Was ist dein echtes Alter?

Jeder kennt sein biologisches Alter. Du weißt schon, wie viele Tage du schon auf dieser Welt herumliegst, krabbelst und läufst. Aber ich möchte behaupten, dass das nicht dein echtes Alter ist. Wie lange du schon auf der Welt bist, sagt uns nur, wie lange du schon Zeit hattest älter zu werden. Echtes Alter wird dann relevant, wenn ein 25-jähriger nicht alleine Leben kann oder eine sechsjährige Weisheit demonstriert. Also was macht dein echtes Alter aus? Will man danach streben, dass es größer wird? Und wie kann man gleichzeitig ein Kind bleiben?

Sehr spannende Fragen. Fragen stellen und sich für die Antwort interessieren nennt sich Neugierde. Jedes Kind hat das, viele verlernen es mit der Zeit? Wieso? Das kann doch nicht sein. Neugierde ist der einzige Weg, wie du auf angenehme Weise verlässlich neues über die Welt lernen kannst. Die einzige Alternative um sicherzustellen, dass du dich an etwas erinnerst, ist Schmerz. Ohne fällt es ziemlich schnell wieder heraus und du musst es wieder und wieder lernen. Da ist Neugierde und damit Interesse doch viel besser, oder? Die Kunst besteht jetzt darin älter zu werden, ohne das zu verlernen. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass alte, weise (nicht die Hautfarbe!) Menschen, die Spaß am Leben haben, das Neugierig sein nie verlernt oder es bewusst wieder neu gelernt haben. Sei neugierig! Daran ist nichts schlechtes.

Innerlich jung bleiben bedeutet letztendlich nur, dass man bestimmte Fähigkeiten nicht verlernt, die essentiell sind, um jeden Tag Spaß zu haben, jeden Tag zu lernen. Man muss die Welt so annehmen, wie man sie erlebt. Keine Erwartungen stellen (- weil man gar nicht kann -) oder zumindest mit allem was kommt zufrieden sein. Nicht der Vergangenheit hinterher trauern, sondern in der Gegenwart leben und die Zukunft erschaffen, die man erträumt. Die Regeln erkunden, die es scheinbar in unserer Welt gibt, anstatt sie einfach als gegeben hinzunehmen. Freude an wirklich alltäglichen Dingen finden.

Man kann, wenn man denn möchte, wirklich überall Schönheit finden. Es ist also eine Kunst zu beeinflussen, auf was man tagtäglich seine Aufmerksamkeit richtet. Sieht man die Probleme und Unannehmlichkeiten? Oder sieht man die glücklichen Zufälle, wunderschönen Details und die Liebe zwischen den Menschen? Man kann es sich sogar zum Auftrag machen gute Laune zu vertreiben, jeden so anzunehmen wie er ist, ohne innere Bewertung. Auch das kann man schließlich von Kindern lernen. Sie können sich mit jedem anfreunden, der nicht allzu gruselig ist. Kannst du das auch? Du musst einfach Vertrauen schenken, vielleicht entwickelt sich ja tatsächlich eine wunderschöne Freundschaft.

Das ist sozusagen die eine Seite der Medaille des wahren Alters. Schaffst du es innerlich jung genug zu bleiben, um die Welt mit offenen Armen zu empfangen? Um Schönheit in den alltäglichsten Details zu fingen? Darauf solltest du stolz sein!

Die andere Seite deines wahren Alters ist, wie selbstständig du leben kannst. Wie viel Weisheit du bereits erlangt hast. Dein Erfahrungsreichtum. Dein tägliches Verhalten. Wie viel guten Einfluss du bereits auf die Welt genommen hast. Wenn man hier unverhältnismäßig „jung“ ist, ist das plötzlich nichts gutes mehr. Warum sollte man nicht lernen selbstständig zu leben, wenn man die Möglichkeit dazu hat. Es gibt Menschen, für die das einfach unmöglich ist. Zählst du nicht dazu, solltest du dich schämen. Man erhält eine ganz andere Perspektive auf das Leben, wenn man selbstständig leben kann. Diese Perspektive ist näher an der Wahrheit, als alles andere, was man sich vorher eingebildet hat. Sag mir Bescheid, sobald du weißt wovon ich rede!

Und auch nach Weisheit solltest du streben. Du kannst immer wieder kleine Brocken davon finden und einsammeln, wenn du aufmerksam bist. Wie geht der coole Spruch?

Menschen stolpern gelegentlich über die Wahrheit, aber normalerweise stehen sie schnell wieder auf und eilen weiter, als ob nichts gewesen wäre.

Bist du auch so jemand? Oder kannst du bereits bemerken, was du wunderschönes vor dir hast, in einer solchen Situation. Die richtige Handlung ist, es aufzuheben, sicher zu verwahren und mit der Welt zu teilen. Erkläre es anderen, die es hören wollen. Denk über die Implikationen nach, die dieses Stückchen Weisheit nach sich zieht. Mit was ist das alles verbunden? Welche deiner Erfahrungen werden dadurch in ein neues Licht gerückt? Letztendlich ist eigentlich alles miteinander verknüpft. Sobald du das bemerken kannst, kann ein kleines bisschen Wahrheit ziemlich weit reichen. Wie groß ist dein interner Vorrat an Wahrheit, die du im Leben bereits eingesammelt hast? Hast du bereits gelernt deine Überzeugungen loszulassen, wenn sich neue Informationen auftun, die ihnen widersprechen? Auch das ist ein Zeichen für persönliche Reife.

Ach ja, Reife. Das ist das Wort, was ich gesucht habe, um echtes Alter zu paraphrasieren. Es drückt so schön aus, worum es geht: die wichtigen Fähigkeiten des Lebens gemeistert zu haben und bereit sein für alles was kommen mag, ohne dabei die gute Laune zu verlieren.

Eine weitere Strategie, wie man das verfolgen kann, ist über das Auseinandersetzen mit fremden Kulturen. Reisen und vor allem das Kennenlernen der Menschen, denen du begegnest, wird dir zuerst einen Kulturschock verpassen. Du bemerkst dann, wie unglaubliche viele der Dinge, die du für selbstverständlich hältst, komplett anders funktionieren, sobald du an einem anderen Ort, in einer anderen Kultur bist. Welche Kulturen hast du schon kennengelernt? Welche planst du zu erforschen? Wo wirst du herumreisen? Bist du Tourist, der sich nur schnell die Sehenswürdigkeiten anschaut und dann wieder verschwindet? Oder bist du Reisender, der wochenlang in fremde Kulturen eintaucht und sie auch wirklich kennenlernt? Das musst du selbst entscheiden. Ich glaube du weißt schon, was ich höher schätze.

Sei jetzt ehrlich zu dir selbst. Wie hoch ist dein echtes Alter im Vergleich zu deinem biologischen? Kannst du Stolz auf die Weisheit sein, die du bereits erlangt hast? Oder hast du stagniert und solltest dir selbst in den Hintern treten, damit du schleunigst wieder voran läufst?
Hast du es gleichzeitig geschafft, im Herzen ein Kind zu bleiben, während dein Kopf nach Weisheit strebt? Das ist die höchste Kunst. Wenn du richtig gut bist, kannst du dir das dein ganzes Leben erhalten. Die nächstbeste Variante ist es wieder zu lernen, sobald du bemerkst, dass es fehlt. Viele Menschen bringen sich später die Neugierde wieder bei, sobald sie erkannt haben, wie sehr das ihr Leben bereichert.

Also wie sieht’s aus? Besteht Handlungsbedarf? Dann fang sofort damit an!

Hast du den Mut zur Ehrlichkeit?

Mut zur Ehrlichkeit ist etwas ganz seltenes. Jeden von uns plagen unzählige sozialen Ängste, allen voran: „Was werden die anderen/wird XY von mir denken, wenn ich das mache?“ Auch nur darüber nachzudenken ist ein ganz schön furchteinflößendes Gefühl. Verständlicherweise wählen wir dann die sichere Variante. Die, bei der wir womöglich ein kleines bisschen lügen (von der Wahrheit abweichen), aber es ist nun mal das beste für alle, und vor allem uns selbst. Oder?

Ich glaube, dass sehr viel Gutes daraus entstehen kann, wenn man in all diesen Situationen ein bisschen Mut zeigt. Mut die Wahrheit ans Tageslicht zu bringen. Die Sache zu machen, die du wirklich machen willst. Das zu sagen, was du wirklich sagen willst. Ehrlich zu sein, wenn es sich sicherer anfühlt einen anderen Weg zu gehen.

Was werden die anderen dann nur von mir denken? Das ist doch völlig egal. Mit dieser Frage richtest du deinen Blick exklusiv auf alles, was schiefgehen könnte. Ich will dir helfen noch mehr sehen zu können. Du wirst dieses ungute Gefühl vermutlich nie ganz ablegen können, aber was du sicherlich schaffen kannst ist eine bessere Einstellung zu erreichen: Eine Einstellung, wo es dir eigentlich ziemlich egal ist, was für dein Leben irrelevante Menschen aufgrund kurzer Interaktionen von dir denken, und du stattdessen dich an deinen inneren Wert der Ehrlichkeit hältst. Ist dir dieser Wert wichtig? Mir auf jeden Fall.

