Träume in der Nacht sind ein zweischneidiges Schwert

Träume zu haben ist eine gute Sache. Die am Tag zeigen, dass du die Zukunft positiv siehst, dir eine Variante ausmalen kannst, die du so toll findest, dass du darauf zu arbeiten möchtest. Und die Träume in der Nacht beweisen die Kreativität deines Unterbewusstseins, zeigen die Erlebnisse deines Lebens in einem anderen Licht, erwecken in dir starke Emotionen. Auch sie können unglaublich inspirierend sein. Oder dich in Abgrundtiefe Furcht stürzen, die dich Nacht für Nacht heimsucht. Aber diese Zweischneidigkeit meine ich gar nicht. Sie lässt sich relativ einfach überwinden. Danach kommt ein anderes Problem, das in meinen Augen noch sehr viel gefährlicher ist.

Träume in der Nacht

1. Albträume

Unangenehme Träume lassen sich durch Neugierde besiegen. Du kannst nicht gleichzeitig Angst haben und neugierig sein. Sobald du versuchst deine Träume zu verstehen, noch während du träumst, oder sie interessiert beobachtest, wie sie sich entfalten, hast du Albträume praktisch schon besiegt. Diese Neugierde dämpft nämlich all die Emotionen ab, die du empfinden würdest, wenn du komplett eintauchst in einen Traum. Du gehst praktisch einen Schritt zurück und nimmst die Position des interessierten Beobachters ein, sogar wenn du selbst eine wichtige Rolle in dem Traum spielst.

Das lässt sich zum Beispiel durch Meditation erlernen und ist auch im Wachzustand eine sehr wichtige Fähigkeit, um sich nicht ständig über die unwichtigen Dinge im Leben aufzuregen. Für diesen letzten Zweck würde es allerdings auch reichen, einfach ein paar große Werte zu wählen, um die man sich bemüht, sodass nicht die Kleinigkeiten die großen Probleme deines Lebens darstellen. Aber zurück zum Thema. Die andere Strategie um eine solche Position der Neugierde einzunehmen ist ständig auf der Suche nach neuen Geschichten zu sein. Und Träume sind die besten Geschichten. Sie haben schließlich schon das wichtigste Kriterium erfüllt: man kann in sie eintauchen und sie erwecken Emotionen. Sobald das gegeben ist, ist jede Geschichte gut, ganz egal worum es geht, oder ob der Plot geschickt gestrickt ist. Und sobald du das auch versuchst, dieses ständige Ideen für Geschichten suchen, kannst du dich sogar über Albträume freuen: das sind die perfekten Horrorgeschichten.

Und damit haben wir den ersten Nachteil von Träumen überwunden, nämlich dass sie uns Angst machen oder Emotionen wecken, die wir nicht wollen. Träume machen jetzt Spaß, wenn wir uns denn an sie erinnern können. Wir ärgern uns vielleicht darüber, wenn wir keinerlei Erinnerungen mehr haben, außer welche Emotionen sie hervorgerufen haben. Aber viel wichtiger: wir merken gar nicht, wie das zweite Problem immer größer und größer wird: sobald man nämlich Spaß am Träumen hat, tritt ein ungünstiger Fall ein.

2. Spaß am Träumen

Und hier kommt die wahre Zweischneidigkeit zum Vorschein: Du hast zwar Spaß am Träumen, aber sobald das noch mehr Spaß macht, als dein echtes Leben, bist du in Gefahr. Es reicht schon, wenn das nur der Fall ist, solange du noch im Bett bist. Sobald dann kein morgendlicher Termin ansteht, bleibst du einfach liegen. Verbunden mit ein bisschen Erschöpfung, die sicherlich vorhanden ist, wenn man ein nur ansatzweise aktives Leben führt, sogar ziemlich lange. Man verschläft praktisch die Zeit, die man auch für andere Dinge nutzen könnte. Und nur dass man dann, sobald man aufgestanden hat, auch Spaß an seinem tatsächlichen Leben hat, reicht nicht aus, um das zu überwinden. Das nächste Mal, wenn du nicht früh aufstehen musst, wirst du dann nämlich wieder lange liegenbleiben. In Träumen schwelgen ist einfach angenehm, besonders wenn man das so spannend findet, wie ich weiter oben beschrieben habe.

Termine

Den einfachsten Weg dieses Problem zu umgehen, ist morgendliche Termine zu haben und einen Wecker zu stellen. Der Wecker hilft dir beim wach werden. Wenn du ihn lange genug benutzt, bist du darauf konditioniert aufzuwachen, sobald du ihn hörst. Der Termin gibt dir eine Begründung, warum du tatsächlich aufstehen solltest. An Wochentagen bist du vermutlich mit Arbeit oder soetwas versorgt. Am Wochenende brauchst du dann einen zusätzlichen Termin. Sogar ein Termin mit dir selbst kann schon reichen. „Samstag um 9 Uhr kümmere ich mich um XY.“ Sich an solche Abmachungen zu halten, ist gar nicht so schwer. Das ist sogar einer der einfachsten Tricks, um sicherzustellen, dass du etwas tatsächlich machst: einfach einen Termin mit sich selbst anlegen.

Aber das reicht uns nicht. Viel besser ist doch, dass man morgens aufspringt, sobald man wach ist, weil man das möchte, nicht weil man (von sich selbst) dazu gezwungen wird. Und auch das lässt sich erreichen, es dauert bloß wahrscheinlich etwas länger.

