber daran glaubt, ist es doch möglich. Wer weiß schon, was alles innerhalb der Grenzen des Möglichen liegt? Wir haben nur unsere eigene Interpretation der Realität zum Vergleich und die ist ja wie schon oft gezeigt nicht sehr korrekt.

deine Interpretation

Die Grenzen der Realität spielen also in deinem Leben keine so große Rolle. Viel wichtiger sind die Grenzen in deiner Interpretation dieser Realität. Sie basieren auf der endlichen Menge deiner bisherigen Erlebnisse und deinem Wissen über die Zusammenhänge und Mechanismen der Welt. Und gleichzeitig sind sie viel enger als alles, was die Realität uns vorschreibt. Wir halten oft Dinge für unmöglich, die man einfach nur ausprobieren müsste, um zu sehen, dass sie tatsächlich möglich sind. Vielleicht hält uns ja die Angst vor tatsächlichem Erfolg davon zurück es mal auszuprobieren. Wer weiß? Die, die es doch ausprobieren und dabei ihr Verständnis für das tatsächlich mögliche erweitern, blicken jedenfalls nicht zurück. Sie suchen stattdessen nach noch viel mehr falschen Unmöglichkeiten in ihrer Interpretation der Realität.

Aber diese Interpretation geht noch viel weiter, als dir nur vorzuschreiben, was möglich ist und was nicht. Sie erklärt schließlich auch die Zusammenhänge. Wie es zu bestimmten Ereignissen gekommen ist. Was auf bestimmte Aktionen folgen wird. Und dieses persönliche Verständnis über die Zusammenhänge bestimmt, was du versuchst um etwas an den Tatsachen zu ändern. Du hast sogar deine persönliche Interpretation der Tatsachen: Was sie bedeuten, was andere damit beabsichtigt haben, und so weiter. Auch das beeinflusst deine Handlungen, aber vor allem auch wie du dich fühlst.

Deine Interpretation der Realität hat damit eine unglaublich große Macht. Sie bestimmt wie du dich fühlst und was du machst. (Weil sie dir sagt, was möglich ist und wie die kausalen Zusammenhänge lauten.) Lässt du diese Macht unbeaufsichtigt? Wird sie einfach von den Erlebnissen deines Lebens informiert und tyrannisiert daraufhin deinen Geist. Oder erschaffst du sie aktiv mit? Formst du sie nach deinen Bedürfnissen, so wie es am besten für deine Psyche ist? Wählst du die Interpretation eines Geschehnisses aus, die dir die besten Zukunftschancen gibt? Weil du dann eine positivere Einstellung hast. Weil du Gegenmaßnahmen oder darauf aufbauen für möglich hältst. Du solltest die Kontrolle über deine Interpretation der Realität zurückfordern und sehr vorsichtig mit ihr umgehen.

die Geschichten, die du dir selbst erzählst

Hier liegt der Ansatzpunkt, um deine Interpretation der Realität zu verändern. Wie erzählst du deine Erlebnisse in deinem Kopf nach? Warst du aktiv oder passiv? Konntest du Einfluss nehmen oder warst du nur ein Spielball im Sturm größerer Kräfte? Wie waren die Menschen dir gegenüber eingestellt? Was hast du bei einem bestimmten Erlebnis gespürt?

All diese Details sind oft ziemlich offen. Du musst selbst entscheiden, worauf du den Fokus legst, welche Variante der Geschichte du erzählen möchtest. Es gibt schließlich immer verschiedene Varianten, wie du sie nacherzählen könntest. Sie alle passen auf die paar wenigen Erinnerungen, die du davon mitgenommen hast. Dein Verstand füllt die Lücken auf, danach steht fest, was du darüber denkst. Was in deinen Augen tatsächlich passiert ist. Aber wie füllst du die Lücken auf? Wo liegen diese Lücken?

An dieser Stelle hast du eine Chance dein eigenes Weltbild zu verändern. Es kommt darauf an deine inneren Überzeugungen zu überschreiben, wie die Welt funktioniert, sodass die Lücken auf eine andere Art und Weise gefüllt werden. Und es kommt darauf an, auf was du überhaupt deinen Fokus richtest, denn dort werden dann sicherlich keine Lücken existieren. Du kannst deinen Fokus auf die positiven Erlebnisse richten. Auf die Momente, in denen du eine Entscheidung treffen durftest. Oder auf die netten Interaktionen, die du mit anderen Menschen hattest. Du kannst entscheiden. Wie entscheidest du dich?

Diese Entscheidungen sind wichtig. Sie bestimmen, wo die Lücken liegen und wie sie aufgefüllt werden. Dadurch bestimmen sie welche Geschichten du dir selbst erzählst. Ein Ereignis könnte so oder so nacherzählt werden. In deinem Kopf kann nur eine Variante existieren. Sie später zu verändern ist schwierig. Du kannst sie nur durch neue, ähnliche Erlebnisse überschreiben.

Und schließlich bestimmen diese Entscheidungen dadurch natürlich auch deine Interpretation der Realität. Deine ganz persönliche Einschränkung der tatsächlichen Möglichkeiten. Natürlich kann man sie durchbrechen. Man kann das sogar üben und eine Gewohnheit daraus machen. Aber was, wenn man direkt bei der Entstehung anpackt, anstatt die eigenen Überzeugungen später mühsam zu verändern.

Also laufe mit offenen Augen durchs Leben. Bemerke, wenn sich eine neue Überzeugung bilde und schreite aktiv ein. Lenke sie in eine Richtung, die du gerne hast. Wähle etwas, an das du bereitwillig glaubst, weil es gut ist, daran zu glauben. Forme deine Interpretation der Realität

Echte Schriftsteller haben keinen Schreibblock

Schreibblock ist etwas, das anscheinend jedem Kreativen passieren kann. Plötzlich kommen keine Ideen mehr. Die innere Quelle ist vertrocknet, alle übrigen Ideen zu schlecht um überhaupt darüber nachzudenken. Und genau hier liegt auch das Problem: Selbst-Zensur, weil man mit den eigenen Ideen nicht zufrieden ist. Es ist ein sehr häufiges Verhalten und leider exakt die falsche Angewohnheit. Schreibblock ist nur ein großer Haufen schlechter Angewohnheiten. Echte Schriftsteller lernen sie alle zu überwinden und sich die richtige Arbeitseinstellung anzulegen, die zu wiederholter Kreativität führt. Und das gilt für alle Künstler. Es geht nicht um Inspiration, auch wenn sie natürlich sehr hilfreich sein kann und daraus resultierende Arbeit besonders zufriedenstellend sein kann, sondern um produzieren.

