Die Business Model Generation

„Business Model Generation“ ist ein sehr ungewöhnliches Buch. Die meisten Texte darin wurden von Alexander Osterwald und Yves Pigneur geschrieben, das Design von Alan Smith und „The Movement“ erstellt. Darüber hinaus haben allerdings noch 470 weitere Personen von 45 Ländern am offenen Entwicklungsprozess teilgenommen und gleichzeitig seine Erstellung finanziert. Dadurch präsentiert es allein durch seine Existenz ein ungewöhnliches, vorher nicht dagewesenes Geschäftsmodell. Und das ist ja genau das Thema des Buches.

In unserer modernen Gesellschaft werden schließlich immer mehr alte und bewährte Geschäftsmodelle plötzlich hinfällig, wenn sie von neuen und innovativen Varianten überholt werden. Eine Industrie nach der nächsten bekommt gezeigt, auf welche andere Art und Weise man ein Unternehmen in diesem Bereich noch aufbauen könnte, wie man die Problemstellung auch noch angehen könnte. Und oft liegt das daran, dass diese neuen Modelle viel besser an die realen Bedingungen angepasst sind und moderne Techniken ausnutzen, die man sich früher gar nicht getraut hätte oder die erst durch kürzliche Entwicklungen möglich geworden sind.

Die Autoren haben sich jetzt also eine schwierige Aufgabe vorgenommen: dem Leser beizubringen selbst derartige Geschäftsmodelle zu entwickeln beziehungsweise bestehende Geschäftsmodelle zukunftsfähig zu machen. Immerhin sind wir die „Business Model Generation“.

Business Modell Generation

Das Buch ist in 5 Teile aufgeteilt. Zuerst wird die verwendete Fachsprache der Geschäftsmodell-Leinwand erklärt (1), die allen am Design-Prozess Beteiligten ermöglicht klar ihre Ideen für alle verständlich klar zu formulieren. Dann werden anhand dieser Aspekte innovative Muster (2) erklärt, es werden Designprinzipien (3) vorgestellt und eine neue Perspektive auf beliebte Geschäftsstrategien (4) geworfen. Schließlich wird nochmal der Designprozess (5) übersichtlich zusammengestellt und das Buch schließt mit ein paar interessanten Zusatzinformationen ab.

Aber wie funktioniert jetzt diese Geschäftsmodell-Leinwand, das zentrale Werkzeug des Buches?

Die Geschäftsmodell-Leinwand

Es geht hierbei um eine klare Definition der relevanten Aspekte eines Geschäftsmodells. Hierdurch kann man sowohl überflüssige Fakten weglassen, um einen klaren Gesamtüberblick zu erhalten und merkt auf der anderen Seite sofort, wenn noch wichtige Aspekte fehlen. Im folgenden nenne ich kurz diese 9 Aspekte und erzähle, was damit gemeint ist. Noch besser wäre es allerdings, wenn man sich das zugehörige Bild anschaut oder eben das Buch „Business Model Generation“ liest.

  • Value Proposition: Welchen Wert erschafft dein Unternehmen? Das ist sozusagen deine Lösung für ein Kundenproblem.
  • Customer Segments: Wem hilfst du? Die verschiedenen Gruppen, mit denen du interagierst, eventuell nur eine.
  • Channels: Wie erreichst du die Kunden?
  • Customer Relations: Wie interagierst du mit den Kunden? Verschiedene Gruppen haben verschiedene Vorlieben.
  • Revenue Stream: Wie viel Geld machst du damit? Das muss die Kosten abdecken.
  • Key Activities: Wie erschaffst du diesen Wert vom Anfang?
  • Key Resources: Was brauchst du alles dafür?
  • Key Partners: Mit wem interagierst du dabei? Hier bietet sich eventuell die Möglichkeit des Outsourcings.
  • Cost Structure: Was kostet das alles?

Angeordnet ist das in einer Tabellen-artigen Form (ich verweise nochmal auf das Bild oben) und bietet dabei die Möglichkeit gezielt für bestimmte Aspekte Ideen zu generieren und sich von einer Idee viele andere Teile des Geschäftsmodells zu erschließen.

Anwendungen

Im Buch wird diese Geschäftsmodell-Leinwand im Folgenden auf die verschiedensten Beispiele genauer angewendet. Genauer gesagt werden die modernen Muster des „Unboundling“, „Long Tail“, der mehrseitigen Plattform und verschiedene kostenlose und offene Modelle genauer betrachtet. Für weitere Informationen dazu, solltest du allerdings in das Buch schauen. Die kleine Investition lohnt sich auf jeden Fall.

Außerdem werden verschiedene Designtechniken anhand der Aspekte der Geschäftsmodell-Leinwand vorgestellt, sodass man selbst sich als einzelner mit möglichst großem Erfolg an die Erschaffung eines eigenen Geschäftsmodells wagen kann. Auch hierfür verweise ich wieder auf das Buch. Genauso beim vierten Abschnitt des Buches:

Dann werden nämlich nochmal weitere populäre Strategie unter der Perspektive der Geschäftsmodell-Leinwand beleuchtet. Unter anderem die Blue-Ocean-Strategy und SWOT-Analyse, aber auch die Interaktionen eines Geschäftsmodells mit einer sich immer ändernden Umgebung und Integration mehrerer Geschäftsmodelle ineinander wird angesprochen. Danach kommt noch eine Zusammenfassung alles bisher genannten:

Der Designprozess

Wie erschafft man ein neues Geschäftsmodell?

Zuerst einmal muss man etwas wichtiges erkennen: Es wird sehr schwierig sein eine richtig gute Lösung zu finden. Sobald man sie aber hat, ist sie leicht zu erkennen. Das ist als Design-Ansatz bekannt und steht dem normalen Entscheidungsansatz entgegen: Oft ist es einfach eine große Anzahl verschiedener Möglichkeiten zu finden, aber schwierig sich zu entscheiden.

Aber sobald du das erkannt hast, kann es losgehen. Es geht darum möglichst viele verschiedene Ideen zu generieren, neue Perspektiven zu beachten, andere mit einzubeziehen. Dann darum diese Ideen auszufiltern, zu testen und zu verbessern. Und schließlich darum das gefundene Modell zu implementieren und auch in Zukunft weiterzuentwickeln. Das ist dann auch schon die fertige Reihenfolge, ganz zu Beginn sollte man allerdings noch – so empfehlen die Autoren – eine Phase des Eintauchens abhalten, sodass alle mit Geschäftsmodellen vertraut sind, die aktuelle Marktsituation kennen und auch bereit sind all ihre Ideen mit der Gruppe zu teilen.

Folgt man den Ideen-Generierungsstrategien und Designtechniken erhält man dadurch ziemlich sicher ein völlig individuelles Geschäftsmodell. Es ist perfekt auf die bestehende Situation abgestimmt und gleicht keinem anderen – muss es ja auch nicht, jede Situation ist anders. Allerdings muss man sich eben erst die Arbeit machen, bevor man dorthin kommt. Man muss bereit sein so viel Zeit und Anstrengung in eine Sache zu investieren, von deren Sinnhaftigkeit man eventuell im Vorhinein noch gar nicht überzeugt ist. Man darf nicht zu schnell aufgeben oder die erstbeste Idee schnappen, sondern muss sich Zeit lassen, denn erst dann kommen die richtig guten Ideen. Und natürlich wird man mit Übung besser.
Am besten du liest das Buch und fängst jetzt gleich damit an. Dabei wirst du dich dann auch gleich an den interessanten Zusatzinformationen am Schluss erfreuen können.