Spaß am Leben

Du musst dein Leben einfach noch toller als alle Träume machen, die du jemals haben könntest. Verwirkliche dir die Vorstellungen, die du hast, wie es aussehen sollte. Traue dich tolle Leute kennenzulernen. Mache neue Erfahrungen. Setze Projekte um. Insbesondere solche, die das Potential haben eine große Menge zu inspirieren. Lerne ständig dazu.
Dann wird dein Leben sicherlich ganz schön cool sein. Du wirst Spaß daran haben es zu leben. Willst viel lieber aktiv sein, als im Bett zu liegen. Legst dich widerwillig doch zum Schlafen hin, aber nur für eine vorher festgelegte Mindestzeit. Eben die Menge, bei der du keinen Schlafmangel aufbaust. Etwa 8h pro Tag, sobald du deine Wachstumsphasen hinter dir hast. Du wirst schon merken, sobald du diese Stufe erreicht hast.

Und dann musst du dich nur noch morgens, wenn du im Bett liegst und gar keinen Termin hast, daran erinnern. Sodass du aufspringst und dich mit deinem tollen Leben auseinandersetzt. Ein einfacher Weg das zu erreichen(, sobald du ein tolles Leben hast): Abends vor dem Einschlafen ausmalen, was du alles am nächsten Tag machst. Dann baust du Vorfreude auf, schläfst mit einem Lächeln auf den Lippen und springst am nächsten Tag geradezu aus dem Bett.

Was will man mehr?

Aber man muss eben erst mal bis dorthin kommen. Wie gesagt: der erste Schritt ist einfach. Albträume bleiben nicht lange Angst-einflößend, sobald man sie aus einer Perspektive der Neugierde betrachtet. Aber dann macht das Träumen eben Spaß. Womöglich mehr als dein richtiges Leben. Und du beginnst es zu verschlafen, wenn du die Gelegenheit dazu hast, anstatt es aktiv zu gestalten. Hier muss man also wirklich aufpassen!

Wie Sorgen schlechtere Entscheidungen bewirken

Seien es Stress, weil man viel zu viel zu tun hat. Geldsorgen, weil man gar nicht weiß, wie man den nächsten Monat überstehen soll. Oder sogar einfach persönliche Probleme, die einen stark belasten. Diese Dinge haben unter anderem alle einen sehr ähnlichen Effekt: Solange du unter ihrem Einfluss stehst, ist dein IQ verringert, triffst du deutlich schlechtere Entscheidungen. Womöglich sorgt das sogar dafür, dass eben diese Situationen noch länger anhalten, als wenn man nicht negativ von ihnen beeinflusst werden würde. Das ist doch echt unpraktisch. Also wo kommt das her? Wann ist man davon betroffen? Wie kann man die negativen Effekte vermeiden? Und gibt es noch andere Wege dagegen vorzugehen?

Sorgen fressen Energie

Wenn etwas deine Gedanken überschattet, weil du an nichts anderes denken kannst, und es dich zusätzlich auch noch herunter-zieht, ist das sehr anstrengend.

Jeder kann das bestätigen. Nach einem stressigen Tag im Büro ist man totmüde, wenn man daheim ankommt. Nach entspannten Tagen viel weniger. Manchmal ist man sogar noch energiegeladener und motivierter, falls man zum Beispiel einen deutlichen Fortschritt verspürt hat. Und das hat sicherlich nichts mit der tatsächlichen Menge Arbeit zu tun, die man erledigt hat. Es hat etwas mit dem Stress zu tun, den man dabei verspürt. Je präsenter er ist, desto größer die schlechten Auswirkungen. Und sogar daheim kannst du womöglich nicht die Gedanken davon lassen, wie du deine Probleme auf der Arbeit lösen wirst. Die Blockade geht weiter.

Und mit persönlichen Problemen und anderweitigen Sorgen ist es genauso. Sie blockieren deinen Verstand, weil sie sich nicht ausblenden lassen. Zum einen lenken sie dich also ab, wenn du eigentlich über akutere Dinge nachdenken willst, zum anderen machen sie noch etwas anderes, sehr ärgerliches:

Entscheidungen leiden darunter

All diese Sorgen, Probleme und der ganze Stress fressen also deine Energie. Und zwar viel stärker als andere Aktivitäten es machen würden. Wie schon gesagt: Normalerweise haben Aktivitäten sogar die Chance dich energiegeladen zurückzulassen. Aber eben nicht so bei diesen. Und der starke Energiemangel zeigt seine Folgen: Es ist keine Energie mehr da, wenn du sie brauchst. Und man braucht sie eben vor allem dazu, um gute Entscheidungen zu treffen. Entscheidungen, wie du deine Zeit verbringst, was du isst, ob du vielleicht doch noch zum Sport gehst. Und natürlich auch die richtig großen Entscheidungen.

Sie alle sind betroffen: du hast einfach nicht mehr die Energie, sie komplett zu durchdenken und eine gute Entscheidung zu treffen. Die Seite der Gewohnheit wird unnatürlich stark bevorzugt, denn sie stellt den energiesparendsten Weg dar, was deine mentale Belastung angeht. Es werden also schlechte Entscheidungen getroffen. Womöglich schiebt man sich dadurch aus Versehen noch tiefer in das Loch, das die Erschöpfung verursacht hat.

Ein sehr unpraktischer Zusammenhang. Aber man kann dagegen vorgehen.

Diese Probleme bekämpfen

Zuerst solltest du herausfinden, wann du normalerweise von entsprechenden Erscheinungen betroffen bist. Das wird vermutlich sehr oft nach der Arbeit sein. Aber sobald du geübter darin bist es zu bemerken, wirst du es auch in anderen der genannten Situationen erkennen können. Und dann kannst du dich daran machen, es zu besiegen.