Und dabei lässt man eben auch manchmal schlechte Ideen in die Welt hinaus. Man muss eben Platz schaffen, dass noch mehr gute nachkommen können. So ist es nun mal mit Ideen. Manche findet man besser, andere schlechter. Aber man muss sie alle lieben lernen, wenn man Kreativität auf dem Level eines Professionellen erreichen möchte. Danach kann man ja immer noch editieren, wenn es unbedingt sein muss.

Aber was genau sind diese schlechten Angewohnheiten? Wie kann man sie bei sich selbst bemerken und was lässt sich dagegen unternehmen? Was sind die tatsächlichen Gewohnheiten, die man stattdessen anstreben sollte, die man am besten gleich von Beginn an trainieren sollte, wenn man die Möglichkeit dazu bekommt.

Schreibblock

Auf den ersten Blick wirkt Schreibblock so, als ob tatsächlich die Quelle aller Ideen vertrocknet ist. Dem Betroffenen fällt einfach nichts mehr ein, sein Verstand ist völlig blank, wo normalerweise die Ideen nur so fließen. Man kann es sich nicht erklären und hat logischerweise auch keine Idee, wie man daraus entkommen könnte. Aber genau hier liegt die Lösung. Man muss nur wieder daran glauben kreativ sein zu können, um diese Fähigkeit zurückzugewinnen. Sie verschwindet, weil man alle seine Ideen für zu schlecht hält und in sich verschließt, bis man sie nicht mehr hören kann. Unter der Blockade liegt also Selbstzensur. Aber das hatten wir ja schon.

Die Selbstzensur wird durch irgendetwas unbedeutendes ausgelöst und verstärkt sich selbst danach immer weiter, zusätzlich durch mangelndes Selbstvertrauen unterstützt. Es kann hier eindeutig helfen erwiesene Strategien für Kreativität zur Hand zu haben, um sich selbst zu beweisen, dass man sehr wohl noch kreativ sein kann. Man kann sich regelrecht antrainieren an die Unendlichkeit der eigenen Ideen zu glauben. Und wenn man sie dann auch noch annimmt, die Kreativität in ihnen erkennt, egal wie schlecht sie sind, ist der Schreibblock schon wieder überwunden. Man kann damit weitermachen Dinge zu erschaffen und es ist sogar immer wieder was gutes dabei. Es muss ja nicht jedes Mal ein Meisterwerk sein, wenn du etwas mit deinen Ideen bewirkst, solange du etwas mit deinen Ideen bewirkst und dich deiner eigenen Kreativität bestärkst.

der große Haufen

Das ist also der Weg Schreibblock zu überwinden, bevor er überhaupt so richtig anfängt. Aber Leute, die ihn anwenden können, reden gar nicht erst darüber. Sie haben keinen Schreibblock. Es sind die Leute, die ihm über längere Zeit nicht entkommen können, die über seine Belastung für jeden Kreativen reden. Sie haben sich zusätzlich zum Schreibblock noch andere Dinge angewöhnt.

Vielleicht versinken sie in einem tiefen Loch, weil der Sinn ihres Lebens einem unüberwindlichen Hindernis entgegensteht. Vielleicht machen sie sich selbst fertig, weil aufgrund der Eigenzensur keine Ideen mehr kommen. Wenn man keine schlechten Ideen zulässt, kommen die guten nun mal auch nicht mehr. Vielleicht ist es noch etwas anderes, ist eigentlich völlig egal.

Wichtig ist, dass es viele gibt, die ihrer ganz persönlichen Variante von Schreibblock noch nicht entkommen konnten und stattdessen Gewohnheiten angesammelt haben, die ihn nur noch fester an seinem Platz in ihrem Leben halten. Sie haben nie gelernt, dass es nur darum geht, die Eigenzensur zu durchbrechen und wieder so viele Ideen wie möglich zu generieren. Irgendwann ist da auch mal eine gute dabei. Und dann noch eine und noch eine.

der erste Schritt

Erkenne deine eigene Kreativität. Sie ist allgegenwärtig und wird selbst bei Schreibblock nur an den Stellen blockiert, an denen du ihrer bewusst bist, womöglich auf sie vertrauen musst. Aber wenn du deine Kreativität in anderen Lebensbereichen anerkennen kannst, lässt sich das auch auf den offiziellen Bereich deiner Kreativität übertragen. Genauso, wenn du einen anderen Weg findest kreativ zu sein, obwohl du davon überzeugt bist es nicht zu können.

Es gibt zahlreiche Kreativitätstechniken. Solange man überzeugt ist einem festen System zu folgen, das automatisch Ideen von einer nicht vergleichbaren Qualität generiert, werden sie aber keinen Erfolg zeigen. Man muss bereit sein die Denkanstöße zu sehen und den Teil, wo man selbst gedacht hat, von ihnen zu unterscheiden. Man muss bereit sein die eigene Kreativität wahrzunehmen und schon ist sie zurück.

Schreibblock verhindern

Vielleicht beginnt man einen Krieg gegen diese innere Resistenz, sobald man sie zum ersten Mal besiegt hat. Man trainiert die eigene Kreativität und übt sich in zahlreichen Techniken, die sich auch anwenden lassen, wenn man sich gar nicht nach Kreativität fühlt.

Man beginnt die Gewohnheit zu erlernen, den inneren Kritiker auszuschalten, sobald er sich meldet. Man darf seine Arbeit frühestens dann bewerten, sobald man sie bis in die Welt gebracht hat. Alles vorherige dämmt den Ideenfluss ein und macht ihn endlich. Es begrenzt die Größe des Kuchens, der ansonsten für alle immer größer werden würde. Mit ein bisschen Übung kann man den Beginn eines Schreibblocks schnell bemerken und dagegen vorgehen.

Vielleicht willst du eine Ideenbank anlegen, für Tage an denen du dich nicht so inspiriert fühlst. Sobald es aber darum geht deine Ideen vor anderen zu bewahren, gehst du einen Schritt zu weit. Wenn zwei ihre Ideen teilen, haben sie beide danach doppelt so viele Ideen, doppelt so viele Chancen die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Und was will man mehr?

Also lerne deine eigenen kreativen Blöcke zu besiegen. Lerne Kreativität als eine Fähigkeit zu sehen, bei der man produktiv sein kann. Erschaffe das Leben, das du möchtest, sobald deine mentalen Blockaden entfernt sind. Aber denk dran: du musst sie selbst überwinden. Du musst deinen ganz persönlichen Weg finden.

Was ist der richtige Management-Stil?

Was hältst du für den besseren Management-Stil? Deinen Untergebenen möglichst viel Freiraum lassen eigene Entscheidungen zu treffen, eigene Wege zu finden oder alles für sie entscheiden, ihnen ihr Vorgehen vorzuschreiben? Das eine ist Delegation im Extremen, das andere Mikro-Management und beides hat seine Anhänger. Und es ist bestimmt auch in unterschiedlichen Situationen beides angebracht. Jedem fallen für beide Seiten sofort ein paar Beispiele ein. Das macht das ganze zu einer sehr schwierigen Entscheidung. Was ist denn nun die bessere Variante? Welche sollte man wählen, sobald man selbst der Chef ist? Muss man sich überhaupt entscheiden?

