Erschaffen oder Konsumieren? Das ist hier die Frage…

Erschaffen und Konsumieren sind zwei komplett gegensätzliche Lebenseinstellungen. Mit was verbringst du mehr Zeit? Neue Sachen, Werte, Erlebnisse aktiv zu erschaffen oder eher passiv Dinge zu konsumieren und die berieseln zu lassen. Besonders in der heutigen Welt ist die zweite Variante sehr einfach machbar und dementsprechend weit verbreitet. Man braucht schon einen bestimmten inneren Antrieb um sich tatsächlich nach Alternativen umzuschauen.

Natürlich gibt es noch einige weitere Varianten, als die zwei die ich eben genannt habe, um die eigene Zeit zu füllen, aber letztendlich kann man sie alle in diese zwei Kategorien einteilen: aktiv, Wert-erschaffend oder passiv, Wert-verbrauchend. Agierst du dabei als Energiequelle oder als Energiesenke? Wie du deine Zeit verteilst, bestimmt darüber, wie dein Leben aussieht. Ich bin der Meinung, dass nur eine aktive Variante wirklich meiner Zeit wert ist.

das Problem mit Konsumieren

Konsumieren fühlt sich angenehm an. Man muss sich nicht anstrengen, sondern genießt einfach. Oft hat man sich sogar davor gar nicht spürbar angestrengt, man hat einfach nur ein bisschen Geld abgegeben. Kein Wunder, dass dein Gehirn möchte, dass es erneut stattfindet. Konsum macht süchtig, weil es so einfach ist ein entsprechendes Glücksgefühl zu erreichen. Und je mehr man konsumiert, desto mehr verlangt das Gehirn danach, desto größer ist der Drang immer mehr und mehr zu konsumieren. Es ist eine negative Spirale, die deine ganze Zeit auffrisst.

Sogar in sozialen Interaktionen kann man konsumieren. Ist es für andere anstrengend mit dir zu interagieren, raubst du sozusagen die Energie aus der Unterhaltung. Du selbst musst weniger aufbringen. Auf der anderen Seite könnte eine solche Interaktion mit dir aber auch erfrischend sein. Dann agierst du als Energiequelle. Aber das ist anstrengend. Du musst dich in andere Personen hinein versetzen und den Willen beweisen ihnen zu helfen oder zumindest eine gute Zeit zu bescheren. Wenn zwei Energiequellen so aufeinander-treffen, ist die Summe deutlich größer als die beiden Einzelteile.
Aber machst du das auch? Agierst du als Energiequelle? Oder bist du doch eher am konsumieren, weil es eben so einfach geht. Weil es sich so angenehm anfühlt.

Konsumieren ist einfach und angenehm und wird dadurch sehr leicht zur Standardaktivität. Alles andere erfordert mentalen Aufwand und ist damit umso unwahrscheinlicher je ausgelaugter man ist. Man müsste entsprechende Gewohnheiten willentlich erschaffen oder enormes Glück mit der Umgebung haben, sodass sie eventuell auch von selbst entstehen könnten. Aber normalerweise ist es nun mal so: Solange du nicht aktiv nach aktivem erschaffen strebst, bleibt es eben bei passivem Konsumieren. Und das ist eindeutig nicht gut:

der Effekt von Konsumieren

Wer zwischendurch auch mal einen anderen Weg geht, kann das recht schnell erkennen: Konsumieren betäubt. Man wird von den eigenen, schmerzhaften Gedanken abgelenkt. Und anstatt etwas deswegen zu unternehmen, verschiebt man sie auf später, wo man dann wieder zum Konsum greift, um sie immer weiter und weiter aufzustauen. Regelmäßiges denken einfach nur des Denkens wegen hat hier schon einen unglaublich heilenden Effekt, man will gar nicht mehr so dringend weiter berieselt werden. Aber das macht man nun mal nicht von alleine.