Ehrlich zu sein, bedeutet ja nicht, andere absichtlich zu verletzen. Du kannst dich immer noch dagegen entscheiden, etwas zu sagen, was jemand anderem wehtun würde, Interaktionen beenden, die niemandem etwas bringen, oder sogar auf freundliche Art und Weise Freundschaften beenden, die du gar nicht schätzt, zum Beispiel mit einem Dank an die schöne Zeit. Es gibt immer auch den freundlichen Weg. Das ist eine wahre Kunst: Freundlich und zugleich ehrlich zu sein.

Und auf der anderen Seite auch wieder nicht. Die allermeisten Dinge, bei denen unser Leben nach mehr Ehrlichkeit verlangt, haben überhaupt nicht das Potential andere zu verletzen. Es geht um die unglaublich zahlreichen Situationen, in denen wir uns aus fadenscheinigen Gründen dagegen entscheiden, etwas wichtiges zu machen. Du kennst das sicherlich auch. Planst schon eine ganze Weile einen bestimmten Schritt zu gehen. Und wenn der entscheidende Moment kommt, lässt du ihn einfach vorüber gehen. Warum? Plötzlich hattest du Lampenfieber. Hast dich nicht getraut. Die Situation hätte Mut erfordert. Mut zur Ehrlichkeit. Aber wenn du ganz ehrlich bist, findest du das auch gar nicht so schlimm, dass es nicht geklappt hat, oder?

Oder es ist etwas ganz spontanes. Du siehst eine attraktive Person, denkst kurz darüber nach sie anzusprechen und dadurch vielleicht sogar kennenzulernen. Und dann läufst du einfach vorbei. Warum das denn jetzt? Die ehrliche Handlung wäre gewesen sie anzusprechen, ihr zu sagen, wie attraktiv man sie findet, darum zu bitten sie kennenlernen zu dürfen. Aber das erfordert Mut zur Ehrlichkeit. Wer hätte hier bitte verletzt werden können außer dir selbst? Es hat einfach der Mut gefehlt. Hättest du dich getraut, hätte so viel gutes entstehen können.

Oder du siehst eine (berühmte) Person, von der du ein absolute Fan bist. Gehst du hin, sprichst sie an? Oder läufst du vorbei, glücklich sie auch mal mit eigenen Augen gesehen zu haben. Was wäre ehrlicher? Habe den Mut zur Ehrlichkeit!

Glücklicherweise ist Mut ganz simpel zu erlernen. Du musst dafür bloß ins kalte Wasser springen und die Dinge machen, die du dich trauen möchtest. Ganz egal, ob es die Situation ist, in der du es auch letztendlich brauchen wirst, oder eine andere. Dadurch, dass du etwas schon mal gemacht hast (und dann nochmal und nochmal), baust du Erfahrung auf. Du weißt, was du alles erwarten kannst. Du hast womöglich den schlimmst-möglichen Ausgang schon miterlebt. Die Angst vor dem Unbekannten wird deutlich geringer. Und letztendlich ist das die einzige Angst, die du in solchen Momenten verspürst. Du kannst sie nur überwinden, wenn du dich einmal dazu entscheidest etwas trotzdem zu machen. Dann spürst du, was alles gutes aus solchem Mut zur Ehrlichkeit entstehen kann. Dann wird die Angst vor dem Unbekannten ein bisschen kleiner, dann wird dein Mut zur Ehrlichkeit ein bisschen größer.

Mut ist nichts anderes als Gewohnheit. Du solltest ihn trainieren, indem du regelmäßig Kleinigkeiten machst, vor denen du ein bisschen Angst hast. Dich in der Öffentlichkeit auf den Boden legen vielleicht. Wildfremde Menschen ansprechen. Etwas ungewöhnliches anziehen. Deine Meinung sagen, selbst wenn du dir nicht sicher bist, dass sie stimmt. Eine freundliche, schwierige, ehrliche Konversation führen. Es gibt zahlreiche Optionen. Du findest sie selbst am besten, indem du aufmerksam bist:

Laufe mit dem Wunsch durch die Welt heute mutig zu sein. Wenn du etwas machen willst, sei ehrlich zu dir selbst. Warum planst du gerade schon wieder, wieso es gar nicht dazu kommen wird? Plane doch lieber, wie du dafür sorgen kannst, dass es auf jeden Fall dazu kommt. Mache deine erste Erfahrung in einer solchen Situation. Beim nächsten Mal wird es einfacher. Dann kennst du es schon. Dann hast du vielleicht schon schlechte Erfahrungen gemacht und überlebt. Was soll dir denn schon auch passieren? Soziale Angst ist völlig unbegründet und entsteht nur, weil unsere moderne Welt so ungefährlich ist. Vor irgendwas will unser Gehirn immer Angst haben.

Aber mit Angst kann man leben. Man muss nicht vor ihr davon laufen, alles ignorieren, was sie berührt. Man kann sie akzeptieren, mit ihr an der Seite leben und all die Dinge trotzdem machen, vor denen sie dich warnt. Lasse deine Vernunft entscheiden, was du machst oder nicht machst, und nicht deine Angst. Sobald du etwas ein paar mal gemacht hast, wirst du sowieso keine Angst mehr davor haben.

Habe Mut zur Ehrlichkeit. Es gibt dafür unzählige Gelegenheiten. Es wird dein Leben bereichern ehrlicher sein, auch zu dir selbst. Außerdem fühlt es sich toll an mutig zu sein, ehrlich zu sein. Andere werden das respektieren, dir vertrauen.

Lerne, wie das funktioniert: ehrlich und gleichzeitig freundlich zu sein. Ehrlichkeit verlangt nicht, dass man Menschen verletzt. Ehrlichkeit ist, wenn man einen Weg findet, niemanden zu verletzen, weil man das gar nicht möchte. Ehrlichkeit ist, wenn man jemanden trotzdem nicht verletzt, obwohl man das vielleicht möchte, weil man seine anderen Werte eben noch höher einschätzt.

Was ist Ehrlichkeit für dich? Wo solltest du ehrlicher sein? Habe Mut zur Ehrlichkeit! Das wird dein Leben bereichern! (Ehrlich!)

Ist Tag 6575 etwas besonderes?

Warum sollte Tag der sechstausendfünfhundertfünfundziebzigste Tag deines Lebens etwas besonderes sein? Das ist doch nur ein Tag wie jeder andere. Man verhält sich genauso wie sonst auch immer, wenn gerade der selbe Wochentag ist. Das ist doch eigentlich viel relevanter. Vielleicht gibt es noch an Feiertagen ein paar Ausnahmen. Aber Tag 6575? Da wollen mir plötzlich all meine Freunde einreden, dass ich ihn groß Feiern soll. Weil man das eben so macht.

Vielleicht hast du es auch schon ausgerechnet: Heute, am Tag 6575 ist mein 18. Geburtstag. (Tag 1 + 365*18 + 4, weil ich 4 Schalt-Tage miterlebt habe, manche anderen erleben 5, oder um die letzte oder nächste Jahrhundertwende herum auch mal 3.)

Na und? Soll ich mich jetzt ins Koma trinken, weil ich neuerdings auch harten Alkohol zu mir nehmen darf? Soll ich jetzt anfangen zu rauchen oder bis 4 Uhr morgens im Freien unterwegs sein? Am 18. Geburtstag ändert sich genauso wenig, wie mit den ganzen anderen Geburtstagen vorher. Letztendlich ist es die Summe der 6575 Tage, die dich älter und erwachsener werden lässt. Aber mal ganz ehrlich. Wie erwachsen ist man denn, nur weil man jetzt 18 ist? Auch daran hat sich (bis auf gesetzliche Feinheiten) nichts von einen Tag auf den anderen geändert.

Man wird einfach mit der Zeit erwachsener, je selbstständiger man leben kann, je stabiler die eigenen Emotionen werden, je vernünftiger man sich verhalten kann. Hoffentlich verlernt man aber trotzdem gleichzeitig nicht die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen, sich an alltäglichen Sachen zu erfreuen und sich nicht stur an die Regeln zu halten. Das ist doch ein großer Teil davon, was das Leben so lebenswert macht. Kinder lachen 400 mal pro Tag, viele Erwachsene kaum noch. Wie oft lachst du noch und dein wievielter Tag ist heute? Je höher der zweite Wert, desto niedriger ziemlich sicher der erste. Eigentlich traurig oder? Man sollte dem entgegen steuern. Glücklicherweise ist gute Laune, Optimismus, Spaß am Leben haben, zufrieden und glücklich sein erlernbar. Jetzt ist es also nur noch die Frage, was man in seinem Leben priorisiert. Wonach strebst du?

Für mich ist Tag 6575 ein Tag wie jeder andere. Morgen kommt dann Tag 6576, danach 6577. Es gibt keine abrupten Veränderungen, alles ist die Summe vieler kleiner Schritte, auf mehrere Tage verteilt, die man vielleicht erst später bemerkt. Die absolute Nummer des Tages ist völlig irrelevant für meine tagtäglichen Aktivitäten. Wenn es Montag ist, sieht mein Tag normalerweise so aus. An Dienstagen so. Am Abend mach ich meistens Yoga, spiele Klavier, lese noch ein bisschen. Oft sind auch völlig neue Sachen dabei. An Wochenenden fällt die Arbeit weg, ganz egal ob es jetzt Tag 6578 ist oder nicht.