Weitere Gedanken

Was ist schließlich, wenn man soziale Einflüsse und Auswirkungen auf die Umwelt mit einbeziehen möchte? Dann muss man die Leinwand um je ein Kosten- und ein Nutzen-Feld erweitern und die Kriterien für ein besonders gutes Modell verändern sich.

Oder wie kann man eine solche Leinwand in einen komplett ausformulierten Geschäftsplan verwandeln? Das braucht man immerhin sehr oft, um Geldgeber davon zu überzeugen deine Idee zu unterstützen und damit die Umsetzung erst möglich zu machen.

Außerdem kann man hier lernen, wie das Buch entstanden ist. In sich selbst eine spannende Geschichte, die die Prinzipien, die darin erklärt werden, demonstriert. Alles in allem, ist dieses Buch also sehr empfehlenswert. Wirst du es auch lesen?

Warum du in dich selbst investieren solltest

Es gibt die verschiedensten Formen von Investition und jeder der ein bisschen Geld übrig hat, sollte es in meinen Augen auf jeden Fall für solche selbst-vermehrende Zwecke verwenden. An dieser Stelle gibt es natürlich auch zu sagen, dass die meisten Menschen einfach ihren Lebensstandard exakt so weit wie möglich hoch schrauben, wenn ihnen mehr Geld zur Verfügung steht, anstatt den Überschuss sinnvoll zu verwenden, aber das ist eine andere Geschichte. Jedenfalls stehen dir bei der Investition verschiedene Pfade offen. Man kann natürlich traditionell in Aktien oder Staatsanleihen investieren, wenn man das möchte. Und es gibt auch noch eine Menge andere Optionen, von denen du sicherlich auch schon gehört hast. Daneben liegt aber noch eine weitere Option, die leider oft übersehen wird: in dich selbst investieren.

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Einen Zustand der Klarheit wiederholt erreichen

Gestern Abend hatte ich ein beeindruckendes Erlebnis. Ich saß alleine in meinem Zimmer und habe meine Gedanken aufgeschrieben, wie ich es zu einer täglichen Gewohnheit machen wollte. Danach oder schon währenddessen war ich (plötzlich? – ich kann mich an keinen Übergang mehr erinnern -) in einem mentalen Zustand beeindruckender Klarheit. Kein Gefühl der Erschöpfung, keine tangentialen oder völlig unbedeutenden Gedanken. Einfach nur existieren, die übrigen Gedanken klar auf die Aufgabe vor mir Fokussiert. Vielleicht war es ja ein Flow-Zustand. Es hat mich irgendwie an Meditieren erinnert.

Jedenfalls hat sich dieser Zustand weiter angehalten, als ich noch 1.5h Klavier gespielt habe und dann schlafen gegangen bin. So etwas erlebt man nicht oft, ich möchte es gerne reproduzieren. Das zu schaffen, würde bedeuten sich selbst für jede Aufgabe optimal vorbereitet sein zu können und alle Entscheidungen in einem Moment der Klarheit treffen zu können. Außerdem fühlt sich das einfach gut an. Der Geist fühlt sich geordnet an, anstatt dem gewöhnlichen Chaos zu verfallen. Also wie, kann man das verlässlich reproduzieren?

Das Gefühl der Klarheit

Bevor man etwas reproduzieren kann, muss man es erst mal definieren. Dieses Gefühl der Klarheit lässt sich nur schwer in Worte fassen. Es war eine Art innere Ruhe, verbunden mit einem starken Hochgefühl. Es war nicht an die Bearbeitung einer einzelnen Aufgabe geknüpft, sondern viel allgemeiner. Meine Gedanken haben geschwiegen, fast schon meditativ. Ich glaube, um wirklich verstehen zu können, was ich meine, muss man diesen Zustand selbst erleben. Ich wünsche euch allen, dass ihr das wiederholt schaffen könnt!

Jedenfalls hat dieser Zustand der Klarheit entspanntes, konzentriertes Arbeiten ermöglicht. Ich konnte meine Aufmerksamkeit auf eine ganz bestimmte Sache richten. Zum Beispiel das Klavierspielen, hat dann enorm Spaß gemacht. Außerdem habe ich keine Resistenz gegenüber „unangenehmen“ Aufgaben gespürt. Sie wurden halt auch gemacht. Normalerweise verspüre ich beim Klavierspielen gelegentlich nicht allzu viel Lust alte Stücke aufzufrischen, aber dieses mal war es anders. Vielleicht wurde das aber auch davon unterstützt, dass ich fast eine ganze Woche ausgesetzt hatte.

Und wie habe ich das erreicht? Ich bin mir nicht ganz sicher, der vorherige Tagesablauf hat sich nicht wirklich von anderen Tagen unterschieden:

diesen Zustand erreichen

Dieses mal hatte ich kurz zuvor einen Power-Nap gemacht. Dagegen, dass der Rest einen Einfluss gehabt haben könnte, sträubt sich irgendetwas in mir. In entgegen-chronologischer Reihenfolge: Hausarbeiten, Essen, Yoga. Diese Sporteinheit könnte natürlich sehr wohl eine Wirkung gezeigt haben, aber hält sie über eine Stunde an und ist vorher nicht bemerkbar. Außerdem ist vielleicht erwähnenswert, dass ich vorher am Tag kaum etwas anderes gemacht habe, als zu lesen. Meine Konzentrationsfähigkeit war also sicherlich nicht verbraucht. Aber kann man das an jedem Tag so machen? Dieses mal war Wochenende und ich hatte keine anderen Pläne, aber an normalen (Arbeits-)Tagen, wo man sich auch noch um viele andere Dinge kümmert, sich auf einiges anderes konzentriert, nicht ganz so viel Zeit übrig hat? Wie kann man soetwas dann erreichen?

Meditation hat sicherlich denselben Effekt. Ich mache es zwar nur 10 Minuten pro Tag, aber selbst dann kann man die Kopf-klärende Wirkung verspüren. Dehnt man die Meditationssitzung etwas aus und bemüht sich danach den Zustand der Klarheit aufrechtzuerhalten ist das ziemlich sicher äquivalent zu meinem gestrigen Erlebnis. Auch das benötigt allerdings Zeit, die man vielleicht nicht bereit ist zu investieren. Auf der anderen Seite zeigt Meditation allerdings so viele Vorteile, dass sie eigentlich von jedem praktiziert werden sollte.

Außerdem meine ich mich zurück zu erinnern, dass anstrengender Sport einen auch in dieses Hochgefühl versetzen kann. Wenn man sich mit körperlicher Arbeit total auspowert, ist man danach erst mal total klar im Kopf – bis sich dann die Erschöpfung bemerkbar macht. Ist es allerdings noch früh genug am Tag, kann man ja vielleicht einen Power-Nap anschließen, um diesen unerwünschten Nebeneffekt zu vermeiden.

bestimmte Dinge vermeiden

Auf der anderen Seite ist kopfloser Konsum, zum Beispiel ständiges Fernsehen eindeutig kontraproduktiv. Sich berieseln zu lassen, schafft keine Klarheit im Kopf, sondern stopft ihn mit immer mehr und mehr eindrücken voll, die erst noch verarbeitet werden müssen. Gleichzeitig sitzt man unbewegt auf der Couch und snackt vielleicht auch noch ungesundes Essen. Noch ein Grund mehr das einfach zu lassen.