Stattdessen lässt man sich einfach weiter betäuben. Und nicht nur mit irgendwelchen Substanzen, die man zu sich nimmt. Den selben Effekt hat das Anschauen von Videos und Filmen bzw. generelles Überladen der eigenen Sinne und in gewisser Weise sogar das Anhören von Musik.
Womit ich übrigens nicht sagen möchte, dass das durch und durch schlecht ist. Aber man sollte eben aufpassen. Sobald man beginnt es zur Selbstbetäubung zu verwenden, überschreitet man eine Grenze, die man um jeden Preis wahren sollte. Man kommt an einen Ort, den man nicht betreten möchte, wo sich leider trotzdem eine große Zahl Menschen aufhält. Aber wenigstens gibt es einen eindeutigen Weg dort heraus:

Weniger Konsumieren, mehr erschaffen. Man muss sich nur noch dazu aufrappeln.

die Freude beim Erschaffen

Das ist die andere Seite der Medaille, die du auch kennenlernen solltest. Sobald du dich zum erschaffen aufrappelst, spürst du erst mal eins: Das ist anstrengender als passives Konsumieren. Aber noch wichtiger: es fühlt sich richtig gut an.

Dein Kopf ist endlich mal wieder frei anstatt immer weiter überfüllt zu werden. Wenn du denkst du hast ihn gelehrt, wird immer mehr an die Oberfläche blubbern. Wer älter als 6 Jahre ist, könnte vermutlich sein komplettes restliches Leben kreativ sein ohne sich zu wiederholen. Jeder nimmt eine unglaublich große Menge an Informationen regelmäßig in sich auf. Zumindest gelegentlich die Richtung zu ändern und einen Teil davon, der dir besonders gut gefallen hat, zurückzugeben (und dabei noch fester in dir zu verankern) ist sehr heilsam.

Es war ursprünglich so gedacht. Wir sind biologisch darauf eingestellt. Nur leider haben wir mit der Zeit immer mehr Möglichkeiten der Betäubung erschaffen, die wir jederzeit konsumieren können. Es ist die Aufgabe eines jeden einzelnen einen Weg zu finden nicht in einem entsprechenden Loch zu versinken.

Man muss erst lernen, wie gut sich Erschaffen anfühlt. Man muss oft genug den Widerstand der damit verbundenen Anstrengung überwinden, sodass dein Kopf lernt die Belohnung zu erwarten: ein beeindruckendes Hochgefühl. Mit der Zeit wird das mit der Anstrengung assoziiert. Womöglich fühlst du dich dann sogar schon währenddessen gut. Wenn du so weit bist, dass du dich auf die Anstrengung freust, weil du weist, wie toll du dich danach fühlst, hast du es geschafft: Du hast dir selbst eine Variante des Erschaffens beigebracht.

Wie wirst du weitergehen? Wird es dabei bleiben oder wirst du nach immer weiteren Varianten des Erschaffens streben, die du ausüben kannst, um die Welt ein kleines bisschen bunter zu machen? Das ist deine Entscheidung.

deine Entscheidung

Es ist eine Entscheidung, die sich in deinem Leben oft wiederholen wird. Lässt du dich einfach treiben oder lenkst du dein Leben aktiv? Nimmst du die Welt so wie sie ist hin oder versuchst du sie zu verändern, besser zu machen? Konsumieren oder Erschaffen?

Verschiedene Leute legen den Schwerpunkt ihres Lebens auf verschiedene Stellen. Vielleicht willst du ja tatsächlich einfach nur genießen. Vielleicht willst du in deinem Leben aber auch etwas größeres erreichen. Wo legst du deinen Schwerpunkt? Lebst du passiv oder aktiv? Konsumieren oder Erschaffen? Keine Entscheidung ist hier auch eine Entscheidung.