Geburtstage zu feiern ist eine kulturelle Konvention. Man macht es, weil es einfach ein praktischer Anlass zum Feiern ist, und jedes Kind sich über Geschenke freut. Erwachsene benutzen es dagegen als Ausrede all ihre Freunde mal wieder sehen zu können. Manche Leute feiern zu allen möglichen Anlässen, da fallen dann auch die Geburtstagsfeiern größer aus. Andere feiern eher weniger. Ist ja auch eigentlich egal. Worauf ich hinaus will: Es ist nichts besonderes an Geburtstagen, 365.25 Tage im Jahr ist dafür eine viel zu krumme Zahl, sie dienen einfach nur als Anlass für Geschenke schenken und eine Feier. Weil eine Feier eben Spaß macht und man all die Menschen wieder sieht, mit denen man schon lange nichts mehr gemacht hat.

Also würde ich sagen, wer feiern möchte, soll gerne feiern. Ob da jetzt ein Geburtstag der Anlass ist etwas anderes oder man einfach so feiert ist doch eigentlich egal. Auch das ist doch nur Konvention, dass man einen Grund zum Feiern braucht. Letztendlich kann man doch alles als Grund zum Feiern nehmen. Oder man erklärt Feiern einfach zur Standard-Abendbeschäftigung. Dann braucht man stattdessen einen Grund, um ausnahmsweise mal nicht zu feiern. Je nachdem wo du gerade in deinem Leben stehst, ist das vermutlich sogar genau die vorliegende Situation. Aber egal, wieder andere kommen eigentlich nie an einen Punkt, wo sie regelmäßig feiern, und darum soll es mir gar nicht gehen.

Mir geht es um die völlige Willkürlichkeit dieser sozialen Konventionen. Sie haben sich vor langer Zeit entwickelt und werden eben heute fortgeführt. Tradition ist wichtig, und so. Vielleicht weil man sich dann einer großen Gemeinschaft zugehörig fühlt, und das dem Leben Bedeutung gibt.

Aber in meinen Augen, sollte jeder sich Gedanken über seine Traditionen machen, anstatt sie einfach blind zu akzeptieren und fortzuführen. Welche haben für dich persönlich eine Bedeutung, in welchen kannst du einen Sinn finden? Den Rest kannst du einfach sein lassen. Da sollte dir niemand böse sein. Und wenn dann aus heiterem Himmel plötzlich ein Feiertag auftaucht, kannst du dich freuen. (Die haben ja auch schon vorher keinen Sinn ergeben, sobald man seinen christlichen Glauben abgelegt hat. Sie werden halt einfach schon „immer“ so gehandhabt. Also kein großer Unterschied.)

Hinterfrage also deine Traditionen, anstatt sie blind zu akzeptieren. Verwende nur die in deinem Leben, die du als sinnvoll erachtest und ignoriere den Rest. Es ist sowieso ein Zeichen von Selbstständigkeit sein Leben nach seinen eigenen Vorstellungen leben zu können, anstatt sich an den Konventionen der Welt zu orientieren. Wenn du Lust hast kannst du ja mit ein paar Freunden oder deiner Familie ein paar neue Traditionen ins Leben rufen. Wenn ihr durchhaltet und sie tatsächlich jedes einzelne Mal (Jahr) befolgt, wenn sie anstehen, werden sie bald genauso feste Bestandteile in eurem Leben, wie Weihnachten. (Ein wunderbares Beispiel, da der Termin so absolut willkürlich festgelegt und seitdem in mehreren tausend Jahren trainiert wurde. Heute ist es selbstverständlich (in unserem Teil der Welt), Weihnachten am 24./25. Dezember zu feiern. Aber schon bei der Form des Weihnachtsfests gehen die Meinungen wieder auseinander. Beziehungsweise, was heißt hier Meinungen? Vielmehr Tradition. Letztendlich hat jede Familie/Gruppe die es feiert ihre eigene. Meist gibt es lokale Ähnlichkeiten, aber wen interessiert das alles schon?)

Worauf ich hinaus will: Jeder kann selbst entscheiden, ob für ihn Tag 6575 ein besonderer Tag ist. Wenn ja, mach doch eine große Feier, das ist ein hervorragender Anlass. Ansonsten, heißt das ja noch lange nicht, dass man anderen den Spaß verderben muss. Man kann ja trotzdem seiner Familie den Gefallen tun zu deren vorbereiteter Feier zu erscheinen, auch wenn es sich tief innen drin, wie jeder andere Tag anfühlt.

Wie siehst du das ganze? Ist Tag 6575 für dich besonders?

Den Mittelweg beim Ideenkonsum finden

Mit Ideen in Kontakt zu kommen, sie zu verarbeiten und zu verändern, eventuell auch wieder in die Welt hinaus zu senden, hat viel mit Essen gemeinsam. Man kann dabei sowohl zu viel Essen, als auch zu wenig. Und ordentliches Kauen ist auch zu empfehlen. Je mehr Output du von dir selbst erwartest, desto öfter musst du auch Input in einer angemessenen Menge aufnehmen. Wenn du älter als 10 bist, hast du sicherlich schon mehr als genug aufgenommen, um dein ganzes restliches Leben deine Kreativität nutzen zu können, aber oft willst du noch mehr. Du willst mit neuen Ideen interagieren und deine eigenen Aspekte zu ihnen beitragen. Sehr verständlich – das ist ja auch ziemlich interessant -, aber es gibt auch Regeln, die du beim Ideenkonsum einhalten solltest. Wie immer ist der Mittelweg die beste Option zwischen ungesunden Extremstellen.

Und es gibt eindeutig beides. Es gibt auf der einen Seite die Menschen, die sich überhaupt keinen neuen Stoff für ihre Gedanken besorgen, außer die Inhalte der neusten Fernsehserien. Davon können sich intellektuelle Gedanken logischerweise nicht lange ernähren. Sie verschwinden einfach und kommen erst wieder, wenn man ein bisschen Kontakt zu neuen Ideen hatte. Und auf der anderen Seite sind aber auch die, die viel zu viele Informationen und Ideen in sich hineinschaufeln und dann gar keine Zeit mehr haben sie zu verarbeiten. Vermutlich sinkt dann der Anteil ihres Tages, den sie mit aktivem Erschaffen verbringen, gefährlich niedrig. Beides ist nicht optimal. Wie kann man einen vernünftigen Mittelweg finden?

Der erste Schritt wird vermutlich sein zu verstehen, was hier überhaupt passiert. Wieso haben so viele Menschen so ungesunde Gewohnheiten beim Ideenkonsum? Vermutlich ist es oft nicht mehr Zufall. Sie haben sich einen bestimmten Stil angewöhnt und haben gleichzeitig nicht den Antrieb, der nötig ist, um sich zu verändern.

Wer zu wenig neue Ideen konsumiert, gibt sich damit zufrieden sich von angenehmen Ablenkungen berieseln zu lassen, anstatt sich aktiv mit spannenden neuen Dingen auseinander zu setzen. Dafür kann man oft sogar erstaunlich wenig. Moderne Medien sind schließlich darauf optimiert deine Aufmerksamkeit geradezu magnetisch anzuziehen und nie wieder loszulassen. Trotzdem musst du dich losreißen! Stell dir doch mal vor, wofür du diese ganze Zeit stattdessen nutzen könntest! Mach dir ganz klar, einen wie großen Teil deines Lebens du hier einfach aus dem Fenster wirfst, weil du mit kopflosem Konsum beschäftigt warst.
Wenn du einmal in der Falle des kopflosen Konsums gelandet bist, musst du dich enorm anstrengen, um wieder daraus zu entkommen! Aber du kannst es schaffen. Gehe Schritt für Schritt weg von berieselnder Ablenkung, zu anderen, intellektuell stimulierenden Informationen. Es gibt wirklich eine Menge spannende Bücher, die du mal ausprobieren könntest. Oder du wechselst von komplett erfundenen Geschichten zu Videoinhalten, durch die du tatsächlich etwas neues lernst. Das ist dann schon besserer Ideenkonsum. Statt von Junkfood ernährst du dich dann von etwas nahrhafteren, weniger raffinierten Inhalten. Sie sind vielleicht nicht so unglaublich darauf optimiert deine Aufmerksamkeit auf dich zu ziehen, aber dafür sind sie es vielleicht wert, dass du sie ihnen bewusst schenkst! Was hältst du davon?

Stell dir mal vor, du würdest komplett von all diesen süchtig machenden, aber wirklich qualitativ wenig wertvollen Informationsquellen abgeschnitten werden? Also kein Videostreaming, kein Fernsehen, keine Tagesnachrichten, keine sozialen Medien. Vermutlich würdest du als allererstes erst mal schlafen. Da gibt es eine Menge Schlaf nachzuholen, sogar aus der letzten Woche. Und danach kann dein Kopf wieder zur Ruhe kommen. Wer sich zu lange von solchem Junkfood ernährt, braucht erst mal eine Pause, bevor sein Kopf so klar wird, dass es sich überhaupt lohnt etwas neues zu sich zu nehmen.

Man macht also erst mal Pause. Vielleicht langweilt man sich sogar. Gut! Was machst du bei Langeweile, vor allem jetzt, da deine ganzen zum Aufmerksamkeit aufsaugen Angebote wegfallen? Jetzt musst du dich ja wieder selbst entscheiden! Was ist deine Zeit wert? Du beginnst jetzt ein aktiveres Leben. Machst mehr mit Freunden, weil Interaktion mit anderen immer einen hohen Stellenwert haben sollte. Stürzt dich in produktive Arbeit und nach einer Weile ist dein Kopf lange genug auf Entzug gewesen. Dann ist er bereit für Gedankenessen in etwas höherer Qualität.