Wer ein paar Tage eine Medienkonsum-Diät einhält, wird den Boost der Klarheit in seinem Kopf deutlich bemerken können. Außerdem ist es doch viel spannender, die Welt selbst zu erleben, mit Menschen zu interagieren, Dinge zu erschaffen, oder? Sogar Nachrichten sind in meinen Augen ziemlich sinnlos: man ist nur unnötig besorgt, obwohl man von den allermeisten niemals betroffen werden wird. Die paar wichtigen Informationen, die übrig bleiben, bekommt man auch so mit.

Aber wieder zurück zum Thema.

den Zustand ausnutzen

Wenn man tatsächlich schafft einen solchen Zustand der Klarheit reproduzierbar zu erreichen – wozu man sicherlich fähig wird, wenn man nur lange genug danach strebt – kann das sehr praktisch werden.

Fast jede Aktivität profitiert davon, wenn man sie mit einem Zustand der Klarheit beginnt und diesen währenddessen aufrecht erhalten bzw. wiederherstellen kann. Man ist viel produktiver und es macht sicherlich mehr Spaß. Fehler werden vermieden. Man denkt weiter als unbedingt erforderlich. Man lernt dazu, falls die Aufgabe fordernd genug ist. Ablenkungen werden einfach ausgeblendet. Das ist durch und durch erstrebenswert.

Außerdem kannst du die wichtigen Entscheidungen in deinem Leben in einem solchen Zustand der Klarheit treffen. Sie werden sicherlich viel besser werden, weil du erstens nicht von Affekten des Augenblicks geleitet und zu einer raschen Entscheidung getrieben wirst, du zweitens eine viel größere Auswahl an Perspektiven beachten kannst und willst und du drittens mit deiner Entscheidung auch zufrieden sein wirst. Was kann man mehr verlangen?

Du solltest also lernen einen entsprechenden Zustand in dir selbst zu erschaffen, und wenn er da ist, auch angemessen auszunutzen. Man hat ihn schließlich nicht allzu oft. Vielleicht machst du dafür einen Spaziergang, vielleicht Sport, vielleicht meditierst du, vielleicht schreibst du all die Gedanken in deinem Kopf auf ein Blatt Papier. Wie auch immer du es machst, wenn es verlässlich funktioniert, es sozusagen auf Knopfdruck möglich ist, hast du dein Ziel erreicht. Vielleicht findest du sogar einen Weg innerhalb von kürzester Zeit diesen Zustand zu erreichen. Dann begleitet er dich den ganzen Tag über, wann immer du ihn brauchst.

Bist du dafür bereit? Lerne diese Fähigkeit!

Du hast eine Chance: du kannst den Blickwinkel wählen

Egal was dir passiert, wie die Situation ist, gut oder schlecht, hast du immer noch eine letzte Handlungsmöglichkeit übrig. Du kannst deinen Blickwinkel wählen, also wie du darüber nachdenkst. Das gibt dir Macht. Außerhalb gibt es vielleicht enorm viel, was du nicht beeinflussen kannst. Sogar in deinem Verstand laufen einige Prozesse ab, auf die du – wenn überhaupt – nur sehr langsam Einfluss nehmen kannst. Aber einen anderen Blickwinkel wählen, das steht dir immer offen. Du selbst entscheidest, welche Interpretation der Fakten du als wahr annimmst, welche Intentionen du anderen Parteien unterstellst. Warum solltest du dir diese Arbeit machen wollen? Erstens ist es gar nicht anstrengend nach dem ersten Augenblick der Erkenntnis, immer wieder alternative Blickwinkel sehen zu können. Zweitens solltest du dich vielleicht informieren, wie groß die Auswirkungen dieser Sache sind: deiner Interpretationen.

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Was bringt dir eigentlich ein Freiwilligenjahr?

Das ist ein sehr spannendes Thema für mich, weil ich mich selbst gerade in einem Freiwilligenjahr befinde. Genauer gesagt mache ich einen BFD, früher auch als Ziwi bekannt, es gibt aber auch andere Möglichkeiten wie FÖJ und FSJ. So ziemlich jeder hat schon mal von diesen Begriffen gehört. Es ist auch mit einem gewissen Prestige verbunden, soetwas gerade zu machen oder gemacht zu haben. Aber was treibt Leute wirklich dazu an ein ganzes Jahr Freiwilligenarbeit zu verrichten? Was bringt es dir für deine persönliche Entwicklung (aus meiner Perspektive)?

Das sind sehr spannende Fragen. Und meine Antworten darauf überzeugen dich vielleicht selbst nach deiner Schulzeit ein Freiwilligenjahr einzulegen oder du kannst zumindest rückwirkend darüber nachdenken, wie dein Leben vielleicht anders gewesen wäre. Genauer gesagt rede ich hier von einem Freiwilligendienst zwischen Schule und Studium. Alle anderen Zeitpunkte bleiben erst mal außen vor und zeigen auch nicht all die Anreize, die ich einem solchen Jahr gleich zuschreibe:

Das Freiwilligenjahr

Warum sollte man soetwas nach seiner Schulzeit einlegen? Warum nicht einfach gleich studieren und ein Jahr früher ins „richtige“ Berufsleben einsteigen? Wie steht das im Gegensatz zu einem Jahr voller Minijobs oder einer ausgedehnten Weltreise? Ich möchte hier verschiedene Punkte ansprechen. Danach sind diese Fragen hoffentlich alle beantwortet.

Einblick in die echte Welt

Jeder der seine Schulzeit schon hinter sich hat, kann eines sicherlich unterschreiben: Die Schule ist sehr anders als die „echte“ Welt. Sie leistet sicherlich viel hilfreiches, um uns auf unser Leben vorzubereiten und mit wichtigen Wissen auszustatten, aber es gibt auch große Lücken. Da sind noch eine Menge Sachen, die man selbst lernen muss. Fähigkeiten, die man sich erst bei tatsächlicher Arbeit aneignen kann. Nuancen, von deren Existenz man in der Schule noch nicht mal ahnte, die trotzdem gemeistert werden wollen.

Ein Freiwilligenjahr nach der Schule bietet dir also einen ersten Einblick in das echte Leben, bevor du dich wieder Hals über Kopf in deine weitere Ausbildung stürzt – was an der Uni auch wieder Lebens-ferner ist, als es sein müsste, auch wenn sie das alles deutlich besser macht als jegliche staatliche Schule. So ist es zum Beispiel etwas deutlich anderes, ob man in der Schule sitzt und über mögliche Berufsrichtungen nachdenkt oder tatsächlich Vollzeit arbeitet und eine Variante am eigenen Leib erlebt.