Was Work-Life-Balance wirklich bedeutet

Viele haben Work-Life-Balance schon mal benutzt. Vielleicht als sie das Gefühl hatten, dass sie von der Arbeit völlig ausgelaugt werden, sodass sie keine Zeit mehr für Hobbys haben. Oder damals, als ihr Privatleben in die Arbeit hinüber geschwappt ist. Jedenfalls immer, wenn sie diese beiden Bereiche ihres Lebens nicht klar trennen konnten. Darum geht es doch auch, oder? Zwischen Arbeit und „eigentlichem“ Leben eine Trennlinie ziehen, sodass eines das andere nicht beeinträchtigt?

Aber was ist dann mit all den Leuten, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben, die ein kleines Unternehmen gegründet haben oder die anderweitig ihren Traum leben? Brauchen diese Leute eine Trennlinie zwischen „eigentlichem“ und Arbeits-Leben? Oder ist diese Trennlinie doch nur eine übertriebene Ausprägung einer Schutzmaßnahme, die manchmal mehr, manchmal weniger erforderlich ist:

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Was richtig gute Erzählungen ausmacht

Darüber wollte ich schon lange schreiben. Geschichten und Bücher sind schließlich eine große Faible von mir. Sie faszinieren mich schon ein ganzes Leben lang. Und je weiter man herum kommt in der Welt der Geschichten, desto mehr merkt man wie unglaublich unterschiedlich diese Bücher und also auch die Vorstellungskräfte der Autoren dahinter eigentlich sind. Keine Geschichte ist genau wie eine andere. Vielleicht ähneln sich innerhalb eines Genres mal die großen Schritte, denen der Plot folgt, aber selbst dann findet man immer noch unglaublich viele interessante Änderungen, deren Auswirkung man dann erkunden kann. Und natürlich begegnet man mit der Zeit auch immer wieder einer Sorte Bücher die sich nur als „richtig gute Erzählungen“ beschreiben lässt. Sie sind nochmal eine Gruppe ganz für sich, nur die besten Autoren können sie je erreichen. Nur weil ein Buch populär ist, landet es noch lange nicht dort. Wer selbst schon einige Bücher gelesen hat, weiß welche ich meine. Das sind die Geschichten, die einen so mitreißen, dass man sie in einem Rutsch durchliest. Die meisterhaft eine der grundlegendsten Aufgaben von Geschichten umsetzen, die es gibt: Emotionen im Leser erwecken. Deren Vollendung einfach nochmal auf einem völlig anderen Level liegt, als man von anderen Büchern gewohnt ist.

Könnte ich selbst so eine Geschichte schreiben? Aktuell eindeutig nicht. Vielleicht komme ich dem ganzen irgendwann ein bisschen näher, wenn ich genug übe. Aber da es kein Ziel ist, auf das ich aktiv hinarbeite, kann ich logischerweise nichts garantieren. Dennoch ist es ein guter erster Schritt, sich zu überlegen, was denn die Charakteristiken dieser Geschichten sind, sodass man lernen kann sie zu imitieren.

richtig gute Erzählungen

Gleich wenn man beginnt zu überlegen, stößt man auf ein Problem: Die Dinge, die einem bei einem Buch besonders gut gefallen haben, sind beim nächsten gar nicht vorhanden. Dafür sieht man dann hier Elemente, denen man die Genialität der Geschichte zuschreiben möchte, denen man vorher noch nicht begegnet war. Und so weiter. Jedes Buch ist verschieden. Fast jede Annahme, die man von einer kleinen Menge an Geschichten aus bildet, wird später widerlegt. Und die richtig guten Geschichten kommen leider von überall. Es gibt nicht ein paar wenige Varianten, durch die sie alle abgedeckt sind. Vielleicht wäre das ja so, wenn man nur meine Vorlieben beachten würde. Aber im Vergleich zur Menge aller Geschichten in der Welt, sogar im Vergleich zu dem winzigen Bruchteil an besonders tollen Erzählungen, sind die paar tausend, die ich bereits verschlungen habe, nichts.
Danach Ausschau zu halten, wie andere auf ein Buch reagieren, womöglich vorauszusagen, wie es einem selbst gefallen wird, ist eine bessere Grundlage. Und jetzt sind es erst recht die unterschiedlichsten Bücher, die den Status als eins der besten teilen. Wie soll man da jemals Gemeinsamkeiten finden?