In meinen Augen nicht. Vielmehr ist es eine Frage der Situation. Die Antwort auf die Frage, welcher dieser beiden Varianten der bessere Management-Stil ist, ist: Das kommt drauf an. Wie erfahren ist der Untergebene mit der Aufgabe, die ihm anvertraut ist? Wie weit kannst du dich zurücknehmen und trotzdem noch annehmbare Ergebnisse erreichen? Derartige Fragen musst du beachten. Es geht um die Aufgaben-spezifische Erfahrung des Einzelnen. Wie groß ist seine Erfahrung mit dieser Aufgabe? Entsprechend viel Freiraum sollte man ihm geben.

Management-Stil Optionen

Als Chef steht dir ehrlich gesagt ein ganzes Spektrum offen, wie sehr du die Arbeit deiner Untergebenen kontrollierst und bestimmst. Einen gewissen Überblick über die Ergebnisse solltest du natürlich immer behalten, aber bei dem Umfang deines Eingreifens kannst du sehr stark variieren. Und am Anfang ist tatsächlich Mikromanagement gefragt.

Mikro-Management

Wenn jemand etwas noch nie gemacht hat, muss er es logischerweise erst einmal lernen. Welche bessere Option gibt es da, als von seinem Chef klare, detaillierte Anweisungen vorgelegt zu bekommen, die man nur noch befolgen muss? So hat er die Möglichkeit sich auf die Grundlagen zu konzentrieren – in dem Wissen, dass er das richtige macht. Man muss erst mal die Grundlagen beherrschen, bevor man überhaupt mentale Kapazitäten frei hat, um sich auf die größeren Zusammenhänge zu konzentrieren oder sie gar selbst zu bestimmen.

Man hat durch klare, detaillierte Arbeitsanweisungen also eine sichere Umgebung zur Verfügung innerhalb der man sich mit den neuen Anforderungen einer neuen Aufgabe vertraut machen kann und die neuen Fertigkeiten ausbilden kann. Wenn man versagt, kann man das dann direkt an einem der vielen Unterpunkte festmachen und ihn gezielt verbessern. Damit ist Versagen nichts schlimmes. Sobald man schnelles Feedback bekommt und auch einen klaren Weg sieht, wie man sich verbessern kann, ist Fehler machen sogar etwas wünschenswertes. Man macht sie einmal und dann nie wieder und braucht definitiv keine Angst vor ihnen haben. Und wenn es an falschen Anweisungen des Vorgesetzten lag, ist man auch nicht schuld. Ist also auch nicht schlimm. (Falls man es nicht besser gewusst hätte. Dann wird es aber auch langsam Zeit auf dem Spektrum der Möglichkeiten ein wenig mehr in Richtung Autonomie zu verrutschen.)

Regelmäßiges Coaching

Sobald das durchführen der Aufgabe klappt, kann man sich etwas zurücknehmen, die Person selbstständiger Arbeiten lassen und sich regelmäßig über den (Lern-)Fortschritt informieren. Es geht uns als Chef hier allerdings immer noch, um die Weiterentwicklung unseres Untergebenen. Wir sollten ihn also nicht völlig alleine lassen. Aber damit er seine eigenen Techniken entwickeln kann und auch einen Überblick über die größeren Zusammenhänge gewinnen kann, muss er eben auch mal selbstständiger Arbeiten. Wer eigene Entscheidungen trifft und sich selbst das beste Vorgehen überlegt lernt viel mehr, als wenn er immer nur das tut, was ihm gesagt wird. Aber das ist nun mal erst möglich, wenn er bereits die Grundlagen beherrscht und sie jetzt frei kombinieren kann. Man sollte niemanden einfach so ins kalte Wasser werfen, wenn er nicht mal schwimmen kann.

Du lässt dem Untergebenen also Freiraum, bleibst dabei aber immer noch sehr gut informiert über alle Hindernisse, die es noch zu Überwinden gilt und den generellen Fortschritt der Arbeit. Dabei kannst du natürlich immer noch Tipps geben, aber mit der Zeit sollte das immer weniger werden und auch die Menge der Informationsanfragen abnehmen. Mit steigender Aufgaben-relevanter Erfahrung kannst du jemanden immer autonomer arbeiten lassen und dadurch seine beste Arbeit überhaupt erst ermöglichen. Du lässt die Leine immer länger, bis du irgendwann am anderen Ende des Spektrums angekommen bist:

Autonomie

Diesen Modus kann man erst nutzen, wenn der Untergebene ein wahrer Experte seines Faches ist und man sowieso keine hilfreichen Tipps mehr geben kann. Dann verlässt man sich einfach darauf, dass die Arbeit so gut wie möglich erledigt wird, und kümmert sich nicht mehr um die Einzelheiten. Man ist natürlich immer noch daran beteiligt dieser Person Aufträge zuzuteilen und die Ergebnisse zu überprüfen bzw. zu überwachen (was eine deutlich seltenere Kontrolle darstellt), aber dabei bleibt es dann auch. Wie eine Person die Arbeit erledigt ist einem vollkommen egal. Man weiß es nicht und möchte sich auch nicht damit belasten.

Damit hat man dann mehr Zeit für all die anderen Aufgaben, die noch so auf dem eigenen Tisch liegen. Der Untergebene ist bezüglich dieser Aufgabe zu einer wohl geölten Maschine geworden, die man einfach vergessen kann. Ist es an der Zeit ihn zu befördern oder zumindest eine neue Aufgabe aufzutreiben, an der er wachsen kann? Man sollte Menschen immer eine Möglichkeit geben dazuzulernen und immer besser zu werden. Davon haben beide etwas.

es kommt drauf an

Es gibt also nicht den einen richtigen Management-Stil. Man muss jede Person anders behandeln, je nachdem wie erfahren sie bei ihrem aktuellen Job ist. Man sollte sogar einzelne Personen differenziert managen, da sie vielleicht bei einem Aspekt ihres Jobs völlig alleine gelassen werden können und bei einem anderen dagegen noch engeres Coaching brauchen. Man muss sich dabei jede einzelne Aufgabe anschauen und separat entscheiden. Nur dann ist es möglich den genau richtigen Mittelweg zu finden, auf dem man weder jemanden alleine lässt, der noch Hilfe braucht, bis er es gut genug kann, noch jemanden bevormundet, der etwas womöglich sogar besser kann als man selbst, der aber zumindest besser dran wäre, wenn man ihm mehr Freiheit gönnt. Außerdem ist das Lassen von etwas mehr Freiheit ja auch für einen selbst gut, solange dabei nicht die Qualität der Arbeit in den Keller geht.