So kannst du deine Vorstellungen, was du tatsächlich mit deinem weiteren Leben anfangen willst, viel besser kalibrieren und dich jetzt entweder mit sicherem Wissen, dass du es magst, für einen Berufsweg entscheiden oder eben von einer ganz anderen Basis aus andere Optionen beurteilen: Will ich damit später so viel von meinem Leben verbringen? Das ist schon eine hohe Hürde, die dir hilft eine viel bessere Entscheidung über deinen weiteren Weg zu fällen. Vielleicht findest du ja sogar heraus, dass Angestellter sein gar nichts für dich ist, und planst schnurstracks dein eigenes Startup zu gründen oder zumindest selbstständig zu werden, sobald du eine wertvolle Fähigkeit, für die Leute Geld bezahlen wollen, erworben hast. Wie auch immer, das sind sehr wertvolle Einblicke.

erste Vergleichspunkte

In je mehr verschiedenen Arbeitsfeldern du dich aufhältst, desto größer wird deine Erfahrung in welchem Spektrum sich Mitarbeiter und Chefs bewegen können. Du kannst lernen mit welchen Typen du gut zusammenarbeiten kannst und welche dich eher herunter-ziehen und dadurch in Zukunft noch besser entscheiden, wo du arbeiten möchtest und wo lieber nicht.

Und ein solches Freiwilligenjahr kann dir eben die ersten Vergleichspunkte beschaffen. Du hast deinen ersten Chef, deinen ersten Satz Mitarbeiter. Du lernst was es bedeutet jeden Tag mit ihnen zusammenzuarbeiten. Bei deinem nächsten Vorstellungsgespräch hast du dann womöglich ein paar Fragen bereit, um die Qualität deines zukünftigen Chefs zu beurteilen. Hast schon Taktiken parat, um mit bestimmten Mitarbeitertypen zurecht zu kommen. Das ist sehr wertvoll, besonders da du es in der Schule nicht lernen kannst und du direkt nach deinem Studium vermutlich eine wichtige Entscheidung zu treffen hast, wo du als nächstes arbeiten wirst, und da ist es ja wohl ziemlich praktisch vorbereitet zu sein.

Man kann sogar schon einen Einblick in Büropolitik erhalten und sich dazu entschließen darüber erhaben zu sein. Andere nicht nieder zu machen, nicht strategisch Informationen zurückzuhalten, und so weiter. Stattdessen könntest du schließlich mit gutem Beispiel voran gehen und mit allen wertschaffend kooperieren und einfach so gut sein, dass mögliche Kritiken hinter deinem Rücken einfach zu Staub zerfallen. Außerdem hast du ja etwas geschafft, während die anderen damit beschäftigt waren ihren gegenseitigen Niederfall zu planen.

tolle Einrichtungen unterstützen

Ich persönlich mache meinen Bundesfreiwilligendienst bei einem Verein mit dessen Ziel ich mich eindeutig identifizieren kann. Das ist ein tolles Gefühl jeden Tag für etwas zu arbeiten, dass man gut findet. Ein wichtiges Vorhaben zu unterstützen. Einen solchen Boost werde ich mir definitiv nicht entgehen lassen, wenn ich wieder die Wahl zwischen verschiedenen Varianten habe. Das Gefühl für ein WARUM zu arbeiten, das man gut findet, ist einfach nicht übertreffbar. Und bei einem Freiwilligendienst steht dir das einfach offen.

andere Gleichgesinnte kennenlernen

Und das ist natürlich ein weiterer Pluspunkt: Jede Variante von Freiwilligendienst, sei es BFD, FSJ, FÖJ oder etwas anderes kommt mit verpflichtenden Seminaren. Wochen, in denen du natürlich auch etwas lernst, aber vor allem mit anderen Freiwilligen zusammen viel Zeit verbringen kannst. Das kann die Wurzel für großartige Freundschaften bilden, vor allem weil man ja die Auswahl aus einer größeren Gruppe verschiedenster Menschen hat, die alle eine ganze Woche dort verbringen werden. Dort findet sicherlich jeder tolle neue Freunde.

Wie du sicherlich merkst, finde ich persönlich es ziemlich toll gerade einen Freiwilligendienst zu machen. Und ich kann es jedem anderen, der gerade mit der Schule fertig ist, auch nur wärmstens empfehlen. Wenn du die richtige Einsatzstelle findest, macht es enorm Spaß und bietet gleichzeitig auch noch zahlreiche Möglichkeiten wichtige Fähigkeiten fürs Leben zu erlernen.

Falls du später dran bist, fallen ein paar dieser Sachen natürlich weg, aber es kann immer noch eine sehr wertvolle Erfahrung sein. In solchen Fällen würde ich aber vermutlich eine andere Form eines freiwilligen Engagements für eine gute Sache bevorzugen. Aber das muss natürlich auch wieder jeder selbst entscheiden.

Ich bin jedenfalls eindeutig dafür nach der Schule erst mal ein Freiwilligenjahr einzulegen. Das bringt nur gutes!

Die Priorität von Schlaf

Die Priorität von Schlaf ändert sich im Laufe unseres Lebens ständig. Als Kinder brauchen wir ziemlich viel davon, als Jugendliche ignorieren wir unser Schlafbedürfnis immer öfter, je älter wir werden, desto mehr rächt sich das. Ich bin der Meinung, dass man viel früher lernen sollte die Priorität von Schlaf hoch einzuschätzen, als wenn man von seinem Körper dazu gezwungen wird, weil tagelange Folgen auf eine Nacht mit zu wenig Schlaf folgen.

Genug Schlaf ist immerhin sehr wichtig. Für unsere Gesundheit und andere Aspekte unseres Lebens. Man sollte das nicht fahrlässig sabotieren, vor allem, wenn man gar nicht genau weiß, was man da macht. Alles, was man weiß, ist dass der Körper ein Schlafbedürfnis hat, das er auch klar an uns kommuniziert. In hellen Umgebungen kann man es vielleicht ganz gut ausblenden. Je mehr aber die Sonne verschwindet, desto stärker wird das Verlangen zu schlafen – vor allem, wenn man es schon ein paar Tage nicht ausreichend erfüllt hat. Aber warum sollte man das tun? Die Vorteile sind in den allermeisten Fällen komplett eingebildet, alles was man an einem Tag vielleicht noch aus sich herausholen kann, bezahlt man doppelt am nächsten oder übernächsten. Das ist es eindeutig nicht wert und doch brauchen viele sehr Lange das zu lernen.

Die typische Priorität von Schlaf

Bei sehr jungen und alten Menschen brauchen wir nicht darüber reden. Sie können und wollen sich gar nicht dagegen wehren genug zu schlafen. Viel kritischer wird es dagegen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Je älter sie dabei werden – ab eines gewissen Grenzalters – desto vernünftiger gehen die Erwachsenen dann aber doch mit ihrer Zeit um. Sie lernen irgendwann die wahre Priorität von Schlaf zu würdigen. Vorher ist aber wie gesagt etwas anderes an der Tagesordnung:

Warum auch immer man lange wach bleibt, vielleicht wegen einer Party, vielleicht weil man viel zu lange auf der Arbeit bleibt, womöglich sogar wegen Hausaufgaben (sehr unwahrscheinlich), der Effekt ist der selbe und es passiert viel zu oft. Man baut ein Schlafdefizit auf, was vermutlich am nächsten Tag noch vergrößert wird, und am Tag darauf auch. Wenn überhaupt wird es dann am Wochenende wieder abgebaut, aber da kann man sich auch nicht so sicher sein. „Warum nicht Sa und So Abend umso länger aufbleiben? Es ist immerhin Wochenende und man hat lange ausgeschlafen.“ Und schon vergrößert sich das Schlafdefizit immer weiter. Anstatt es in einem wöchentlichen Zyklus auf- und wieder abzubauen, schleppt man jetzt einen immer größeren Schlafmangel mit sich herum, den der Körper irgendwie lernen muss zu kompensieren. Das ist bestimmt nicht gut für die Gesundheit. Es hat auf jeden Fall Folgen für deine Produktivität. Warum tut man sich soetwas an?

dein natürliches Schlafbedürfnis

..unterscheidet sich von jedem anderen Menschen. Natürlich gibt es gewisse Tendenzen aufgrund deines Alters, aber doch ist und bleibt es individuell. Um genug Schlaf zu bekommen, musst du auf deinen Körper hören. Er sagt dir Abends Bescheid, wann du schlafen gehen solltest, besonders, wenn das Klingeln des Weckers am nächsten Morgen sehr regelmäßig stattfindet. Je gleichmäßiger übrigens dein Schlafrhythmus ist, desto weniger zusätzlichen Schlaf brauchst du. Ein Grund mehr auch am Wochenende früh aufzustehen. Aber das bedeutet nun mal eins, das für manche schwierig zu akzeptieren ist.