Und das wird auch Zeit. Nach einer Phase des ungesunden Ideenkonsums, schwirrt dein Kopf noch völlig mit spannenden Ideen, die gerne wieder nach draußen wollen. Und der einzige Weg, wie das funktioniert, ist wenn du dich mit ihnen auseinander setzt, etwas aus ihnen machst. Davon kannst du dich also noch für eine ganze Weile „ernähren“, aber irgendwann lässt der Strom nach. Qualitativ hochwertige Arbeit, bei der man ständig kreativ neues produziert, erfordert, dass man auch genügend entsprechende Nahrung zu sich nimmt. Sowohl von der selben Sorte, also die Arbeit von anderen im selben Bereich, als auch in komplett davon abgetrennten Bereichen, komplett separaten Kunstvarianten sozusagen.

Vom ersten kann man sich offensichtlich einfach inspirieren lassen. Es bleibt ja lediglich die Überlegung übrig, wie man das gesehene in seiner eigenen Arbeit aufgreifen möchte. Anfänger werden hier oft auf Imitation zurückgreifen, je besser du wirst, desto mehr kann man sich vorstellen, dass es zusammen mit vielen anderen Dingen in eine große Kompositionsmaschine gesteckt wird, wo unten etwas ganz eigenes herauskommt, das nur von dir stammen könnte.

Die zweite Variante, scheinbar unverknüpfte Formen der Kunst, kurbeln deine Kreativität auf eine ganz andere Art und Weise an. Das geschieht viel unterbewusster, unter der Oberfläche. Anstatt deinen Intellekt mit Bausteinen zu versorgen, werden hier die Quellen für deine kreativen Ideen aufgefüllt und verändert, aus denen du schöpfst, wenn dir eine neue von Ihnen einfällt.

Kreativität ist noch nicht vollständig verstanden worden. Was aber klar ist: je mehr du dich mit qualitativ hochwertigen Ideen auseinander setzt, desto besser werden auch die Dinge, die du produzierst, auch wenn sie an der Oberfläche womöglich überhaupt keine Verbindungen zeigen.

Du musst dir selbst also einen Mittelweg aussuchen. Einen Weg, wo du nicht stundenlang in kopflosem und eindeutig nicht wertvollen Konsum irgendwelcher Medien versinkst, sondern gesünder aufbereitete Ideen in einem angemessenen Weg zu dir nimmst. Den kopflosen Konsum solltest du einfach aus deinem Leben verbannen. Entweder du nimmst gerade bewusst etwas gesundes zu dir, oder du isst einfach gar nichts. Schaffst du das? Ich glaube an dich!

Du sollst die Menschen in deinem Leben kennenlernen

Jeder von uns fällt an eine ganz individuelle Stelle im Extrovertiert-Introvertiert-Spektrum. Jeder von uns hat also seine eigenen Vorlieben, wie genau er die Menschen kennenlernt, mit denen er Zeit verbringt. Da gibt es letztendlich zwei Stile, zwischen denen man sich seinen eigenen Weg bahnt. Es ist die Unterscheidung, ob es eher viele, oberflächliche Bekanntschaften sind, durch die man sein Leben mit Abwechslung füllt. Oder ob man sich auf ein paar wenige Menschen beschränkt, die man dafür umso besser kennen- und vor allem schätzen lernt.

Genau da liegt nämlich der Haken: Zuneigung, über deine Liebe zur Menschheit hinaus, kann eigentlich erst kommen, wenn man jemanden ein bisschen besser kennt. Und Zuneigung ist die Grundlage für eine engere Freundschaft als lose Bekanntschaft. Respekt kann das in gewisser Weise ersetzen, aber er allein sorgt nicht dafür, dass du viel Zeit mit einer gewissen Person verbringst.

Ich glaube, dass die Menge Zuneigung, die du in deinem Leben hast, indirekt proportional zur Anzahl all deiner „Freunde“ ist. Beziehungsweise direkt proportional zur Anzahl deiner engen Freunde. Die Summe über all die vielen losen Bekanntschaften, ist trotz ihrer großen Anzahl, kleiner als, was du von ein paar engen Freunden erhältst. Und Zuneigung in deinem Leben zu haben ist auf jeden Fall wichtig. Du solltest dich mit deinen Arbeitskollegen anfreunden und auch an all den anderen Orten, wo du dich regelmäßig aufhältst Freunde finden. Und zwar richtig anfreunden, nicht nur oberflächlich.

Natürlich hat da jeder seine Vorlieben und manche haben es gerne viel hektischer oder zumindest voller und abwechslungsreicher als eine tiefe Unterhaltung mit einer oder ein paar wenigen Personen. Aber an der Stelle muss man sich dann vielleicht ein bisschen Überwinden. Gespräche sind der beste Weg jemanden kennenzulernen. Vor allem, wenn es über Smalltalk hinausgeht und man sich über wichtigere, tiefer gehende Themen unterhält. Themen, die beide absolut faszinieren. Vielleicht auch Geschichten aus den jeweiligen, bisherigen Leben. Ich bin mir sicher, du findest schon etwas zu bereden, wenn du dich auf eine Unterhaltung mit einem Menschen einlässt, den du besser kennenlernen willst.

Und das solltest du auch machen. Es gibt nämlich viele Menschen, die die Personen, mit denen sie Zeit verbringen, gar nicht wirklich kennen. Man ist halt mal aus Zufall aneinander geraten und hängt jetzt regelmäßig zusammen ab. Also auch Leute, mit denen man wirklich viel Zeit verbringt. Mit was füllt man dann diese Zeit? Zusammen Trinken und inhaltsleere Erzählungen und Diskussionen, können euch schon ziemlich lange über Wasser halten. Und wenn man dann noch ein bisschen Tratsch mit dazu nimmt, könnt ihr eigentlich ewig überstehen, ohne euch in tiefere Themen vor zu wagen.

Mit der Zeit lernt man diese Leute natürlich auch über ihre Taten kennen, aber das ist gleichzeitig nur ein ziemlich schmaler Ausschnitt ihres Verhaltens. Das sollte lediglich zusätzlich noch dazu kommen, wenn du schon echt viel über die Vorlieben und die Vergangenheit einer Person weißt.

Noch ein paar sehr interessante Punkte, die man über jemanden in Erfahrung bringen kann: Seine Werte, Überzeugungen und Ziele.

Was schätzt er als höchstes ein, sowohl laut eigener Behauptung, als auch in seinen Taten? Das kann sich auch durchaus unterscheiden. In einem solchen Fall lernst du dann gleich auch noch etwas über das Bild, das er von sich selbst hat oder zumindest bei anderen hinterlassen möchte. Auch eine spannende Information.

In Unterhaltungen wirst du auch schnell die vielen Dinge bemerken, von denen dein Gegenüber überzeugt ist. Wie unterscheidet sich das von den Sachen, an die du glaubst? Wie bereitwillig gibt er alte Überzeugungen auf, wenn neue Tatsachen, Indizien oder Beweise das Licht der Welt erblicken? Wie wichtig ist es für sein Leben, dass bestimmte Dinge war sind? Oder ist er womöglich einer dieser seltenen Menschen, die sich komplett von ihren Überzeugungen lösen können, danach streben diese mit der Zeit immer näher an die Wahrheit zu bringen und ansonsten entspannt ihr Leben leben. (Letztendlich haben sie auch fundamentale Überzeugungen, die wichtig für ihr Welt- und Selbstbild sind, aber nicht draußen in ihrer Umwelt, sondern innerlich, vielleicht über ihre Verhaltensgrundsätze. Solche Überzeugungen werden weniger leicht erschüttert und man kann sich vermutlich auch leichter damit anfreunden, wenn sie sich im Laufe der Zeit ändern. Man selbst ist doch oft eh die einzige Person, der man echte Veränderung zutraut. Aber letztendlich kann sich jeder ändern, ein neuer Mensch werden, wenn er sich diesem Ziel nur ernsthaft genug verschreibt. Dieses Potential steckt in jedem.

Und wie sehen seine Pläne für sein restliches Leben aus? Wird er für immer an diesem einen Punkt bleiben oder schreitet er schon jetzt nach vorne, auf ein inspirierendes Ziel zu? Wie sieht es mit dir selbst aus? Wenn jemand klare Ziele hat und sie konsequent verfolgt, kann das ganz schön inspirierend sein. Am Ende schließt du dich ihm vielleicht sogar an, bis du etwas eigenes identifiziert hast, dass du mit aller Macht verfolgen willst.

Menschen sind unglaublich spannend. Du kannst über sie fast so viel lernen, wie über dich selbst. Warum machst du es noch nicht? Du solltest den Menschen in deinem Leben nicht die Chance vorenthalten dich kennenzulernen und genauso eben auch sie kennenlernen. Ihr lernt euch ja logischerweise beide gegenseitig besser kennen, wenn ihr etwas zusammen unternehmt, Unterhaltungen führt oder ähnliches. (Gibt es überhaupt noch eine wirkliche dritte Option, um jemanden kennenzulernen?)

Was ich jedenfalls sehr doof finde, ist Zeit mit Menschen zu verbringen, die man nicht kennt, ohne sich die Mühe zu machen zumindest einen Teil von ihnen kennenzulernen. Am Ende sind es sogar Leute, die man nicht mal mag. Und man hängt trotzdem aufeinander herum, weil du zu faul bist, auf die Leute zuzugehen, mit denen du befreundet sein willst, dich mit ihnen zu unterhalten und sie kennenzulernen. Man hat einmal mehr oder weniger zufällig etwas zusammen gemacht und jetzt wird das eben wiederholt.