Stress auf der Arbeit

Dieser Stress resultiert daraus, dass du zu viel in zu geringer Zeit machst und du das vor allem nur instinktiv merkst und du dich darum bemühst ein solches Ergebnis doch noch zu vermeiden. Wenn man das Problem so genau anschaut, zeigen sich schon gleich eine Menge Ansatzpunkte, wie man es reduzieren könnte:

Zum einen solltest du natürlich weniger Arbeit annehmen. Du kannst doch sowieso nur so viel machen, wie dir Zeit zur Verfügung steht. Da ist es doch sogar für alle, die dich um etwas bitten, besser, dass sie sofort wissen, dass du eh schon ausgelastet bist und vermutlich eine Weile lang gar nicht zu den Sachen kommen wirst, die von dir erbeten werden. Sie rechnen also gar nicht damit, dass du etwas bestimmtes erledigst und geraten nicht selbst auch noch in Stress, falls sich das verzögert. Lerne Nein zu sagen, vor allem, wenn du schon komplett ausgelastet bist.

Dafür musst du allerdings erst mal erkennen können, dass du bereits ausgelastet bist. Dafür ist es sehr hilfreich, die vermutete Dauer für bestimmte Aufgaben abschätzen zu lernen und auszurechnen wie viel Zeit du in der aktuellen Woche noch übrig hast, wenn du das alles erledigst. Ein einfacher Weg ist einfach entsprechende Termine in einen Kalender einzutragen, die dich dann gleich auch noch dazu verpflichten diese Dinge dann zu erledigen – eine einfache Variante der Durchführungs-Sicherstellung.

Und wenn du dabei merkst, dass du eine Deadline vermutlich nicht einhalten kannst, informiere sofort alle betroffenen, sodass sie sich schon mal darauf einstellen können. Das ist besser als es im letzten Moment zu erfahren, wenn dann klar ist, dass du es tatsächlich nicht mehr schaffst. Wenn du es dann doch noch schaffst: herzlichen Glückwunsch. Aber zumindest hast du jetzt die Erwartungen wieder mit der Realität in Einklang gebracht, sodass du ohne das Stressgefühl arbeiten kannst und dadurch sicherlich bessere Ergebnisse erzielen wirst. Das ist natürlich kein Grund sich nicht mehr anzustrengen, weil man ja eh Deadlines verschieben kann, aber zumindest kannst du jetzt Abends nach Hause gehen, in dem Wissen, dass alles von dir erwartete rechtzeitig (zum erwarteten Zeitpunkt) erledigt wird, also kein Stress mehr.

Den Stress auf der Arbeit zu eliminieren ist eine sehr wichtige Fähigkeit, die jeder lernen sollte. Andere Sorgen, stellen dagegen aber ein größeres Problem dar.

Sorgen ausblenden

Das größte Problem an den Sorgen ist, dass sie jede einzelne Entscheidung im Laufe des Tages beeinflussen. Der beste Weg wäre also sie zu eliminieren, vielleicht mit einem bedingungslosen Grundeinkommen, im Falle der Existenzangst.

Aber ansonsten bleibt dir nur eins: einen Weg finden, wie du die Sorgen vor wichtigen Entscheidungen vorübergehend ausblenden kannst, sodass du eine gute Entscheidung treffen kannst. Der einzige Weg, der mir dafür einfällt, bei dem du auch deine Zurechnungsfähigkeit aufrecht erhältst, ist Meditation. Hierbei lässt du schließlich deine Gedanken Schritt für Schritt leiser werden und schließlich verstummen. Mehr braucht man schon gar nicht, um danach eine gewisse Weile die Sorgen ignorieren zu können.

Probiere das Meditieren also mal aus. Und wenn du gerade keine großen Sorgen hast, kannst du trotzdem die Gelegenheit nutzen und es ein bisschen üben. Dann kannst du es bereits viel besser, wenn du es dann doch mal brauchst. Viel Erfolg!

Du hast eine Chance: du kannst den Blickwinkel wählen

Egal was dir passiert, wie die Situation ist, gut oder schlecht, hast du immer noch eine letzte Handlungsmöglichkeit übrig. Du kannst deinen Blickwinkel wählen, also wie du darüber nachdenkst. Das gibt dir Macht. Außerhalb gibt es vielleicht enorm viel, was du nicht beeinflussen kannst. Sogar in deinem Verstand laufen einige Prozesse ab, auf die du – wenn überhaupt – nur sehr langsam Einfluss nehmen kannst. Aber einen anderen Blickwinkel wählen, das steht dir immer offen. Du selbst entscheidest, welche Interpretation der Fakten du als wahr annimmst, welche Intentionen du anderen Parteien unterstellst. Warum solltest du dir diese Arbeit machen wollen? Erstens ist es gar nicht anstrengend nach dem ersten Augenblick der Erkenntnis, immer wieder alternative Blickwinkel sehen zu können. Zweitens solltest du dich vielleicht informieren, wie groß die Auswirkungen dieser Sache sind: deiner Interpretationen.

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Klare Probleme sind fast schon gelöst

Man kann alles verbessern. Jeder kann sich verbessern. Das ist meine Lebensphilosophie. Jeden Tag besser zu werden ist ein unglaublich befriedigendes Gefühl. Vielleicht, indem man etwas neues lernt und dadurch die Welt besser versteht. Vielleicht auch, weil man endlich Dinge überwindet, die einen lange zurückgehalten hat. Womöglich verbindet man das sogar, indem man neue Dinge lernt, die Lücken füllen, durch die man bisher zurückgehalten wurde. Oder man betreibt Prozessoptimierung und arbeitet noch effektiver als vorher. Es gibt eindeutig eine Menge Möglichkeiten sich zu verbessern. Du musst sie erst noch finden, danach hast du klare Probleme und die sind fast schon gelöst.