Das ist also wichtig zu lernen. Und es lässt sich auf viele andere Situationen übertragen. Es ist eigentlich überall vorteilhaft die Aufgaben-relevante Erfahrung einer Person zu beachten und die Übung tut dir sicherlich gut.

Abundance als Prophezeiung einer besseren Zukunft

Und man glaubt sogar daran, dass es möglich ist. Das ist die Wirkung von „Abundance“ von Peter Diamandis und Steven Kotler. Es inspiriert dich geradezu mit seinen Erläuterungen wie weit wir bis heute schon gekommen sind und wie nahe wir der Lösung der größten Probleme der Menschheit stehen. Abundance (auf Deutsch Fülle im Gegensatz zur Knappheit) ist gar nicht so weit weg und wird in immer mehr Bereichen erreicht. Das berühmte Beispiel von Aluminium, das früher einmal eines der wertvollsten Metalle der Welt war und welches jetzt unglaublich billig herstellbar ist, ist nur der Anfang. Wir steuern auf eine Welt zu in der jedem Menschen ein Leben ermöglicht wird, wie es aktuell nur die Leute in den reichen Ländern der Erde haben. Und wir werden noch viel weiter kommen. Die Möglichkeiten der Zukunft sind wirklich beeindruckend.

Abundance

Das Buch ist in 6 Teile aufgeteilt. Zuerst einmal wird das Konzept von Abundance vorgestellt, wie ich es gerade in eindeutig nicht ausreichender Art und Weise getan habe. Und es werden die Ziele vorgestellt, auf die wir in den Augen der Autoren zielen sollten. Im zweiten Teil wird ein kurzer Blick auf den Mechanismus geworfen, der solch großartige Veränderungen in kurzer Zeit möglich macht: exponentielle Technologien. In Teil 3 wird dann erläutert, wie wir bald die Grundbedürfnisse aller Menschen gedeckt haben werden, dem ersten der in Teil 1 aufgestellten Ziele. Teil 4 folgt mit einer Erklärung von 3 weiteren treibenden Kräften, die den ganzen Prozess nur noch schneller ablaufen lassen. Teil 5 spricht dann die Erreichung der weiteren Ziele an und Teil 6 gibt einen Ausblick, wie man den ganzen Prozess noch stärker beschleunigen könnte.
Immerhin ist das Ganze in gewisser Hinsicht auch ein Wettlauf gegen die Zeit. Wir müssen das Zeitalter der Fülle erreichen, bevor die aktuell noch knappen Ressourcen völlig aufgebraucht sind oder wir sogar dauerhaften Schaden an unserer Umwelt anrichten.

die Abundance-Pyramide

Was sind die Dinge, die als allererstes für alle Menschen auf der Welt bereitgestellt werden müssen?

Ganz zu Beginn der Bedürfnispyramide, wie sie die Autoren aufstellen, stehen unsere grundlegendsten Nöte: Wasser, Nahrung und Schutz vor allem in Form einer haltbaren Unterkunft. Werden diese Ziele erreicht (zum Beispiel ausreichend sauberes Trinkwasser für jeden einzelnen Menschen) ziehen sie jeweils große positive Konsequenzen nach sich. Unglaublich viele Gesundheitsprobleme sind direkt mit einer ungenügenden Wasserversorgung verbunden. Und nicht nur in dieser Richtung werden ganze Reihen von Dominosteinen umgeworfen; die großen Probleme unserer Zeit sind alle verknüpft und eines zu Lösen bedeutet alle anderen viel leichter zu machen.

Auf dem nächst höheren Level dieser Pyramide folgen Energie, Bildung und Information/Kommunikation. Genug (saubere) Energie für all die Dinge, die man den Tag über machen möchte stellt eine ziemlich große Verbesserung für eine ziemlich große Zahl Menschen dar, die wiederum ganze Reihen von Dominosteinen (Problemen) umwirft. Und es ist auch gar nicht so schwer. Wir produzieren schon heute genug Energie, man muss sie bloß auf eine nachhaltige Art und Weise gewinnen und zwar an den Orten, wo sie benötigt wird. (Oder zumindest dorthin bringen, aber direkt dort produzieren ist natürlich noch besser.) Hochwertige Bildung für alle ist dann der nächste große Schritt, der eine Menge positiver Konsequenzen nach sich zieht. Allein schon lesen zu können ist für viele aktuell noch unmöglich, aber auch hier tut sich vieles. Information und Kommunikation ist dann trivial. Sobald jemand Energie hat, um sein Smartphone zu laden und auch lesen kann, was auf seinem Bildschirm angezeigt wird, muss er nur noch mit dem Internet verbunden werden, um dieses Ziel zu erreichen.

Also auf zur dritten und letzten Stufe: Hier werden Gesundheit und Freiheit genannt. Gesundheit bedeutet unser Gesundheitssystem so weiterzuentwickeln oder gänzlich neu zu erfinden, dass alle auf der Welt tatsächlich vor Krankheiten beschützt werden, die wir sowieso schon heilen können. Dass wir älter werdenden Menschen weiterhin ein lebenswertes Leben ermöglichen können und so weiter. Das alles kann man sich ziemlich gut ausdenken und auch hier stehen die Chancen gut diesem Ziel der optimalen Gesundheitsversorgung aller Menschen immer schneller immer näher zu kommen. Freiheit ist dagegen schon sehr viel philosophischer, aber auch hier hat das Buch einige interessante Gedanken zu bieten.

die treibenden Kräfte

Jeglichem Fortschritt zugrunde liegen exponentielle Systeme. Am Anfang sieht es noch so aus, als ob man sich Schritt für Schritt linear vorarbeitet, aber plötzlich geht es immer schneller. Geradezu aus dem Nichts steigt die Menge des Fortschritts enorm an. Und all die eben genannten Bereiche enthalten eine Menge Technologien auf derartigen exponentiellen Bahnen.

Aber darüber hinaus beschleunigen in modernen Zeiten noch drei weitere Aspekte die Entwicklungen in Richtung von Abundance: Erstens der Do-It-Yourself Erfinder, also jeder der daheim an neuen Lösungen arbeitet. Früher haben nur Regierungen und ähnlich riesige Organisationen überhaupt die Möglichkeit gehabt derartige Entwicklungen voranzutreiben, heute liegt diese Macht in der Hand von jedem einzelnen. Weiterhin gibt es neuerdings eine neue Sorte Techno-Philantropen, die ihren Reichtum dafür einsetzen den technischen Fortschritt in Gebieten mit großem Bedarf noch schneller voranzutreiben. Und schließlich die größte Macht von allen: die aufsteigende Milliarde (the rising billion hört sich viel cooler an). Die 4 Milliarden Menschen, die sich ganz am unteren Ende der Reichtumsverteilung auf unserer Welt befinden, immer schneller aufsteigen und dabei in ihrer Gesamtheit eine enorme Wirtschaftskraft mitbringen.