Sei nicht so jemand. Sei jemand, der die Menschen in seinem Leben kennenlernt. Wer gut genug ist, um mit dir Zeit verbringen zu dürfen, sollte es auch Wert sein näher kennenzulernen. Glaub mir, das wird dein Leben bereichern. Jeder braucht Freunde, auf die er sich verlassen kann, mit denen er gerne Zeit verbringt. Beginne spätestens jetzt damit die Menschen in deinem Leben kennenzulernen!

Welchen Kontext wählst du direkt nach dem Aufstehen?

Hier habe ich vor kurzem schon mal über die Angewohnheit unseres Gehirns geschrieben immer nur genau die Informationen verfügbar zu machen, von denen es denkt, dass sie in der aktuellen Situation relevant sind. Sobald sich dann etwas ändert, wird manches wieder fallen gelassen und dafür treten neue Brocken in den Vordergrund. Das funktioniert ganz einfach dadurch, dass alle Informationen in deinem Kopf miteinander verknüpft sind. In einer bestimmten Situation hast du Zugriff auf diese Sachen, die mit den einzelnen Aspekten der Situation (bzw. deiner mentalen Repräsentation von ihr) verknüpft sind. Sobald sich etwas ändert, siehst du andere Aspekte um dich herum, werden andere Aspekte wichtig. Ihre Informationen treten in den Vordergrund.

Und wichtig an diesem Phänomen ist, dass dir für all deine Handlungen und Entscheidungen nur diese Informationen zur Verfügung stehen, die gerade „geladen“ sind. Du kannst ja nichts beachten, dass du gerade kurzzeitig vergessen hast. Denn genau das ist es letztendlich. Du kannst dich an all dein Wissen, egal was es ist, nur über die Verknüpfungen erinnern, die es mit allen möglichen anderen Dingen hat. Gibt es oder findest du keine Verknüpfungen mehr, hast du etwas vergessen. Tut sich doch noch eine auf, hast du sofort wieder Zugriff.

Jedenfalls hinterlassen all die Informationen, die schon mal „geladen“ waren, Spuren in deinem Kopf. Sie verschwinden nicht völlig wieder, sondern beeinflussen noch weiter alles in deinem Leben. Erst wenn du schläfst, wird das alles gründlich gereinigt. Das bedeutet, direkt nach dem Aufstehen hast du einen ziemlich blanken Verstand. Deine Träume werden auch bald verblassen. Wenn dir trotzdem viele Gedanken durch den Kopf wirbeln, ist er eindeutig viel zu voll. Der Schlaf hat nicht ausgereicht, sodass sie sich alle zur Ruhe legen konnten. Probier mal aus, abends alle deine Gedanken aufzuschreiben, die dir noch durch den Kopf wirbeln und dir keine Ruhe lassen. Vielleicht verbindest du das auch gleich mit deinem Tagesrückblick, den ich sehr empfehle. Aber das sollte eigentlich die Ausnahme sein.

Ziemlich sicher hast du morgen früh einen ziemlich blanken Verstand. Mit was wirst du ihn als erstes Füllen? Was sind deine ersten Erlebnisse und Handlungen des Tages? Das wird deinen ganzen restlichen Tag bestimmen, wenn über nichts anderes, dann zumindest über die Geisteshaltung, mit der du alles weitere angehst. Wie schon gesagt, die Informationen hinterlassen Spuren und die allerersten logischerweise die stärksten.

Falls du der selben schlechten Gewohnheit verfallen bist, wie die allermeisten Menschen, schaust du gleich als erstes auf dein Handy. Vermutlich in einem Zug, wenn du deinen Wecker aus machst. Da ist es eigentlich besser sich einen externen Wecker zuzulegen und das Handy ganz weit weg abzulegen. Schaust du nämlich sofort in dein Handy, bist du als allererste Handlung des Tages in einem reaktiven Zustand. Welche neuen Benachrichtigungen gibt es für mich, auf die ich reagieren kann? Und nicht nur das. Gleichzeitig werden dir auch noch völlig unnötige Sorgen über Dinge eingepflanzt, die vermutlich nie dein Leben berühren werden. Was ist heute Nacht (völlig unwichtiges) in der Welt passiert? Was haben meine Kontakte gepostet?

Dein Gehirn holt sich gleich den ersten Dopamin-Schuss ab. Heute wirst du dein Handy kaum loslassen können (oder andere Mittel der Ablenkung wählen). Falls das normal ist, bemühe dich doch mal darum dein Handy in den ersten 1-2h nach dem Aufstehen nicht anzufassen. Du brauchst es definitiv nicht, mach dir also lieber Sorgen darum, wie du dich davon fernhältst. Mit ein bisschen Übung denkst du gar nicht mehr daran und nimmst es nur mit, wenn du das Haus verlässt. Jedenfalls wirst du an solchen Tagen dein Handy viel weniger benutzen. Dein Kopf ist nicht so sehr auf Ablenkung und auf das Reagieren wunderbar in Schlange stehender Nachrichten getrimmt. Was du direkt nach dem Aufstehen machst, hat einen großen Einfluss auf deinen Tag.

Aber jetzt weißt du das ja. Jetzt wirst du dich nicht mehr davon bestimmen lassen. Du wirst dein Handy beiseite legen und endlich mal wieder gut schlafen. Du wirst morgen früh aufstehen und produktiv etwas erschaffen, und dadurch deinen Tag auf einem komplett anderen Fuß starten.

Das hört sich doch nach einem guten Plan an, oder? Letztendlich verlangt er von dir, dass du dir eine ordentliche Morgenroutine ausdenkst und in deinem Leben installierst. Es gibt zahlreiche Dinge, die direkt nach dem Aufstehen ihre größte Wirkung entfalten. Für welche wirst du dich entscheiden? Wie startest du (und prägst dadurch) deinen Tag?

Eine dieser Sachen, die direkt nach dem Aufstehen eine noch größere Wirkung entfalten sind Dankbarkeitsübungen. Dort schreibt man alles auf, wofür man dankbar ist. Und noch 5 Sachen mehr, vor allem Dinge, über die man sich bisher geärgert hat. Natürlich ohne zu lügen. Schaffst du da: Dankbar sein, für etwas das dich ärgert, frustriert oder irgendwie anders belastet? Das trainiert dich die Welt in einem positiven Licht zu sehen, Ereignisse einfach zu akzeptieren und deinen Blick auf all die Möglichkeiten zu richten, die du schon hast und die sich gerade auch noch eröffnen.

Außerdem könntest du meditieren. Hier am Morgen fällt es dir vermutlich am leichtesten deinen Kopf zu leeren und einfach nur zu sein ohne zu denken. (Das ist natürlich die oberste Endstufe. Aber schon die Bemühung darum ist wertvoll. Viel zu wenige Menschen meditieren und verpassen so all die positiven Auswirkungen, die das hat.)

Weitere Vorschläge sind: etwas erschaffen, (wie zum Beispiel einen Artikel,) Ideen generieren üben, deinen Tag planen, ein bisschen Sport machen. Such dir etwas aus. Finde die Morgenroutine, mit der du deinen Tag starten möchtest und lass sie ein Teil deines Lebens werden.

Dadurch gestaltest du aktiv, was viele Menschen völlig dem Zufall (oder ihrem Smartphone) überlassen: in welcher Geisteshaltung du den Tag startest. Was ist besser als einen dankbaren, positiven Ausblick auf die Welt zu haben und zu wissen, dass man heute schon produktiv war und etwas erschaffen hat?
(Für dich vermutlich deine eigene Morgenroutine. Das ist ja nur meine Variante. Worauf ich hinaus will: das ist definitiv besser als mit dem Handy in der Hand zu starten.)

Jetzt kennst du die Hintergründe und deine Möglichkeiten. Nutze die Macht, die dadurch in deine Finger gelegt wird. Wie gestaltest du den Kontext, mit dem du den Tag startest?

Gleich morgens an die wichtigsten Dinge erinnern

Es gibt eine unglaubliche, unüberschaubare Menge verschiedener Informationen auf der Welt. Die Teilmenge davon, mit der wir schon in Kontakt gekommen sind und die sich deshalb in unserem Gedächtnis aufhalten kann, ist vielleicht deutlich kleiner, aber trotzdem noch unvorstellbar groß. Man kann das definitiv nicht alles gleichzeitig beachten. (Einer der vielen Vorteile, die künstliche Intelligenz über uns hätte.)

Unser Kopf funktioniert deswegen ein kleines bisschen anders als „es sind immer alle Erinnerungen verfügbar“. Vielmehr sind eben die Dinge, die etwas mit der Sache direkt vor dir, mit der du dich gerade beschäftigst, viel leichter abrufbar. Sie sind präsenter. Alles andere ist ein bisschen weiter entfernt. Du brauchst eine Verknüpfung dorthin, wenn du sie finden willst. Das ist auch bekannt als der Priming-Effekt. Falls du dich schon ein bisschen mit effektivem Lernen beschäftigt hast, kennst du ihn sicherlich schon. Man kann sich Dinge viel besser merken, wenn der Kopf schon mal darauf eingestellt wird und deshalb relevante Verknüpfungspunkte präsent sind und leicht erreicht werden können, um neue Erinnerungen zu schaffen.