Der erste Schritt ist der schwierigere: Echte Ansatzpunkte finden, wo du etwas besser machen kannst. Diese Ansatzpunkte (Probleme) klar definieren, sodass du überhaupt weißt was du erreichen willst, und noch kreativere Lösungen finden kannst. Entscheiden, welche Probleme als erstes gelöst werden sollten, welche anderen sich dadurch vielleicht von selbst in Luft auflösen.
Danach ist es einfach: Du musst dich nur noch dazu durchringen, es auch tatsächlich zu machen. Aber das ist ein weiterer Vorteil, wenn du ganz klare Probleme hast: Der Lösungsweg ist leicht erkennbar und schon ist die größte Hürde aus dem Weg geräumt. Man geht bereitwillig den ersten Schritt und das ganze kommt ins Rollen. Hier beim zweiten Schritt erkenne ich also kein wirkliches Problem. Die wahre Schwierigkeit liegt darin tatsächlich „klare Probleme“ aufzutun. Also zu wissen, wo verbessert werden muss und was genau. Wenn man das Problem wirklich verstanden hat, fallen einem plötzlich eine Menge mögliche Lösungen ein. Eine relativ gute lässt sich dann leicht aus wählen.

Also kümmern wir uns heute um den ersten Schritt, in dem sozusagen klare Probleme produziert werden. Sie werden gefunden, geklärt und dann womöglich noch in der besten Reihenfolge angeordnet. Sozusagen perfekt aufbereitet für deinen inneren Verbesserungsdrang. (Ich hoffe du hast soetwas, bei mir ist er definitiv stark. Ich meine, wenn man schon die Möglichkeit hat, warum sollte man sie dann nicht nutzen? Ist der Status Quo wirklich so wichtig?)

klare Probleme

Wie können wir klare Probleme generieren?

Zum einen muss man hier natürlich aufpassen, nicht irgendwelche Probleme aus der Luft zu greifen oder vielleicht sogar aus verquerten Wertvorstellungen zu erschaffen. Stattdessen brauchen wir reale Ansatzpunkte, deren Klärung dein Leben besser macht. Und die sind auch gar nicht so selten, sobald du nach ihnen Ausschau hältst. Kein Grund also sich mit (eventuell kindischen) Kleinigkeiten aufzuhalten. Außerdem wollen wir ja eh das Problem mit der größten Wirkung zuerst überwinden.

Probleme finden

Wir suchen also Probleme. Sobald wir sie kennen, ist schon der erste Schritt zur Klärung getan. Sie sollten möglichst relevant für dein tägliches Leben sein. Derartige Verbesserungen haben schließlich die größten Auswirkungen. Und jetzt geht es nur noch darum, deine Wahrnehmung zu trainieren.

Mach mal eine Liste von 10 Dingen, die dich zurückhalten, z.B. weil du etwas noch nicht kannst. Vielleicht auch, weil du ineffizient arbeitest. Oder womöglich schlechte Verhaltensweisen, die du gerne überwinden würdest. Das ist schon mal ein hervorragender Start. Altlasten, also Probleme, die dich schon eine ganze Weile belasten, solltest du erst mal zurücklegen. Sie sind oft emotional geladen und dadurch nicht perfekt für die ersten Versuche in dieser neuen Verhaltensweise geeignet. Wenn du dich erst mal um „frische“ Dinge kümmerst, kannst du viel besser üben und eventuell befinden sich diese Altlasten ja auch in den Ursachen und werden dementsprechend gleich mit-erledigt.

Wir haben jetzt also eine kleine Liste, der Dinge die uns vom heimischen Schreibtisch aus einfallen. Wir können aber noch viel weiter gehen. Du kannst in jedem Augenblick, in dem durchs Leben gehst, deine Augen nach Dingen offen halten, die du verbessern kannst. Vieles kannst du sogar im selben Augenblick lösen. Ein bisschen Ordnung schaffen hat zum Beispiel noch niemandem geschadet. Und wenn du es nicht im selben Augenblick bedenken kannst, solltest du es aufschreiben. Für all die Sachen, die du dir nicht mal aufschreiben konntest, die dir aber trotzdem aufgefallen sind, (vielleicht unterbewusst,) solltest du das Listen-Schreiben regelmäßig wiederholen.

Und schon bist du darauf trainiert mögliche Verbesserungen in der Welt zu bemerken. Wenn es schnell geht, sie sogar sofort auszuführen. Für alle größeren Projekte brauchen wir jetzt eine weitere Technik:

Probleme klären

Je größer die Probleme, desto öfter geht es uns nämlich so: Wir wissen, dass es das Problem gibt, aber der Kopf bleibt blank, wenn wir unser Gehirn nach Lösungen fragen. Sehr ärgerlich, denn du bist blockiert und das frustriert einen und bringt einen davon ab weiterhin Verbesserungen in der Welt zu erkennen. („Man kann ja eh nichts ändern.“) Aber hier dürfen wir auf keinen Fall aufgeben. Stattdessen wenden wir auf dieses kleine Hindernis die gleich beschriebene Technik an.

Das hat nämlich eine simple Ursache: Wir haben das Problem noch nicht wirklich verstanden und alle doch aufkommenden Ideen werden gleich als unpassend abgestempelt und ausgefiltert. Natürlich könnte man hier auch den Filter entfernen, aber das bringt dann tatsächlich immer noch nicht viel. Stattdessen müssen wir weiter vorne anpacken: Das Problem verstehen. Und schon haben wir unser Hindernis aus dem letzten Absatz besser verstanden und es öffnet sich sogar ein Lösungsweg: Je mehr Details und Zusammenhänge eines Problem man nämlich kennt, desto mehr Ideen zu seiner Lösung werden ganz von alleine generiert. Man hat ja immer mehr Details zur Verfügung, die man verändern könnte, immer mehr Verknüpfungen, die man ausnutzen könnte.