Weiterhin stellen die Autoren Anreiz-Wettbewerbe, bei denen den Teams, die ein großes Ziel erreichen, wie die Auslöschung von Malaria, eine Menge Geld geboten wird, vor als Beispiel wie man diesen Prozess noch zusätzlich beschleunigen könnte.

Und die Konsequenz all dieser Informationen in „Abundance“ ist ganz schön beeindruckend. Sobald man sich mal eine Welt der Fülle vorstellen kann, kann man auch beginnen zu träumen: Was kommt danach? Was folgt daraus, dass all diese Bedürfnisse für alle gedeckt sind? Uns steht eine rosige Zukunft bevor und es gibt gleichzeitig noch eine Menge Bedarf, dass auch du mithilfst. Was will man mehr als bei einem so großen Projekt mitzuwirken, die Menschheit bis zur Abundance zu bringen?

Das Buch ist wahrhaft inspirierend und wie immer gilt: ich kann all diese enorm spannenden Themen hier nur ganz kurz anschneiden. Du solltest das Buch unbedingt selbst auch lesen, vor allem wenn du mehr darüber wissen willst. Es stellt einen hervorragenden Startpunkt dar.

Weisheit ansammeln als das große Ziel im Leben

Man kann nach den verschiedensten Dingen im Leben streben. Genuss, Zufriedenheit, Erfolg, und so weiter. Vermutlich hat jeder sein ganz eigenes, persönliches Ziel, auf das er bewusst oder auch nur unbewusst hinarbeitet. Tut er es nicht, fühlt er sich unzufrieden, nicht im Einklang mit sich selbst. Sicherlich gibt es auch gewisse Kategorien, in die man die einzelnen Leute einteilen kann. Solche, die eher nach weltlichem Erfolg streben, solche, die die Liebe als das oberste Gut anpreisen, und so weiter. Eben genau diese Kategorien, die ich gleich im zweiten Satz genannt habe. Mein persönlicher Liebling: Weisheit.

Ich kann natürlich nicht beurteilen, ob ich wirklich in jedem Augenblick meines Lebens nach Weisheit strebe, aber sie nimmt eindeutig einen großen Stellenwert in meinem Leben ein. (Bestimmt habe ich auch Momente in denen mir ganz andere Dinge wichtig sind. So ist jeder Mensch. Aber es gibt doch auch einen großen Zusammenhang, etwas das die vielen Dinge überspannt, die mich antreiben.)

Verständnis

Jedenfalls fühlt es sich einfach toll an etwas zu verstehen, die Zusammenhänge nachvollziehen zu können, sie sogar in der echten Welt sehen zu können. Das gibt dir Macht, weil du dein eigenes Verhalten darauf basieren kannst, bessere Entscheidungen triffst, mit Dingen rechnest, die dann auch eintreten, eben weil die zugrundeliegenden Mechanismen es so wünschen.

Dementsprechend fühlt sich auch lernen toll an. Denn lernen führt zu Verständnis und unser Gehirn belohnt uns demzufolge schon beim Lernen für das später folgende Verständnis. Außerdem gibt es ja auch die unterschiedlichsten Wege etwas zu lernen. Stoff pauken, wie es in der Schule oft erwünscht ist, zählt sicherlich nicht zu den besten. Offensichtlich viel geschickter ist es, Dinge tatsächlich auszuprobieren und beim machen zu lernen. Sich Projekte vorzunehmen und dadurch gezwungen zu werden bestimmte Dinge zu können. Sich so stark für etwas interessieren, dass man immer tiefer in das Kaninchenloch hinuntersteigt, nur um zu sehen, wie tief es noch weitergeht.

Leute die schlechte Erfahrungen mit lernen gemacht haben, sind zu bedauern, da sie nur noch lernen können, wenn es sich nicht danach anfühlt, wenn sie sich gar nicht dessen bewusst sind, dass sie hier gerade etwas neues lernen. Sie verstellen sich den großen Bereich des Aktiv-Wissen-Aufsuchens. Allerdings ist der unterbewusste Teil auch ein großer Aspekt unseres Lebens.

Er ist umso präsenter je öfter unsere tatsächlichen Erlebnisse von den Erwartungen abweichen. Dabei erkennt man schließlich, dass es auch andere Optionen gibt, versucht nachzuvollziehen, warum es anders gelaufen ist, und passt sogar seine Erwartungen an. Drei Aspekte von Lernen, die automatisch aus neuen Erfahrungen folgen. Kein Wunder, dass so viele Leute danach streben neue Erfahrungen zu machen. Vielleicht in einem anderen Land, vielleicht durch besonders exotische Freizeitaktivitäten. Oder auch indem man seine Komfortzone verlässt und Dinge macht, die einem Angst machen.

Wissen weitergeben

Das ist erwiesenermaßen der beste Weg etwas noch besser zu verstehen. Sobald du es nämlich anderen Leuten erklären sollst, musst du es aus deinem Kopf herausholen, das instinktive Verständnis in klare Worte fassen und auch noch den besten Weg finden es jemand anderem zu präsentieren, beizubringen. Du musst dich also deutlich intensiver mit etwas auseinandersetzen, als wenn du es „einfach nur verstehst“.

Also helfe so vielen Leuten, wie du kannst. Lerne die Kunst anderen etwas beizubringen, ohne dass sie sich dagegen sträuben, zum Beispiel weil du sie bevormundest. Das ist eine wichtige Fähigkeit: andere dazu bringen, etwas lernen zu wollen. Ich habe sie sicherlich noch lange nicht gemeistert, falls es mir überhaupt gelegentlich gelingt einen solchen Effekt hervorzurufen.

Und dann gib dein Wissen an alle Interessenten weiter. Das ist schließlich der große Vorteil der Menschheit: Wir lernen als Kollektiv immer weiter, immer schneller dazu. Wenn du wissen weitergibst, beteiligst du dich an diesem Prozess, weil noch mehr Personen die Grenze unseres aktuellen Wissens erreichen.

Aber hier liegt erst der Anfang.

Weisheit

Weisheit ist nochmal etwas ganz anderes. Es ist Verständnis auf einem Niveau, das man an normalen Tagen gar nicht fassen kann. Es ist Verständnis, was die wirklich wichtigen Dinge im Leben sind, und Verständnis dieser Dinge. Es ist die Befähigung sein eigenes Leben im Einklang mit diesen Erkenntnissen zu leben und auch andere dazu inspirieren. Es ist ein sehr großes, ambitioniertes Ziel.