Worauf ich hinaus will: Dieses Phänomen ist ziemlich wichtig, weil all diese Informationen, die dir in einem Moment präsent sind, logischerweise bestimmen, wie du dich entscheidest, und einen Einfluss darauf haben, wie gut du bestimmte Aufgaben erledigen kannst. Wenn man es kennt, kann man also darauf Rücksicht nehmen und nach Wiederaufrufen des richtigen Kontextes viel effizienter handeln und bessere Entscheidungen treffen. Mehr als das ist das schließlich auch nicht, ein Kontext.

Jegliche Aufgabe, deren Gesamtheit du eigentlich vor Augen haben musst, leidet also darunter, wenn zwischendurch Pausen eingelegt werden. Vor allem, wenn du in diesen Pausen etwas anderes tust, das einen Kontext erfordert. Bücher schreiben geht viel besser an einem entlegenen Ort für eine Woche am Stück, als jeden Tag eine halbe Stunde über ein ganzes Jahr verteilt. Im ersten Fall wird es automatisch ungemein viel besser. Im zweiten Fall fehlt fast garantiert ein gewisser Fluss des Textes. Er ist einfach abgehakt, wenn du alle 500 Wörter vergisst, was genau davor passiert ist.

Aufgaben, deren Gesamtheit du vor Augen haben solltest, werden also am Besten am Stück erledigt. Falls das nicht möglich ist, musst du gleich zu Beginn deines nächsten Arbeitsblocks wieder möglichst tief in den Kontext eintauchen. Vielleicht auf Basis einer Zusammenfassung, die du als letztes am Ende deiner vorherigen Einheit angefertigt hast? Du kannst sowieso erst, sobald du eingetaucht bist, wirklich gute Arbeit machen. Am besten du kümmerst dich mit oberster Priorität um das Erreichen dieses Zustandes. Dann kannst du umso früher „mit der eigentlichen Arbeit anfangen“.

Was hier in den letzten zwei Absätzen schon ein bisschen angeklungen ist, ist die zweite Hälfte dieses Phänomens: Jede Situation, in der wir uns befinden, wird in unserem Kopf durch einen Kontext abgebildet, also die Informationen, die gerade „geladen sind“ und dadurch einfach erreicht werden. Gleichzeitig bedeutet das aber auch, dass all diese Dinge sofort wieder in den Untiefen deines Verstandes verschwinden, sobald du den Kontext wechselst und sie im neuen nicht mehr gebraucht werden. Alle Erkenntnisse, die du vielleicht hattest, die aber nicht fest mit den übrigen Erinnerungen verbunden sind, gehen einfach verloren.

Das kann man natürlich vorher wissen und besonders sorgfältig dafür sorgen, dass alles, was man nicht vergessen möchte, das nächste Mal, wenn man in einer solchen Situation ist, wieder verfügbar ist. Mit einem ähnlichen Prinzip funktioniert übrigens auch das Visualisieren von Vorsätzen: Ohne, dass man sich gerade in der speziellen Situation befindet, wird trotzdem eine gewisse Verhaltensweise mit ihrem Kontext verknüpft und dadurch verfügbar gemacht, sobald man tatsächlich in diese Situation kommt.

Außerdem muss man sich eben einfach alles aufschreiben, was man auf keinen Fall vergessen will. Nur dadurch kann man sich sicher sein, es wiederfinden zu können. Solche Dinge wie gerade entstehende Einkaufszettel sollten eh nicht in deinem Kopf aufgehoben werden. Das ist eine völlig unnötige Belastung.

Wichtig ist aber auch zu bedenken, dass davon wirklich alles betroffen ist. Egal wie wichtig etwas für dein Leben ist, sogar wenn du es in keiner wachen Sekunde vergessen kannst, ist es trotzdem morgen früh wenn du aufwachst erst mal aus deinem Verstand verschwunden. Der wird dann mit den Dingen und Kontexten gefüllt, die du gleich als erstes machst oder brauchst. Also schau nicht sofort in dein Handy, sondern übe dich in Dankbarkeit für dein Leben und all die Sachen, Menschen, Erinnerungen darin. Wenn du neben einer Person aufwachst, die wichtig für dein Leben ist, kannst du dich freuen. Du wirst sofort an ihre Existenz erinnert.

Und wenn du gewisse Dinge nicht vergessen möchtest, vielleicht Wahrheiten über die Ziele, die du im Leben verfolgen möchtest, deine aktuellen Pläne und das Warum, das dich antreibt, musst du dich selbst genauso gleich morgens daran erinnern.

Dieses Kontext-sensitive bereitstellen der wichtigsten Informationen ist wirklich praktisch. Dadurch können wir unser Leben navigieren, als ob wir auf all unser Wissen Zugriff hätten ohne jemals auf all unser Wissen zugreifen können zu müssen. Das ist doch ziemlich cool.

Gleichzeitig muss man sich aber auch ein kleines bisschen daran anpassen. Man muss gegen Ende eines Arbeitsabschnittes sicherstellen, dass man sich beim nächsten Mal leicht an die wichtigsten Dinge erinnern kann. Wenn man etwas neues beginnt, muss man gleich als erstes sein Augenmerk darauf richten, möglichst tief einzutauchen, um dann mit höchster Effizienz arbeiten zu können. Manche Dinge kann man sogar nur dann gut machen, wenn man darin eingetaucht ist. Das muss dann in besonders großen Zeiteinheiten bearbeitet werden, weil womöglich erst nach einer Stunde Beschäftigung die ersten guten Ergebnisse produziert werden können.

Und man muss sich selbst eben gleich morgens an die wichtigsten Dinge erinnern, die man nicht vergessen möchte. Durch das Schlafen wird jeglicher Kontext gelöscht. Es liegt in deiner Verantwortung einen zu wählen, der dich voran bringt im Leben, der dafür sorgt, dass du dich an die wichtigsten Dinge in deinem Leben erinnerst und sie dadurch optimal beachten kannst.

Bist du bereit dafür diese neue Erkenntnis in solcher Konsequenz zu befolgen? Dann identifiziere die wichtigsten Dinge deines Lebens, die du nicht vergessen möchtest. Finde einen Weg, wie du dich jeden Morgen an sie erinnern kannst, ohne dass du davon genervt wirst. Du schaffst das, es gibt viele Möglichkeiten!

Also auf geht’s!

In welchem Bereich willst du der Beste werden?

Erfolg.

Das will doch jeder erreichen, oder?
Also, was ist dein Plan?

Was? Du hast keinen Plan? Hast du wenigstens ein Ziel? Du weißt schon, dass man ohne ein Ziel auch niemals sein Ziel erreichen und dadurch erfolgreich sein kann, oder? Erfolg bedeutet nun mal (s)ein Ziel zu erreichen.

Damit du dich erfolgreich fühlen kannst, musst du dein eigenes Ziel kennenlernen. Es ist bestimmt irgendwo in dir drin. Du hast doch so ein schwammiges Gefühl, dass du aktuell noch nicht „erfolgreich genug“ bist, oder? Das ist dein inneres Ziel, das du niemals erreichen kannst, solange du es nicht kennst.

Also bring es aus dir heraus. Was bedeutet Erfolg für dich? Welches Ziel willst du unbedingt erreichen?
(Sobald du es erreicht hast, solltest du ein neues wählen. Dann kannst du zufrieden mit dir selbst sein, weil du dein Ziel erreicht hast, und versinkst trotzdem nicht in einer Existenzkrise, weil du ja jetzt kein Ziel mehr vor dir hast. Hast du schon Pläne, was dieses nächste Ziel sein wird? Schön. Stell sie aber zurück und konzentriere dich auf dieses eine. Das ist der einzige Weg, wie du es erreichen kannst.)

In welchem Bereich willst du der Beste sein? Darauf läuft es doch letztendlich hinaus. Egal nach was du strebst, in irgendeinem Bereich willst du der beste sein. Und selbst wenn das nichts berufliches ist, willst du vielleicht trotzdem phänomenal gut darin sein, mit deiner Frau und deinen Kindern zusammenzuleben und sie zu den besten Menschen zu machen, die sie sein können. Oder du willst der beste in Selbstbeherrschung werden und trittst einem Kloster bei.
Der Einfachheit halber gehe ich im Folgenden aber mal davon aus, dass dein Ziel etwas ist, mit dem du Geld verdienen kannst. Ein Job, bei dem du der Beste auf der ganzen Welt werden kannst.

Also frage ich nochmal. Wo, in welchem Bereich willst du der Beste werden?

Du musst diese Frage beantworten, sonst kannst du dieses Ziel niemals erreichen. Wenn man sich vom Zufall durch die Welt treiben lässt, kann man zwar sicherlich auch erfolgreich werden, wenn man sich geschickt anstellt, aber nur nach den Maßstäben anderer. Und das taugt nichts. Du musst nach deinen eigenen Maßstäben erfolgreich werden. Also musst du auch dein eigenes Ziel kennen.

Nimm dir ruhig ein bisschen Zeit damit über diese Frage nachzudenken, aber schiebe sie nicht vor dir her. Schon dein erster Job sollte bewusst gewählt werden, denn alles was du tust, beeinflusst deinen späteren Pfad enorm. Besonders die Einflüsse ganz am Anfang.