Und genau das sollte man jetzt also machen: Das Problem, das man gerade identifiziert hat, verstehen. Wie wird es ausgelöst, wie funktioniert es, welche Details kann ich noch in Erfahrung bringen, oder auch: Wie würde ich es einem fünfjährigen erklären? Hierdurch erlangt man ein immer größeres Verständnis und die Ideen beginnen sich zu formieren. Je weiter man geht, desto mehr Ideen – also nicht aufhören, sobald dann doch mal die ersten Ideen kommen, nach der großen Blockade. Die ersten Ideen sind nämlich rückwirkend auch gar nicht so gut. Die besten entstehen erst nach einer Weile, wenn man sich immer tiefer mit der Problematik auseinandergesetzt hat.

Das Maß wie tief man bohrt, muss übrigens jeder selbst entscheiden. Es gibt hier keine klare Antwort. Simple Probleme brauchen nicht so viele Nachforschungen wie höchst komplexe. Jeder hat eigene Vorlieben, wie gut er etwas verstehen möchte. Man kann mit einer relativ frühen Lösung zufrieden sein oder nach einer noch perfekteren streben. Wie gesagt, du musst das für dich selbst entscheiden.

Und dann löst man das Problem.

Wie man Entscheidungen automatisieren kann

Entscheidungen automatisieren kommt in zwei grundsätzlich verschiedenen Szenarien ziemlich hilfreich. Einmal ist man völlig alleine mit sich selbst, da sich die Automatisierung nur im Inneren abspielt und dafür sorgt, dass Gedanken Beachtung finden, die im Vorhinein gedacht wurden. Beim anderen mal geht es um die Weitergabe von Entscheidungsprinzipien von Vorgesetzten zu ihren Untergebenen, sodass erstere mehr Zeit haben sich um die wichtigen Dinge zu kümmern. Zwei unterschiedliche Gründe, vermutlich recht unterschiedliche Varianten es umzusetzen. Trotzdem lassen sich bestimmt einige der Taktiken auf die jeweils andere Seite übertragen. Und wenn sich die Möglichkeit ergibt, sollte man solche Perspektivenwechsel und Lösungsübertragungen auf jeden Fall immer durchführen. Man kann einiges über die Funktionsweise der Prinzipien auf der Ursprungsseite lernen und erhält womöglich gleich noch eine neue Lösung für die zweite Seite dazu.

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Selbstbeschummlung unmöglich machen

Was meine ich mit Selbstbeschummlung? In einer Situation, in der ein Vorsatz zutrifft, den man sich gemacht hat, wobei dieser Vorsatz allerdings den eigenen Trieben im Augenblick im Weg steht, passiert gelegentlich folgendes: Man folgt einfach seinen Trieben, allerdings nicht mit guter Begründung, die den Vorsatz tatsächlich vorübergehend außer Kraft setzen kann, sondern einfach indem man nicht allzu genau über die eigenen Taten nachdenkt. Man beschummelt sich selbst. Erst eine deutliche, innere Abscheu vor diesem Prozess (oder volle Konzentration im fraglichen Augenblick) bewirkt überhaupt erst, dass man eine Chance hat, sich dagegen zu wehren.

Normalerweise geht unser Gehirn nun mal den Weg des geringsten Widerstands. Den augenblicklichen Bedürfnissen zu widerstehen bedeutet Anstrengung, aktives darüber nachdenken lässt sich dagegen einfach unterdrücken. Logischerweise wird also der zweite Weg gewählt. Erst wenn das Gehirn lernt, dass darauf ungleich höhere Anstrengung in Form von Selbstbeschuldigungen und der gleichen folgt, kann sich die Balance zwischen den beiden Varianten etwas ausgleichen.

Außerdem hilft es, sich zu 100% zu einer bestimmten Verhaltensweise zu verpflichten, und – sobald man es bemerkt – alles gegenteilige sofort abzubrechen. 98% kommt mit einer großen Menge an Situationen, in denen man sich entscheiden muss, ob man sich daran hält oder nicht. 100% ist klar und einfach. Keine weiteren Entscheidungen nötig. Zieht man das eine Weile in einer Umgebung mit geringem Rückfall-Risiko durch, kann man dann auch immer „gefährlichere“ Situationen überstehen. Man baut eine neue Gewohnheit auf, sobald man sich oft genug auf die neue Art und Weise verhalten hat. Diese Gewohnheit überschreibt dabei Schritt für Schritt das alte Verhalten. Aber das funktioniert nicht immer.

Selbstbeschummlung

Manche Verhaltensweisen sind ganz schön störrisch. Egal wie stark du dich anstrengst, sie kommen irgendwie immer wieder zurück und greifen aus einer völlig unerwarteten Richtung an. Ok. Das war jetzt vielleicht etwas blumig ausgedrückt. Was ich meinte: Manche Gewohnheiten sind so fest verankert, dass die meisten Gegenmaßnahmen überhaupt keine Chance haben, sie auszumerzen. Nach mehr oder weniger langen Phasen der Abstinenz kommen sie oft wieder zurück, ohne dass man es verhindern könnte. Wer schon mal eine Sucht hatte und versucht hat, sie wieder loszuwerden, kann das bestimmt bestätigen. Selbstbeschummlung ist hier besonders lästig. Das erfordert dann schon ein bisschen schwerere Geschütze als bloße Willenskraft. Aber wie genau, sollte man so etwas angehen?

unmöglich machen

Das sollte der erste Schritt sein. Wenn du Selbstbeschummlung dauerhaft verhindern willst und nicht den Weg des geringsten Widerstands gehen willst, der bedeuten würde, dass du einfach erst gar nicht versuchst dich zu ändern, musst du einen anderen Weg des geringsten Widerstands finden. Einen Weg, wo es anstrengender wäre die alte Verhaltensweise weiterhin auszuführen, als einfach einer neuen zu folgen. Wie? Ganz einfach: Mache die alte Verhaltensweise so unmöglich, wie nur irgendwie möglich. Unmöglich ist der maximale Widerstand.