Ich bin mir gar nicht sicher, ob man es absichtlich erreichen kann, oder es einfach das Resultat eines langen Lebens ist, das auf eine bestimmte Weise geführt wurde. (Es gibt auch alte Leute, die eindeutig nicht weise sind. Sie sind allerdings sicherlich größtenteils näher dran, als ich es bin.) Wenn man mal darüber nachdenkt findet man allerdings schon ein paar Dinge, die man absichtlich tun kann, wenn man nach Weisheit strebt. Und das tue ich auf jeden Fall. Du solltest das auch. Weisheit ist die Mutter all der anderen Dinge, die ich oben als Ziele im Leben genannt habe.

Und nachdenken selbst, ist schon eine der Aktivitäten, die ich als sehr wichtig erachte. Das bedeutet über sein Leben nachzudenken, sich selbst und die eigenen Erlebnisse zu verstehen versuchen. Und zwar ganz regelmäßig. Jedes Mal kommt man dabei ein kleines bisschen voran. Man geht einen winzigen Schritt vorwärts in Richtung von Selbstkenntnis, Weltverständnis, Weisheit. Wenn man das oft genug macht, kommt man viel weiter als all die anderen, die nur aus Versehen nach vorne stolpern und dann womöglich sogar wieder rückwärts laufen, wenn sie die Lehren nicht beachten, die das Leben ihnen entgegen schreit.

Außerdem kommt man durch Nachdenken auch zu Klarheit. Einer sehr wichtigen Sache im Leben. Was will man tatsächlich (erreichen/machen/bewirken)? Du siehst, ich bin ein großer Fan vom denken. Wie viel Zeit deines Tages investierst du in diese wichtigste aller Tätigkeiten? Wie oft machst du nichts anderes als (dasitzen und) nachdenken, eventuell deine Gedanken dabei aufschreiben? Egal was deine Antwort ist, noch mehr davon kann sicherlich nicht schaden. (Solange du die daraus gewonnen Erkenntnisse danach auch in deinem Leben anwendest.)

Und schließlich noch ein anderer Weg Weisheit zu erstreben, den ich auch noch genannt haben möchte: von anderen Lernen. Jeder hat andere Erfahrungen gemacht im Leben und dadurch andere Dinge als du verstanden. Oft viel besser als du selbst. Du solltest es aufsuchen und aufsaugen. Besonders was du von alten Leuten lernen kannst. Sie haben schon viel mehr erlebt als du. Sie können deine Perspektive ändern, sodass auch du die wichtigen Dinge im Leben erkennen kannst.

Alles ist eine Fähigkeit, die du lernen kannst

Es gibt eine Menge Fähigkeiten, Verhaltensweisen, Lebenseinstellungen und dergleichen im Leben, von denen man denkt, dass sie einfach zu den Startbedingungen gehören. Manche haben sie, andere nicht. Je nachdem, wie man selbst prädestiniert ist, kann man es auch (oder eben nicht). Und ganz egal was von beiden es ist, man muss damit Leben. Das gehört sozusagen in die Kategorie der Sachen, die man einfach akzeptieren muss, weil man eh nichts daran ändern kann, und also seine Bemühungen lieber in andere Richtungen lenken sollte. Denkt man zumindest.
Meiner Meinung nach ist das aber nicht so. Bei mir existiert diese Kategorie „Persönlichkeitseigenschaften, mit denen man geboren ist oder nicht und die man nicht nach-lernen kann“ gar nicht. Alles ist eine Fähigkeit. Du musst nur den richtigen Weg finden, dann kannst du es auch lernen. Auch solche Sachen wie Charisma, Optimismus, „ein liebenswürdiger Mensch sein“ oder wie leicht du dich mit neuen Leuten anfreunden kannst.

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Träume in der Nacht sind ein zweischneidiges Schwert

Träume zu haben ist eine gute Sache. Die am Tag zeigen, dass du die Zukunft positiv siehst, dir eine Variante ausmalen kannst, die du so toll findest, dass du darauf zu arbeiten möchtest. Und die Träume in der Nacht beweisen die Kreativität deines Unterbewusstseins, zeigen die Erlebnisse deines Lebens in einem anderen Licht, erwecken in dir starke Emotionen. Auch sie können unglaublich inspirierend sein. Oder dich in Abgrundtiefe Furcht stürzen, die dich Nacht für Nacht heimsucht. Aber diese Zweischneidigkeit meine ich gar nicht. Sie lässt sich relativ einfach überwinden. Danach kommt ein anderes Problem, das in meinen Augen noch sehr viel gefährlicher ist.

Träume in der Nacht

1. Albträume

Unangenehme Träume lassen sich durch Neugierde besiegen. Du kannst nicht gleichzeitig Angst haben und neugierig sein. Sobald du versuchst deine Träume zu verstehen, noch während du träumst, oder sie interessiert beobachtest, wie sie sich entfalten, hast du Albträume praktisch schon besiegt. Diese Neugierde dämpft nämlich all die Emotionen ab, die du empfinden würdest, wenn du komplett eintauchst in einen Traum. Du gehst praktisch einen Schritt zurück und nimmst die Position des interessierten Beobachters ein, sogar wenn du selbst eine wichtige Rolle in dem Traum spielst.

Das lässt sich zum Beispiel durch Meditation erlernen und ist auch im Wachzustand eine sehr wichtige Fähigkeit, um sich nicht ständig über die unwichtigen Dinge im Leben aufzuregen. Für diesen letzten Zweck würde es allerdings auch reichen, einfach ein paar große Werte zu wählen, um die man sich bemüht, sodass nicht die Kleinigkeiten die großen Probleme deines Lebens darstellen. Aber zurück zum Thema. Die andere Strategie um eine solche Position der Neugierde einzunehmen ist ständig auf der Suche nach neuen Geschichten zu sein. Und Träume sind die besten Geschichten. Sie haben schließlich schon das wichtigste Kriterium erfüllt: man kann in sie eintauchen und sie erwecken Emotionen. Sobald das gegeben ist, ist jede Geschichte gut, ganz egal worum es geht, oder ob der Plot geschickt gestrickt ist. Und sobald du das auch versuchst, dieses ständige Ideen für Geschichten suchen, kannst du dich sogar über Albträume freuen: das sind die perfekten Horrorgeschichten.

Und damit haben wir den ersten Nachteil von Träumen überwunden, nämlich dass sie uns Angst machen oder Emotionen wecken, die wir nicht wollen. Träume machen jetzt Spaß, wenn wir uns denn an sie erinnern können. Wir ärgern uns vielleicht darüber, wenn wir keinerlei Erinnerungen mehr haben, außer welche Emotionen sie hervorgerufen haben. Aber viel wichtiger: wir merken gar nicht, wie das zweite Problem immer größer und größer wird: sobald man nämlich Spaß am Träumen hat, tritt ein ungünstiger Fall ein.