Aber so schnell sollte man nicht aufgeben. Mit ein bisschen Überlegen findet man dann doch etwas. Zum einen lässt sich eindeutig sagen, dass diese Bücher erst entstehen können, wenn der Autor schon eine Menge Übung hat. Holprige erste Geschichten bringen nicht die notwendigen Zutaten mit, außer man ist ein Naturtalent, das enorm Glück hatte. Zum anderen kann man nach den wichtigsten dieser Fähigkeiten Ausschau halten, die die Autoren im Laufe ihrer Karriere gemeistert haben. Man kann die Effekte auf den Leser beschreiben – das, was man sicher sagen kann – und überlegen, woher es kommt, wie man es erreichen kann. Und dann versucht man es zu imitieren. Schafft man es auch diesen Effekt zu erreichen?

Das Buch nicht mehr aus der Hand legen können

Das ist das erste Zeichen, wie spannend und toll geschrieben die Geschichte ist. Es ist schon spät abends, man sollte eigentlich schlafen, und trotzdem blättert man immer die nächste Seite um. Das muss auch nicht unbedingt an der Spannung liegen. Auch unglaublich spannende Bücher kann man zur Seite legen, wenn man gerade keine Lust mehr hat. Vielmehr liegt es vermutlich an einer Mischung unterschiedlicher Aspekte.

Das Symptom ist klar: Man möchte nicht noch länger warten, im Buch weiterzulesen. Wieso? Vermutlich hat es zum einen eine Mischung an Spannung, Humor und anderen Aspekten von Erzählungen getroffen, die dir persönlich besonders gut gefällt. Aber das ist keine universale Begründung. Wie brauchen etwas, wo sich jeder einig sein kann.
Zum einen fällt mir da die Qualität des Schreibens ein. Je länger man schon Texte verfasst, desto flüssiger wird die Wortwahl, Satzstruktur und der innere Aufbau. In richtig guten Geschichten kann man völlig vergessen, dass man eigentlich gerade nur liest. Die Illusion in eine fremde Welt hineinzuschauen, wird nicht durch Makel in der verwendeten Sprache behindert. Anstatt herausgerissen zu werden, liest es sich sehr flüssig und man will unbedingt herausfinden, was der Autor noch alles aufgeschrieben hat.
Kann ich genauer erklären, wie es dazu kommt? Noch nicht. Ich muss noch eine ganze Weile darüber nachdenken, bevor ich wirklich zufriedenstellende Antworten liefern kann, aber kommen wir jetzt lieber zu dem zweiten Punkt.

Emotionen

..egal welcher Art, werden im Leser geweckt. Und zwar deutlich stärker, als andere Bücher es überhaupt schaffen. Wie genau das funktioniert, habe ich noch nicht ganz verstanden, es ist allerdings ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Je leichter man in die Geschichte abtauchen kann, je tiefer man sozusagen in der Fantasiewelt versinkt und je stärker man sich mit den Figuren identifiziert, die offensichtlich bestimmte Emotionen verspüren, desto stärker spürt man diese Emotionen dann auch selbst. Das ist Teil unserer Empathiefähigkeit, wir fühlen mit.
Dafür muss man natürlich erst mal Charaktere erschaffen, mit denen man sich identifizieren kann. (also nicht allzu perfekt.) Weiterhin ist natürlich das flüssige Schreiben von Bedeutung. Und besonders wichtig: Es werden nicht die Emotionen selbst benannt, sondern nur die Physikalischen Reaktionen der Personen darauf. Das wird dann nämlich besonders leicht von unserem Körper kopiert, worauf wir auch selbst die Emotion verspüren.
Weitere Zusammenhänge müssen noch entdeckt werden.