Schaust du zu viel Fernsehen, entferne doch einfach deinen Fernseher. Wenn du ihn nicht aus dem Fenster werfen willst, kannst du ihn ja verkaufen/verschenken. Sobald du ihn aber nur in den Keller stellst, ist das Risiko zu groß, dass du ihn in einem besonders schwachen Moment einfach wieder aus dem Keller holst. Denk dran: 100%. Wenn du etwas gegen eine Fernsehsucht unternehmen willst, dann richtig. Den Fernseher brauchst du sowieso nicht mehr, wenn du deine Zeit sinnvoll verwenden willst.
Ist das Problem eher auf deinem Handy, kannst du dein Smartphone ja durch ein altes, dummes Handy ersetzen. Dann kannst du immer noch telefonieren, aber keine Zeit in süchtig-machende Apps versenken. Brauchst du noch dein Handy, kannst du ja zumindest die Kopfhörer vernichten, sodass du keine Aktivität mehr machen kannst, die gleichzeitig Bild und Ton braucht, den niemand anderes hören soll. – Zum Beispiel mitten in der Nacht, wenn du offiziell schläfst.

Und so weiter. Du musst eine Variante finden diese Sache unmöglich zu machen, soweit es eben mit den anderen Dingen vereinbar ist, die du eben doch noch machen möchtest. Du kannst nicht einfach dein Laptop verschrotten, wenn du es noch für die Arbeit brauchst, und so weiter. Aber sobald du es schaffst, diese Aktivität, die du endlich besiegen willst, unmöglicher zu machen als „etwas anderes tun“, hast du schon den ersten, größten Schritt getan.

etwas anderes tun

Sobald es wirklich unmöglich ist, wirst du Situationen empfinden, in denen das Verlangen nach der alten Aktivität unglaublich groß wird. Früher konntest du das gar nicht mitbekommen, da bist du schon vorher eingeknickt. Nur jetzt hast du ein Problem: Du kannst gar nicht einknicken. Also was machst du? Es ist jetzt Zeit für ein bisschen Selbsterkenntnis.

Als nächstes musst du nämlich die Belohnung identifizieren, die dich innerlich erwarten würde, wenn du die alte Aktivität durchführst. Hast du dann etwas zu tun, wo du nicht viel selbst denken musst? Hat es eine beruhigende Auswirkung, die du gerade unbedingt brauchst? Und so weiter. Sobald du das gefunden hast, kannst du auf die Suche nach einer anderen Aktivität gehen, die es ersetzen könnte. Vielleicht liest du endlich mal wieder ein Buch. Es sollte sowieso jeder Bücher lesen. Oder du machst einen Spaziergang. Etc.

Findest du tatsächlich etwas ist das schon der erste Bestandteil einer neuen Gewohnheit. Falls du mit dieser Sache als neuer Gewohnheit einverstanden bist, kannst du jetzt in Zukunft immer wenn du das Verlangen nach der alten Verhaltensweise verspürst, die neue Sache machen. Mit der Zeit entwickelt sich daraus eine tatsächliche Gewohnheit, die die alte ersetzt. Wie überprüfst du das dann, sodass du weißt, wann du die „Unmöglichmachungen“ wieder entfernen kannst?

kontrollierte Aussetzung

In eine ganz kontrollierten Rahmen den alten Auslösern der alten Gewohnheit zu begegnen, sollte noch kein allzu großes Risiko eines Rückfalls bewirken. Wenn du dir sicher bist, dass du stattdessen tatsächlich die neue Gewohnheit einsetzen kannst, kannst du dich immer weiter hinaus trauen, bis du irgendwann wieder die „normale“ Welt mit all ihren Verlockungen navigierst. Falls du richtig vorgegangen bist, hast du die alte Verhaltensweise jetzt dauerhaft besiegt und durch etwas neues, eindeutig erstrebenswertes ersetzt.

Wirst du das mal versuchen? Ich hoffe nicht. Denn das bedeutet, dass die Not wirklich groß ist. Wenn es aber doch mal soweit kommen sollte, kannst du dich darauf verlassen, dass „Selbstbeschummlung unmöglich machen“ tatsächlich funktioniert und du dir selbst damit helfen kannst.

2 Wege jemanden in kurzer Zeit besser kennenzulernen

Je nachdem wie viele neue Menschen du ansprichst, bist du seltener oder häufiger in dieser Situation. Aber ganz egal, wie schüchtern oder oder unbeeindruckt du in der Gegenwart von Anderen bist, die du noch nicht kennst, auch du stehst vor dem Problem, sie noch gar nicht zu kennen. Das Ziel ist logischerweise sie in möglichst kurzer Zeit besser kennenzulernen. Du willst ihre Geschichte verstehen und beurteilen können, wie gut ihr wirklich miteinander auskommen könntet. Der erste Eindruck ist zwar wichtig, aber noch nicht alles. Danach kommen immer noch eine Menge andere Dinge ans Tageslicht, die für dich vielleicht sogar ein kompletter Dealbreaker sind. Aber wie soll man das jetzt anstellen? Einander kennenzulernen erfordert Zeit, Zeit die du vielleicht gerade gar nicht hast.