Du musst auf dein natürliches Schlafbedürfnis hören. Gehe ins Bett, wenn es dir sagt, dass es an der Zeit ist. Je öfter du es abends ignorierst, desto größer die negativen Folgen. Leider kennt vermutlich so ziemlich jeder diese Folgen. Man ist gereizt und unproduktiv und noch vieles mehr.
Gelegentlich mal länger Wach bleiben ist vermutlich okay, solange du jung bist. Aber sobald das mehr als einmal pro Woche passiert, musst du dir ernsthafte Gedanken machen. Es ist einfach nicht nötig, Abends so lange aufzubleiben, wenn du dein Leben mit den richtigen Prioritäten lebst. Du kannst ziemlich sicher die wirklich wichtigen Aktivitäten eines Tages erledigen und gleichzeitig auch noch rechtzeitig schlafen gehen. Also schau dir mal deinen Tagesablauf an: Was hat eine niedrige Priorität und sollte in Zukunft einfach eingespart werden?

die wahre Priorität von Schlaf

Ich rede die ganze Zeit von Prioritäten. Prioritäten sind allerdings etwas sehr relatives. Sie spielen erst eine Rolle, sobald man weiß, was darüber liegt und was darunter liegt. Erst dann kann man seine Entscheidungen darauf basieren.

Du musst jetzt also dich selbst besser kennenlernen: Mit was verbringst du im Laufe eines Tages deine Zeit? Wie wichtig sind dir persönliche diese Aktivitäten? Wie wichtig sind sie für dein finanzielles/gesundheitliches/soziales Wohlergehen? Wenn du ehrlich bist, sollte Schlaf ziemlich weit oben auf dieser Liste stehen. Und das ist oft etwas, das sich nicht unbedingt in der entsprechenden Zeitinvestition widerspiegelt. Aber das muss sich ändern. Erledige natürlich weiterhin die noch wichtigeren Sachen zuerst, aber danach ist die oberste Priorität genügend Schlaf Gewähr zu leisten. Nur solange das der Fall bleibt, darfst du die übrige freie Zeit mit anderen Aktivitäten füllen.

ein wichtiger Entwicklungsschritt

In meinen Augen ist das ein wichtiger Entwicklungsschritt: die wahre Priorität von Schlaf anzuerkennen, zu respektieren und entsprechend zu leben. Viele schieben das lange vor sich her, bis es ihnen Schritt für Schritt aufgezwungen wird – ganz einfach, weil ihr Körper alles andere einfach nicht mehr mitmacht. Die negativen Folgen von Schlafmangel werden mit ansteigendem Alter schließlich immer schlimmer. In Kindern sind sie natürlich auch vorhanden und auch hervorragend erforscht, Erwachsene können sie alle am eigenen Leib erfahren.

Aber so lange musst du doch nicht warten oder? Etwas nur machen, weil man dazu gezwungen wird, ist doch nie ein schönes Gefühl. (Nicht mal, wenn es der eigene Körper ist, der den Zwang ausübt, und man das vielleicht leichter akzeptieren kann.) Außerdem steht dir ja eine weitere Option offen: Ab sofort dein Schlafbedürfnis ausreichend würdigen. Jegliche Sachen, die du am Abend noch schaffst, könntest du auch am nächsten Morgen mit deutlich geringerem Zeitaufwand erledigen. Und Produktivität durch konzentriertes Arbeiten, anstatt durch langes Arbeiten, ist sowieso eine wichtige Fähigkeit, die du erlernen solltest.

Also wie entscheidest du dich? Wirst du weiterhin lange Nächte mit unwichtigen Dingen verbringen? Oder opferst du deinen wertvollen Schlaf nur den allerwichtigsten Aktivitäten – und zwar an Tagen, wo du bereits alles unwichtige gestrichen hast?

Deine Entscheidung. Bist du schon bereit für die richtige?

Klare Probleme sind fast schon gelöst

Man kann alles verbessern. Jeder kann sich verbessern. Das ist meine Lebensphilosophie. Jeden Tag besser zu werden ist ein unglaublich befriedigendes Gefühl. Vielleicht, indem man etwas neues lernt und dadurch die Welt besser versteht. Vielleicht auch, weil man endlich Dinge überwindet, die einen lange zurückgehalten hat. Womöglich verbindet man das sogar, indem man neue Dinge lernt, die Lücken füllen, durch die man bisher zurückgehalten wurde. Oder man betreibt Prozessoptimierung und arbeitet noch effektiver als vorher. Es gibt eindeutig eine Menge Möglichkeiten sich zu verbessern. Du musst sie erst noch finden, danach hast du klare Probleme und die sind fast schon gelöst.

Der erste Schritt ist der schwierigere: Echte Ansatzpunkte finden, wo du etwas besser machen kannst. Diese Ansatzpunkte (Probleme) klar definieren, sodass du überhaupt weißt was du erreichen willst, und noch kreativere Lösungen finden kannst. Entscheiden, welche Probleme als erstes gelöst werden sollten, welche anderen sich dadurch vielleicht von selbst in Luft auflösen.
Danach ist es einfach: Du musst dich nur noch dazu durchringen, es auch tatsächlich zu machen. Aber das ist ein weiterer Vorteil, wenn du ganz klare Probleme hast: Der Lösungsweg ist leicht erkennbar und schon ist die größte Hürde aus dem Weg geräumt. Man geht bereitwillig den ersten Schritt und das ganze kommt ins Rollen. Hier beim zweiten Schritt erkenne ich also kein wirkliches Problem. Die wahre Schwierigkeit liegt darin tatsächlich „klare Probleme“ aufzutun. Also zu wissen, wo verbessert werden muss und was genau. Wenn man das Problem wirklich verstanden hat, fallen einem plötzlich eine Menge mögliche Lösungen ein. Eine relativ gute lässt sich dann leicht aus wählen.

Also kümmern wir uns heute um den ersten Schritt, in dem sozusagen klare Probleme produziert werden. Sie werden gefunden, geklärt und dann womöglich noch in der besten Reihenfolge angeordnet. Sozusagen perfekt aufbereitet für deinen inneren Verbesserungsdrang. (Ich hoffe du hast soetwas, bei mir ist er definitiv stark. Ich meine, wenn man schon die Möglichkeit hat, warum sollte man sie dann nicht nutzen? Ist der Status Quo wirklich so wichtig?)

klare Probleme

Wie können wir klare Probleme generieren?