2. Spaß am Träumen

Und hier kommt die wahre Zweischneidigkeit zum Vorschein: Du hast zwar Spaß am Träumen, aber sobald das noch mehr Spaß macht, als dein echtes Leben, bist du in Gefahr. Es reicht schon, wenn das nur der Fall ist, solange du noch im Bett bist. Sobald dann kein morgendlicher Termin ansteht, bleibst du einfach liegen. Verbunden mit ein bisschen Erschöpfung, die sicherlich vorhanden ist, wenn man ein nur ansatzweise aktives Leben führt, sogar ziemlich lange. Man verschläft praktisch die Zeit, die man auch für andere Dinge nutzen könnte. Und nur dass man dann, sobald man aufgestanden hat, auch Spaß an seinem tatsächlichen Leben hat, reicht nicht aus, um das zu überwinden. Das nächste Mal, wenn du nicht früh aufstehen musst, wirst du dann nämlich wieder lange liegenbleiben. In Träumen schwelgen ist einfach angenehm, besonders wenn man das so spannend findet, wie ich weiter oben beschrieben habe.

Termine

Den einfachsten Weg dieses Problem zu umgehen, ist morgendliche Termine zu haben und einen Wecker zu stellen. Der Wecker hilft dir beim wach werden. Wenn du ihn lange genug benutzt, bist du darauf konditioniert aufzuwachen, sobald du ihn hörst. Der Termin gibt dir eine Begründung, warum du tatsächlich aufstehen solltest. An Wochentagen bist du vermutlich mit Arbeit oder soetwas versorgt. Am Wochenende brauchst du dann einen zusätzlichen Termin. Sogar ein Termin mit dir selbst kann schon reichen. „Samstag um 9 Uhr kümmere ich mich um XY.“ Sich an solche Abmachungen zu halten, ist gar nicht so schwer. Das ist sogar einer der einfachsten Tricks, um sicherzustellen, dass du etwas tatsächlich machst: einfach einen Termin mit sich selbst anlegen.

Aber das reicht uns nicht. Viel besser ist doch, dass man morgens aufspringt, sobald man wach ist, weil man das möchte, nicht weil man (von sich selbst) dazu gezwungen wird. Und auch das lässt sich erreichen, es dauert bloß wahrscheinlich etwas länger.

Spaß am Leben

Du musst dein Leben einfach noch toller als alle Träume machen, die du jemals haben könntest. Verwirkliche dir die Vorstellungen, die du hast, wie es aussehen sollte. Traue dich tolle Leute kennenzulernen. Mache neue Erfahrungen. Setze Projekte um. Insbesondere solche, die das Potential haben eine große Menge zu inspirieren. Lerne ständig dazu.
Dann wird dein Leben sicherlich ganz schön cool sein. Du wirst Spaß daran haben es zu leben. Willst viel lieber aktiv sein, als im Bett zu liegen. Legst dich widerwillig doch zum Schlafen hin, aber nur für eine vorher festgelegte Mindestzeit. Eben die Menge, bei der du keinen Schlafmangel aufbaust. Etwa 8h pro Tag, sobald du deine Wachstumsphasen hinter dir hast. Du wirst schon merken, sobald du diese Stufe erreicht hast.

Und dann musst du dich nur noch morgens, wenn du im Bett liegst und gar keinen Termin hast, daran erinnern. Sodass du aufspringst und dich mit deinem tollen Leben auseinandersetzt. Ein einfacher Weg das zu erreichen(, sobald du ein tolles Leben hast): Abends vor dem Einschlafen ausmalen, was du alles am nächsten Tag machst. Dann baust du Vorfreude auf, schläfst mit einem Lächeln auf den Lippen und springst am nächsten Tag geradezu aus dem Bett.

Was will man mehr?

Aber man muss eben erst mal bis dorthin kommen. Wie gesagt: der erste Schritt ist einfach. Albträume bleiben nicht lange Angst-einflößend, sobald man sie aus einer Perspektive der Neugierde betrachtet. Aber dann macht das Träumen eben Spaß. Womöglich mehr als dein richtiges Leben. Und du beginnst es zu verschlafen, wenn du die Gelegenheit dazu hast, anstatt es aktiv zu gestalten. Hier muss man also wirklich aufpassen!

Wie Sorgen schlechtere Entscheidungen bewirken

Seien es Stress, weil man viel zu viel zu tun hat. Geldsorgen, weil man gar nicht weiß, wie man den nächsten Monat überstehen soll. Oder sogar einfach persönliche Probleme, die einen stark belasten. Diese Dinge haben unter anderem alle einen sehr ähnlichen Effekt: Solange du unter ihrem Einfluss stehst, ist dein IQ verringert, triffst du deutlich schlechtere Entscheidungen. Womöglich sorgt das sogar dafür, dass eben diese Situationen noch länger anhalten, als wenn man nicht negativ von ihnen beeinflusst werden würde. Das ist doch echt unpraktisch. Also wo kommt das her? Wann ist man davon betroffen? Wie kann man die negativen Effekte vermeiden? Und gibt es noch andere Wege dagegen vorzugehen?

Sorgen fressen Energie

Wenn etwas deine Gedanken überschattet, weil du an nichts anderes denken kannst, und es dich zusätzlich auch noch herunter-zieht, ist das sehr anstrengend.

Jeder kann das bestätigen. Nach einem stressigen Tag im Büro ist man totmüde, wenn man daheim ankommt. Nach entspannten Tagen viel weniger. Manchmal ist man sogar noch energiegeladener und motivierter, falls man zum Beispiel einen deutlichen Fortschritt verspürt hat. Und das hat sicherlich nichts mit der tatsächlichen Menge Arbeit zu tun, die man erledigt hat. Es hat etwas mit dem Stress zu tun, den man dabei verspürt. Je präsenter er ist, desto größer die schlechten Auswirkungen. Und sogar daheim kannst du womöglich nicht die Gedanken davon lassen, wie du deine Probleme auf der Arbeit lösen wirst. Die Blockade geht weiter.

Und mit persönlichen Problemen und anderweitigen Sorgen ist es genauso. Sie blockieren deinen Verstand, weil sie sich nicht ausblenden lassen. Zum einen lenken sie dich also ab, wenn du eigentlich über akutere Dinge nachdenken willst, zum anderen machen sie noch etwas anderes, sehr ärgerliches:

Entscheidungen leiden darunter

All diese Sorgen, Probleme und der ganze Stress fressen also deine Energie. Und zwar viel stärker als andere Aktivitäten es machen würden. Wie schon gesagt: Normalerweise haben Aktivitäten sogar die Chance dich energiegeladen zurückzulassen. Aber eben nicht so bei diesen. Und der starke Energiemangel zeigt seine Folgen: Es ist keine Energie mehr da, wenn du sie brauchst. Und man braucht sie eben vor allem dazu, um gute Entscheidungen zu treffen. Entscheidungen, wie du deine Zeit verbringst, was du isst, ob du vielleicht doch noch zum Sport gehst. Und natürlich auch die richtig großen Entscheidungen.