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Benutzt du schon offene Fragen?

Offene Fragen sind ein ziemlich mächtiges Werkzeug. Wer sie aktiv einsetzen kann, kann aus Unterhaltungen deutlich mehr herausholen und sogar introvertierte Gesprächspartner dazu bringen sich zu öffnen. Vielleicht benutzt du sie ja schon; damit du das genau beurteilen kannst, muss ich allerdings erst mal den Unterschied zwischen verschiedenen Fragen erklären. Man unterscheidet nämlich (in normalen Gesprächen) zwei Kategorien: geschlossene und offene Fragen. Geschlossene Fragen zeichnen sich dadurch aus, dass der andere in nur einem Wort antworten kann, meistens sogar muss. Nur wirklich „sprech-gierige“ Personen schaffen es dann trotzdem in ganzen Sätzen zu antworten. Sobald die Antwort aus einer kleinen Auswahl ausgewählt werden muss, haben wir also eine geschlossene Frage. Sobald du ein paar Antwortmöglichkeiten vorschlägst, um dem anderen beim Denken zu helfen, haben wir eine geschlossene Frage. (Mach das nicht!)

Offene Fragen lassen dem Antwortenden dagegen viel größere Freiheit. Er kann Antworten, wie auch immer er will. Oft ist es sogar unmöglich nur kurz angebunden zu antworten. Falls du die Frage richtig einleitest, will der andere das auch gar nicht. Das bringt ihn also zum Reden, egal wie introvertiert er sein mag. Und schon sind wir beim ersten Punkt: der Wirkung.

Die Wirkung offener Fragen

Dem anderen wird keine Antwort vorgeschrieben, er darf antworten wie auch immer er möchte. Und das ist etwas sehr gutes. Sobald nämlich deine Erwartungen, die Erwartungen des Fragenden den Antwortenden beeinflussen, verfälscht das die Echtheit der Antwort. Es werden Wörter verwendet, die ansonsten gar nicht gewählt worden wären. Die Antwort bewegt sich in die Richtung, die der Fragende vorgegeben hat. Man kann nur wenig neues über den Antwortenden erfahren.

Hier wird also schon etwas wichtiges klar: offene Fragen können darin variieren, wie offen sie tatsächlich gestellt werden. Unterschiedliche Grade können in unterschiedlichen Situationen angemessen sein. Um das Gespräch in eine gewisse Richtung zu lenken, müssen die Fragen logischerweise enger gestellt werden. Je offener die Frage ist, desto schwieriger kann es für den Antwortenden sein eine Antwort zu finden, mit der er zufrieden ist. Allein die Ideengenerierung kann hier schließlich schon Probleme darstellen. Aber sobald das Gespräch schon ein bisschen läuft, kann das immer leichter geschehen. Wenn die Situation es also erlaubt, kann man die eigenen Fragen mit der Zeit immer offener Stellen, um ihre wahre Wirkung tatsächlich erleben zu können. Es sprechen schließlich auch starke Argumente für die Verwendung offener Fragen:

Wir hatten ja schon den Punkt, dass dadurch die Richtung des Gesprächs weniger vorgeschrieben wird. Dadurch gibst du dem anderen die Möglichkeit das Gespräch zu einem Thema zu lenken, über das er gerne reden möchte. Eine gute Sache, und ich werde auch gleich noch mehr dazu sagen. Zusätzlich dazu helfen immer offenere Fragen auch dabei den anderen zum Reden zu bringen. Am Anfang kommen die Antworten vielleicht kurz angebunden und stockend. Aber auf offene Fragen muss man einfach ein bisschen länger antworten. Und wenn der Fragende es geschickt angeht, fällt einem das auch gar nicht schwer. Man gelangt in einen Modus, wo man stundenlang reden könnte und sich nur unterbricht, weil man auch die Ansichten des anderen hören möchte. Und das ist genau der Punkt, wo man in einer echten Unterhaltung hinkommen möchte:

Das Ziel einer Unterhaltung

Grundsätzlich gibt es hier ja viele Möglichkeiten. Und ich möchte dazu noch kurz sagen, dass es sehr hilfreich ist am Anfang einer Unterhaltung zu wissen, was man erreichen möchte, und das dem anderen auch mitzuteilen. Aber viel grundlegender verfolgen Unterhaltungen ein viel simpleres Ziel: du möchtest etwas lernen. Wenn du direkte Fragen nach bestimmten Informationen stellst, ist das offensichtlich. Mir geht es aber um eine andere Sorte Unterhaltungen. Eben die, die du nicht gezielt in eine bestimmte Richtung lenkst. Hier funktioniert das etwas anders: du lernst die andere Person kennen. (Zumindest wenn du aktiv zuhörst. Das solltest du also auch machen.) Und jemanden kennen zu lernen ist es auf jeden Fall wert eine Unterhaltung zu führen.

Grundsätzlich gilt, dass du jemanden auf eine von zwei Arten besser kennenlernst: Durch seine Taten und durch seine Geschichten. In Unterhaltungen verwendest du die zweite Variante. Um möglichst viel über die andere Person zu lernen, musst du sie zum weiterreden animieren. So hörst du immer mehr Geschichten aus ihrem Leben, lernst, für was sie sich interessiert, und kannst sie immer besser verstehen. Das bedeutet aber auch, dass du gelegentlich auch etwas von dir teilen solltest, wenn du möchtest, dass die andere Person dich besser kennenlernt.