Vielleicht hast du es schon gemerkt: das ist ein ziemlich schwieriges Thema, sobald man klare Aussagen trifft, dauert es nicht lange und man hat ein Gegenbeispiel gefunden, dann zwei. Außerdem sind meine beiden Aspekte, die man dann doch bei allen findet ziemlich eng miteinander verschlungen. Emotionen sind ein wichtiger Teil der Gründe, warum man das Buch nicht weglegen kann. Die andere Hälfte: besonders flüssiger Schreibstil hilft wiederum enorm dabei besonders gut Emotionen im Leser erwecken zu können. Womöglich sind das also einfach nur zwei Ausprägungen der selben zugrundeliegenden Sache. Einer Eigenschaft, die ein Spektrum von schlecht bis enorm gut hat. Wo jede Geschichte irgendwo landet und die besten sich ganz oben versammeln. (Jetzt muss man nur noch die Eigenschaft benennen/finden.)

Aber ganz egal, wie viel man jetzt darüber weiß. Richtig gute Erzählungen sind immer besonders erfreulich zu lesen.

Wie man Entscheidungen automatisieren kann

Entscheidungen automatisieren kommt in zwei grundsätzlich verschiedenen Szenarien ziemlich hilfreich. Einmal ist man völlig alleine mit sich selbst, da sich die Automatisierung nur im Inneren abspielt und dafür sorgt, dass Gedanken Beachtung finden, die im Vorhinein gedacht wurden. Beim anderen mal geht es um die Weitergabe von Entscheidungsprinzipien von Vorgesetzten zu ihren Untergebenen, sodass erstere mehr Zeit haben sich um die wichtigen Dinge zu kümmern. Zwei unterschiedliche Gründe, vermutlich recht unterschiedliche Varianten es umzusetzen. Trotzdem lassen sich bestimmt einige der Taktiken auf die jeweils andere Seite übertragen. Und wenn sich die Möglichkeit ergibt, sollte man solche Perspektivenwechsel und Lösungsübertragungen auf jeden Fall immer durchführen. Man kann einiges über die Funktionsweise der Prinzipien auf der Ursprungsseite lernen und erhält womöglich gleich noch eine neue Lösung für die zweite Seite dazu.

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Body of Work bringt Zusammenhang in dein Leben

Jeder von uns macht eine Unmenge verschiedener Dinge im Laufe seines Lebens. Wir häufen zahlreiche angefangene und fertiggestellte Projekte, Hobbys und Interessen an, arbeiten an den verschiedensten Dingen für die verschiedensten Menschen, teilweise bezahlt. Aber irgendwie fühlt es sich an, als ob die große Verbindung fehlt. Was ist der rote Faden, der sich durch dein ganzes Leben zieht? „Start With Why“ von Simon Sinek bietet eine Perspektive, „Body of Work“ von Pamela Slim eine weitere. Und diese ist besonders praxisnah und lässt sich direkt auf deine aktuellen Probleme anwenden.

Welches Projekt solltest du als nächstes in Angriff nehmen? Wie kannst du es auf eine einzigartige Art und Weise bewirken? Woher weißt du, ob es Zeit ist, deinen Job zu wechseln bzw. die Art, wie du arbeitest? Und wie kannst du deine Geschichte auf eine zusammenhängende Art und Weise erzählen, um anderen perfekt zu erklären, was dich ausmacht? All das und noch viel mehr erklärt dir dieses phänomenale Buch.