Sie alle sind betroffen: du hast einfach nicht mehr die Energie, sie komplett zu durchdenken und eine gute Entscheidung zu treffen. Die Seite der Gewohnheit wird unnatürlich stark bevorzugt, denn sie stellt den energiesparendsten Weg dar, was deine mentale Belastung angeht. Es werden also schlechte Entscheidungen getroffen. Womöglich schiebt man sich dadurch aus Versehen noch tiefer in das Loch, das die Erschöpfung verursacht hat.

Ein sehr unpraktischer Zusammenhang. Aber man kann dagegen vorgehen.

Diese Probleme bekämpfen

Zuerst solltest du herausfinden, wann du normalerweise von entsprechenden Erscheinungen betroffen bist. Das wird vermutlich sehr oft nach der Arbeit sein. Aber sobald du geübter darin bist es zu bemerken, wirst du es auch in anderen der genannten Situationen erkennen können. Und dann kannst du dich daran machen, es zu besiegen.

Stress auf der Arbeit

Dieser Stress resultiert daraus, dass du zu viel in zu geringer Zeit machst und du das vor allem nur instinktiv merkst und du dich darum bemühst ein solches Ergebnis doch noch zu vermeiden. Wenn man das Problem so genau anschaut, zeigen sich schon gleich eine Menge Ansatzpunkte, wie man es reduzieren könnte:

Zum einen solltest du natürlich weniger Arbeit annehmen. Du kannst doch sowieso nur so viel machen, wie dir Zeit zur Verfügung steht. Da ist es doch sogar für alle, die dich um etwas bitten, besser, dass sie sofort wissen, dass du eh schon ausgelastet bist und vermutlich eine Weile lang gar nicht zu den Sachen kommen wirst, die von dir erbeten werden. Sie rechnen also gar nicht damit, dass du etwas bestimmtes erledigst und geraten nicht selbst auch noch in Stress, falls sich das verzögert. Lerne Nein zu sagen, vor allem, wenn du schon komplett ausgelastet bist.

Dafür musst du allerdings erst mal erkennen können, dass du bereits ausgelastet bist. Dafür ist es sehr hilfreich, die vermutete Dauer für bestimmte Aufgaben abschätzen zu lernen und auszurechnen wie viel Zeit du in der aktuellen Woche noch übrig hast, wenn du das alles erledigst. Ein einfacher Weg ist einfach entsprechende Termine in einen Kalender einzutragen, die dich dann gleich auch noch dazu verpflichten diese Dinge dann zu erledigen – eine einfache Variante der Durchführungs-Sicherstellung.

Und wenn du dabei merkst, dass du eine Deadline vermutlich nicht einhalten kannst, informiere sofort alle betroffenen, sodass sie sich schon mal darauf einstellen können. Das ist besser als es im letzten Moment zu erfahren, wenn dann klar ist, dass du es tatsächlich nicht mehr schaffst. Wenn du es dann doch noch schaffst: herzlichen Glückwunsch. Aber zumindest hast du jetzt die Erwartungen wieder mit der Realität in Einklang gebracht, sodass du ohne das Stressgefühl arbeiten kannst und dadurch sicherlich bessere Ergebnisse erzielen wirst. Das ist natürlich kein Grund sich nicht mehr anzustrengen, weil man ja eh Deadlines verschieben kann, aber zumindest kannst du jetzt Abends nach Hause gehen, in dem Wissen, dass alles von dir erwartete rechtzeitig (zum erwarteten Zeitpunkt) erledigt wird, also kein Stress mehr.

Den Stress auf der Arbeit zu eliminieren ist eine sehr wichtige Fähigkeit, die jeder lernen sollte. Andere Sorgen, stellen dagegen aber ein größeres Problem dar.

Sorgen ausblenden

Das größte Problem an den Sorgen ist, dass sie jede einzelne Entscheidung im Laufe des Tages beeinflussen. Der beste Weg wäre also sie zu eliminieren, vielleicht mit einem bedingungslosen Grundeinkommen, im Falle der Existenzangst.

Aber ansonsten bleibt dir nur eins: einen Weg finden, wie du die Sorgen vor wichtigen Entscheidungen vorübergehend ausblenden kannst, sodass du eine gute Entscheidung treffen kannst. Der einzige Weg, der mir dafür einfällt, bei dem du auch deine Zurechnungsfähigkeit aufrecht erhältst, ist Meditation. Hierbei lässt du schließlich deine Gedanken Schritt für Schritt leiser werden und schließlich verstummen. Mehr braucht man schon gar nicht, um danach eine gewisse Weile die Sorgen ignorieren zu können.

Probiere das Meditieren also mal aus. Und wenn du gerade keine großen Sorgen hast, kannst du trotzdem die Gelegenheit nutzen und es ein bisschen üben. Dann kannst du es bereits viel besser, wenn du es dann doch mal brauchst. Viel Erfolg!

Weil das Leben zu kurz dafür ist

Das ist eine weitere Perspektive auf das bereits uralte „memento mori“-Prinzip: Man sollte den Tod vor Augen behalten, um im Leben nicht seine Zeit mit unnötigen Verzögerungen zu verschwenden; gleich so zu leben, wie man gerne leben möchte; mutig zu sein – weil das Leben zu kurz dafür ist, die anderen Optionen zu wählen.

Dir stehen immer viele verschiedene Optionen zur Verfügung, egal in welcher Situation du dich befindest. Oft hast du sogar die Möglichkeit erst eine auszuprobieren, dann eine andere. Und doch gibt es genügend Fälle, in denen es sehr hilfreich sein kann, sich vor Augen zu rufen, wie begrenzt die eigene Zeit im Leben ist. So kann man Dinge, die man schon lange vor sich her schiebt, oder gerade Gefahr läuft vor sich her zu schieben, so früh wie möglich angehen. Und das ist praktisch fast immer die beste Variante. Gegen aufschieben spricht immerhin ein sehr starkes Argument: weil das Leben zu kurz ist.

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Positives Verstärken ermöglicht Selbsterziehung

Im Laufe unseres Lebens treffen wir immer wieder auf Personen, deren Verhalten wir gerne in eine bestimmte Richtung beeinflussen würden. Seien es unsere Kinder, die wir erziehen müssen, unsere Mitbewohner, die uns mit bestimmten Handlungen nerven, oder irgendjemand anderes. Es gibt verschiedene Taktiken, die alle unterschiedlich gut funktionieren. Und die instinktive Variante gehört eindeutig nicht zu den wirkungsvollsten. Anstatt Dinge zu kritisieren, die man nicht mag, sollte man nämlich lieber gute Verhaltensweisen loben. Das wird auch positives Verstärken genannt. Und das beste: es funktioniert auch bei dir selbst.

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