Zum einen muss man hier natürlich aufpassen, nicht irgendwelche Probleme aus der Luft zu greifen oder vielleicht sogar aus verquerten Wertvorstellungen zu erschaffen. Stattdessen brauchen wir reale Ansatzpunkte, deren Klärung dein Leben besser macht. Und die sind auch gar nicht so selten, sobald du nach ihnen Ausschau hältst. Kein Grund also sich mit (eventuell kindischen) Kleinigkeiten aufzuhalten. Außerdem wollen wir ja eh das Problem mit der größten Wirkung zuerst überwinden.

Probleme finden

Wir suchen also Probleme. Sobald wir sie kennen, ist schon der erste Schritt zur Klärung getan. Sie sollten möglichst relevant für dein tägliches Leben sein. Derartige Verbesserungen haben schließlich die größten Auswirkungen. Und jetzt geht es nur noch darum, deine Wahrnehmung zu trainieren.

Mach mal eine Liste von 10 Dingen, die dich zurückhalten, z.B. weil du etwas noch nicht kannst. Vielleicht auch, weil du ineffizient arbeitest. Oder womöglich schlechte Verhaltensweisen, die du gerne überwinden würdest. Das ist schon mal ein hervorragender Start. Altlasten, also Probleme, die dich schon eine ganze Weile belasten, solltest du erst mal zurücklegen. Sie sind oft emotional geladen und dadurch nicht perfekt für die ersten Versuche in dieser neuen Verhaltensweise geeignet. Wenn du dich erst mal um „frische“ Dinge kümmerst, kannst du viel besser üben und eventuell befinden sich diese Altlasten ja auch in den Ursachen und werden dementsprechend gleich mit-erledigt.

Wir haben jetzt also eine kleine Liste, der Dinge die uns vom heimischen Schreibtisch aus einfallen. Wir können aber noch viel weiter gehen. Du kannst in jedem Augenblick, in dem durchs Leben gehst, deine Augen nach Dingen offen halten, die du verbessern kannst. Vieles kannst du sogar im selben Augenblick lösen. Ein bisschen Ordnung schaffen hat zum Beispiel noch niemandem geschadet. Und wenn du es nicht im selben Augenblick bedenken kannst, solltest du es aufschreiben. Für all die Sachen, die du dir nicht mal aufschreiben konntest, die dir aber trotzdem aufgefallen sind, (vielleicht unterbewusst,) solltest du das Listen-Schreiben regelmäßig wiederholen.

Und schon bist du darauf trainiert mögliche Verbesserungen in der Welt zu bemerken. Wenn es schnell geht, sie sogar sofort auszuführen. Für alle größeren Projekte brauchen wir jetzt eine weitere Technik:

Probleme klären

Je größer die Probleme, desto öfter geht es uns nämlich so: Wir wissen, dass es das Problem gibt, aber der Kopf bleibt blank, wenn wir unser Gehirn nach Lösungen fragen. Sehr ärgerlich, denn du bist blockiert und das frustriert einen und bringt einen davon ab weiterhin Verbesserungen in der Welt zu erkennen. („Man kann ja eh nichts ändern.“) Aber hier dürfen wir auf keinen Fall aufgeben. Stattdessen wenden wir auf dieses kleine Hindernis die gleich beschriebene Technik an.

Das hat nämlich eine simple Ursache: Wir haben das Problem noch nicht wirklich verstanden und alle doch aufkommenden Ideen werden gleich als unpassend abgestempelt und ausgefiltert. Natürlich könnte man hier auch den Filter entfernen, aber das bringt dann tatsächlich immer noch nicht viel. Stattdessen müssen wir weiter vorne anpacken: Das Problem verstehen. Und schon haben wir unser Hindernis aus dem letzten Absatz besser verstanden und es öffnet sich sogar ein Lösungsweg: Je mehr Details und Zusammenhänge eines Problem man nämlich kennt, desto mehr Ideen zu seiner Lösung werden ganz von alleine generiert. Man hat ja immer mehr Details zur Verfügung, die man verändern könnte, immer mehr Verknüpfungen, die man ausnutzen könnte.

Und genau das sollte man jetzt also machen: Das Problem, das man gerade identifiziert hat, verstehen. Wie wird es ausgelöst, wie funktioniert es, welche Details kann ich noch in Erfahrung bringen, oder auch: Wie würde ich es einem fünfjährigen erklären? Hierdurch erlangt man ein immer größeres Verständnis und die Ideen beginnen sich zu formieren. Je weiter man geht, desto mehr Ideen – also nicht aufhören, sobald dann doch mal die ersten Ideen kommen, nach der großen Blockade. Die ersten Ideen sind nämlich rückwirkend auch gar nicht so gut. Die besten entstehen erst nach einer Weile, wenn man sich immer tiefer mit der Problematik auseinandergesetzt hat.

Das Maß wie tief man bohrt, muss übrigens jeder selbst entscheiden. Es gibt hier keine klare Antwort. Simple Probleme brauchen nicht so viele Nachforschungen wie höchst komplexe. Jeder hat eigene Vorlieben, wie gut er etwas verstehen möchte. Man kann mit einer relativ frühen Lösung zufrieden sein oder nach einer noch perfekteren streben. Wie gesagt, du musst das für dich selbst entscheiden.

Und dann löst man das Problem.

High Output Management ist für jeden wichtig

Warum? Ganz einfach: jeder muss irgendetwas managen. Je kompetenter er das macht, desto besser für alle beteiligten. Familien wollen gemanagt werden, Abteilungen, du selbst. Die Techniken aus dem genialsten aller (Management-)Bücher – „High Output Management“ von Andrew S. Grove – können dir das alles beibringen und darüber hinaus Zusammenhänge erklären, von deren Existenz du bisher noch gar nichts wusstest. Ich zähle es absolut zu der Gruppe der Bücher, die wirklich jeder lesen sollte. Lass es dir nicht entgehen. Spätestens nachdem du diesen kurzen Überblick über die Inhalte gelesen hast, solltest du versuchen ein Exemplar in deine Finger zu bekommen. Du wirst es nicht bereuen.

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Multitasking bringt dir nichts gutes

Multitasking kennt jeder. Viele rühmen sich sogar damit, dass sie es besonders gut können. In unserer heutigen Zeit ist es in weiten Kreisen eindeutig eine positive Eigenschaft, in der nur besonders Schlaue besonders gut sind. Der Rest ist dagegen weiße genug, um eine fundamentale Wahrheit zu erkennen: Sobald man sich auf 2 Sachen gleichzeitig konzentriert, sinkt die jeweilige Qualität der Arbeit rapide ab. Je mehr Dinge um deine Aufmerksamkeit ringen, desto kritischer wird das ganze.

Vielleicht sind von Multitasking überzeugte Personen einfach zu verblendet, um es zu bemerken, aber der Effekt ist wirklich sehr deutlich erkennbar: Man braucht nur 2 Aufgaben heranziehen und sie einmal „gleichzeitig“ erledigen und ein anderes mal nacheinander, um das zu beweisen. Es gibt nur sehr wenige, spezielle Kombinationen von Aufgaben, die sich tatsächlich gleichzeitig besser erledigen lassen. Normalerweise wird man bei der zweiten Variante sowohl insgesamt weniger Zeit brauchen, als auch bessere Arbeit verrichten.