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2 Sachen, die man erst bei „echter“ Arbeit lernt

Instinktiv ist es bestimmt jedem bereits klar: die Schule bereitet einen nicht wirklich auf das echte Leben vor. Auf keinem Job hat man einen festen Stundenplan von verschiedenen Kursen, wo man einfach nur anwesend sein muss. Und man bekommt auch sicherlich keine Aufträge, die man irgendwann in der Freizeit dazwischen bearbeiten soll. „Hausaufgaben“ werden sogar verpönt: man sollte Arbeit und Privatleben trennen. Bei Feierabend eine klare Grenze setzen und nicht mal den Stress und die Sorgen des Tages mit nach Hause nehmen. Darum kann man sich dann morgen kümmern. Morgen ist schließlich ein Tag, der exakt genauso aussieht wie heute. Solange du die Deadline einhältst, musst du oft ganz alleine entscheiden, wann du welchen Teil deiner Aufgaben erledigst.

So geht es zumindest in Bürojobs zu und ich kann auch nur über diese Sorte von Arbeit eine fundierte Aussage treffen, da ich bisher auch nur diese Variante kennengelernt habe. Es gibt natürlich noch viele andere Jobs, in denen klarer definiert ist, was du in jedem Augenblick zu tun hast, aber sobald du als „Wissensarbeiter“ agierst, wirst du auch mit diesem Problem zu kämpfen haben:

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Fokus ist besser als beschäftigt aussehen

Beschäftigt aussehen ist eine weit verbreitete Verhaltensweise in unserer modernen Arbeitswelt. Instinktiv will man damit das Bild abgeben, dass man einiges arbeitet und produktiv vorankommt. Und vor allem kann man dann nicht noch weitere Aufgaben übernehmen, die unweigerlich auf einen zu kommen werden. „Könntest du das bitte schnell für mich machen?“, „Könntest du mir hierbei helfen?“ – „Ja“ ist aber trotzdem immer noch die Standardantwort. Man will ja auch helfen. Aber kommt man während all diesem beschäftigt-Getue mit seiner Arbeit voran? Erledigt man die wichtigsten Dinge? Oder wählt man lieber die Aktivitäten aus, die sich am besten für das beschäftigt aussehen eignen? Das kann nämlich durchaus ein Unterschied sein.

Sobald du aber die viel bessere Verhaltensweise der klaren Priorität erlernt hast, also mit Fokus die allerwichtigste Aufgabe abzuschließen, dann die nächste, sollte sich das obige Szenario in Luft auflösen. Sobald du das kannst, wirst du nämlich gelegentlich auch Aufgaben mit „Nein“ beantworten können. Die Arbeitslast wird erträglich, du machst die wichtigsten Dinge zuerst. Und gleichzeitig hat sich an deinem Bild nach Außen nicht viel geändert. Vielmehr wirkst du jetzt sogar noch viel beschäftigter, seit du auch gelegentlich eine Bitte um deine Zeit ablehnst. Du schlägst also zwei Fliegen mit einer Klappe: du bist tatsächlich produktiv und wirkst gleichzeitig auch noch beschäftigt. Nur nach dem zweiten zu streben ist einfach falsch.

der Standardzustand

Die allerwenigsten machen das ja überhaupt absichtlich. Es ist einfach ein Nebeneffekt verschiedener anderer unpraktischer Arbeitshaltungen. Jeder kennt das: Mit der Zeit häufen sich eine Menge ToDos an, die alle abgearbeitet werden sollen. Am besten noch gestern. Wie behält man da den Überblick, was wirklich wichtig ist? Wie entscheidet man, was zuerst erledigt werden soll? Am einfachsten geht es da doch einfach, sich um die Dinge in der Reihenfolge zu kümmern, wie sie auftauchen bzw. auf der Liste stehen. Neue Sachen werden entweder sofort gemacht (auf bitte vom Chef) oder unten drunter geschrieben. Und dann rennt man los. So schnell wie möglich die Punkte abarbeiten. Andauernd von einer Aufgabe zu einer völlig anderen springen. An verschiedenen Punkten noch weitere Informationen einholen. Etc. Man ist ziemlich gestresst. Ich schlage eine andere Verhaltensweise vor.