Der beste Weg ist dabei, bewusst weit in die Zukunft zu schauen. Wie willst du, dass dein Leben in 30 Jahren aussieht? Auf was willst du zurückblicken können, wenn du 80 bist? Du musst das große Ganze betrachten, wenn du so große Fragen beantworten willst. Nur wenige planen so weit in die Zukunft. Aber du hast jetzt die Chance eine Richtung zu wählen, an der du auch noch in vielen Jahren großen Spaß haben wirst, die dir Erfüllung bringen kann. Nutze die Chance. Wo siehst du dich idealerweise in 30 Jahren?

Was braucht es, um dieses Ziel schon in 10 oder vielleicht sogar 5 Jahren zu erreichen? Wenn du beginnst so zu denken, wird dein Fortschritt ungemein beschleunigt werden. Du probierst nicht unzählige Alternativen aus, von denen du eigentlich schon weißt, dass sie nicht optimal funktionieren, sondern greifst gleich als erstes zu der einen wirksamsten Sache, die alles andere einfacher oder sogar unnötig macht. Und beim nächsten Schritt wieder. Ein klares Ziel bringt dir Klarheit der Mittel. Hast du es schon gefunden?

Eventuell konntest du dein Ziel noch nicht exakt definieren, wenn es an der Zeit ist, mit dem ersten Job zu beginnen. Aber verzage nicht, solange du schon die Richtung kennst, kannst du schon mal in die richtige Richtung starten. Mit der Zeit wird dir alles viel klarer werden, aber warte trotzdem nicht mit dem endgültigen beantworten der Frage! Wie schon gesagt: Sobald du dein erstes Ziel erreicht hast, darfst du ein neues wählen. Und falls du während deiner Reise merkst, dass dein aktuelles Ziel eindeutig nicht das richtige für dich ist, kannst du deine Richtung ja anpassen. Letztendlich kommt es eh mehr darauf an ein Ziel zu haben, als was es ist.
Also, in welchem Bereich willst du (zumindest aktuell) der Beste werden? In diese Richtung solltest du starten. Später kannst du ja Korrekturmaßnahmen vornehmen.

Wichtig ist, dass du ein Ziel hast. Und dass du dein Zeitlimit ehrgeizig wählst und dann trotzdem nochmal halbierst. Das bewirkt, dass du lernst mit größter Geschwindigkeit auf dein Ziel zu zulaufen. Ich habe es ja eben schon beschrieben. Du gehst dann den wirksamsten Pfad.

Außerdem wirst du tiefe Arbeit zu schätzen lernen, die beste Variante sich zu verhalten, durch die du optimal Leistung erzielst und gleichzeitig trotzdem immer besser und besser wirst. Tiefe Arbeit bedeutet stundenlange, absolute Konzentration, optimalerweise auf die eine, wichtigste Sache.

Also finde auch eine Antwort auf diese Frage: Welche eine Fähigkeit/Tätigkeit ist am wichtigsten in dem von dir gewählten Feld? Auf sie sollten sich deine Bemühungen konzentrieren. Wenn du sie immer mehr meisterst, steigst du automatisch immer schneller auf. Mit ausreichend tiefer Arbeit kannst du die Obergrenze deines Feldes erreichen und auch dort bleiben, während du und Kollegen sie immer weiter nach oben treiben.

Vielleicht schaffst du es sogar von deinem Standpunkt aus eine Brücke in ein angrenzendes Feld zu bauen, wo sich noch weniger Menschen aufhalten, oder das dir noch mehr liegt. Wiederholst du das noch ein zweites Mal, hast du bald eine ziemlich einzigartige Kombination von gemeisterten Bereichen. Du kannst dann dort so viel gutes auf einem so hohen Niveau tun, dass das auf jeden Fall wert ist zu deinem obersten Ziel erklärt zu werden.

Aber noch bist du noch nicht so weit. Du musst erst noch dein Ziel definieren und beginnen darauf zu zu laufen. Aber schon jetzt kannst du die einzigartigen Zutaten zu schätzen lernen, die du mitbringst. Du kannst einzigartige Projekte verwirklichen und gleichzeitig an die Spitze deines Bereiches aufsteigen. Also, ein letztes Mal heute, aber das ist nun mal so wichtig:

In welchem Bereich willst du der Beste werden?

Das hier ist (noch) kein lesenswerter Blog

Ein lesenswerter Blog verbindet einige wichtige Eigenschaften, die hier auf meinem Blog und in meinen Texten eindeutig noch nicht vertreten sind. Wenn man mal von der fehlenden About-Seite absieht, sind das auch gar keine so kleinen, schnell zu behebenden Dinge. Und du wirst mir sicherlich zustimmen, dass ihre Anwesenheit diesen Blog eindeutig lesenswerter machen würde. (Wer bist du?, kann man sich an dieser Stelle natürlich auch fragen. Existiert ein Leser, ist dieser Blog vielleicht doch nicht so un-lesenswert und die Daseinsberechtigung dieses Artikels verschwindet. Tu in diesem Fall doch einfach so, als sei das eine Erläuterung, was Blogs im allgemeinen lesenswert macht.)

Was ein lesenswerter Blog vor allem braucht, sind hervorragend geschriebene Inhalte. Etwas, bei dem das Lesen Spaß macht. Ist das gegeben, sind all die anderen Form-Anmerkungen praktisch irrelevant. Ganz egal wie hübsch das Design ist, wenn die Leser die Texte wirklich lesen wollen, machen sie das trotzdem. Sogar eine fehlende About-Seite, die einem ja normalerweise ein Gesicht, einen Menschen hinter den Texten aufzeigen kann, wird eventuell gestattet. (Ja, ja, ich weiß. Irgendwie vergesse ich immer mich darum zu kümmern, weil ich diese Texte gleich als erstes jeden Morgen schreibe und mich dann anderen Dingen oder meinem Freiwilligenjahr zuwende.)

Gutes Schreiben ist damit eine Grundvoraussetzung für alle erfolgreichen Artikel. Logischerweise muss man das eventuell erst noch lernen, wenn man gerade erst mit dem Bloggen anfängt. Aber wenn man verpasst, sich darum zu kümmern, bekommt man sicherlich keine Ausnahmeregelung. Gutes Schreiben ist wichtig, eigentlich sogar die wichtigste Fähigkeit beim Bloggen und jeder Blogger sollte sich deswegen vor allem auf eines konzentrieren: richtig gut Schreiben lernen.

Natürlich funktioniert das nur durch Übung. Aber wenn man das Üben falsch angeht, erreicht man bald ein Plateau, von dem aus man sich nicht mehr verbessert. Man ist sozusagen gut genug, um die Anforderungen zu erreichen, die man an sich selbst stellt. Man hat aufgehört nach neuen Methoden zu suchen, wie man noch besser werden kann. Vielleicht misst man nicht einmal, wie gut ein Artikel geworden ist. Wenn man sich dagegen sträubt seine eigenen Artikel zu lesen, ist das schon mal ein schlechtes Zeichen. Hier besteht auf jeden Fall noch Verbesserungsbedarf. Warum sollten es andere lesen wollen, wenn du es nicht mal selbst lesen willst?

Eine gute Richtlinie für die besten Texte, die du schreiben kannst, ist ob du sie selbst lesen möchtest. Logischerweise solltest du also Texte verfassen, die du selbst gerne lesen möchtest. Mit der Sorte Humor, die dich erfreut. In der Detail-Tiefe, die dich interessiert. Du kannst das vermutlich selbst am besten beurteilen. Strebe danach genau solche Texte zu verfassen. Kannst du das noch nicht, dann lerne es. Glaub mir, dann macht das Ganze bestimmt gleich viel mehr Spaß.
Ein lesenswerter Blog besteht jedenfalls sicherlich nicht aus deinen „ausgekotzten“ Gedanken zu völlig zufälligen Themen. Das ist Zeitverschwendung für alle Beteiligten, vor allem für dich.

Letztendlich geht es doch beim Aufschreiben von Inhalten darum sie zu verbreiten. Vielleicht sich selbst über die Zusammenhänge klarer zu werden. Freewriting hat sicherlich auch seine Daseinsberechtigung, aber sollte das auf einem Blog veröffentlicht werden? Ich denke nicht.

Überlege dir doch lieber mal, welche interessanten Inhalte du mit Zuschauern teilen möchtest. In welchen Bereichen du Expertise hast, die mit der Welt geteilt werden sollte. Auf welche Weise deine Beiträge noch alles interessant sein könnten.

Und dann strebe danach die bestmöglichen Beiträge zu verfassen, die du nur irgendwie schreiben kannst. Du schaffst das. Und morgen schreibst du dann einen noch besseren Artikel. Und übermorgen einen nochmal besseren.

Wenn du wirklich trainierst, wirst du jeden Tag besser.

Dann ist zumindest die erste Zutat, hervorragendes Schreiben gegeben. Ein lesenswerter Blog verlangt aber noch mehr. Irgendetwas muss die einzelnen Artikel zusammenbinden. Den Lesern einen Grund geben später nochmal zurückzukommen und noch einen Artikel zu lesen. Und noch einen. Eben weil sie noch mehr zu diesem Thema hören wollen, von dem sie wissen, dass es darum in deinem Blog geht. Hat dein Blog kein übergreifendes Thema, keine einheitliche Aussage, ist das gar nicht möglich. So kommt niemand zurück. Mit erkennbarer Aussage zumindest die, die sich dafür interessieren. Und das sind doch letztendlich die einzigen Leser, die du erreichen möchtest. Solche, die sich für dein Thema interessieren.

Also was ist deine Nachricht an die Welt? Was möchtest du ihr mitteilen?