Die Ursache wird klar, wenn man sich an die ursprüngliche Bedeutung von Multitasking zurück-erinnert. Dabei war das Wort damals noch nicht mal für Menschen gedacht. Vielmehr war die Technik gemeint, mit der einzelne Computerchips durch superschnelles hin- und her-wechseln zwischen verschiedenen Aufgaben den Eindruck erwecken können mehrere Programme gleichzeitig auszuführen. Hier ist Multitasking etwas gutes, da man eine Stärke der Computer ausnutzt, die eben ziemlich schnell rechnen können.
Aber sobald der Begriff auf Menschen übertragen wurde, hat man komischerweise diese Grundlage vergessen: Es war nie echtes Multitasking im Sinne von mehrere Dinge gleichzeitig, sondern immer nur ein schnelles Wechseln zwischen verschiedenen Aufgaben, sodass man denkt, sie würden gleichzeitig verrichtet werden. Und hierbei ist der Mensch einfach nicht gut.

Das Problem mit Multitasking

Sobald ein Mensch von einer Aufgabe zu einer anderen wechselt, läuft intern ein Prozess ab, dessen wir uns gar nicht bewusst sind. Genauer gesagt werden sozusagen die Arbeitsanweisungen für die nächste Aufgabe geladen, all die Informationen, die das Gehirn abgespeichert hat, wie sie zu bewältigen ist. Alles, was man bewusst merkt, ist, dass man die Aufgabe tatsächlich lösen kann. Die kleine Verzögerung bevor man tatsächlich produktiv los-arbeiten kann, wird von unserem Bewusstsein einfach ausgeblendet. Und normalerweise stellt dieser Prozess ja auch kein Problem da. Vielmehr ist es sehr sinnvoll nur die aktuell benötigten Arbeitsanweisungen überhaupt „geladen“ zu haben – dein Gehirn wird nicht unnötig überladen. Aber sobald man sich an Multitasking versucht, wechselt man plötzlich andauernd zwischen zwei verschiedenen Aktivitäten hin- und her. Und das Gehirn lädt die Anweisungen nach jedem Wechsel neu. Es entsteht eine Menge Zeitverlust.

Und die Wechselkosten werden dabei immer höher, je stärker man sich vorher konzentriert hat, wobei wir auch schon bei einem anderen Problem wären: Direkt nach dem Wechsel ist man noch nicht komplett auf die neue Aufgabe konzentriert – und dann wechselt man schon wieder zurück. Man hat nie die Chance so tief einzutauchen, wie qualitative Arbeit es eigentlich erfordert. Und das ist ein weiterer Nachteil.

Der Hintergrund

Zum einen liegt das daran, dass unser Fokus biologisch gesehen singulär ist. Es ist uns unmöglich, auf zwei Sachen gleichzeitig zu fokussieren, deshalb wird ja auch das Wort Fokus verwendet. Es muss also „gewechselt“ werden. Außerdem verbraucht jede Aktivität eine gewisse mentale Bandbreite, oft wäre hier sowieso nicht genug Platz für zwei verschiedene Dinge gleichzeitig.

Wer schon mal einen Spaziergang gemacht hat, kennt sicherlich diesen Effekt: Während man über etwas schwieriges nachdenkt, bleibt man stehen. Die Konzentration (Bandbreite) reicht nicht aus, um gleichzeitig auch noch die Laufrichtung festzulegen. Und das, obwohl Laufen so stark automatisiert ist. Denn automatisierte Aktivitäten wie Atmen, Laufen, und so weiter stellen eine Ausnahme dar. Sie brauchen praktisch keine Bandbreite und meistens auch keinen Fokus.

Die Ausnahmen

Zum einen haben wir da eben genau diese automatisierten Handlungen: Atmen kann jeder gleichzeitig zu etwas anderem machen – solange er die Standardvariante wählt und sich nicht aktiv auf eine bestimmte Atemweise konzentriert. Laufen kann jeder während er seine Gedanken wandern lässt. Fahrradfahren genauso. Die meisten können sogar Denken(Formulieren) und Reden gleichzeitig.

All diese Handlungen haben eins gemeinsam: Sie sind automatisiert und benötigen nicht deine Aufmerksamkeit. Und da du dich nicht auf sie konzentrieren musst, damit sie erledigt werden, kannst du dich einfach auf etwas anderes konzentrieren – während sie erledigt werden. Sie verbrauchen sozusagen nur sehr wenig Bandbreite und verlangen auch nicht nach deinem Fokus, wodurch genug für die meisten anderen Aktivitäten übrig bleibt. Ist dann allerdings eine Aktivität angesagt, die besonders viel Bandbreite benötigt, werden sie durchaus auch mal unterbrochen. (Man denke an das Stehenbleiben-Beispiel.)

Zum anderen kann man diese Limitierung auch dadurch umgehen, dass man zwei Aktivitäten in seinem Kopf zu einer kombiniert. Sobald sie logisch miteinander verknüpft sind, der Kopf sozusagen weiß, dass sie zusammengehören, kann er lernen die Anweisungen für beide Teilaktivitäten gleichzeitig zu laden, wodurch die Wechselkosten wegfallen. Anstatt mehrere Dinge gleichzeitig zu machen, kümmert man sich jetzt nur noch um eine Sache: eine Aufgabe, die durch die Kombination der ursprünglichen Aufgaben entstanden ist. Das ist nicht immer möglich und auch wünschenswert. Auf der einen Seite kannst du hierdurch eindeutig Zeit sparen und die verschiedenen Arbeitsschritte noch besser verstehen. Auf der anderen Seite funktioniert es eben auch nur bei Aufgaben, die tatsächlich kombiniert werden können. Alle anderen brauchen einen anderen Ansatz:

besser als Multitasking

Multitasking sollte man also so weit wie möglich vermeiden. Was macht man stattdessen? Man arbeitet mit vollkommenem Fokus in einer möglichst sinnvollen Reihenfolge.

Vollkommener Fokus bedeutet, dass man sich komplett in die eine Aufgabe vertieft und alles andere ausblendet. Das ermöglicht Flow und gesteigerte Qualität bei höherer Geschwindigkeit. Tiefe Arbeit ist erwiesenermaßen die beste Variante zu arbeiten und gleichzeitig sogar eine ziemlich seltene Fähigkeit. Kannst du mit absoluter Konzentration arbeiten?

Die richtige Reihenfolge bezieht sich auf eine sehr hilfreiche Tatsache: Die meisten Aktivitäten, die man sich im Laufe eines Tages vornimmt, sind miteinander verknüpft; sie beeinflussen sich gegenseitig. Wenn du eine vollendest, werden andere vielleicht einfacher. Wählst du die falsche Reihenfolge machst du dir womöglich unnötige Arbeit. Der Gedanke ist also klar: Man sollte zuerst die eine Sache erledigen, die alle anderen einfacher oder sogar unnötig macht. Sie hat die größte Wirkung und sollte daher grundsätzlich bevorzugt werden. Dieser Ansatz ist auch als 1 Thing bekannt und sehr mächtig.

Aber wie wirst du entscheiden? Bist du immer noch ein Fan davon alles zu durchmischen und scheinbar mehrere Dinge gleichzeitig zu erledigen? Oder wählst du lieber die viel bessere Alternative, die ich eben erklärt habe? Es liegt bei dir. Womöglich musst du immerhin schlechte Gewohnheiten durchbrechen.