Priorität finden

Wenn deine Arbeit nicht tatsächlich im kopflosen abarbeiten einer großen Liste besteht, würde es dir gut tun, „vor dem Arbeitsbeginn“ (das ist eindeutig auch schon Arbeit) ein bisschen Zeit in die Planung zu investieren. Geh nochmal gründlich deine Liste durch: Was ist besonders wichtig? Welche Projekte stehen zur Zeit an, die weitergeführt werden sollten, aber vielleicht gar nicht aufgeführt wurden? Welche Sachen können weggelassen werden, ohne dass etwas schlimmes passiert? Welche Aufgaben werden dadurch einfacher, dass zuerst etwas andere erledigt wurde? Solche Fragen bringen schon einiges an Klarheit.

Wie könnten die Aufgaben in Gruppen sehr ähnlicher Arbeitsschritte zusammengefasst werden? Wenn du diese Dinge gebündelt erledigst, sparst du einiges an Zeit, weil du nicht zwischen verschiedenen Arbeitsmodi wechseln musst. Du sparst dir den Wechsel-Zeitverlust zwischen zwei sehr unterschiedlichen Aufgaben und kannst vielleicht sogar Schritte zusammenfassen und nur einmal machen, die du sonst hättest doppelt machen müssen. Auch das kann deutlich dabei helfen die Klarheit zu steigern.

Nach dieser Übung sollte deine ToDo-Liste ganz anders aussehen: Anstatt einer Langen Liste, die einfach abgearbeitet wird, hast du jetzt verschiedene Aufgabengruppen, mit einer unterschiedlichen Priorität. Daraus wählst du jetzt die wichtigste aus, und dann arbeitest du mit Fokus.

mit Fokus arbeiten

Fokus bedeutet, dass du dich jetzt nur auf diese eine Sache konzentrierst. Alle anderen Überlegungen und Anfragen nach deiner Zeit werden ausgeblendet und abgelehnt bzw. auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. (Unten auf die ToDo-Liste schreiben ;)) Vollkommene Konzentration alleine bringt schon einen deutlichen Produktivitätsboost. Aber jetzt musst du dir noch nicht mal Sorgen machen, dass es etwas anderes gibt, das du viel dringender machen solltest. Du kannst dir sicher sein: Was du gerade machst, ist das wichtigste, was du mit deiner Zeit anfangen kannst. Das bringt dir innere Ruhe. Der Stress lässt nach und du kannst die Aufgaben so gut wie möglich abarbeiten – vorher warst du immer mental nicht ganz bei der Sache.

Und ganz nebenbei wirkst du dabei noch beschäftigter als vorher. Du liest sicherlich keine Emails. Alle persönlichen Bitten werden auf später verschoben. Wer sich so verhält, ist eindeutig beschäftigt.

Je besser du diese Priorisierung hinbekommst, desto häufiger wird es übrigens passieren, dass du auch mal mehrere Stunden am Stück an einer Aufgabengruppe sitzt. In einer solch langen Zeitspanne, kann man unglaublich viel erreichen. Die Frage ist nur, ob du dich auch so lange konzentrieren kannst! Keine Sorge. Das ist nur eine Frage der Übung.

Konzentrationseinheiten anordnen

Jetzt kommen wir eindeutig schon in das Gefilde der Optimierung. Bist du ein Morgenmensch oder ein Abendmensch? Je nachdem entscheidet sich, wo am Tag du dein Leistungsmaximum hast. Hierhin solltest du natürlich die allerwichtigste Aufgabe legen. Ich als Morgenmensch habe also den Vorteil die allerwichtigste Aufgabe gleich als erstes erledigen zu sollen. Außerdem hat man meist auch noch ein zweites Leistungshoch. Zum Beispiel am Nachmittag, etwas nach dem Mittagessen. Hier kann man dann auch nochmal einen großen Arbeitsblock hinlegen. Und in den Lücken dazwischen (je kleiner sie sind, desto besser bist du bereits in der Priorisierung und Gruppierung) ist dann noch Platz für ein paar Kleinigkeiten. Hier entscheidest du am besten einfach spontan, was du schnell erledigen willst, bis der nächste große Arbeitsblock beginnt.