Das muss auch gar kein besonders enges Thema sein. Andernfalls geht dir vermutlich ziemlich bald der Schreib-Stoff aus. Am besten ist eine fundamentale Wahrheit, die dir so wichtig ist, dass du sie im Kontext der verschiedensten Themen erkunden willst. Das kann wunderbar funktionieren, sobald du diese Wahrheit auch ganz klar kommunizierst. Verpasst du das, ist dein Blog wieder eine lose Ansammlung anscheinend unverbundener Artikel. Und genau das wollten wir doch gerade vermeiden.

Und noch ein Tipp zum Ende: Wer mit dem Bloggen beginnen möchte, sollte das auf keinen Fall tun, wenn er keinen Spaß am Schreiben hat. Das ist dabei nun mal deine Hauptbeschäftigung und man kann es als Leser eindeutig bemerken, wenn du keinen Spaß am Schreiben hattest. Der Spaß beim Lesen ist da dann sicherlich nicht gegeben.

Und nur wenn du Spaß am Schreiben hast, hast du auch Spaß daran das Schreiben zu Üben. Deine eigenen Artikel zu editieren, um herauszufinden, wo es noch hakt. Die Aspekte zu trainieren, die du noch nicht so gut kannst. Danach zu streben jeden Tag besser zu werden.

Und nur wenn diese wichtigste aller Voraussetzungen erfüllt ist: Du hast Spaß am Schreiben und Spaß am besser werden, kann ein Blog überhaupt lesenswert sein. Nur dann wird er mit der inneren Überzeugung geschrieben, aus der fast automatisch eine übergreifende Aussage entsteht.

Aber das hast du jetzt schon ziemlich oft gehört. Ich finde es ist an der Zeit, dass du dich entscheidest. Willst du einen Blog schreiben, der Menschen inspiriert? Willst du deine Schreibfähigkeiten jeden Tag verbessern? Willst du heute damit beginnen?

Fang heute damit an. Fang jetzt damit an. Werde aktiv, anstatt nur weiter zu konsumieren. Die Welt wartet schon auf das, was du zu sagen hast. Und sobald du gut darin bist, wird sie dir auch zuhören.

Glaub mir, das aktive Leben ist das beste Leben. Du weißt, was du jetzt zu tun hast.

Wie man eine Karriere wählt

Ich glaube, dass das Beantworten dieser Frage ein universales Problem ist: Welche Karriere wählst du für dein Leben? Es gibt so viel zur Auswahl. Man hat oft keine klare Vorstellung, wie der restliche Lebensweg aussehen soll. Selbst wenn es so wäre, kann man sich definitiv nicht sicher sein, dass es überhaupt möglich sein wird, die späteren Abzweigungen zu nehmen, die man geplant hat. Unsere Welt ist schließlich im ständigen Wandel. Und woher willst du wissen, ob das das beste für dich ist?

Am besten, man geht erst mal einen Schritt zurück. Muss man sich überhaupt für eine Karriere entscheiden? Oder ist das, was wir Karriere nennen, nur etwas, das man erst im Nachhinein bemerken kann, wenn man die Gemeinsamkeiten all der Jobs und Positionen betrachtet, die man bisher inne hatte.

Denn genau das bedeutet Karriere doch, oder? Die Jobs und Positionen, die man im Laufe seines Lebens inne hat. So etwas kann man gar nicht im Vorhinein wissen und definitiv auch nur sehr schwierig planen. Die alten Karriereleitern, wo man sich innerhalb eines einzigen, riesigen Konzerns nach oben gearbeitet hat, existieren sowieso nicht mehr.

Heutzutage funktioniert Karriere nun mal anders als früher. Man kann nicht mehr einen von 50 verschiedenen Wegen auswählen, dem man dann bis zu seinem Lebensende folgt. Sicherlich muss man nicht mehr dem selben Weg folgen, dem schon die Eltern gefolgt sind.
Stattdessen gibt es jetzt geradezu unendlich viele Möglichkeiten, wie dein Lebensweg und damit auch deine Karriere aussehen könnte. Wie soll man da nur das passende finden?

Diese Welt erfordert ganz einfach eine andere Einstellung: Anstatt im Vorhinein eine Karriere zu wählen, solltest du jetzt ein anderes Ziel verfolgen: Dich immer näher an eine Option heran arbeiten, die dich erfüllt.

All diese verschiedenen Karrieren sind ja nicht mehr separat von einander. Sie beginnen ähnlich, vielleicht sogar gleich und teilen sich erst später in verschiedene Richtungen auf. Und dann überschneiden sich die verschiedenen Pfade mit wieder anderen, und anderen, und anderen. Man kann ständig die Richtung wechseln und muss nicht mal von vorne beginnen, wenn man es geschickt anstellt. Anstatt einem genauen Plan braucht man jetzt vor allem einen Kompass. Einem guten Gefühl für die richtige Richtung.

Und das hat auch einen ganz einfachen Grund: Je stärker du dich mit dem Warum hinter deinem aktuellen Job identifizierst, desto stärker wirst du durch ihn erfüllt. Eine noch erfüllendere Richtung zu finden, erfordert also zu verstehen, was dir wichtig ist, wozu du dich berufen fühlst.

Du brauchst aber keine Angst zu haben. Auch wenn du all das aktuell noch nicht weißt, kannst du trotzdem in eine gute Richtung loslaufen und dadurch mit der Zeit näher an derartige Erkenntnis kommen. Du hast doch sicherlich schon ein Gefühl, was du besonders gerne machst. Welche Jobs gibt es in dieser Richtung? Solltest du vielleicht erst noch deine Ausbildung vervollständigen?

So bekommst du eine Startrichtung. Lauf einfach schon mal los. Du hast später immer noch die Möglichkeit Brücken zu anderen Pfaden zu bauen und damit deinen ganz eigenen, individuellen Weg zu erschaffen. Mit der Zeit wirst du dann immer mehr deiner ganz individuellen Stärken identifizieren und zu einzigartigen Projekten kombinieren.

Nichts anderes als das ist deine Karriere nämlich letztendlich: einzigartig.

Du musst sie erschaffen.

Hast du dann eine Richtung, der du (vorerst) folgen willst, gilt es die richtigen Techniken einzusetzen, um möglichst schnell voran zu kommen. Du musst die wirklich wichtigen Fähigkeiten lernen, bis du so gut bist, dass man dich gar nicht mehr ignorieren kann. Wenn du unersetzlich für deinen Arbeitgeber geworden bist, hast du den Spielraum und die Hebelwirkung, um deinen Job in genau der Art und Weise zu verändern, wie du ihn am liebst hättest.

Was ist dir wirklich wichtig beim Arbeiten? Willst du mehr Geld bekommen? Mehr persönliche Freiheit? Mehr Prestige? Es gibt die verschiedensten Möglichkeiten. Wenn du dich nicht entscheidest, wird für dich entschieden. Deine eben erarbeiteten Vorteile verfallen wieder.

Pass also auf, dass du nicht aus Versehen etwas verfolgst, das dir gar nicht so wichtig ist. Lass dir keine Beförderung oder Gehaltserhöhung aufschwatzen, wenn das noch mehr Einsatz deinerseits erfordert, obwohl du doch viel lieber nur halb so viel Arbeiten würdest. Solche Vorteile kann man genauso heraushandeln, wie alles andere. Was ist dir also am wichtigsten?

Vielleicht zielst du ja sogar darauf ab, im Besitz automatisierter Geldquellen zu sein. Völlig automatisierte Minifirmen gegründet zu haben, die dir jeden Monat ein kleines bisschen Geld aufs Konto schicken. Dann bist du schließlich frei die Dinge zu machen, die dir wirklich wichtig sind, ohne dafür Geld verlangen zu müssen oder ständig in Geldnot zu leben. Das hört sich doch auch ziemlich cool an.

Ganz egal, wie deine Träume aussehen, genau diesen Weg solltest du verfolgen.

Es geht nicht mehr darum eine klare Karriere zu wählen, die man bis an sein Lebensende verfolgt. Es geht darum eine Startrichtung zu wählen, die zu etwas führt, das einen erfüllt. Die Richtung anzupassen, sobald man genauer weiß, welches Ziel man erreichen will. Generell ein Leben zu leben, indem man tatsächlich Wert auf die Dinge legt, die man in seinem inneren als am wichtigsten hält.

Es hat sowieso keinen Sinn, sich an den Pfaden anderer zu orientieren. Die haben schließlich andere Leben, andere Vorstellungen als du. Du würdest durch ihre Karriere ziemlich sicher nicht erfüllt werden, genauso, wie sie es durch deine nicht währen, wie auch immer sie eines Tages aussehen wird.

Du solltest keinen ausgetretenen Pfaden folgen, die vermutlich schon lange nicht mehr wirklich funktionieren, sondern musst dir deinen eigenen Pfad bahnen. Nur mit einem Kompass in der Hand. Die Karte gibt es schließlich noch nicht.

Also, wofür wirst du dich entscheiden? Was ist dein nächster Schritt? In welche Richtung möchtest du laufen? Und was erfüllt dich wirklich?

Wie kannst du das zu einem größeren Teil deines Lebens machen? Wie kannst du damit Geld verdienen? Was erfüllt dich wirklich wirklich?

Diese Frage sollte dich leiten. Sie deutet dich in die einzig richtige Richtung. Wie oft stellst du sie? Bist du schon bereit deine Antwort zu hören, sie zu befolgen?

Richte dein Leben daran aus. Das ist die beste Karriere für dich!