Der Reiz von erfundenen Geschichten

Insbesondere wenn sie in Buchform verpackt sind, kann ich mich in letzter Zeit kaum dem Reiz von erfundenen Geschichten entziehen. Die letzten 8 Monate oder so, habe ich praktisch nur Sachbücher zu den verschiedensten, ziemlich spannenden Themen gelesen. (Denk nur die ganzen Buchempfehlungen auf diesem Blog.)
Aber vor zwei Wochen habe ich dann mal wieder eine Geschichte in die Hand genommen und wurde sozusagen mitgerissen. Ich habe sogar meinen Schlaf kompromittiert, um das Buch möglichst schnell fertig zu lesen. Anstatt mir mit dem Buch drei Tage Zeit zu lassen, hab ich in dieser Nacht einfach 4h weniger geschlafen. Und am nächsten Tag auch. Und danach nochmal. (Es gab noch 2 Folgebände.) Dann war glücklicherweise erst mal Pause: kein weiteres Buch direkt verfügbar, aber das Verlangen nach den (existierenden) Fortsetzungen war groß. Jetzt zwei Wochen später habe ich zwar die Fortsetzungen gefunden, aber der ungesunde Lesedrang hat glücklicherweise etwas nachgelassen. Ich kann mir jetzt glücklicherweise auch wieder genug Zeit zum schlafen nehmen, das Buch wird schließlich nicht weglaufen.

Woran die erste Reaktion wohl lag? Ich vermute, dass ich zu lange „gefastet“ habe. Eine gesunde Mischung von Sachbüchern und Geschichten ist sicherlich besser geeignet, um gleichzeitig dem Reiz von erfundenen Geschichten zu folgen und etwas neues zu lernen. Aber was genau ist jetzt überhaupt dieser Reiz? Was macht Geschichten lesenswert, wo sie doch dem Leser auf den ersten Blick gar nichts neues beibringen?

Der Reiz von erfundenen Geschichten

Je besser die Geschichte geschrieben ist, desto leichter kann man in die beschriebene Welt abtauchen, sich mit den darin dargestellten Personen identifizieren. Und umso mehr man abtaucht, umso mehr man sich mit den Personen identifiziert, desto stärker fühlt man auch mit. Man sorgt sich um die Personen, man verspürt Angst wenn sie in Gefahr sind und Freude wenn ihnen Glück widerfährt. Gleichzeitig kann man sich vielleicht sogar über den Humor des Autors belustigen. Richtig gute Geschichten erwecken also im Leser eine Menge Gefühle – kein Wunder, dass man immer weiter lesen möchte: Man fühlt (sich dabei lebendig). Und das Spektrum und die Stärke der erweckten Emotionen sind oft breiter und größer als alles, was man in seinem eigenen Leben die meiste Zeit erlebt. (Sicherlich wenn man gerade Zeit zum Lesen findet.) Allein das ist also oft schon Grund genug zum Bücherlesen, aber der Reiz von erfundenen Geschichten geht noch viel weiter.

Darüber hinaus können diese Personen, die man inzwischen so gern hat, hervorragend als Vorbilder herangezogen werden. Man muss sich niemanden in der echten Welt suchen und hat meistens sogar Zugriff auf ihre Gedanken, versteht also gleich auch die Intentionen hinter ihren Gedanken. Außerdem sind die meisten Charaktere ja schon cool. Man will so sein wie sie, zumindest in den ersten paar Gedanken. Später findet man dann meist schon noch ein paar Unterschiede, die einem wichtig sind, aber das spielt hier erst mal keine Rolle. Viel wichtiger ist, dass diese Charaktere tatsächlich schaffen Rollen von Vorbildern in uns einzunehmen. Jeder hat Vorbilder und was gibt es für einen besseren Weg als sich diese Vorbilder in Büchern zu suchen? Sie können nicht weglaufen, die meisten Autoren erschaffen noch ein paar Folgebände, wo man sie noch näher kennenlernen kann, und oft verkörpern sie sowieso schon Eigenschaften, die der Autor für erstrebenswert hält. (Zumindest in den Büchern, die ich gerne lese. Anderweitige Verhaltensweisen werden dagegen deutlich verpönt.) Ist das für dich schon Grund genug auch selbst gelegentlich einen Roman zu lesen?

für Schriftsteller

… und andere Kreative gibt es sogar noch weitere wichtige Punkte, die ich unbedingt nennen möchte. Zum einen kann eine solche Geschichte deine eigene Kreativität unglaublich antreiben. Eine Geschichte ist angefüllt mit unzähligen Ideen, alle auf engstem Raum. Sobald man sich dessen bewusst ist, kann man sie bemerken und auf andere Bereiche übertragen, wo sie plötzlich zu deinen eigenen werden und vielleicht sogar ebenso gut oder noch besser sind. Gegen Ideen habe zumindest ich nie etwas einzuwenden und Geschichten sind in dieser Hinsicht eindeutig eine wahre Goldgrube.

Außerdem kann man sich beim Schreiben den Stil des Autors abschauen. Erkennen, welche Aspekte man mag, was man lieber selbst nicht so machen würde. Das hilft dabei den eigenen Stil immer weiter anzupassen und genau das zu schreiben, was man selbst am liebsten lesen würde. (Die beste Art zu schreiben.) Weiterhin gibt es da natürlich noch die ganzen Erzähltechniken, die der Autor benutzt, die aber in meinen Augen weit über Stil hinausgehen. Man könnte sie natürlich auch in theoretischem Unterricht erlernen, aber sie „in freier Wildbahn“ selbst zu entdecken und zu verstehen ist nochmal etwas ganz anderes. Man kann als Autor wirklich eine Menge von anderen Büchern lernen, die man persönlich ziemlich toll findet. Lass dir diese Gelegenheit also nicht entgehen! (Und falls du noch kein Autor bist, solltest du das natürlich schleunigst ändern. ;))

einen Mittelweg finden

Was mir jetzt klar geworden ist: ich möchte auch gelegentlich erfundene Geschichten lesen, sie sind einfach toll.
Gleichzeitig liegt mir aber auch etwas daran, jeden Tag etwas neues zu lernen, z.B. durch das Lesen in einem meiner unglaublich tollen Sachbücher. Und während man die eine Sache macht, kann man nichts anderes machen. Sicherlich ist das Lesen von zwei Büchern im selben Augenblick noch unmöglicher als andere Varianten von Multitasking. Wie immer muss man also abwägen: Wie möchte ich meine Zeit lieber verwenden? Ist mir Aktivität A wichtiger, oder doch eher B? Was sind meine Prioritäten?

Nur wenn man sich über solche Fragen klar wird, kann man ein einigermaßen entspanntes Leben führen. Vorher ist man nur viel zu sehr im Stress wegen all der Dinge, die man auch noch machen möchte, und all der wichtigen Dinge, die man immer noch nicht gemacht hat. Aber gleichzeitig ist es natürlich auch wichtig einen Mittelweg zu finden und gelegentlich auch dem Reiz von erfundenen Geschichten Folge tragen, selbst wenn man direktes Lernen noch höher einschätzt! Auch das ist schließlich wichtig, wie ich hoffentlich eben gezeigt habe.

Also ist es jetzt an der Zeit für deine eigene Entscheidung! Wie willst du deine eigene Lesezeit aufteilen? (Falls du denn regelmäßig liest, was ich sehr empfehle.) In meinen Augen kommt es auf die passende Mischung an: nicht zu wenig von beiden Seiten der Medaille. Aber du musst natürlich deinen eigenen Weg finden.