Termine mit sich selbst

Sobald du es schaffst die eben beschriebenen Tipps anzuwenden, wie man am besten seine Aufgaben auf den Tag verteilen soll, bist du schon ziemlich weit. Noch besser wird das dann, sobald du in deinen Kalender Termine für diese Aufgaben einträgst. So verpflichtest du dich selbst dazu, sie tatsächlich zu erledigen. Und kommunizierst an andere, dass du gerade keine Zeit hast. Wann? Am besten am Tag vorher. Am selben Tag ist eine schlechte Idee und je früher man es festlegt, desto unflexibler ist man.

All das sind dann aber nur zusätzliche Boni. Der wahre Sprung nach vorne kommt, sobald du aufhörst einfach nur produktiv zu sein und stattdessen mit Fokus auf der wichtigsten Sache, die es zu erledigen gibt, zu arbeiten. Dadurch kommst du mit den wichtigen Dingen viel schneller voran und kannst inneren Frieden genießen, während du arbeitest. Das letzte alleine ist schon einiges Wert. Wirst du dich darum bemühen, dein eigenes Verhalten entsprechend anzupassen?

Deine begrenzte Denkkapazität ist kein Problem

Man kann nur über eine Sache gleichzeitig nachdenken. Man kann nur eine sehr begrenzte Menge an Informationen gleichzeitig im Kopf halten. Sobald die Anforderungen über das machbare Level hinaus steigen, ist man oft heillos überfordert. Man ist nicht einfach nur langsamer, sondern der Kopf blockiert komplett. Die eigene Denkkapazität reicht nicht aus, um all das zu bedenken, was man gerade eigentlich denken möchte. Wie kann man das umgehen? Wie schaffen einige Leute so viel allumfassender zu denken, so viel komplexere Zusammenhänge zu verstehen?

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Du hast nur begrenzte mentale Ressourcen

Je länger man lebt, desto mehr lernt man über sich selbst – angenommen man ist aufmerksam, was ich jedem empfehlen würde. Je besser du dich kennst, desto effektiver kannst du nämlich deine Stärken und Schwächen ausnutzen. Das hat auch noch nichts mit komplett individuellen Stärken/Schwächen direkt zu tun, jede Schwäche – auch solche, die jeder Mensch hat, – kann man strategisch umgehen und eine viel bessere Leistung erzielen. Hier habe ich jetzt jedenfalls zusammengetragen, was ich bis jetzt zu unseren begrenzten mentalen Ressourcen gelernt habe. Es ergeben sich einige ziemlich schlaue Taktiken, um deutlich mehr aus seinem Leben herausholen zu können.

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Warum Eltern Manager (im Privaten) sein müssen

Wenn man mal darüber nachdenkt, ergibt es durchaus Sinn. Eine Familie ist ein riesiges Projekt, das schnell im Chaos verfällt, wenn niemand ein bisschen nach dem Rechten sieht. Eltern nehmen diese Rolle natürlich schon instinktiv an, aber was passiert, sobald sie sie bewusst wählen? Was passiert, wenn Eltern Manager der Familie sind oder sich zumindest genau so verhalten? Ihnen öffnen sich wunderbare Möglichkeiten von allen beteiligten die erwünschte Leistung einzutreiben, Probleme zielgerichtet zu beheben, ihre Kinder angemessen aufs Leben vorzubereiten. Man überträgt dafür einfach nur Verhaltensweisen aus dem Management auf einen Haushalt, eine Familie. Traust du dich, das mal auszuprobieren?

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