Und wie bringst du die andere Person dazu diese Geschichten mit dir zu teilen, egal wie gut ihr euch kennt, egal wie geübt sie im Reden ist? Richtig. Du stellst offene Fragen. Du lässt zu, dass sich das Gespräch in eine Richtung entwickelt, die du alleine niemals eingeschlagen hättest, von der du nicht einmal wusstest, dass sie existiert. Man kann mit jedem eine spannende Unterhaltung führen, sobald man Bereiche betritt, die es in deinem eigenen Kopf bisher noch nicht gab. Sauge diese neue Welt geradezu in dich auf!

offene Fragen verwenden

Dass man sich schrittweise zu immer offeneren Fragen vorarbeiten sollte, hab ich ja schon erklärt. Es gibt allerdings noch ein paar weitere Tipps, die man auf jeden Fall beachten sollte. Die wichtigste Grundregel von allen ist simpel: Warten, während der andere Überlegt. Das äußert sich dann in verschiedenen Verhaltensweisen.

Zum einen darfst du auf keinen Fall Antwortmöglichkeiten vorschlagen. Im glücklichsten Fall vertust du dadurch die Möglichkeit neue Gefilde zu entdecken. Wahrscheinlich verärgerst du den anderen, weil du für ihn denkst. Die Sätze des anderen zu vervollständigen ist nur in deinem Kopf erlaubt! (Und dort eine hervorragende Technik, um ihn noch besser zu verstehen.)

Zum anderen darfst du auch keine Lücken füllen, wenn der andere inmitten seiner Antwort überlegt. Gib ihm ein bisschen Zeit. Da kommt bestimmt noch etwas. Möglicherweise willst du ja die Lücke nutzen und das Gespräch in eine Richtung lenken, die dich interessiert und die sich hier besonders gut anbietet. Das ist natürlich auch in Ordnung, normalerweise bist du aber erst wieder dran, wenn wiederum dir eine Frage gestellt wird. Vorher ist aktiv Zuhören angesagt!

Wenn der andere allerdings fertig ist ohne dir eine Frage gestellt zu haben, bist du auch wieder an der Reihe. Jetzt musst du einen der vielen weiterführenden Ansatzpunkte aufgreifen – etwas das auch der andere hätte übernehmen können. Vielleicht erzählst du ja auch kurz etwas eigenes (je nachdem ob die andere Person dich auch kennenlernen will), danach musst du aber sofort die nächste offene Frage stellen. Sorge dafür, dass der Andere weiterredet. Lenke die Unterhaltung in eine Richtung, die euch beide brennend interessiert. (Dich selbst möglicherweise erst seit gerade eben, weil du vorher gar nicht von ihrer Existenz wusstest.)

Klingt Selbstmanagement für dich machbar?

Viele von uns haben negative Konnotationen mit Management. Vielleicht lag das an einem schlechten Boss, der zum Beispiel nicht nur unklare Erwartungen gestellt hat, die dann natürlich auch nicht erfüllt wurden, sondern dieses Versagen auch noch auf seine Untergebenen geschoben hat. (Ein sehr spezielles Beispiel, aus einer sehr großen Menge.) Vielleicht hat man selbst mal als Manager fungiert und sich sehr schwer getan. Ist ja auch logisch. Wenn man befördert wird, bekommt man selten eine Einführung ins Management dazu ausgeteilt. Falls doch, ist man einer der wenigen Glücklichen. Normalerweise bringt dir das niemand bei, du sollst es selbstständig herausfinden. Und Selbstmanagement ist noch mal eine ganz andere Liga.

Selbstmanagement ist sozusagen die Menge aller Aktivitäten, die du (regelmäßig) tust, um dich selbst unter Kontrolle zu haben und in eine gewisse Richtung zu lenken, um dafür zu sorgen, dass alles erledigt wird, und vielleicht sogar um die eigene Leistung zu optimieren. Das alles wird logischerweise von dir erwartet. Wer sonst sollte sich darum kümmern, vor allem, sobald du erwachsen ist. Und noch schlimmer? Niemand hat dich informiert, das dass der Fall ist. Das wird einfach impliziert, wenn jemand sagt: „Du bist jetzt für dich selbst verantwortlich.“ Niemand hat dir erklärt, wie das funktioniert. Wenn du richtig gute Eltern hattest, kannst du es dir vielleicht von ihnen abschauen, womöglich haben sie bereits dafür gesorgt, dass du die entsprechenden Dinge übst. Aber das ist nun mal nicht für jeden so, weswegen ich hier ein paar Einblicke dazu zusammengetragen habe.

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Die Murmelmethode für alles Unberechenbare

Die letzten 2 Tage habe ich über verschiedene Möglichkeiten gesprochen, wie man sich selbst dazu bringen kann wichtige Aktivitäten in das eigene Leben zu integrieren. Wenn der Zeitpunkt nicht wichtig ist, kann man es einfach in die Morgenroutine integrieren und ist dann schon vor dem Frühstück damit fertig – jeden einzelnen Tag. Wenn es allerdings wichtiger ist, mit welcher Einstellung man an eine Sache herangeht, als ob man sie überhaupt macht, muss man zuerst die eigene innere Einstellung ändern. Auch dafür gibt es glücklicherweise Techniken. Aber wenn man es mit etwas zu tun hat, dessen Zeitpunkt man nicht voraussagen kann, von dem man bloß sicherstellen will, dass es jeden Tag stattfindet, weil man alle Gelegenheiten dazu nutzt, bleibt nur noch die Murmelmethode. Gleichzeitig kann sie sogar auch dabei helfen die innere Einstellung zu ändern, indem sie einen anderen Ansatz wählt, als den von gestern. Dabei ist sie möglicherweise etwas schwieriger erfolgreich durchzuziehen, dafür aber umso ertragreicher und dauerhafter wirksam. Auch hierfür lohnt es sich also die Methode anzuwenden.

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